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Fachinformation zu Taloxa®:Organon GmbH
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die Patienten bzw. ihre Eltern oder Vormunde sollen darüber informiert werden, dass im Zusammenhang mit der Einnahme von Taloxa aplastische Anämie und Lebertoxizität, beides lebensbedrohliche Nebenwirkungen, auftreten können.
Hämatologische Störungen
Eine Reihe schwerwiegender Nebenwirkungen, einschliesslich Thrombozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie, Anämie und aplastische Anämie, wurden im Zusammenhang mit der Einnahme von Taloxa gemeldet.
Im Zusammenhang mit der Einnahme von Taloxa wurde mit einer Häufigkeit von 1 Fall auf 4000 behandelte Patienten eine aplastische Anämie beobachtet, welche in rund 30% der Fälle tödlich verlief.
Demzufolge sollte Taloxa lediglich bei Patienten eingesetzt werden, die an Epilepsien im Rahmen des Lennox-Gastaut-Syndroms leiden und deren Anfälle mit anderen Antiepileptika nicht zufriedenstellend kontrolliert werden können.
Die Fälle von aplastischer Anämie wurden jeweils 2 bis 12 Monate nach Therapiebeginn mit Taloxa festgestellt. Die Schädigung der Knochenmarkzellen, welche letztlich für die Aplasie verantwortlich ist, kann jedoch bereits Wochen oder Monate vor dem Auftreten von klinischen Zeichen erfolgen. Demzufolge bleibt das Risiko, an aplastischer Anämie zu erkranken, auch für Patienten, welche das Arzneimittel abgesetzt haben, während mehreren Monaten bestehen.
Es ist nicht bekannt, ob das Risiko, eine aplastische Anämie zu entwickeln, von der Expositionsdauer abhängig ist. Folglich kann nicht vorausgesetzt werden, dass für einen Patienten, der über lange Zeit ohne Anzeichen hämatologischer Störungen mit Taloxa behandelt wurde, tatsächlich kein Risiko besteht.
Vor Behandlungsbeginn mit Taloxa sollte eine Kontrolle der hämatologischen Parameter durchgeführt werden, die alle 2 Wochen wiederholt werden soll.
Bei Auftreten einer Neutropenie (Neutrophile <1500/mm³) und/oder einer Thrombozytopenie (Thrombozyten <150000/mm³) muss Taloxa abgesetzt werden und der Patient differentialdiagnostisch (aplastische Anämie) untersucht werden (siehe «Absetzen von Taloxa»).
Der Patient ist sorgfältig auf klinische Symptome wie Ekchymose, Petechien, Blutungen oder Zeichen von Infektionen und/oder Anämie (Müdigkeit, Schwäche etc.) zu untersuchen. Werden solche Anzeichen beobachtet, muss sofort eine Blutbildanalyse durchgeführt werden.
Lebertoxizität
Nach Markteinführung von Taloxa in den USA wurden zum Teil auch schwere Fälle von Lebertoxizität (Häufigkeit insgesamt 1:2200) beobachtet. Meist trat die Leberschädigung dabei sekundär auf, d.h. als Folge eines indirekten unerwünschten Ereignisses, wie Überempfindlichkeitsreaktion, Multiorganversagen nach Status Epilepticus. Seltener handelte es sich um eine schwere direkte Leberschädigung. Die Häufigkeit einer direkten Leberschädigung mit Todesfolge wird auf 1 Fall auf 24000 bis 34000 behandelte Patienten geschätzt. Selten äussert sich die Lebertoxizität auch in erhöhten Leberenzymwerten, ohne dass klinische Zeichen einer Leberschädigung beobachtet wurden.
Vor Behandlungsbeginn mit Taloxa sollte ein Leberfunktionstest (Bestimmung von ALT (SGPT), AST (SGOT) und Bilirubin durchgeführt werden. Patienten, welche abnorme Leberfunktionswerte aufweisen, dürfen nicht mit Taloxa behandelt werden.
Während der Therapie mit Taloxa sollte der Leberfunktionstest alle 2 Wochen wiederholt werden. Bei Patienten, welche abnorme Leberwerte entwickeln, muss Taloxa abgesetzt werden (siehe «Absetzen von Taloxa»).
Patienten, bei welchen klinische Auffälligkeiten und Symptome wie Gelbsucht, Anorexie, Nausea, Erbrechen und abdominale Schmerzen auftreten, sollten sofort einem Leberfunktionstest unterzogen werden.
In sehr seltenen Fällen wurde über Kristallurie berichtet. Daher müssen Patienten während der Behandlung mit Taloxa ausreichend hydriert werden, um die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Kristallurie zu senken.
Suizidale Gedanken und suizidales Verhalten
Über suizidale Gedanken und suizidales Verhalten wurde bei Patienten, die mit Antiepileptika in verschiedenen Indikationen behandelt wurden, berichtet. Eine Metaanalyse randomisierter, placebo-kontrollierter Studien mit Antiepileptika zeigte auch ein leicht erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten. Der Mechanismus für die Auslösung dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt und die verfügbaren Daten schliessen die Möglichkeit eines erhöhten Risikos bei der Einnahme von Felbamat nicht aus.
Deshalb sollten Patienten hinsichtlich Anzeichen von Suizidgedanken und suizidalen Verhaltensweisen überwacht und eine geeignete Behandlung in Erwägung gezogen werden. Patienten (und deren Betreuern) sollte geraten werden, medizinische Hilfe einzuholen, wenn Anzeichen für Suizidgedanken oder suizidales Verhalten auftreten.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Bei Patienten, welche mit Überempfindlichkeitsreaktionen auf andere Carbamate reagieren, ist Vorsicht geboten.
Im Zusammenhang mit Taloxa wurde über schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich anaphylaktischer Schock, Stevens-Johnson-Syndrom, aufbrechende Blasen und Nekrose der Epidermis berichtet. Diese Reaktionen traten typischerweise 2 bis 3 Wochen nach Therapiebeginn auf. Die Symptome äusserten sich unter anderem als Rötung, Fieber, Anschwellung der Schleimhäute und Anaphylaxie, Leukopenie, Thrombozytopenie, erhöhte Leberwerte, Arthralgie, Myalgie und Pharyngitis. Im Falle einer Überempfindlichkeit gegenüber Taloxa sollte das Arzneimittel abgesetzt werden und eine entsprechende symptomatische Therapie eingeleitet werden.
Gastrointestinale Störungen
Aufgrund der obstipierenden Wirkung von Felbamat ist Vorsicht bei der Anwendung von Taloxa bei Patienten mit vorbestehenden Darmerkrankungen geboten.
Absetzen von Taloxa
Antiepileptika, einschliesslich Taloxa, sollten wegen eines erhöhten Epilepsieanfall-Risikos nicht abrupt abgesetzt werden. Sollten jedoch schwerwiegende Nebenwirkungen das sofortige Absetzen des Arzneimittels erforderlich machen, darf dieser Schritt nur unter strenger ärztlicher Überwachung erfolgen. Patienten, welche die Behandlung mit Taloxa wegen schwerer Nebenwirkungen unterbrechen mussten, sollten die Therapie nicht wieder aufnehmen.

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