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Fachinformation zu Suprefact® Depot:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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Reg.InhaberStand d. Info. 

AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Buserelinum ut Buserelini acetas.
Hilfsstoffe: Copoly (DL-lactidum-glycolidum) pro praeparatione.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Suprefact Depot ist als Einzeldosis in einem Applikator verfügbar.
1 Fertigspritze/2-Monats-Depot mit einem Implantat bestehend aus 2 identischen Stäbchen enthält: 6,3 mg Buserelinum pro dosi, ut Buserelini acetas.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Endokrine Behandlung des fortgeschrittenen hormonabhängigen Prostatakarzinoms, nicht jedoch bei vorausgegangener beidseitiger Orchiektomie.

Dosierung/Anwendung

Der Inhalt einer Fertigspritze (Implantat bestehend aus 2 Stäbchen) wird alle 2 Monate subkutan unter die Bauchhaut appliziert (siehe Hinweise zur Injektion von Suprefact Depot ). Das Dosierintervall kann um wenige Tage verkürzt oder verlängert werden.
Vor der Applikation kann ein Lokalanästhetikum gegeben werden.
Die Reaktion auf die Therapie kann durch Messung der Serumspiegel von Testosteron, saurer Phosphatase und prostataspezifischem Antigen (PSA) kontrolliert werden. Der Testosteronspiegel steigt bei Behandlungsbeginn erst an und sinkt dann während eines Zeitraums von 2 Wochen ab. Nach 2–4 Wochen liegen die Testosteronspiegel im Kastrationsbereich. Diese Spiegel bleiben über den gesamten Behandlungszeitraum bestehen.
Es wird empfohlen, etwa 5 Tage vor der Injektion des ersten Implantates zusätzlich ein Antiandrogen in der vom Hersteller angegebenen Dosierung zu geben. Die Zusatzmedikation ist über 3–4 Wochen parallel zur Suprefact-Behandlung beizubehalten. In der Regel sind nach dieser Zeit die Hormonspiegel genügend weit abgefallen.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen Buserelinacetat, LHRH-Analoge oder einen der enthaltenen Hilfsstoffe.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Patienten mit bekannter Depression oder bestehenden depressiven Verstimmungen sollten im Hinblick auf das Auftreten von Stimmungsveränderungen sorgfältig überwacht und falls nötig behandelt werden.
Bei Patienten mit hohem Blutdruck sollten die Blutdruckwerte und bei Diabetikern die Blutzuckerwerte regelmässig kontrolliert werden.
Bei Patienten mit bekannten Metastasen z.B. der Wirbelsäule ist eine antiandrogene Zusatztherapie unerlässlich, um zu verhindern, dass es initial durch eine vorübergehende Aktivierung des Tumors und seiner Metastasen zu Komplikationen bis hin zur z.B. spinalen Kompression mit Paralysen kommt.
Patienten mit bekannten Metastasen der Wirbelsäule sowie Patienten mit einem Risiko neurologischer Komplikationen oder Harnsperre sollten während der ersten Behandlungswochen engmaschig überwacht werden, wenn zu Therapiebeginn nicht gleichzeitig Antiandrogene gegeben werden.

Interaktionen

Unter der Wirkung von Buserelin kann die Wirkung von Antidiabetika abgeschwächt sein.

Schwangerschaft/Stillzeit

Für Suprefact Depot gibt es keine gynäkologische Indikation. Buserelin ist in der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Bestimmte unerwünschte Wirkungen (z.B. Schwindel) können Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsvermögen des Patienten beeinträchtigen. Dies kann in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z.B. beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu Beginn der Behandlung kommt es gewöhnlich zu einem kurzzeitigen Anstieg des Serumtestosterons, was zu einer vorübergehenden Aktivierung des Tumorgeschehens führen kann mit Folgeerscheinungen wie:
Auftreten oder Verstärkung von Knochenschmerzen bei Patienten mit Knochenmetastasen;
neurologische Ausfallserscheinungen infolge Tumorkompression, wie z.B. Muskelschwäche in den Beinen;
Harnabflussbehinderungen, Nieren- oder Lymphstau;
Thrombosen mit Lungenembolie.
Diese Erscheinungen können durch gleichzeitige Gabe eines Antiandrogens zu Beginn der Behandlung mit Suprefact weitgehend vermieden werden (siehe «Dosierung/ Anwendung»).
Die Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen wird wie folgt angegeben: «sehr häufig» (>10%), «häufig» (>1%, <10%), «gelegentlich» (>0,1%, <1%), «selten» (>0,01%, <0,%) und «sehr selten» (<0,01%).

Neoplasmen
Sehr selten: Hypophysenadenome während der Behandlung mit LHRH-Agonisten, einschliesslich Buserelin. Vorübergehende leichte Zunahme von Tumorschmerzen.

Blutsystem
Sehr selten: Thrombozytopenie, Leukopenie.

Immunsystem
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautrötungen, Juckreize, Hautausschläge (einschliesslich Urtikaria).
Selten: Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen mit Bronchospasmus und Atemnot.
Sehr selten: Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen mit Schock (chirurgische Entfernung des Implantates kann notwendig sein).

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Verstärkter Durst, erhöhter oder verminderter Appetit.

Psychiatrische Störungen
Sehr häufig: Libidoverlust (aufgrund des Geschlechtshormonentzuges bei den meisten Patienten).
Selten: Nervosität, emotionale Labilität, Angstgefühle, Depressionen (können sich entwickeIn oder verschlechtern, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Nervensystem
Häufig: Kopfschmerzen (bis zu 10%).
Gelegentlich: Schläfrigkeit, Benommenheit, Schwindel.
Selten: Schlafstörungen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.
Sehr selten: Tinnitus, Hörstörungen. In Einzelfällen wurden bei anderen Buserelinpräparaten Parästhesien beobachtet.

Augen
Sehr selten: Sehstörungen (z.B. Verschwommensehen), Druckgefühl hinter den Augen.

Herz
Selten: Herzklopfen.

Gefässe
Sehr häufig: Hitzewallungen (aufgrund des Geschlechtshormonentzuges bei den meisten Patienten).
Selten: Bei Patienten mit Hypertonie kann der Blutdruck ansteigen.

Gastrointestinale Störungen
Gelegentlich: Verstopfung.
Selten: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.

Haut
Selten: Zu- oder Abnahme der Kopf- und Körperbehaarung.

Muskelskelettsystem
Sehr selten: Beschwerden und Schmerzen im Bereich der Muskeln und Knochen.
LHRH-Agonisten können die Knochendichte vermindern und zu Osteoporose und erhöhtem Risiko von Knochenbrüchen führen. Das Risiko für Skelettbrüche steigt mit zunehmender Therapiedauer.

Reproduktionssystem und Brust
Häufig: Impotenz und Hodenatrophie.
Gelegentlich: Nicht schmerzhafte Brustschwellungen (Gynäkomastie).

Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Häufig: Schmerzen oder andere lokale Reaktionen (z.B. Rötungen, Schwellungen) an der Injektionsstelle.
Gelegentlich: Leichte Oedeme an Knöcheln und Unterschenkeln, Müdigkeit.
Sehr selten: Verschlechterung des Allgemeinbefindens.

Untersuchungen
Gelegentlich: Erhöhung der Leberenzyme im Serum (z.B. Transaminasen), Gewichtsveränderungen.
Selten: Veränderungen der Blutfettwerte, Bilirubinerhöhung.
Sehr selten: Verminderung der Glukosetoleranz (was bei zuckerkranken Patienten zu einer Verschlechterung der Stoffwechseleinstellung führen kann).
Die meisten der obengenannten unerwünschten Wirkungen sind direkt oder indirekt eine Folge der Testosteronunterdrückung durch Buserelin (Androgenmangel-Symptome).

Überdosierung

Bisher wurde keine Intoxikation mit Buserelin beobachtet. Die Symptome einer Überdosierung unterscheiden sich nicht von den Nebenwirkungen, die bei normaler Anwendung auftreten können. Falls die Behandlung einer Überdosierung erforderlich ist, sollte sie sich an den Symptomen orientieren.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: L02AE01
Buserelin ist ein hochaktives Analogon des Gonadotropin-Releasing Hormons (GnRH).
Der pharmakologische Effekt von Buserelin besteht initial in einer Stimulation der Gonadotropinfreisetzung und der Testosteronsekretion. Danach folgt eine fortschreitende Abnahme von Testosteron bis auf Kastrationswerte.
Während die Freisetzung der Gonadotropine unter fortgesetzter Buserelinbehandlung gehemmt wird, wird die Sekretion der anderen hypophysären Hormone (Wachstumshormon, Prolaktin, ACTH, TSH) nicht direkt beeinflusst. Die Sekretion der Nebennierensteroide bleibt unverändert.
Hinsichtlich des Ausschaltens der Testosteron-Stimulierung von Tumorgewebe ist Buserelin der Orchiektomie bei der Behandlung des Prostatakarzinoms gleichwertig. Suprefact Depot hat gegenüber der Orchiektomie den Vorteil der Reversibilität und der geringeren psychischen Belastung für den Patienten.

Pharmakokinetik

Die Buserelinfreisetzung aus dem Implantat wird durch den Abbau der Polymermatrix kontrolliert. Die maximale Buserelin-Freisetzung wird am 1. Tag der Implantation beobachtet. 4 Stunden nach einer Implantation von 6,3 mg werden Medianwerte der maximalen Buserelin-Konzentration im Serum von 7,1–11,1 ng/ml gemessen. Die Konzentration sinkt in der achten Woche nach der Implantation auf Werte zwischen 0,3 und 0,4 ng/ml ab. Die individuellen Konzentrationskurven zeigen oft einen zweiten Anstieg, welcher wahrscheinlich mit dem Anschwellen des Polymers und damit veränderten Diffusions- und Abbaucharakteristika zusammenhängt.
Der Median der AUC (Area under the curve) beträgt etwa 70 ng × Tag/ml. Die mittlere Verweildauer beträgt 12,5–19,8 Tage und die errechnete Terminalhalbwertszeit 20–40 Tage.
Die Halbwertszeit im Serum nach einer i.v. oder s.c. Injektion beträgt ungefähr 80 Min. Der Abbau von Buserelin zu inaktiven Metaboliten (Peptidfraktionen) geschieht vor allem in Leber und Nieren.
Der Median der renalen Exkretion sinkt von Anfangswerten von 156–205 µg/g Kreatinin (1. Tag nach wiederholter Applikation) auf 2,4–8,0 µg/g Kreatinin ab (8 Wochen nach der Implantation).
Innerhalb von 56 Tagen wurden 83,5–87,7% des Buserelins eines 6,3 mg enthaltenden Implantates mit dem Urin ausgeschieden.
Nach der Implantation (6,3 mg) beträgt der Mittelwert der AUC 78,2 ng × Tag/ml entsprechend 11,9 ng × Tag/ml pro mg. Die entsprechende AUC nach einer i.v. Injektion von 0,5 mg beträgt 23,8 ng × Tag/ml pro mg. Die absolute Bioverfügbarkeit kann demnach mit ungefähr 50% angegeben werden. Es ist jedoch zu bemerken, dass diese Angabe eine grobe Schätzung ist, wegen der grossen Variabilität der AUC und der individuellen Unterschiede.

Präklinische Daten

In toxikologischen Studien an Ratten traten Hypophysenadenome nach mehr als 6monatiger Gabe des Implantates auf. In Langzeitstudien an Hunden und Affen mit dem Buserelinimplantat zeigten die morphologischen und histologischen Untersuchungen normales Hypophysengewebe nach Behandlungszeiten von 5 Jahren bzw. 20 Monaten. In den üblichen in vitro oder in vivo Tests wurde keine Genotoxizität beobachtet.

Sonstige Hinweise

Suprefact Depot darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise
Das verschlossene Behältnis (Sterilbeutel) ist bei Raumtemperatur (15–25 °C) zu lagern.
Hinweise zur Injektion von Suprefact Depot (siehe bebilderte Anleitung auf der Faltschachtel).
Um zu vermeiden, dass die Implantat-Stäbchen aus der Injektionsnadel fallen, ist darauf zu achten, dass die Spritze bis unmittelbar vor der Injektion senkrecht mit der Nadel nach oben gehalten wird.
1. Nach Entnahme der Spritze aus der Packung ist zu prüfen, ob das Implantat an dem dafür vorgesehenen Platz – dem Sichtfenster des Griffstücks – vorhanden ist. Das Implantat gegebenenfalls durch leichtes Klopfen auf die Kanülenschutzkappe in das Sichtfenster zurückholen.
2. Nach Desinfizieren der Injektionsstelle im Bereich der Bauchwand, seitlich des Musculus rectus abdominis, wird drehend zuerst die Stösselschutzkappe und dann die Kanülenschutzkappe entfernt.
3. Eine Hautfalte wird angehoben und die Kanüle etwa 3 cm ins subkutane Gewebe eingeführt. Vor der Injektion wird nun die Spritze um 1–2 cm zurückgezogen.
4. Das Implantat wird durch vollständiges Vorschieben des Stössels eingeführt. Während des Zurückziehens der Injektionskanüle ist der Stichkanal zu komprimieren, um das Implantat im Gewebe festzuhalten.
5. Nach der Injektion ist der Stössel an der Kanülenspitze zu sehen, was beweist, dass das Implantat vollständig injiziert wurde. Die Injektionsstelle kann mit einem kleinen Pflaster abgedeckt werden.

Zulassungsnummer

52708 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

sanofi-aventis (schweiz) ag, 1217 Meyrin/GE.

Stand der Information

Juli 2003.

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