Eigenschaften/WirkungenFurosemid, ein stark, kurz und schnell wirkendes Schleifendiuretikum, ist ein Anthranilsäure-Derivat, das wie alle therapeutisch eingesetzten Diuretika primär eine Ausscheidung von Elektrolyten bewirkt, die sekundär Wasser binden und so die Harnausscheidung selbst bei beträchtlich eingeschränktem Glomerulumfiltrat, Hypalbuminämie und azidotischer Stoffwechsellage vergrössern.
Voraussetzung für die saluretische Wirksamkeit von Furosemid ist allerdings, dass die Substanz über einen Anionentransportmechanismus in das Tubuluslumen gelangt und hier mit dem in der luminalen Zellmembran vorhandenen Cotransportsystem, dem Na + 2Cl - K + -Carrier, reagieren kann.
Furosemid führt bei Herzinsuffizienz durch Erweiterung der venösen Kapazitätsgefässe zu einer Senkung der Vorlast des Herzens. In hoher Dosierung (ca. 1 mg/kg KG) besitzt Furosemid auch eine extrarenale Wirkung. Dieser frühe vaskuläre Effekt setzt eine ausreichende Nierenfunktion mit Aktivierung des Renin-Angiotensin-Systems voraus. Zusätzlich vermindert Furosemid die erhöhte Gefässreagibilität bei Hypertonikern durch seinen kochsalzausschwemmenden Effekt.
Furodrix senkt den erhöhten, nicht aber den normalen Blutdruck. Bei schweren Hypertonieformen ist eine Kombinationstherapie zu empfehlen.
Die Wirkungsdauer ist von folgenden Parametern abhängig:
gewählte Formulierung;
Zustand des Patienten;
Häufigkeit bzw. Intervall der Applikation;
Infusionszeit bei der i.v.-Applikation.
Die Wirkungsdauer beträgt nach oraler Gabe bei gesunden Freiwilligen zwischen 4-8 Stunden. Bei der i.v.-Verabreichung tritt die Wirkung nach ca. 5 Minuten ein und hält etwa 2 Std. an. Bei i.v.-Infusion ist die Wirkungsdauer von der Infusionszeit abhängig.
Eine strenge NaCl-freie Diät kann bei gleichzeitiger Verabreichung von Furodrix unter Umständen zu einer Wirkungsverminderung und zu K-Verlusten führen, wenn durch die Ausschwemmung starker Ödeme zu wenig Na im Körper verbleibt.
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