PharmakokinetikAbsorption
Das in die Schilddrüse gelangte Iodid wird sofort aufgenommen.
Distribution
Das in die Schilddrüse gelangte Iodid folgt dem bekannten Metabolismus der Schilddrüsenhormone.
Metabolismus
Nach einer Einmaldosis beträgt die mittlere Verweildauer des Iodids in der Schilddrüse einer gesunden Person ca. 60 Stunden.
Elimination
Iodid wird hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden, in denen es fast vollständig glomerulär filtriert und dann zum grössten Teil passiv tubulär rückresorbiert wird.
Die Nierenclearance beträgt etwa 3 % der Iodid-Passage durch die Nieren und ist von einem Menschen zum anderen relativ konstant. Sie ist bei Hypothyreose und Funktionsveränderungen der Nieren niedriger und bei Hyperthyreose erhöht.
Ein zweiter Ausscheidungsweg ist die Brustdrüse: in Proben der Muttermilch bei Patientinnen, die 37 - 111 MBq Iodid oral in Form von Natriumiodid[123I] erhalten hatten, wurde Radioaktivität nachgewiesen. Die Konzentration von Natriumiodid[123I] in der Milch war proportional zur ausgeschiedenen Milchmenge. Die grösste Menge Radioaktivität wurde in den ersten 24 Stunden ausgeschieden.
Bei Patientinnen mit postpartaler Hyperthyreose, die 355 MBq Iodid, ebenfalls oral in Form von Natriumiodid[123I] erhalten hatten, zeigte sich eine andere Kinetik. Während der ersten drei Tage wurde ein rapider Abfall des Radioaktivitätsspiegels mit einer effektiven Halbwertszeit von 11,1 Stunden beobachtet. Danach fiel die Radioaktivität langsamer exponentiell mit einer effektiven Halbwertszeit von 5,9 Tagen ab.
Die Urinausscheidung beträgt 37 - 75 %, die Fäzesausscheidung ca. 1 %, und die Schweissausscheidung in 24 Stunden ist praktisch zu vernachlässigen.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Neben den oben beschriebenen pathologischen Zuständen wird die Kinetik von Natriumiodid[123I] durch zahlreiche Medikamente und Substanzen beeinflusst, wenn diese gleichzeitig oder in kurzem zeitlichen Abstand verabreicht werden (siehe „Interaktionen“).
|