Präklinische DatenStudien mit wiederholter Verabreichung hoher oraler Dosen zeigten bei allen untersuchten Spezies mit Ausnahme des Kaninchens zusätzlich zu den zu erwartenden Zeichen einer zentralnervösen Dämpfung eine gesteigerte Erregbarkeit bis hin zu Krampfanfällen, die bei einigen Tieren letal endete. Die niedrigste Dosis, bei der Zeichen einer Übererregbarkeit auftrat, war 3 mg/kg/Tag beim Hund (15-faches der maximal empfohlenen Dosis beim Menschen [MRHD] von 10 mg/Tag), einer Dosis, bei der es ebenfalls zur Erhöhung der Körpertemperatur kam.
Mutagenität/Kanzerogenität
Alprazolam erwies sich in vitro im Ames Test als nicht mutagen. Im in vivo Mikronukleus Test in Ratten hat Alprazolam bis hin zu der höchsten getesteten Dosis von 100 mg/kg (500-fache MRHD) zu keinen chromosomalen Aberrationen geführt.
Zweijährige Studien ergaben bei oralen Dosen von bis zu 30 mg/kg/Tag (150-fache MRHD) bei der Ratte und bei Dosen von bis zu 10 mg/kg/Tag (50-fache MRHD) bei der Maus keine Hinweise auf ein kanzerogenes Potential von Alprazolam. Die zweijährige Studie an Ratten wurde an Muttertieren und deren Nachwuchs durchgeführt, und umfasste sowohl Trag- als auch Säugezeit.
Reproduktionstoxizität
In Untersuchungen an Ratten ist nach getesteten Dosen von maximal 5 mg/kg/Tag (25-fache MRHD) keine Beeinträchtigung der Fertilität festgestellt worden.
Bei Ratten und Kaninchen war Alprazolam bei Dosen von ≤ 10 mg/kg/Tag (50-fache MRHD) nicht teratogen oder embryozid. Erste Zeichen von Embryotoxizität zeigten sich bei wiederholter oraler Gabe von Dosen ≥ 2 mg/kg/Tag bei der Ratte und beim Kaninchen (10-fache MRHD). Bei Dosen von 30 mg/kg/Tag (150-fache MRHD) wurden sowohl bei Ratten als auch bei Kaninchen skeletale Missbildungen festgestellt. Eine Dosis von 100 mg/kg/Tag (500-fache MRHD) bei Ratten und 30 mg/kg/Tag bei Kaninchen war embryozid.
Alprazolam-Exposition von Nagern während der Trächtigkeit zeigte Veränderungen in Sozialverhalten und Stressbewältigungsvermögen beim Nachwuchs.
Okularer Effekt
Bei Ratten, die im Rahmen der Karzinogenitätsstudie 2 Jahre (Lebenszeit) lang orale Dosen von 3, 10 und 30 mg/kg/Tag erhielten (15-150-fache MRHD), konnte eine Tendenz für ein dosisabhängig erhöhtes Auftreten von Katarakten (weibliche Tiere) und Hornhautvaskularisierungen (männliche Tiere) beobachtet werden. Diese Läsionen traten nur bei Ratten unter Behandlung mit Alprazolam auf, und erschienen nicht früher als 11 Monate nach Behandlungsbeginn.
Juvenile Toxizität
Präklinische Studien zu juveniler Toxizität liegen nicht vor.
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