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Fachinformation zu Xanax®/- retard/- SL:Viatris Pharma GmbH
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Toleranzentwicklung
Nach Einnahme von Benzodiazepinen über einige Wochen kann es zu einem Verlust der Wirksamkeit (Toleranz) kommen.
Abhängigkeit/Entzugserscheinungen
Die Einnahme von Benzodiazepinen kann zu einer Abhängigkeit führen. Dieses Risiko ist erhöht bei längerer Einnahme, hoher Dosierung und bei prädisponierten Patienten (wie v.a. Patienten mit bekanntem Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch). Die Entzugssymptomatik tritt vor allem nach abruptem Absetzen auf und beschränkt sich in leichteren Fällen auf Tremor, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Angst, Dysphorie, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche. Es können aber auch Symptome wie Schwitzen, Muskel- und Bauchkrämpfe, Wahrnehmungsstörungen sowie in seltenen Fällen bedrohliche körperliche und psychische Reaktionen wie symptomatische Psychosen (z.B. Entzugsdelir) und zerebrale Krampfanfälle auftreten.
Während des Absetzens der Therapie mit Alprazolam traten bei Patienten mit posttraumatischen Stresserkrankungen Reizbarkeit, Feindseligkeit und Zwangsgedanken auf.
Das Einsetzen von Entzugserscheinungen schwankt je nach Wirkungsdauer der Substanz zwischen ein paar Stunden und einer Woche oder mehr nach Absetzen der Therapie.
Um das Risiko einer Abhängigkeit auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Benzodiazepine nur nach sorgfältiger Prüfung der Indikation verschrieben und über möglichst kurze Dauer (als Hypnotikum zum Beispiel in der Regel nicht länger als vier Wochen) eingenommen werden. Ob eine Weiterführung der Behandlung notwendig ist, muss periodisch überprüft werden. Eine längere Behandlung ist nur bei bestimmten Patienten (zum Beispiel Panikzustände) indiziert und der Nutzen im Vergleich zu Risiken weniger klar.
Zur Vermeidung von Entzugserscheinungen empfiehlt sich in jedem Fall ein ausschleichendes Absetzen, indem die Dosis stufenweise reduziert wird. Bei Auftreten von Entzugserscheinungen ist eine engmaschige ärztliche Überwachung und Unterstützung des Patienten erforderlich.
Beim Absetzen der Therapie bei Patienten mit Panikstörungen können Symptome, welche mit dem Wiederauftreten der Panikattacken gekoppelt sind, Entzugssymptome vortäuschen.
Amnesie
Benzodiazepine können anterograde Amnesien verursachen. Das bedeutet, dass nach erfolgter Medikamenteneinnahme unter Umständen Handlungen ausgeführt werden, an die sich der Patient später nicht mehr erinnern kann.
Dieses Risiko steigt mit der Höhe der Dosierung und kann durch eine ausreichend lange, ununterbrochene Schlafdauer (7 bis 8 Stunden) verringert werden.
Psychiatrische und paradoxe Reaktionen
Wie mit anderen Benzodiazepinen können in seltenen Fällen und insbesondere bei älteren Patienten paradoxe Reaktionen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Verwirrtheit, Halluzinationen, Stimulation oder andere unerwünschte Verhaltensreaktionen, wie Reizbarkeit, Agitation, Wutausbrüche, aggressives und feindseliges Verhalten auftreten. Bei vielen Berichten über solche Verhaltensstörungen erhielten die Patienten gleichzeitig andere ZNS-wirksame Substanzen und/oder hatten zugrundeliegende psychiatrische Erkrankungen. In einzelnen Berichten mit kleinen Patientenzahlen wird vermutet, dass ein gewisses Risiko für solche Nebenwirkungen bei Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörungen, einer Vorgeschichte von gewalttätigem oder aggressivem Verhalten, oder Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch besteht.
Depression
Eine Verabreichung an Patienten mit schwerer Depression oder suizidalen Absichten sollte unter Anwendung der geeigneten Kautelen und in einer angemessenen Dosierung erfolgen.
Panikstörungen treten zuweilen im Zusammenhang mit primärer und sekundärer schwerer Depression auf, weshalb bei unbehandelten Patienten die Suizidrate erhöht sein kann. Benzodiazepine wurden in Verbindung mit einer Verschlechterung depressiver Symptome gebracht. Bei depressiven Patienten muss der Behandlung der Grundkrankheit Depression primär Beachtung geschenkt werden. Aus diesen Gründen sollen bei Verabreichung hoher Dosen von Alprazolam an Patienten mit Panikstörungen dieselben Vorsichtsmassnahmen zur Anwendung gelangen wie bei Gebrauch sämtlicher Psychopharmaka bei depressiven Patienten oder bei Patienten, bei denen ein Verdacht auf Suizid-Absichten besteht.
Die Anwendung von Xanax/-retard/-SL bei schweren Depressionen, bei bipolaren Störungen oder endogener Depression wurde nicht untersucht.
Im Zusammenhang mit der Einnahme von Alprazolam wurden bei Patienten mit Depressionen Fälle von Hypomanie oder Manie berichtet.
Spezifische Patientengruppen
In sehr seltenen Fällen sind unter Xanax/-retard/-SL schwere allergische Reaktionen berichtet worden.
Bei der Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion sind die üblichen Vorsichtsmassnahmen zu beachten und gegebenenfalls die Dosierung zu verringern. Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen sollten nicht mit Benzodiazepinen behandelt werden, da hierdurch das Risiko einer Enzephalopathie erhöht wird.
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurde nicht untersucht.
Xanax/-retard Tabletten enthalten Lactose und sollten daher Patienten mit dem seltenen hereditären Krankheitsbild der Galaktose-Intoleranz, einem Laktase-Mangel oder einer Glukose-/Galaktose-Malabsorption nicht verabreicht werden.

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