AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Cardiopril ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit auf das Präparat und bei Patienten mit anamnestisch bekanntem angioneurotischem Ödem, das sich unter einer früheren Behandlung mit einem Angiotensin-converting-enzyme-Hemmer entwickelt hat.
Vorsichtsmassnahmen
Anwendung bei Patienten mit Salz-/Volumenmangel: Bei Patienten mit unkomplizierter Hypertonie ist nur selten eine Hypotonie beobachtet worden, die vor allem nach Verabreichung der ersten Dosis eine mögliche Folge der Anwendung von Cardiopril bei Patienten mit Salz-/Volumenmangel sein kann, z.B. bei solchen, die mit Diuretika behandelt werden. Bei solchen Patienten sollte die Diuretika-Therapie vorzugsweise 2-3 Tage vor der Behandlung mit Cardiopril unterbrochen werden.
Falls Cardiopril zusammen mit einem Diuretikum verabreicht werden muss, sollte der Patient während der ersten sechs Stunden nach Verabreichung der Initialdosis sorgfältig medizinisch überwacht werden.
Tritt eine Hypotonie auf, so sollte der Patient flach gelagert werden und nötigenfalls eine intravenöse Infusion mit physiologischer Kochsalzlösung erhalten. Eine vorübergehende hypotone Reaktion ist keine Kontraindikation für die weitere Anwendung von Cardiopril, da nach Normalisierung des Blutdrucks weitere Dosen in der Regel gut toleriert werden.
Anwendung von Kaliumzusätzen oder kaliumsparenden Diuretika: Niereninsuffizienz und Diabetes mellitus erhöhen das Risiko einer Hyperkaliämie in Verbindung mit ACE-Hemmern. Cardiopril sollte daher bei derartigen Zuständen mit Vorsicht angewendet werden. Die Verabreichung von Cardiopril zusammen mit Kaliumzusätzen oder kaliumsparenden Diuretika kann zu einem signifikanten Serumkaliumanstieg führen. Wenn die gleichzeitige Verabreichung dieser Mittel wegen einer Hypokaliämie indiziert ist, sollte diese mit Vorsicht und unter engmaschiger Kontrolle der Serumkaliumspiegel erfolgen.
Anwendung bei Patienten mit renovaskulärer Hypertonie: Bei Patienten mit renovaskulärer Hypertonie kann Cardiopril infolge Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems Veränderungen der Nierenfunktion verursachen. Vor allem bei Hypertonikern mit uni- oder bilateraler Nierenarterienstenose kann Cardiopril erhöhte Blut-Harnstoff-Stickstoff- und Serumkreatininwerte verursachen. Bei solchen Patienten ist zu Beginn der Behandlung die Nierenfunktion engmaschig zu kontrollieren.
Einige Hypertoniker ohne vorbestehende manifeste renovaskuläre Erkrankung können erhöhte Blut-Harnstoff-Stickstoffwerte und Serumkreatininspiegel entwickeln. Diese sind in der Regel nur geringfügig, wobei vorübergehend erhöhte Werte häufiger bei Patienten mit vorbestehender Niereninsuffizienz beobachtet werden.
Anwendung während der Chirurgie/Anästhesie: Während grösserer chirurgischer Eingriffe oder während der Anästhesie mit hypotensiven Mitteln kann Cardiopril die durch eine kompensatorische Renin-Freisetzung bedingte Bildung von Angiotensin II hemmen. In solchen Situationen kann - bei Verdacht auf diesen Mechanismus als auslösender Faktor - eine Hypotension mittels Volumenzufuhr korrigiert werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern und gewissen Dialysemembranen (z.B. Polyacrylat-Methylsulfat-Membranen) oder bei einer LDL-Apherese mit Dextransulfat können Hypersensibilitätserscheinungen (anaphylaktische Reaktionen) auftreten.
Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie D.
Die Verabreichung von ACE-Hemmern während des 2. und 3. Schwangerschaftstrimenons kann beim Fötus zu Nierenschäden oder Gesichts- bzw. Schädelmissbildungen führen. Erfahrungen mit anderen ACE-Hemmern haben gezeigt, dass der Fötus in utero einem potentiellen Risiko der Hypotonie-Entwicklung ausgesetzt ist. Die Neugeborenen haben ein unter dem Mittelwert liegendes Geburtsgewicht sowie eine verminderte Nierenfunktion oder Anurie gezeigt. Bei der Mutter wurde ein Oligohydramnion beobachtet, das sehr wahrscheinlich auf einer Verminderung der fötalen Nierenfunktion beruht.
Alle Neugeborenen, die in utero einem ACE-Hemmer exponiert wurden, sollten auf Nierenfunktion, Kaliumspiegel und Blutdruck untersucht werden. Nötigenfalls müssen ausreichende therapeutische Massnahmen wie Rehydratation oder Dialyse ergriffen werden, um den verursachenden Wirkstoff zu eliminieren.
Wie alle ACE-Hemmer darf Cardiopril während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, ausser bei Patientinnen, bei welchen keine Alternativbehandlung möglich ist und bei denen der mögliche Nutzen für die Mutter das potentielle Risiko für den Fötus übersteigt.
Es ist nicht bekannt, ob Spirapril in die Muttermilch ausgeschieden wird; Patientinnen, die Cardiopril einnehmen, sollten deshalb nicht stillen.
|