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Fachinformation zu Skelid®:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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Behandlung von M. Paget 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Acidum tiludronicum (DCI) ut Dinatrii tiludronas.

Tabletten zu 200 mg; Hilfsstoffe.

Eigenschaften/Wirkungen

Skelid verlangsamt den Knochenumbau der Paget-Läsionen. Dies wurde sowohl auf histologischem als auch biochemischem Gebiet nachgewiesen.
Skelid wirkt hauptsächlich anti-osteoklastisch auf den Knochen. Dieser Wirkungsmechanismus umfasst eine Inhibition der Aktivität der Osteoklasten mit wahrscheinlicher Reduzierung des enzymatischen und Transportprozesses, der zu einer Knochenresorption führt.
Der Inhibitionseffekt von Skelid auf die Knochenresorption erfolgt in Dosen, welche die Knochenbildung und insbesondere die Knochenmineralisation nicht herabsetzen. Der Erhalt einer normalen Knochenbildung zusammen mit einer Hemmung der Knochenresorption führt zu einer Zunahme der Knochenmasse, begleitet von einer positiven Calciumbilanz.
Im Verlauf klinischer Studien reagieren die meisten Patienten nach 3 Monaten Skelid-Behandlung, d.h. sie weisen eine mindestens 50%ige Senkung der alkalischen Phosphatase im Serum auf. Die beobachtete Besserung hält noch mindestens 6 Monate nach Behandlungsabbruch an.
Weniger als 4% der Patienten wurden nach 3 Behandlungsmonaten für «resistent» erklärt (d.h. die Abnahme der alkalischen Phosphatase betrug weniger als 25%).

Pharmakokinetik

Absorption
Ungefähr 6% der oral (400 mg/Tag) verabreichten Tiludronatdosis werden resorbiert: interindividuelle Schwankungen sind jedoch beträchtlich (1-12%). Die maximalen Plasmakonzentrationen werden 1 bis 2 Stunden nach der Einnahme erreicht. Bei chronischer Verabreichung liegen die Plasmakonzentrationen zwischen 1 und 5 mg/l. Die Tiludronatresorption wird in Anwesenheit von Nahrung oder Milchprodukten stark verringert.

Distribution
Die Tiludronatbindung an Plasmaproteine beträgt 92%. Etwa die Hälfte der resorbierten Dosis bindet sich an den Knochen.

Metabolismus
Tiludronat wird nicht metabolisiert.

Elimination
Etwa 50% der resorbierten Dosis werden in unveränderter Form im Urin ausgeschieden, die andere Hälfte bindet sich an den Knochen. Die Eliminationshalbwertszeit hängt von der Ausscheidung aus dem Knochen ab; diese ist langsam und hängt wahrscheinlich mit dem Knochenumbau zusammen. Nach Einmalapplikation beträgt die scheinbare Halbwertszeit 40-60 Stunden im Plasma und 60-80 Stunden im Urin.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatininclearance 10-30 ml/Min.) ist die Elimination verlängert und die Exposition, anhand der Fläche unter der Kurve (AUC) errechnet, ist 3mal höher als bei gesunden Freiwilligen.
Von der Verabreichung von Tiludronat bei schwerer Niereninsuffizienz wird abgeraten.
Bei Leberinsuffizienz liegen keine Daten vor.
Die Kinetik bei älteren Patienten ist unverändert.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Behandlung von M. Paget (Ostitis deformans).

Dosierung/Anwendung

Übliche Tagesdosis

Erwachsene: 400 mg/Tag, also 2 Tabletten in einer Einnahme.

Kinder: Skelid ist für die Behandlung des jugendlichen M. Paget nicht angezeigt.

Therapiedauer
Die Behandlungsdauer beträgt üblicherweise 3 Monate. 50-70% der Patienten reagieren innerhalb der ersten 3 Monate auf die Behandlung.
Die beobachtete Besserung hält nach Behandlungsabbruch mehr als 6 Monate an.
Die Kur kann wiederholt werden, wenn die biochemischen Kennzeichen oder Schmerzen auf ein Wiederaufleben der Erkrankung hinweisen.
Eine 2. Behandlung wird man erst nach einer behandlungsfreien Periode von mindestens 90 Tagen durchführen.

Korrekte Art der Einnahme
Die Tagesdosis von Skelid soll mit etwas Wasser oder Fruchtsaft 2 Stunden nach einer Mahlzeit auf einmal eingenommen werden, vorzugsweise nach dem Frühstück.
2 Stunden vor und nach der Einnahme sollen die Patienten den Verzehr folgender Produkte, welche die Resorption von Skelid herabsetzen, meiden:
Nahrungsmittel, insbesondere calciumreiche wie Milch oder andere Milchprodukte,
Antacida (siehe «Interaktionen»).

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Skelid ist bei Patienten kontraindiziert, bei denen eine Überempfindlichkeit gegen Bisphosphonate bekannt ist.
Schwere Niereninsuffizienz (Kreatininclearance < 30 ml/Min.).
Kinder.

Vorsichtsmassnahmen
Patienten, die an M. Paget leiden, müssen eine ausreichende Zufuhr an Calcium und Vitamin D erhalten.
Skelid soll bei leichter oder mässiger Niereninsuffizienz nur mit Vorsicht verabreicht werden.
Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatininclearance < 30 ml/Min.) wird von der Verschreibung von Skelid abgeraten (siehe «Kontraindikationen»).
Falls während der Behandlung mit Skelid eine Fraktur eintritt, müssen geeignete Untersuchungen (z.B. Knochenbiopsien) durchgeführt werden, um deren Ursache zu ermitteln. Die Behandlung soll erst fortgesetzt werden, wenn ein fehlender Zusammenhang mit Skelid nachgewiesen worden ist. Bisher liegen keine Erfahrungen mit Skelid bei Frakturen vor.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie B.
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
Bezüglich des Übertritts in die Milch liegen keine Erkenntnisse vor; folglich ist Stillen während der Behandlung mit Skelid nicht zu empfehlen.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen unter Skelid sind hauptsächlich gastrointestinalen Ursprungs (Bauchschmerzen, Übelkeit, Diarrhöe). Die Inzidenz dieser Wirkungen ist dosisabhängig.
In der empfohlenen Dosis von 400 mg/Tag wurde über eine Inzidenz von 10,4% für Bauchschmerzen sowie über häufige Fälle von Übelkeit und Diarrhöe berichtet.
Es wurde ebenfalls über seltene Fälle von Asthenie, Schwindelgefühlen, Kopfschmerzen und Hautreaktionen berichtet.

Interaktionen

Die gleichzeitige Einnahme von Calcium oder calciumreicher Nahrung ist zu vermeiden, da Calcium die digestive Resorption von Skelid verringert.
Desgleichen soll Skelid nicht gleichzeitig mit Indometacin, Aluminium- und Magnesiumhydroxid oder anderen Antacida sowie Mineralpräparaten oder Vitaminpräparaten mit Mineralienzusatz eingenommen werden, welche die Resorption verringern.
Die pharmakokinetischen Parameter von Skelid werden durch die gleichzeitige Einnahme von Aspirin und Digoxin nicht signifikant verändert.

Überdosierung

Es wurde über keinen Fall einer Überdosierung nach der Einnahme der Skelid-Tabletten berichtet.
Bei starker Überdosierung könnte bei einigen Patienten Hypocalcämie oder Niereninsuffizienz auftreten. Eine Magenspülung kann sinnvoll sein, um den noch nicht resorbierten Teil von Skelid zu eliminieren.
Es ist eine symptomatische Behandlung der Hypocalcämie und/oder der Niereninsuffizienz einzuleiten.

Sonstige Hinweise

Skelid muss geschützt vor Feuchtigkeit und unterhalb 25 °C gelagert werden.
Dieses Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

53014.

Stand der Information

Dezember 1994.
RL88

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