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Fachinformation zu Taxotere®, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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Dosierung/Anwendung

Taxotere darf nur von Ärzten mit Erfahrung in zytostatischer Chemotherapie angewendet werden.
Docetaxel muss als einstündige i.v.-Infusion alle 3 Wochen verabreicht werden (siehe Rubrik «Sonstige Hinweise»: Hinweise für die Handhabung).
Prämedikation:
Aufgrund des Risikos für Überempfindlichkeitsreaktionen müssen Patienten vor allem während der ersten und zweiten Docetaxel-Infusion streng überwacht werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Soweit dies nicht kontraindiziert ist, können durch eine Prämedikation mit einem oralen Kortikosteroid sowohl Häufigkeit und Schweregrad der Flüssigkeitsretention als auch der Schweregrad von Überempfindlichkeitsreaktionen reduziert werden.
Brustkrebs, nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom, Magenkarzinom und Plattenepithelkarzinom im HNO-Bereich: Als Kortikosteroid kann z.B. Dexamethason in einer Dosierung von 16 mg pro Tag (z.B. 8 mg 2 x täglich) verabreicht werden, und zwar über 3 Tage ab dem Tag vor der Docetaxel-Infusion.
Prostatakarzinom: Aufgrund der gleichzeitigen Einnahme von Prednison/Prednisolon beträgt die empfohlene Dosierung z.B. 8 mg Dexamethason p.o. jeweils 12, 3 und 1 Stunde(n) vor der Docetaxel-Infusion.
Übliche Dosierung
Brustkrebs:
Adjuvante Therapie:
Die empfohlene Docetaxel-Dosis beträgt 75 mg/m2, verabreicht eine Stunde nach 50 mg/m2 Doxorubicin und 500 mg/m2 Cyclophosphamid, alle 3 Wochen während 6 Zyklen.
Für die adjuvante Therapie von Patienten mit operablem Brustkrebs mit HER2-überexprimierenden Tumoren beträgt die empfohlene Docetaxel-Dosis:
·AC→TH: 60 mg/m2 Doxorubicin (A) i.v. in Kombination mit 600 mg/m2 Cyclophosphamid (C) i.v. alle 3 Wochen während 4 Zyklen. 3 Wochen nach dem letzten AC-Zyklus werden am 1. Tag des 5. Zyklus 4 mg/kg Trastuzumab (H) verabreicht (als 90-minütige i.v.-Infusion), gefolgt von 2 mg/kg Trastuzumab (als 30-minütige i.v.-Infusion) wöchentlich ab dem 8. Tag des 5. Zyklus und 100 mg/m2 Docetaxel (T) (als einstündige i.v.-Infusion) am 2. Tag des 5. Zyklus und dann bei allen verbleibenden Zyklen alle 3 Wochen am 1. Zyklustag (insgesamt 4 Zyklen mit Docetaxel).
·TCH: 75 mg/m2 Docetaxel (T) in Kombination mit Carboplatin (C) mit einer AUC von 6 mg/ml/Min alle 3 Wochen. Trastuzumab (H) wird wöchentlich gemäss folgendem Schema verabreicht: am 1. Tag des 1. Zyklus 4 mg/kg Trastuzumab als Ladedosis, am 2. Tag gefolgt von 75 mg/m2 Docetaxel und Carboplatin mit einer AUC von 6 mg/ml/min, anschliessend jeweils am 8. und 15. Tag 2 mg/kg Trastuzumab. Ab dem 2. bis zum 6. Zyklus werden am 1. Tag 75 mg/m2 Docetaxel gefolgt von Carboplatin mit einer AUC von 6 mg/ml/min und 2 mg/kg Trastuzumab verabreicht. Dann folgen jeweils am 8. und 15. Tag 2 mg/kg Trastuzumab.
Erstmals 3 Wochen nach dem letzten Chemotherapie-Zyklus und während 1 Jahr ab Datum der ersten Verabreichung werden alle 3 Wochen 6 mg/kg Trastuzumab (als 30-minütige i.v.-Infusion) verabreicht.
Therapie bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs:
Die empfohlene Docetaxel-Dosis beträgt 100 mg/m2 als Monotherapie und 75 mg/m2 als Kombinationstherapie mit 50 mg/m2 Doxorubicin alle 3 Wochen.
In Kombination mit Trastuzumab beträgt die empfohlene Docetaxel-Dosis 100 mg/m2 alle 3 Wochen mit wöchentlicher Verabreichung von Trastuzumab. Die erste Docetaxel-Infusion wird am Tag nach der ersten Gabe von Trastuzumab verabreicht. Die folgenden Docetaxel-Behandlungen werden unmittelbar nach dem Abschluss der Trastuzumab-Infusion verabreicht, falls die vorangegangene Gabe von Trastuzumab gut vertragen wurde.
In Kombination mit Capecitabin beträgt die empfohlene Docetaxel-Dosis 75 mg/m2 alle 3 Wochen. Capecitabin wird in einer Dosis von 1'250 mg/m2 2 x täglich oral (innerhalb von 30 Minuten nach einer Mahlzeit) über 2 Wochen verabreicht, gefolgt von einer einwöchigen Therapiepause.
Die Berechnung der Anzahl Filmtabletten Capecitabin erfolgt entsprechend der Fachinformation von Capecitabin.
Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom:
Bei Patienten, die nicht chemotherapeutisch vorbehandelt sind, beträgt die empfohlene Docetaxel-Dosis 75 mg/m2 gefolgt von 75 mg/m2 Cisplatin über 30–60 Minuten alle 3 Wochen. Die Patienten müssen eine Prämedikation mit Antiemetika und eine der Verabreichung von Cisplatin angemessene Hydratation erhalten. Nach Versagen einer platinhaltigen Chemotherapie wird eine Docetaxel-Dosis von 75 mg/m2 als Monotherapie alle 3 Wochen empfohlen.
Prostatakarzinom:
Die empfohlene Docetaxel-Dosis beträgt 75 mg/m2 alle 3 Wochen. Es werden kontinuierlich 2 x täglich 5 mg Prednison/Prednisolon oral verabreicht.
Magenkarzinom:
Die empfohlene Docetaxel-Dosis beträgt 75 mg/m2, gefolgt von 75 mg/m2 Cisplatin als 1- bis 3-stündige Infusion (beide nur am 1. Tag), gefolgt von 750 mg/m2 5-Fluorouracil pro Tag als Dauerinfusion über 5 Tage, beginnend nach Ende der Cisplatin-Infusion. Die Behandlung wird alle 3 Wochen wiederholt. Die Patienten müssen eine Prämedikation mit Antiemetika sowie eine der Verabreichung von Cisplatin angemessene Hydratation erhalten. Zur Verringerung des Hämatotoxizitätsrisikos sollte prophylaktisch G-CSF angewendet werden (siehe «Dosisanpassung während der Behandlung»).
Plattenepithelkarzinom im HNO-Bereich:
Die Patienten müssen mit Antiemetika prämediziert sowie (vor und nach der Verabreichung von Cisplatin) angemessen hydratisiert werden. Zur Abschwächung des Hämatotoxizitätsrisikos kann eine G-CSF-Prophylaxe erfolgen. Sämtliche Studienteilnehmende erhielten prophylaktisch Antibiotika.
• Induktionschemotherapie gefolgt von Radiotherapie
Die empfohlene Docetaxel-Dosis beträgt 75 mg/m², gefolgt von 75 mg/m² Cisplatin als 1-stündige Infusion (beide nur am 1. Tag), gefolgt von 750 mg/m² 5-Fluorouracil pro Tag als Dauerinfusion über 5 Tage, beginnend nach Ende der Cisplatin-Infusion. Diese Behandlung wird über 4 Zyklen alle 3 Wochen verabreicht. Nach der Chemotherapie sollten Patienten (wenn möglich) operiert werden und eine Radiotherapie erhalten.
• Induktionschemotherapie gefolgt von Radiotherapie
Zur Induktionstherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom im HNO-Bereich (technisch nicht resektabel, geringe Wahrscheinlichkeit für chirurgische Heilung bzw. Organerhaltung) beträgt die empfohlene Docetaxel-Dosis 75 mg/m2 als einstündige i.v.-Infusion, gefolgt von 100 mg/m2 Cisplatin als 30-minütige bis 3-stündige i.v.-Infusion (beide nur am 1. Tag), gefolgt von 1'000 mg/m2 5-Fluorouracil täglich als Dauerinfusion vom 1. bis 4. Tag. Dieses Schema wird in 3 Zyklen alle 3 Wochen verabreicht. Anschliessend an die Chemotherapie müssen Patienten eine Radiotherapie und gemäss Calvert-Formel dosiertes Carboplatin erhalten (Radiotherapie). Informationen zur Dosisanpassung von Cisplatin und 5-Fluorouracil sind der Fachinformation für das jeweilige Präparat zu entnehmen.
Dosisanpassung während der Behandlung:
Docetaxel darf erst angewendet werden, wenn die Neutrophilenzahl ≥1'500 Zellen/mm3 beträgt. Patienten, bei denen sich im vorhergehenden Zyklus Neutropenie und Fieber entwickelten, sollten in allen folgenden Zyklen G-CSF erhalten. Da schon im Laufe des 1. Zyklus eine Neutropenie auftreten kann, sollte G-CSF unter Berücksichtigung des Neutropenierisikos der Patienten und der aktuellen Empfehlungen gegeben werden.
Docetaxel als Monotherapie oder in Kombination mit Doxorubicin/(Cyclophosphamid):
Bei Patienten, die während der Behandlung mit Docetaxel (als Monotherapie oder in Kombination mit Doxorubicin/(Cyclophosphamid)) eine febrile Neutropenie, eine Neutropenie mit Neutrophilenzahl von < 500 Zellen/mm3 über einen Zeitraum von mehr als einer Woche, schwerwiegende bzw. wiederholte Hautreaktionen oder schwerwiegende neurosensorische Symptome zeigen, muss die Docetaxel-Dosis von 100 auf 75 mg/m2 bzw. von 75 auf 60 mg/m2 reduziert werden. Bleiben diese Nebenwirkungen nach der Dosisreduktion auf 75 mg/m2 bestehen, muss die Dosis auf 60 mg/m2 reduziert werden. Bleiben die Nebenwirkungen auch bei 60 mg/m2 bestehen, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Im Falle einer zweiten Episode von febriler Neutropenie oder Infektion sollten die Patienten weiter prophylaktisch G-CSF erhalten, während die Docetaxel-Dosis von 100 auf 75 mg/m2 (bei AC→TH) zu reduzieren ist. Im Falle einer TCH-Therapie wird die Docetaxel-Dosis von 75 auf 60 mg/m2 herabgesetzt.
Bei Patienten mit einer Stomatitis 3. oder 4. Grades sollte die Docetaxel-Dosis bei einer AC→TH-Therapie von 100 auf 75 mg/m2 und bei einer TCH-Therapie von 75 auf 60 mg/m2 herabgesetzt werden.
In Kombination mit Cisplatin:
Mit der Kombinationstherapie Docetaxel + Cisplatin behandelte Patienten, deren tiefste Thrombozytenzahl im vorherigen Behandlungszyklus bei < 25'000 Zellen/mm3 lag, und bei denen eine febrile Neutropenie oder schwerwiegende nicht-hämatologische Toxizität auftraten, muss die Docetaxel-Dosis in den nachfolgenden Zyklen auf 65 mg/m2 verringert werden. Bezüglich der Cisplatin-Dosisanpassung siehe die entsprechende Fachinformation.
In Kombination mit Capecitabin:
Je nach Schweregrad der unerwünschten Wirkungen (Toxizitätskriterien 1–4 gemäss National Cancer Institute of Canada) werden für Docetaxel folgende Dosismodifikationen empfohlen (zur Dosisanpassung von Capecitabin siehe Fachinformation von Capecitabin).
Auftreten einer Grad-1-Toxizität: Behandlung in der ursprünglichen Dosierung und ohne Unterbrechung fortsetzen.
Erstes Auftreten einer Grad-2-Toxizität: Unterbrechung der Behandlung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1. Dann Behandlung mit 100 % der Startdosis Docetaxel fortsetzen.
Erstes Auftreten einer Grad-3-Toxizität oder zweites Auftreten derselben Grad-2-Toxizität: Unterbrechung der Behandlung bis zur Rückbildung auf Grad 0–1. Dann Behandlung mit 55 mg/m2 Docetaxel fortsetzen.
Erstes Auftreten einer Grad-4-Toxizität, zweites Auftreten derselben Grad-3-Toxizität oder drittes Auftreten derselben Grad-2-Toxizität: Behandlung endgültig abbrechen.
In Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil:
Um das Risiko einer komplizierten Neutropenie zu vermindern, sollte G-CSF verabreicht werden. Sollte es trotz Anwendung von G-CSF zu febriler Neutropenie, anhaltender Neutropenie oder einer neutropenischen Infektion kommen, muss die Docetaxel-Dosis von 75 auf 60 mg/m2 reduziert werden. Treten anschliessend Episoden komplizierter Neutropenie auf, muss die Docetaxel-Dosis von 60 auf 45 mg/m2 reduziert werden. Im Falle einer Grad-4-Thrombozytopenie muss die Docetaxel-Dosis von 75 auf 60 mg/m2 reduziert werden. Patienten sollten nicht mit weiteren Zyklen von Docetaxel behandelt werden, bis die Neutrophilenzahl wieder > 1'500 Zellen/mm3 und die Thrombozytenzahl von > 100'000 Zellen/mm3 erreicht haben. Bleibt diese Toxizität bestehen, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Empfohlene Dosisanpassungen im Falle von gastrointestinaler Toxizität bei Patienten, die mit Docetaxel in Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil (5-FU) behandelt werden:

Toxizität

Dosisanpassung

Diarrhoe Grad 3

1. Episode: Reduktion der 5-FU-Dosis um 20 %.
2. Episode: Reduktion der Docetaxel-Dosis um 20 %.

Diarrhoe Grad 4

1. Episode: Reduktion der Docetaxel- und der 5-FU-Dosis um 20 %.
2. Episode: Abbruch der Therapie.

Stomatitis Grad 3

1. Episode: Reduktion der 5-FU-Dosis um 20 %.
2. Episode: Keine weitere Gabe von 5-FU in allen folgenden Zyklen.
3. Episode: Reduktion der Docetaxel-Dosis um 20 %.

Stomatitis Grad 4

1. Episode: Keine weitere Gabe von 5-FU in allen folgenden Zyklen.
2. Episode: Reduktion der Docetaxel-Dosis um 20 %.

Bezüglich der Dosisanpassungen von Cisplatin und 5-FU siehe entsprechenden Fachinformation.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Nach pharmakokinetischen Daten zu Docetaxel als Monotherapie in einer Dosierung von 100 mg/m2 beträgt die empfohlene Dosis bei Patienten, deren Transaminasenwerte (ALAT und/oder ASAT) das 1,5-Fache des oberen Normwerts (ONW) und deren alkalische Phosphatasen das 2,5-Fache des ONW überschreiten, 75 mg/m2. Bei Patienten, deren Serumbilirubin über dem ONW liegt, und/oder deren Transaminasenwerte (ALAT und ASAT) mehr als das 3,5-Fache der ONW und die alkalische Phosphatase mehr als das 6-Fache des ONW betragen, darf eine Docetaxel-Monotherapie nur bei strengster Indikationsstellung in Betracht gezogen werden. Es liegen keine Daten für eine Kombinationsbehandlung mit Docetaxel bei Patienten mit Leberinsuffizienz vor. Bei schwerer Leberinsuffizienz ist Docetaxel kontraindiziert, da für diese Patientengruppe keine klinischen Daten vorliegen (siehe Rubriken «Pharmakokinetik», «Kontraindikationen» sowie «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Für diese Patientengruppe liegen keine Daten vor.
Ältere Patienten
Anhand der in einem grossen Kollektiv erhobenen pharmakokinetischen Daten ergibt sich keine spezielle Notwendigkeit für Dosisanpassungen bei älteren Patienten. Aber weil unerwünschte Wirkungen häufiger auftreten, sollten ältere Patienten, die mit Taxotere in Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil behandelt werden, sorgfältig überwacht werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche:
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Docetaxel in der Pädiatrie wurden nicht untersucht.

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