AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber Daunorubicin, anderen Anthrazyklin-Derivaten oder einen der in DaunoXome enthaltenen Hilfsstoffe.
Gleichzeitige Verabreichung von anderen Chemotherapeutika mit myelosuppressiver Wirkung.
Vorsichtsmassnahmen
DaunoXome soll nur von Ärzten mit Erfahrung in der onkologischen Chemotherapie eingesetzt werden.
Patienten, die unter DaunoXome eine Knochenmarkdepression erleiden, sind engmaschig zu überwachen und das Differential-Blutbild ist häufig zu kontrollieren. Bei Patienten mit HIV-Infektionen ist das Immunsystem supprimiert und die Verwendung eines zytotoxischen Mittels, welches die Leukozyten erniedrigt, erhöht das Risiko neuer opportunistischer Infektionen.
DaunoXome ist potenziell kardiotoxisch mit dekompensierter Herzinsuffizienz (CHF) aufgrund von Kardiomyopathie und abnehmender linksventrikulärer Ejektionsfraktion (LVEF). In einer Gruppe mit 979 an Kaposi-Sarkom leidenden Patienten entwickelte ein Patient CHF und bei acht Patienten trat eine Verringerung der LVEF ohne klinische Symptome auf. Die mittlere kumulative DaunoXome-Dosis lag bei diesen neun Patienten bei 320 mg/m².
Alle Patienten, die mit DaunoXome behandelt werden, sollten routinemässig durch EKG-Untersuchungen überwacht werden. Vorübergehende EKG-Veränderungen wie z.B. T-Wellen-Abflachung, S-T-Strecken-Senkung und leichte Arrhythmien sind keine zwingenden Gründe, um die Therapie mit DaunoXome zu unterbrechen.
Eine spezifische Methode zur Bewertung und Überwachung der Herzfunktion im Vergleich zum EKG ist die Messung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) durch Echokardiographie oder vorzugsweise durch MUGA (Multiple Gated Acquisition, quantitative Sequenzszintigraphie). Patienten mit einem erhöhten Kardiomyopathie-Risiko sollten bereits vor Behandlungsbeginn untersucht und während der Behandlung regelmässig überwacht werden. Ausserdem wird bei allen Patienten die Messung der LVEF bei einer kumulativen Dosis von 320 mg/m² und alle 160 mg/m² danach empfohlen, um jede Veränderung der LVEF, bei denen es sich bei weitergeführter DaunoXome-Therapie um einen Precursor der Kardiomyopathie handeln kann, im Frühstadium zu erfassen.
Wenn eine Kardiomyopathie vermutet wird und/oder die LVEF gegenüber dem Wert vor Behandlungbeginn deutlich verringert und/oder die LVEF geringer als ein prognostisch relevanter Wert (z.B. <45%) ist, sollte eine Biopsie des Endomyokards durchgeführt werden. Der Vorteil einer Weiterführung der Therapie muss danach sehr sorgfältig gegenüber dem Risiko einer dauerhaften Herzschädigung abgewogen werden.
Dekompensierte Herzinsuffizienz aufgrund einer Kardiomyopathie kann plötzlich, ohne vorherige Veränderung im EKG und ebenso noch mehrere Wochen nach Abbruch der Therapie auftreten. Falls ein Testergebnis Hinweise auf eine mögliche Herzschädigung durch die Therapie mit DaunXome ergibt, muss der Vorteil einer Fortsetzung der Therapie sehr sorgfältig gegenüber dem Risiko abgewogen werden.
Patienten mit kardiovaskulärer Vorerkrankung, sollten DaunoXome nur erhalten, wenn der Vorteil die Nachteile überwiegt. Vorsicht ist auch bei Patienten geboten, die bereits andere Anthracycline erhalten haben, da hierdurch das Risiko für kardiale Ereignisse erhöht werden kann. Bei der kumulativen DaunoXome-Dosis sollte auch jede vorhergehende (oder begleitende) Therapie mit anderen Antracyclinen oder weiteren kardiotoxischen Substanzen wie beispielsweise 5-FU berücksichtigt werden.
Unter herkömmlicher Daunorubicin-Therapie wurden lokale Gewebsnekrosen an der Einstichstelle beobachtet. Obschon unter DaunoXome bisher keine solchen lokalen Nekrosen aufgetreten sind, sollte sichergestellt werden, dass bei der Verabreichung von DaunoXome keine Flüssigkeit in den extravasalen Raum tritt.
DaunoXome kann unter Umständen Übelkeit und Erbrechen induzieren. Deshalb soll DaunoXome nicht vor dem Autofahren oder dem Bedienen gefährlicher Maschinen verabreicht werden.
Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie D.
Der Wirkstoff Daunorubicin beeinträchtigt die Fertilität und hat in Tierexperimenten teratogene Effekte gezeigt. Es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fötus, aber der therapeutische Nutzen für die Mutter kann überwiegen.
DaunoXome soll nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Es ist nicht bekannt, ob Daunorubicin in die Muttermilch ausgeschieden wird.
Während der Behandlung mit DaunoXome soll nicht gestillt werden.
|