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Fachinformation zu Mericomb®:Novartis Pharma Schweiz AG
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Eigenschaften/Wirkungen

Mericomb 1 mg/Mericomb 2 mg sind zwei Präparate zur Hormonsubstitution kurz vor und nach der Menopause. Mit der in Mericomb 1 mg/Mericomb 2 mg enthaltenen Wirkstoffkombination, Estrogen (Estradiol) mit sequentiellem Gestagen-Zusatz (Norethisteron), können die verschiedenen Veränderungen, welche durch Estrogen-Mangel hervorgerufen werden, wirksam behandelt werden.

Estradiol
Der Angriffsort für die metabolischen Wirkungen der Estrogene liegt, wie der aller Steroidhormone, intrazellulär. In den Zellen der Erfolgsorgane bilden die Estrogene mit einem spezifischen Rezeptor einen Komplex, der die Gentranskription und nachfolgende Proteinsynthese anregt. Solche Rezeptoren wurden in verschiedenen Organen nachgewiesen wie z.B. Hypothalamus, Hypophyse, Vagina, Urethra, Uterus, Brust und Leber sowie in Osteoblasten.
Estradiol, das bei der Frau von der Menarche bis zur Menopause vorwiegend vom Ovarfollikel produziert wird, ist das wirksamste Estrogen.
Nach der Menopause, wenn die Funktion der Ovarien eingestellt ist, wird im Organismus nur noch wenig Estradiol produziert.
Durch die Aromatisierung von Androstendion und in geringerem Masse von Testosteron durch das Enzym Aromatase, entsteht Estron bzw. Estradiol. Durch das Enzym 17Beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase wird Estron dann weiter in Estradiol umgewandelt. Beide Enzyme kommen im Fettgewebe, in der Leber und im Muskelgewebe vor.
Der Ausfall des ovariellen Estradiols führt bei vielen Frauen zu vasomotorischer und thermoregulatorischer Instabilität (Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen), Schlafstörungen sowie Stimmungsschwankungen. Zu den organischen Veränderungen gehören eine zunehmende Atrophie des Urogenitalsystems und die Osteoporose. Diese Störungen können durch Estrogensubstitution grösstenteils behoben werden.
Infolge des durch den Estrogenmangel beschleunigten Knochenabbaus entwickelt sich bei einer grösseren Zahl von Frauen nach der Menopause eine Osteoporose, vor allem der Wirbelsäule, der Hüfte und der Handgelenke. Sie kann durch eine Estrogensubstitution mit 2 mg Estradiol täglich, kombiniert mit anderen wichtigen therapeutischen Massnahmen wie Diät, Kalziumzusatz, Physiotherapie und Erhaltung eines guten Allgemeinzustandes vermieden oder in ihrer Entwicklung verlangsamt werden. Estrogene verringern die Knochenresorption, verzögern bzw. halten den postmenopausalen Knochenverlust auf und vermögen dadurch die Anzahl der damit verbundenen Wirbelfrakturen zu reduzieren.
Die Estrogensubstitution sollte vorzugsweise bald nach Eintritt der Menopause eingeleitet werden.
Die Wirkung auf die Erhaltung der Knochenmasse bleibt nur so lange bestehen, wie die Therapie mit Estrogenen fortgesetzt wird.
Die Wirksamkeit von Mericomb 1 mg Filmtabletten in der Prophylaxe der Osteoporose ist jedoch zur Zeit noch nicht ausreichend belegt und untersucht worden.
Nach der Menopause verschwinden die protektiven Effekte der endogenen Estrogene auf das kardiovaskuläre System der Frau, womit das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Frauen Werte erreicht, wie sie bei Männern im gleichen Alter vorgefunden werden. Studien haben gezeigt, dass eine orale Behandlung mit Estrogenen bei postmenopausalen Frauen das HDL-Cholesterin erhöht und gleichzeitig das LDL-Cholesterin vermindert, was mit einem verminderten Risiko für koronare Herzkrankheiten in Verbindung gebracht wird.

Norethisteron
Norethisteron ist ein Gestagen, das im wesentlichen die biologischen Effekte des endogen gebildeten Gestagens Progesteron nachahmt.
Die Wirkungen, die Progesteron an Geweben ausübt, hängen von der vorhergehenden Stimulation durch Estrogene ab; Progesteronrezeptoren wurden in allen Geweben nachgewiesen, die auch Estrogenrezeptoren enthalten (Uterus, und zwar Myometrium und Endometrium, Eileiter, Vagina, Vulva, Brust, Leber usw.). Progesteron induziert die Proteinsynthese und reduziert zugleich die Anzahl der Estrogen- und Progesteronrezeptoren, wodurch eine durch Estrogen hervorgerufene exzessive Stimulation des Wachstums in den Zielgeweben eingeschränkt wird.
Progesteron verringert nicht nur die Anzahl der Östradiolrezeptoren in Zielorganen, sondern induziert auch das Enzym 17Beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase, durch das die lokale Oxydation von Estradiol zu Estron erfolgt, einem Metaboliten mit geringerer Estrogenwirkung.
Zu den Hauptzielorganen der Gestagene gehört der Uterus, wo unter ihrem Einfluss die sekretorische Transformation des unter Estrogeneinfluss proliferierten Endometriums induziert wird. Sinkt die Gestagenkonzentration, wird das durch Estrogenwirkung aufgebaute Endometrium abgestossen.

Kombination von Estradiol und Norethisteron
Die alleinige Anwendung von Estrogen erhöht die Inzidenz von Endometriumhyperplasien und das Risiko eines Endometriumkarzinoms. Untersuchungen haben ergeben, dass der Zusatz eines Gestagens über 10 bis 14 d eines Estrogen-Anwendungszyklus die Inzidenz von Endometriumhyperplasien deutlich herabsetzt und damit auch die irregulären Blutungen und Endometriumkarzinome im Vergleich zu einer alleinigen Estrogentherapie.
Klinische Prüfungen haben den positiven Effekt des Estrogens in Kombination mit einem Gestagen auf Gesamtcholesterinspiegel, Lipoproteine niedriger Dichte (LDL), Triglyceridspiegel und Lipoproteine höherer Dichte (HDL) gezeigt. Vor kurzem konnte in einer Follow-up-Studie gezeigt werden, dass der Zusatz eines Gestagens die kardioprotektiven Effekte der postmenopausalen Estrogenbehandlung nicht zu vermindern scheint.
Eine Estrogen-Behandlung mit sequentiellem Gestagen-Zusatz führt üblicherweise zu einer regelmässigen zyklischen Blutung.
Mericomb 1 mg und Mericomb 2 mg haben keine kontrazeptive Wirkung.

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