PharmakokinetikAbsorption
Estradiol
Estradiolvalerat wird, wie die meisten natürlichen Estrogene, aus dem Magen-Darmtrakt rasch und vollständig resorbiert.
Norethisteron
Norethisteron wird aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert und ist für mindestens 24 h wirksam.
Distribution
Estradiol
Estradiolvalerat wird zu mehr als 95% an Plasmaproteine gebunden. Die Bioverfügbarkeit beträgt etwa 3% der verabreichten Dosis.
Nach oraler Gabe von 1-2 mg Dosen werden im Allgemeinen 3-6 h nach der Einnahme Spitzenkonzentrationen beobachtet. Nach 24 h (Bereich 6-48 h) kehren die Konzentrationen wieder auf die Basislinie zurück (d.h. auf die Konzentrationen vor der Behandlung).
Norethisteron
Bei einer oral verabreichten Dosis von 1 mg ergeben sich breite Schwankungen des Serumnorethisteronspiegels zu jedem Zeitpunkt nach der Verabreichung (100-1700 pg/ml).
Die Plasmakonzentrationen von Norethisteron korrelieren nicht mit seiner über Progesteronrezeptoren vermittelten pharmakologischen Wirkung.
Metabolismus
Estradiol
Nach oraler und parenteraler Gabe wird Estradiolvalerat vollständig zu 17Beta-Estradiol umgewandelt und unterliegt während der Resorption einer raschen Hydrolyse und Oxidation zu Estron. Die Oxidation von Estron ist reversibel und es stellt sich nach oraler Gabe von Estradiolvalerat ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Estradiol und Estron zugunsten von Estron ein. Beide Estrogene liegen im Plasma überwiegend als Glukuronid- und Sulfatkonjugate vor.
Norethisteron
Norethisteron unterliegt einem First-Pass-Effekt, wodurch es zu einem Verlust von 36% der Dosis kommt. Die wichtigsten Metabolite sind verschiedene Isomere des 5Alpha-Dihydro-Norethisterons und des Tetrahydro-Norethisterons. Diese werden vorwiegend als Glukuronide ausgeschieden.
Elimination
Estradiol
Die Ausscheidung von Estradiol und Estron erfolgt hauptsächlich in konjugierter Form, mit einem kleinen Anteil an unverändertem Estradiol, über die Niere. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt ungefähr 24 h.
Norethisteron
Norethisteron wird als Glukuronid über die Niere ausgeschieden.
Estradiol und Norethisteron sind plazentagängig und treten in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Der metabolische Abbau von Estradiol und Norethisteron ist bei Leberfunktionsstörungen verlangsamt (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
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