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Fachinformation zu Topamax®:Janssen-Cilag AG
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Unerwünschte Wirkungen

Die Sicherheit von Topamax wurde anhand von Daten klinischer Studien untersucht. Diese umfassen 3182 Patienten (408 Kinder <16 Jahre und 2774 Erwachsene) aus 20 Doppelblindstudien und 2847 Patienten (278 Kinder <16 Jahre und 2569 Erwachsene) aus 34 Open-Label-Studien, die auf Grund primärer generalisierter tonisch-klonischer Anfälle, partieller Anfälle, Anfälle im Zusammenhang mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom, neu oder kürzlich diagnostizierter Epilepsie oder Migräne behandelt wurden. Den Informationen in diesem Abschnitt liegen gepoolte Daten zugrunde.
Die häufigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (jene mit einer Inzidenz von >5% und mehr als die unter Placebo beobachteten, bei mindestens einer Indikation in kontrollierten doppelblinden Studien mit Topiramat) umfassen: erniedrigtes Gewicht (10,4%), Anorexie (6,7%), verminderter Appetit (6,1%), Bradyphrenie (6,0%), Depression (6,3%), Sprachstörung (5,0%), Schlaflosigkeit (6,2%), Koordinationsstörungen (3,5%), Aufmerksamkeitsstörungen (7,3%), Schwindelgefühl (15,0%), Dysarthrie (2,3%), Dysgeusie (6,0%), Hypoästhesie (5,1%), Lethargie (4,0%), eingeschränktes Erinnerungsvermögen (5,6%), Nystagmus (2,6%), Parästhesien (28,9%), Somnolenz (10,5%), Tremor (3,4%), Diplopie (2,9%), verschwommenes Sehen (3,9%), Diarrhö (9,2%), Übelkeit (11,3%), Ermüdung (Fatigue, 18,2%) und Reizbarkeit (6,0%).
Die meisten unerwünschten Arzneimittelwirkungen waren von leichtem bis mässigem Schweregrad.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgeführt: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1'000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1'000), sehr selten (<1/10'000) und nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppierung sind die unerwünschten Wirkungen nach abnehmender Häufigkeit angeordnet.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Nicht bekannt: Nasopharyngitis*.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Anämie.
Gelegentlich: Leukopenie, Thrombozytopenie, Lymphadenopathie, Eosinophilie.
Nicht bekannt: Neutropenie*.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit, allergische Dermatitis.
Nicht bekannt: allergisches Ödem*.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: erniedrigtes Gewicht (10,4%).
Häufig: Anorexie, verminderter Appetit.
Gelegentlich: metabolische Azidose, Hypokaliämie, Appetitsteigerung, Polydipsie, verzögerte Entwicklung von Körpergewicht, Körpergrösse, Wachstumsrate und Knochendichte.
Selten: hyperchlorämische Azidose.
Nicht bekannt: Hyperammonämie* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), hyperammonämische Enzephalopathie* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), erhöhtes Gewicht*.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Depression, Bradyphrenie, Schlaflosigkeit, Sprachstörung, Angst, Verwirrtheitszustand, Orientierungsstörung, Aggression, Stimmungsänderung, Agitiertheit, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmung, Wut, anormales Verhalten, Reizbarkeit, Lernschwäche.
Gelegentlich: Suizidgedanken, Suizidversuch, Halluzinationen, akustische Halluzinationen, optische Halluzinationen, Apathie, Mangel an Spontansprache, Schlafstörungen, Affektlabilität, verminderte Libido, Unruhe, Weinen, Dysphemie, euphorische Stimmung, Paranoia, Perseverierung, Panikattacken, Weinerlichkeit, Lesestörungen, Einschlafstörungen, flacher Affekt, anomales Denken, Libidoverlust, Teilnahmslosigkeit, Durchschlafstörungen, Ablenkbarkeit, vorzeitiges Erwachen, Panikreaktion, gehobene Stimmung, Anorgasmie, erniedrigtes Orgasmusempfinden.
Selten: Manie, Panikstörungen, Störung der sexuellen Erregung, Hypomanie.
Nicht bekannt: Gefühl der Verzweiflung*.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Parästhesie (28,9%), Somnolenz 10,5%), Schwindelgefühl (15,0%).
Häufig: Aufmerksamkeitsstörung, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Amnesie, kognitive Störungen, geistige Beeinträchtigung, eingeschränkte psychomotorische Fähigkeiten, Konvulsion, Koordinationsstörungen, Tremor, Lethargie, Hypästhesie, Nystagmus, Dysgeusie, Gleichgewichtsstörungen, Dysarthrie, Intentionstremor, Sedierung, Gangstörung.
Gelegentlich: getrübter Bewusstseinszustand, Grand-mal-Anfall, Gesichtsfeldausfälle, komplex-partielle Anfälle, Sprechstörungen, psychomotorische Hyperaktivität, Synkope, Gefühlsstörungen, Sabbern, Hypersomnie, Aphasie, Wortwiederholungen, Hypokinese, Dyskinesie, orthostatischer Schwindel, schlechte Schlafqualität, Brennen, Sinnesempfindungsverlust, Parosmie, Kleinhirnsyndrom, Dysästhesie, Hypogeusia, Stupor, schwerfällige Bewegungen, Aura, Ageusie, Dysgraphie, periphere Neuropathie, Präsynkope, Dystonie, Ameisenlaufen.
Selten: Apraxie, Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus, Hyperästhesie, Hyposmie, Anosmie, essenzieller Tremor, Akinesie, auf Reize nicht ansprechbar.
Augenerkrankungen
Häufig: verschwommenes Sehen, Diplopie, Sehstörungen.
Gelegentlich: verminderte Sehschärfe, Skotom, trockene Augen, Blepharospasmus, verstärkte Tränensekretion, Photopsie, Mydriasis, Presbyopie.
Selten: unilaterale Blindheit, vorübergehende Blindheit, Glaukom, Akkommodationsstörungen, veränderte Tiefenschärfe, szintillierendes Skotom, Nachtblindheit, Amblyopie.
Nicht bekannt: Myopie* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), anomale Sinnesempfindung des Auges*, Augenlidödem*, Winkelblockglaukom* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Makulopathie* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Bewegungsstörung der Augen*, Bindehautödem*.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Vertigo, Tinnitus, Ohrenschmerzen.
Gelegentlich: Taubheit, einseitige Taubheit, Schallempfindungsschwerhörigkeit, Ohrenbeschwerden, Hypoakusis.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Bradykardie, Sinusbradykardie, Palpitationen.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Orthostasesyndrom, Flush, Hitzewallungen.
Selten: Raynaud-Syndrom.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Dyspnoe, Epistaxis, Nasenverstopfung, Rhinorrhoe.
Gelegentlich: Belastungsdyspnoe, Hypersekretion der Nasennebenhöhlen, Dysphonie.
Nicht bekannt: Husten*.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit (11,3%).
Häufig: Diarrhö, Erbrechen, Obstipation, Oberbauchschmerzen, Dyspepsie, Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Magenbeschwerden, orale Parästhesien, Gastritis, abdominale Beschwerden.
Gelegentlich: Pankreatitis, Flatulenz, gastroösophageale Refluxerkrankung, Unterbauchschmerzen, orale Hypästhesie, Zahnfleischbluten, aufgetriebener Bauch, epigastrische Beschwerden, abdominaler Druckschmerz, Hypersalivation, Mundschmerzen, Mundgeruch, Glossodynie.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Alopezie, Ausschlag, Juckreiz.
Gelegentlich: Anhidrose (einschliesslich Hypohidrose*), Gesichtshypästhesie, Urtikaria, Erythem, generalisierter Pruritus, makulöser Ausschlag, Hautverfärbung, schwellendes Gesicht.
Selten: Anomaler Hautgeruch, lokalisierte Urtikaria, Gesichtsödem.
Nicht bekannt: Stevens-Johnson-Syndrom* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Toxische epidermale Nekrolyse* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Erythema multiforme*, Periorbitalödem*.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Arthralgie, Muskelspasmen, Myalgie, Muskelzucken, muskuläre Schwäche, muskuloskelettale Brustschmerzen.
Gelegentlich: muskuloskelettale Steifigkeit, Flankenschmerzen, Muskelermüdung.
Nicht bekannt: Gelenkschwellung*, Gliederbeschwerden*.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Nephrolithiasis, Dysurie, Pollakisurie.
Gelegentlich: Harnsteine, Harninkontinenz, Hämaturie, Inkontinenz, Harndrang, Nierenkolik, Nierenschmerzen.
Selten: Harnleitersteine.
Nicht bekannt: renaltubuläre Azidose* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Nephrokalzinose* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Erektionsstörung, sexuelle Funktionsstörung.
Allgemeine Erkrankungen
Sehr häufig: Ermüdung (Fatigue, 18,2%).
Häufig: Fieber, Asthenie, anomales Gefühl, Unwohlsein.
Gelegentlich: Hyperthermie, Durst, Trägheit, peripheres Kältegefühl, Gefühl der Betrunkenheit, Gefühl der Zerfahrenheit
Nicht bekannt: grippeartige Erkrankung*, generalisiertes Ödem*.
Untersuchungen
Gelegentlich: Vorliegen von Harnkristallen, anomaler Strichgang, erniedrigte Leukozytenzahl.
Selten: Bikarbonat im Blut erniedrigt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
* Spontanmeldungen nach der Markteinführung.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Laboruntersuchungen
In klinischen Studien wurde im Zusammenhang mit der Verabreichung von Topiramat eine durchschnittliche Abnahme der Serum-Bikarbonatkonzentration um 4 mmol/l festgestellt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
In Doppelblindstudien wurde eine Hypokaliämie (definiert als Abnahme des Serumkaliumspiegels unter 3,5 mmol/l), bei 0,4% der mit Topiramat-behandelten Patienten und bei 0,1% der mit Placebo-behandelten Patienten beobachtet.
Pädiatrische Population
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die nur bei Kindern (*) oder die häufiger (≥2-fach) bei Kindern als bei Erwachsenen in kontrollierten doppelblinden Studien berichtet wurden, umfassen:
Häufig: Fieber*, verminderter Appetit, Erbrechen*, Aufmerksamkeitsstörung, Lethargie, Aggression, anormales Verhalten, psychomotorische Hyperaktivität*, Gangstörung, Lernschwäche*, schlechte Schlafqualität.
Gelegentlich: Vertigo*, Hyperthermie*, Apathie, anomales Gefühl, Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus, Appetitsteigerung, Einschlafstörung, verstärkte Tränensekretion, Sinusbradykardie, hyperchlorämische Azidose, Hypokaliämie, Eosinophilie*.
In den Open-Label-Studien wurden folgende unerwünschten Wirkungen nur bei Kindern (*) oder häufiger (≥2-fach) bei Kindern als bei Erwachsenen berichtet:
Sehr häufig: Fieber (22,3%), Erbrechen (22,3%), verminderter Appetit (17,3%), Lethargie (12,9%), Aggression (11,2%).
Häufig: anomales Verhalten, Gangstörung, psychomotorische Hyperaktivität, anomales Gefühl, Appetitsteigerung, Apathie.
Gelegentlich: Lernschwäche*, schlechte Schlafqualität, Eosinophilie, verzögerte Entwicklung von Körpergewicht, Körpergrösse, Wachstumsrate und Knochendichte*.
Andere pädiatrische Daten
In einer einjährigen, offenen Studie mit pädiatrischen Patienten im Alter von 6 bis 15 Jahren wurden an 63 Studienteilnehmern mit neu oder kürzlich aufgetretener Epilepsie die Wirkungen einer Topiramat-Monotherapie (28 Studienteilnehmer) auf Wachstum, Entwicklung und Knochenmineralisation im Vergleich zu einer Levetiracetam-Monotherapie (35 Studienteilnehmer) untersucht. Die Mixed Model Repeated Measures (MMRM)-Analyse wurde für den Vergleich der mittleren jährlichen Veränderung der Z-Scores der untersuchten Parameter herangezogen. In beiden Behandlungsgruppen wurde ein kontinuierliches Wachstum beobachtet, aber die Topiramat-Gruppe zeigte statistisch signifikante Reduzierungen der mittleren jährlichen Veränderung gegenüber dem Ausgangswert von Körpergewicht und Knochenmineraldichte im Vergleich zur Levetiracetam-Gruppe. Der Anteil der Kinder mit einer klinisch bedeutenden Reduzierung der Knochendichte war in der Topiramat-Gruppe höher als in der Levetiracetam-Gruppe. Ein ähnlicher Trend wurde auch für Körpergrösse und Wachstumsgeschwindigkeit beobachtet, war aber statistisch nicht signifikant. Es kam im Vergleich zur Baseline zu einem Rückgang der Parathormon- und Vitamin D-Spiegels in der Topiramat-Gruppe, der aber in der Beobachtungszeit von 12 Monaten die Grenze zur Substitutionspflicht nicht überschritt. Die auf das Wachstum bezogenen Veränderungen unter Topiramat waren nicht behandlungslimitierend. Andere beeinflussende Faktoren können nicht ausgeschlossen werden.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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