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Fachinformation zu Captopril-Mepha Tabletten:Mepha Pharma AG
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Zusammensetzung

Wirkstoff: Captoprilum
Hilfsstoffe: Lactosum, excipiens pro Compresso

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Tablette Captopril-Mepha 12.5 (mit Bruchrille, teilbar) enthält: 12.5 mg Captoprilum
1 Tablette Captopril-Mepha 25 (mit Bruchrille, teilbar) enthält: 25 mg Captoprilum
1 Tablette Captopril-Mepha 50 (mit Bruchrille, teilbar) enthält: 50 mg Captoprilum

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Captopril-Mepha ist indiziert bei:
·allen Formen und Schweregraden der Hypertonie (mit Ausnahme des primären Hyperaldosteronismus);
·Herzinsuffizienz;
·Langzeitprophylaxe bei Status nach Myokardinfarkt verbunden mit einer linksventrikulären Dysfunktion mit einer Auswurffraktion ≤ 40%;
·diabetischer Nephropathie bei Diabetes mellitus Typ-I, bei langjähriger Krankheit mit Beginn vor dem 30. Lebensjahr und einer Proteinurie von ≥500 mg pro Tag. Bei Kreatininwerten >221 µmol/l ist der Nutzen nicht belegt.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Captopril-Mepha kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Bei älteren Patienten, Patienten mit Niereninsuffizienz und/oder hypovolämischen Patienten (z.B. nach Diuretika-Vorbehandlung) soll eine niedrige Initialdosis verabreicht werden.
Patienten, für die besondere Vorsichtsmassnahmen gelten, sollen bei der Erstanwendung unter strenger ärztlicher Kontrolle stehen (siehe auch «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Die maximale Tagesdosis beträgt 150 mg Captopril.
Hypertonie
Die übliche Dosierung beträgt 50 mg Captopril pro Tag. Sie wird 1× täglich morgens verabreicht (1 Tabl. Captopril-Mepha 50).
Nach 4-6 Wochen kann die Dosis dem Bedarf angepasst und bei Patienten, bei denen eine weitere Blutdrucksenkung erforderlich ist, stufenweise erhöht werden (evtl. auch 2× tägliche Gabe), oder ein Diuretikum (vorzugsweise vom Thiazidtyp, bei ausgeprägter Niereninsuffizienz gegebenenfalls ein Schleifendiuretikum) kann zusätzlich verordnet werden.
Wenn Captopril-Mepha in Monotherapie eingesetzt wird, kann eine gleichzeitige Natriumrestriktion die hypotensive Wirkung verstärken.
Herzinsuffizienz
Die Behandlung wird im Allgemeinen unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle eingeleitet.
Gewöhnlich wird Captopril zusätzlich zur Behandlung mit einem Diuretikum gegeben; bei Bedarf kann dazu ein Digitalispräparat verordnet werden.
Bei Therapiebeginn beträgt die übliche Dosierung 2-3× täglich 6,25-12,5 mg Captopril (½-1 Tablette Captopril-Mepha 12.5). Die übliche Erhaltungsdosis liegt bei 2(-3) × täglich 25 mg Captopril (2[-3] Tabl. Captopril-Mepha 25).
Wenn möglich, sollte die Dosierung des Diuretikums vor der Einnahme der ersten Dosis Captopril-Mepha reduziert werden.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und gleichzeitiger Niereninsuffizienz und/oder einer Volumen- oder Natriumdepletion soll die Anfangsdosis gering sein (6,25 mg Captopril entspr. ½ Tabl. Captopril-Mepha 12.5) und der Patient genau überwacht werden, um die initiale Auswirkung auf den Blutdruck zu beobachten.
In der Langzeittherapie soll sich die Dosierung am Blutdruck des Patienten orientieren und sorgfältig bis zur erforderlichen Erhaltungsdosis erhöht werden.
Das Auftreten einer Hypotonie nach der Anfangsdosis von Captopril impliziert nicht, dass sich während einer Dauertherapie eine Hypotonie wiederholen muss, und schliesst eine Weiterbehandlung mit dem Arzneimittel nicht aus.
Nach Myokardinfarkt
Behandlungsbeginn frühestens 3 Tage nach Myokardinfarkt. Nach einer Anfangsdosis von 6,25 mg Captopril (entsprechend ½ Tablette Captopril-Mepha 12.5) soll in Abhängigkeit der individuellen Empfindlichkeit des Patienten - in geteilten Dosen - auf 37,5 mg Captopril erhöht werden; innerhalb der nächsten Tage kann auf 75 mg Captopril täglich erhöht werden.
Eine weitere Dosiserhöhung kann innerhalb der folgenden Woche auf maximal 150 mg Captopril in geteilten Dosen erfolgen. Bei Dosiserhöhung ist auf das Auftreten einer Hypotonie zu achten und die Dosis gegebenenfalls zu reduzieren. Eine Dosiserhöhung von Captopril muss vom Zustand des Patienten abhängig gemacht werden.
Captopril kann zusammen mit anderen Arzneimitteln, die nach Myokardinfarkt notwendig sind, wie Thrombolytika, Acetylsalicylsäure und Betablockern, gegeben werden.
Diabetische Nephropathie
Die übliche tägliche Dosis liegt bei bis zu 75-100 mg pro Tag (auf mehrere Gaben verteilt).
Ist eine weitere Reduktion des Blutdruckes angezeigt, können Antihypertensiva wie Diuretika, β-Blocker, zentral aktive Substanzen oder Vasodilatatoren zusätzlich zu Captopril eingenommen werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Dosierung bei älteren Patienten mit Hypertonie
Ältere hypertensive Patienten können u.U. eine ausgeprägtere Reaktion auf Captopril aufweisen als jüngere Patienten, was im Allgemeinen auf eine eingeschränkte Nierenfunktion zurückzuführen ist. Die übliche Dosierung beträgt 1× täglich 25 mg Captopril (1 Tabl. Captopril-Mepha 25). Es ist darauf zu achten, dass die Dosierung der Nierenfunktion angepasst ist (siehe Tabelle).
Dosierung bei gleichzeitiger Behandlung mit Diuretika bei Hypertonie
Eine symptomatische Hypotonie kann nach der Initialdosis von Captopril auftreten, vor allem bei Patienten, die mit Diuretika vorbehandelt wurden. Da diese Patienten einen Volumen- und Natriummangel aufweisen können, ist entsprechende Vorsicht geboten.
Der Blutdruck ist nach der ersten Gabe während mindestens 60 Minuten zu kontrollieren.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Captopril wird primär durch die Nieren ausgeschieden, deshalb ist die Exkretionsrate bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion geringer. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wird sich demnach das Steady-state des Captopril-Spiegels langsamer einstellen und die Konzentrationen werden im Steady-state bei diesen Patienten höher sein als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion.
Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen soll die Anfangsdosis gering sein.
Die Dosiserhöhung sollte langsam vorgenommen werden (Intervall von 1-2 Wochen). Nach dem Erreichen des gewünschten therapeutischen Effekts sollte die Dosis langsam verringert werden bis zur minimal wirksamen Erhaltungsdosis. Ist die zusätzliche Einnahme eines Diuretikums erforderlich, sollte bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz vorzugsweise ein Schleifendiuretikum anstatt eines Diuretikums vom Thiazidtyp verordnet werden.
Im Allgemeinen soll die Dosierung wie folgt reduziert und/oder das Intervall zwischen den Captopril-Gaben verlängert werden.

Kreatinin-Clearance
(ml/min./1,73 m2)

Initial-Gabe
(mg Captopril)

max. Tagesdosis
(mg Captopril)

80-60

12.5

50 (-150)

59-20

6.25

25 (-75)

<20

6.25

6.25 (-25)

Für Dialysepatienten beträgt die Dosierung 6,25-12,5 mg/24 Std. Die Einnahme sollte frühestens 6 Stunden nach Beendigung der Dialyse erfolgen.
Captopril ist dialysierbar (siehe auch «Überdosierung»).
Die Kreatinin-Clearance kann mit Hilfe folgender Formel geschätzt werden:
Clearance = (140-Alter) × Köpergewicht/72 × Serumkreatinin (mg/dl).
Umrechnungsfaktor Serumkreatinin:
µmol/l = mg/dl × 88,4
mg/dl = µmol/l × 0,0113
Dosierung bei Kindern und Jugendlichen
In der Literatur wird nur über eine sehr beschränkte Erfahrung mit Captopril bei Kindern und Jugendlichen berichtet. Die Dosierung, bezogen auf das Körpergewicht, scheint vergleichbar oder niedriger zu sein als bei Erwachsenen. Kinder und speziell Neugeborene können hämodynamisch empfindlicher reagieren als Erwachsene. Übermässige, langdauernde und unerwartet auftretende Blutdrucksenkungen mit Folgekomplikationen, inkl. Oligurie und Krämpfen, sind beobachtet worden. Captopril-Mepha sollte bei Kindern nur eingesetzt werden, wenn andere Massnahmen zur Blutdrucksenkung unwirksam waren.
Für Kinder sollte wegen der besseren Dosiseinstellung nur Captopril-Mepha 12.5 verwendet werden. Die Anfangsdosis von Captopril-Mepha 12.5 beträgt ca. 0,3 mg Captopril pro kg Körpergewicht pro Tag, unter sorgfältiger klinischer Überwachung.
Bei Neugeborenen und Patienten, für die besondere Warnhinweise gelten (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen») sollte die Anfangsdosis nur 0,15 mg Captopril pro kg Körpergewicht pro Tag betragen. Captopril-Mepha 12.5 wird bei Kindern im Allgemeinen 3× täglich verabreicht, jedoch sollte das Dosierungsintervall je nach Ansprechen individuell angepasst werden. In der Langzeittherapie werden, je nach dem Ansprechen des Patienten, tägliche Dosen bis maximal 2,0 mg Captopril/kg KG verabreicht.

Kontraindikationen

·Überempfindlichkeit gegen das Präparat, seine Bestandteile oder einen anderen ACE-Hemmer (z.B. Patienten, bei denen unter einer früheren ACE-Hemmer-Therapie ein angioneurotisches Ödem aufgetreten ist).
·Schwangerschaft und Stillzeit (siehe unter «Schwangerschaft/Stillzeit»).
·Anurie.
·Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern bzw. Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten mit Aliskiren-haltigen Arzneimittel ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR <60 ml/min/1.73 m2) kontraindiziert.
·Gleichzeitige Anwendung von Sacubitril/Valsartan. Die Behandlung mit Captopril-Mepha darf frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis Sacubitril/Valsartan begonnen werden aufgrund eines erhöhten Risikos für Angioödeme (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «lnteraktionen»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Hypotonie
Eine Hypotonie kann nach der ersten Dosis von Captopril-Mepha auftreten. Sie tritt bei Hypertonikern mit grösserer Wahrscheinlichkeit auf, wenn der Patient an einem Volumenmangel leidet, z.B. infolge einer vorangegangenen Diuretika-Therapie, einer Diät mit eingeschränkter Kochsalzzufuhr, einer Dialysebehandlung oder nach Durchfällen und Erbrechen.
Bei diesen Patienten ist daher eine Blutdruckkontrolle innert der ersten Stunde der Erstanwendung erforderlich.
Bei Vorliegen einer Herzinsuffizienz kann eine Hypotonie auftreten (siehe auch «Übliche Dosierung»), insbesondere bei schweren Fällen und unter Therapie mit hohen Dosen von Schleifendiuretika, bei gleichzeitiger Hyponatriämie oder Niereninsuffizienz.
Falls eine Hypotonie auftritt, sollte der Patient flach gelagert werden. Ein Ersatz des Volumenmangels kann notwendig werden; er kann durch orale Flüssigkeitsaufnahme oder mittels intravenöser physiologischer Kochsalzlösung erfolgen. Wie bei allen anderen Antihypertensiva kann eine zu starke Blutdrucksenkung bei Patienten mit ischämischer kardiovaskulärer oder zerebrovaskulärer Erkrankung das Risiko eines Myokardinfarktes oder Schlaganfalls erhöhen. Die Behandlung mit Captopril-Mepha kann gewöhnlich nach der Wiederherstellung eines ausreichenden Blutvolumens und Blutdrucks fortgesetzt werden.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und normalem oder niedrigem Blutdruck kann unter Captopril-Mepha eine zusätzliche Senkung des Blutdrucks erfolgen. Daher soll eine Blutdruckkontrolle innert der ersten 60 Minuten nach der ersten Gabe von 6,25 mg Captopril erfolgen. Dieser Effekt ist voraussehbar und stellt gewöhnlich keinen Grund zum Absetzen der Therapie dar. Geht diese Hypotonie mit Symptomen einher, kann ein vorübergehendes Absetzen der Diuretikatherapie oder eine drastische Reduktion der Diuretikadosis 4-7 Tage vor der erneuten Therapieeinleitung mit Captopril erforderlich sein. Die Dosis von Captopril soll reduziert werden. Nur in seltenen Fällen musste Captopril-Mepha abgesetzt werden. Eine niedrige Anfangsdosis kann die Dauer einer allfälligen transitorischen hypotensiven Wirkung reduzieren.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Die meisten Patienten mit Niereninsuffizienz benötigen möglicherweise eine Dosisreduktion und/oder eine Verlängerung des Dosisintervalls des Arzneimittels (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»). Gewisse Hypertoniker ohne Anzeichen einer vorbestehenden Nierenkrankheit zeigten ein geringfügiges und gewöhnlich vorübergehendes Ansteigen des Blutharnstoffes und des Serumkreatinins, wenn Captopril-Mepha zusammen mit einem Diuretikum verabreicht wurde. Eine Reduktion der Dosis von Captopril-Mepha und/oder das Absetzen des Diuretikums können notwendig werden.
Während der Langzeittherapie kam es bei manchen Patienten mit Herzinsuffizienz zu einer Verminderung der Nierenfunktion, die sich gewöhnlich auf dem niedrigeren Niveau stabilisierte.
Herzinsuffizienz
Während der Langzeittherapie mit Captopril kam es bei ca. 20% der Patienten mit Herzinsuffizienz zu dauerhaft erhöhten Werten des Blutharnstoffs und des Serumkreatinins von mehr als 20%. Weniger als 5% dieser Patienten, v.a. diejenigen mit bestehender schwerer Nierenerkrankung, mussten die Captopril-Therapie wegen weiter ansteigenden Kreatinin-Werten absetzen.
Proteinurie
Proteinurie kann insbesondere bei Patienten mit bereits bestehender eingeschränkter Nierenfunktion oder bei relativ hohen Dosen von ACE-Hemmern auftreten.
In gewissen klinischen Studien zeigten 0,7% der mit Captopril behandelten Patienten eine Proteinexkretion von mehr als 1 g/Tag; 90% der betroffenen Patienten litten vorgängig an einer Nierenerkrankung und/oder hatten Captopril in relativ hohen Dosen eingenommen (>150 mg/Tag). Bei rund 1/5 dieser Patienten mit Proteinurie trat ein nephrotisches Syndrom auf. In den meisten Fällen nahm die Proteinurie innerhalb von 6 Monaten (auch bei weiterer Einnahme von Captopril) ab oder verschwand.
Bei Patienten mit bestehender Nierenerkrankung sollte vor Beginn der Behandlung und danach in regelmässigen Abständen eine Bestimmung des Proteingehaltes im Urin durchgeführt werden (Teststreifen im ersten Morgenurin).
Renovaskuläre Hypertonie
Bei Patienten mit Erkrankungen der Nieren kann es unter der Blutdruckreduktion durch ACE-Hemmer zum Anstieg vom Blutharnstoff-N (BUN) und Serumkreatinin kommen. Bei solchen Patienten war eine Dosisreduktion von Captopril, das Absetzen der Diuretika oder beides notwendig. Bei diesen Hypertonikern ist es eventuell nicht möglich, den Blutdruck zu normalisieren und gleichzeitig eine adäquate renale Filtration aufrechtzuerhalten.
Captopril-Mepha soll nicht eingesetzt werden bei Patienten mit einer bilateralen Nierenarterienstenose oder einer Stenose der Arterie einer Einzelniere.
Leberversagen
Selten wurde unter ACE-Hemmer-Behandlung ein Syndrom beobachtet, das mit cholestatischem Ikterus beginnt und bis zur plötzlichen hepatischen Nekrose mit gelegentlich letalem Ausgang fortschreitet. Der Mechanismus dieses Syndroms ist unklar. Patienten, die unter ACE-Hemmer-Therapie Ikterus oder deutliche Erhöhungen der Leberenzyme entwickeln, sollten den ACE-Hemmer absetzen und entsprechend medizinisch überwacht werden.
Therapieumstellung von Patienten unter Betablocker-Behandlung
Die Behandlung mit Betablockern sollte nicht abrupt unterbrochen werden: Ihre Dosierung soll nach Beginn der Behandlung mit Captopril-Mepha ausschleichend erfolgen (siehe Fachinformation des Betablockers).
Angioneurotisches Ödem
In Einzelfällen traten unter ACE-Hemmer-Therapie (Captopril eingeschlossen) angioneurotische Ödeme des Gesichts, der Lippen, Zunge, Glottis, Larynx oder der Extremitäten auf (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»). Captopril sollte in diesen Fällen sofort abgesetzt und der Patient sorgfältig überwacht werden, bis die Schwellung verschwunden ist. Bei Schwellungen, die auf Gesicht, Lippen und Extremitäten begrenzt waren, besserte sich der Zustand im Allgemeinen durch das Absetzen von Captopril.
Bei einem lebensbedrohlichen angioneurotischen Ödem mit Zungen-, Glottis- und/oder Kehlkopfbeteiligung werden folgende Notfallmassnahmen empfohlen: sofortige subkutane Gabe von 0,3-0,5 ml Adrenalin-Lösung (1:1000) unter EKG- und Blutdruckkontrolle, im Anschluss daran systemische Glukokortikoid-Gabe.
Eine gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern und Racecadotril, mTOR-Inhibitoren (z.B. Sirolimus, Everolimus, Temsirolimus) und Vildagliptin kann zu einem erhöhten Risiko eines Angioödems führen (z.B. Schwellung der Atemwege oder der Zunge mit oder ohne Atembeschwerden) (siehe Abschnitt «Interaktionen»). Vorsicht ist geboten, wenn die Behandlung mit Racecadotril, mTOR-Inhibitoren (z.B. Sirolimus, Everolimus, Temsirolimus) und Vildagliptin bei Patienten begonnen wird, die bereits einen ACE-Hemmer einnehmen.
Eine gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Sacubitril/Valsartan ist wegen des erhöhten Risikos eines Angioödems kontraindiziert. Eine Behandlung mit Sacubitril/Valsartan darf frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis Captopril begonnen werden. Eine Behandlung mit Captopril darf frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis Sacubitril/Valsartan begonnen werden (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»)
Intestinales Angioödem
Nach Behandlung mit ACE-Hemmern wurde in seltenen Fällen über ein intestinales Angioödem berichtet. Dieses äusserte sich mit Schmerzen im Abdomen (mit oder ohne Übelkeit/Erbrechen). In einigen Fällen trat es ohne Vorgeschichte eines Gesichtsangioödems und ohne erhöhten C-1 Esterasespiegel auf. Das intestinale Angioödem wurde mittels CT, Ultraschall oder Operation diagnostiziert. Nach Beendigung der ACE-Hemmer-Therapie gingen die Symptome zurück. Bei der Differentialdiagnose von Abdomenschmerzen sollte die ACE-Hemmer-Therapie berücksichtigt werden.
Anaphylaktoide Reaktionen auf High-Flux-Dialyse-/Lipoprotein-Apherese Membranen
Bei Patienten, die sich einer Hämodialyse mit High-Flux-Dialysemembranen oder einer Low-Density-Lipoprotein-Apherese mit Dextransulfat-Absorption unterzogen, wurde über anaphylaktoide Reaktionen berichtet. Bei diesen Patienten sollte die Verwendung einer anderen Dialysemembran oder einer anderen Arzneimittelklasse in Erwägung gezogen werden.
Anaphylaktoide Reaktionen während Desensibilisierung
Während der Behandlung mit einem anderen ACE-Hemmer wurde selten über anhaltende lebensbedrohliche anaphylaktoide Reaktionen bei Patienten während einer Desensibilisierungstherapie mit Hymenopterengift berichtet. Bei den gleichen Patienten wurde diese Reaktionen vermieden, wenn der ACE-Hemmer vorübergehend abgesetzt wurde, traten aber bei unbeabsichtigter nochmaliger Exposition wieder auf. Daher ist bei Patienten, die solche Desensibilisierungstherapien erhalten und mit ACE-Hemmern behandelt werden, Vorsicht geboten.
Neutropenie/Agranulozytose
Neutropenie/Agranulozytose, Thrombozytopenie und Anämie wurden bei Patienten berichtet, die mit ACE-Hemmern, einschliesslich Captopril, behandelt wurden. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion und ohne anderen erschwerenden Faktoren tritt Neutropenie selten auf. Captopril sollte mit grösster Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Kollagenose-assoziierten vaskulären Erkrankungen, bei Patienten, die mit Immunsuppressiva, Allopurinol oder Procainamid behandelt werden, oder mit einer Kombination dieser erschwerenden Faktoren, insbesondere bei vorliegender eingeschränkter Nierenfunktion. Einige dieser Patienten entwickelten schwere Infektionen, die in einigen Fällen auf eine intensive Antibiotika-Therapie nicht ansprachen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte vor und während der Therapie in regelmässigen Abständen (alle 2 Wochen während den ersten 3 Therapiemonaten) ein Differentialblutbild erstellt sowie die Anzahl der weissen Blutkörperchen bestimmt werden. Patienten mit Kollagenose-assoziierten vaskulären Erkrankungen oder Patienten, welche Arzneimittel mit Einfluss auf weisse Blutkörperchen oder auf die Immunantwort einnehmen, sollten Captopril nur nach sorgfältiger Nutzen-/Risiko-Abwägung erhalten, insbesondere beim Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion. Während der Behandlung sollten alle mit Captopril behandelten Patienten angewiesen werden, Anzeichen einer Infektion (z.B. Fieber, Lymphknotenschwellung und/oder Halsschmerzen) zu melden. Wird eine Infektion vermutet, soll unverzüglich eine Bestimmung der Anzahl der weissen Blutkörperchen durchgeführt werden.
Falls eine Neutropenie (weniger als 1000/mm3 Neutrophile) diagnostiziert wird, sollte Captopril und andere gleichzeitig eingenommene Arzneimittel abgesetzt und der Patient sorgfältig überwacht werden.
Chirurgie/Anästhesie
Bei grosschirurgischen Eingriffen oder während der Anästhesie mit Mitteln, die eine Hypotonie bewirken, blockiert Captopril-Mepha die Angiotensin-II-Bildung, die sekundär auf die kompensatorische Reninsekretion hin erfolgt. Eine Hypotonie, bei der dieser Mechanismus als Ursache angenommen wird, kann durch Volumenexpansion korrigiert werden.
Serumkalium
Das Serumkalium bleibt in der Regel innerhalb der normalen Grenzwerte. Wird Captopril-Mepha zusammen mit einem Diuretikum verabreicht, so kann sich die diuretikainduzierte Hypokaliämie bessern.
Durch die Hemmung des ACE wird die Bildung von A II vermindert und die Plasmareninaktivität (PRA) erhöht. Im Blut und Urin sinken die Aldosteronkonzentrationen. Als Folge davon können zusammen mit Natrium- und Flüssigkeitsverlust geringfügige Erhöhungen des Serumkaliums auftreten (insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz).
Hyperkaliämie unter ACE-Hemmer-Therapie wurde auch bei Patienten mit Diabetes mellitus beobachtet.
ACE-Hemmer können durch die Hemmung der Freisetzung von Aldosteron zu einer Hyperkaliämie führen. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion ist dieser Effekt normalerweise nicht bedeutsam. Allerdings kann es bei Patienten mit einer beeinträchtigten Nierenfunktion und/oder bei Patienten, die Kaliumsupplemente (einschliesslich Kochsalzsubstituten), kaliumsparende Diuretika, Trimethoprim oder Cotrimoxazol (auch als Trimethoprim/Sulfamethoxazol bekannt) und insbesondere Aldosteron-Antagonisten oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker einnehmen, zu einer Hyperkaliämie kommen.
Kaliumsparende Diuretika und Angiotensin-Rezeptor-Blocker sollten bei Patienten, die ACE-Hemmer erhalten, mit Vorsicht angewendet werden. Serumkalium und Nierenfunktion sind zu überwachen (siehe Abschnitt «Interaktionen»).
Kaliumzusätze sollten nur bei nachgewiesener Hypokaliämie verabreicht werden und dann mit Vorsicht, da sie zu einer signifikanten Serumkaliumerhöhung führen können. Bei kaliumhaltigen Kochsalzersatzstoffen ist ebenfalls Vorsicht geboten.
Husten
Durch ACE-Hemmer ausgelöster Husten (trocken, unproduktiv, bei Absetzen der Behandlung reversibel) sollte bei der Differentialdiagnose eines Hustens in Betracht gezogen werden.
Lithium
Die gleichzeitige Anwendung von Lithium und Captopril wird nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).
Aorten- und Mitralklappenstenose/obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie
ACE-Hemmer sollten bei Patienten mit Obstruktion des linksventrikulären Klappen- und Ausflussbereiches mit Vorsicht und in Fällen von kardiogenem Schock und hämodynamisch signifikanter Obstruktion nicht angewendet werden.
Weitere
Captopril-Mepha sollte bei Patienten nach Nierentransplantation und Patienten mit hereditärem Angioödem nur unter grösster Vorsicht angewendet werden.
In Fällen mit rascher Senkung einer langjährigen oder schweren Hypertonie kann die glomeruläre Filtrationsrate vorübergehend abfallen, was zu transitorischen Erhöhungen von Serumkreatinin und BUN führen kann. Gewöhnlich bleibt die Filtrationsrate jedoch unverändert.
Diabetes mellitus
In seltenen Fällen können ACE-Hemmer bei Patienten mit Diabetes mellitus durch eine Verbesserung der Glukose-Toleranz den blutzuckersenkenden Effekt von Insulin und oralen Antidiabetika (Sulfonylharnstoff/Biguanide) verstärken. In solchen Fällen kann eine Dosis-Reduktion der blutzuckersenkenden Arzneimittel bei zeitgleicher Therapie mit ACE-Hemmern erforderlich sein.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und ein Abnahme der Nierenfunktion (einschliesslich eines akuten Nierenversagens) erhöht.
Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen.
Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden (s. «Kontraindikationen», «Interaktionen» Unterabschnitt «Duale Blockade des RAAS»).
ACE-Inhibitoren, inkl. Captopril-Mepha, dürfen aufgrund eines Angioödem-Risikos nicht zusammen mit Sacubitril/Valsartan verabreicht werden. Bei Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit Sacubitril/Valsartan erhalten, kann ein erhöhtes Risiko von Angioödemen bestehen.
Eine Behandlung mit Captopril-Mepha darf frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis von Sacubitril/Valsartan eingeleitet werden. Eine Behandlung mit Sacubitril/Valsartan darf frühestens 36 Stunden nach Einnahme der letzten Dosis einer Captopril-Mepha-Therapie eingeleitet werden. (siehe «Kontraindikationen» und «lnteraktionen»).
Ethnische Unterschiede
Wie auch andere Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer, senkt Captopril den Blutdruck bei Menschen mit schwarzer Hautfarbe weniger effektiv als bei Menschen mit nicht-schwarzer Hautfarbe. Dies könnte auf ein häufigeres Vorkommen eines Niedrig-Renin-Status in der schwarzen Bevölkerung mit Bluthochdruck zurückzuführen sein.
Hinweise
Insbesondere bei Risikopatienten sind Kontrollen des Blutes bezüglich Serum-Elektrolyte, Serumkreatinin, BUN und Blutbild, vor und regelmässig während der Therapie mit Captopril angezeigt.
Sollten im Verlauf einer Captopril-Therapie Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellung und/oder Halsentzündungen auftreten, muss umgehend das weisse Blutbild untersucht werden.
Dieses Arzneimittel enthält Laktose als Hilfsstoff; Patienten mit einer der seltenen hereditären Erkrankungen wie Galaktose-Intoleranz, Lapp Laktase Mangel oder Glukose-Galaktose Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Interaktionen

Hypertonie
Eine synergistische antihypertensive Wirkung ist möglich, wenn Captopril zusammen mit anderen Antihypertonika eingesetzt wird. Vor allem zu Beginn einer Diuretika-Therapie, bei Dialyse oder unter einer sehr salzarmen Diät, kann nach der initialen Captopril-Einnahme eine starke Blutdrucksenkung innerhalb der ersten Stunde auftreten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Arzneimittel mit vasodilatierender Wirkung
Es sind keine Daten verfügbar über die gleichzeitige Anwendung von Vasodilatoren und Captopril. Aus diesem Grund sollten Nitroglycerin oder andere Nitrate, die zur Behandlung von Angina pectoris eingesetzt werden, oder andere Arzneimittel mit vasodilatorischer Wirkung wenn möglich vor Beginn der Therapie mit Captopril abgesetzt werden. Wird die Therapie mit diesen Wirkstoffen während der Behandlung mit Captopril wieder aufgenommen, sollten sie mit Vorsicht und ev. in niedriger Dosierung angewandt werden.
Arzneimittel, die Renin freisetzen
Die Wirkung von Captopril wird durch Antihypertonika, die Renin freisetzen, verstärkt. So können Diuretika wie z.B. Thiazide das Renin Angiotensin-Aldosteron-System aktivieren.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und ein Abnahme der Nierenfunktion (einschliesslich eines akuten Nierenversagens) erhöht.
Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen.
Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden (s. «Kontraindikationen», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» Unterabschnitt «Duale Blockade des RAAS»).
Bei gleichzeitiger Anwendung eines ACE-Inhibitors, inkl. Captopril-Mepha, mit Sacubitril/Valsartan kann ein erhöhtes Risiko von Angioödemen bestehen (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Arzneimittel, die die Sympathikus-Aktivität beeinflussen
Das sympathische Nervensystem kann bei Patienten, die ACE-Hemmer alleine oder in Kombination mit Diuretika erhalten, zur Erhaltung des Blutdrucks sehr wichtig sein. Aus diesem Grund sollten Arzneimittel, die die Sympathikusaktivität beeinflussen (z.B. Ganglienblocker oder adrenerg blockierende Wirkstoffe), mit Vorsicht eingesetzt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Betablockern kann die blutdrucksenkende Wirkung von Captopril verstärken, die Gesamtwirkung ist jedoch weniger als additiv.
Diuretika (Thiazide oder Schleifendiuretika)
Zu Beginn der Captopril-Therapie kann eine vorausgegangene Behandlung mit hochdosierten Diuretika zu einem Volumenmangel und dem Risiko einer Hypotonie führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Der hypotensive Effekt kann durch Absetzen der Diuretika, durch Erhöhung der Flüssigkeits- oder Salzzufuhr oder durch Einleitung der Therapie mit einer niedrigen Dosis von Captopril reduziert werden. Es wurden jedoch keinerlei klinisch signifikante Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln in spezifischen Studien mit Hydrochlorothiazid oder Furosemid entdeckt.
Arzneimittel, die das Risiko eines Angioödems erhöhen
Eine gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Sacubitril/Valsartan ist wegen des erhöhten Risikos für Angioödeme kontraindiziert (siehe Abschnitt «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Eine gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Racecadotril, mTOR-Inhibitoren (z.B. Sirolimus, Everolimus, Temsirolimus) und Vildagliptin kann zu einem erhöhten Risiko für Angioödeme führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kaliumsparende Diuretika, Kaliumsupplemente oder kaliumhaltige Kochsalzsubstituenten sowie Cotrimoxazol
Obwohl der Serumkaliumwert üblicherweise im Normbereich bleibt, kann bei einigen Patienten, die mit Captopril-Mepha behandelt werden, eine Hyperkaliämie auftreten. Kaliumsparende Diuretika (z.B. Spironolacton, Triamteren oder Amilorid), Kaliumsupplemente oder kaliumhaltige Kochsalzsubstituenten können zu einem signifikanten Anstieg des Serumkaliums führen. Vorsicht ist auch geboten, wenn Captopril-Mepha zusammen mit anderen Mitteln gegeben wird, die das Serumkalium erhöhen, wie Trimethoprim und Cotrimoxazol (Trimethoprim/Sulfamethoxazol), weil Trimethoprim bekanntermassen wie ein kaliumsparendes Diuretikum wie Amilorid wirkt. Deshalb wird die Kombination von Captopril-Mepha mit den vorgenannten Arzneimitteln nicht empfohlen. Wenn die gleichzeitige Anwendung angezeigt ist, muss sie mit Vorsicht und unter regelmässiger Kontrolle des Serumkaliums erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Ciclosporin
Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern und Ciclosporin kann eine Hyperkaliämie auftreten. Es wird empfohlen, das Serumkalium zu überwachen.
Heparin
Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern und Heparin kann eine Hyperkaliämie auftreten. Es wird empfohlen, das Serumkalium zu überwachen.
Lithium
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Lithium mit ACE-Hemmern wurde über reversible Erhöhungen der Lithium-Serum-Konzentration und Toxizität berichtet. Die gleichzeitige Verabreichung von Thiazid-Diuretika kann das Risiko einer Lithium-Toxizität erhöhen und das bereits erhöhte Risiko einer Lithium-Toxizität mit ACE-Hemmern verstärken. Lithium und Captopril sollen nicht zusammen verabreicht werden. Sollte sich eine Kombination der beiden jedoch als notwendig herausstellen, so muss eine sorgfältige Überwachung der Serum-Lithium-Spiegel erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Antidiabetika
In seltenen Fällen können ACE-Hemmer bei Patienten mit Diabetes mellitus durch eine Verbesserung der Glukose-Toleranz den blutzuckersenkenden Effekt von Insulin und oralen Antidiabetika (Sulfonylharnstoff/Biguanide) verstärken. In solchen Fällen kann eine Dosis-Reduktion der blutzuckersenkenden Arzneimittel bei zeitgleicher Therapie mit ACE-Hemmern erforderlich sein.
Behandlung von akutem Myokardinfarkt
Captopril kann bei Patienten mit Myokardinfarkt zusammen mit Acetylsalicylsäure (in kardiologischen Dosen), Thrombolytika, Betablockern und/oder Nitraten angewendet werden.
Trizyklische Antidepressiva, Antipsychotika
ACE-Hemmer können die blutdrucksenkende Wirkung von bestimmten trizyklischen Antidepressiva und Antipsychotika verstärken (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Orthostatische Hypotonie kann auftreten.
Allopurinol, Procainamid, Zytostatika oder Immunsuppressiva
Die gleichzeitige Verabreichung mit ACE-Hemmern kann das Risiko einer Leukopenie erhöhen, vor allem falls die zuletzt Genannten in höheren Dosierungen angewendet werden als zurzeit empfohlen.
Nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel
Es wurde beschrieben, dass nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel (NSAIDs) und ACE-Hemmer additiv auf erhöhte Serum-Kaliumspiegel wirken, während die Nierenfunktion vermindert werden kann. Diese Wirkungen sind prinzipiell reversibel. In seltenen Fällen kann akutes Nierenversagen auftreten. Insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, wie z.B. ältere oder dehydrierte Patienten. Langzeitanwendungen von NSAIDs können den blutdrucksenkenden Effekt von ACE-Hemmern vermindern.
Klinische Chemie
Captopril kann einen falschen positiven Urintest auf Aceton bewirken.

Schwangerschaft/Stillzeit

Die Anwendung von Captopril-Mepha während der Schwangerschaft ist kontraindiziert (siehe Rubrik «Kontraindikationen»). Frauen im gebärfähigen Alter sollten über die möglichen Konsequenzen einer Einnahme von ACE-Hemmern aufgeklärt werden. Frauen sollten angewiesen werden, unverzüglich ihren Arzt über den Verdacht einer Schwangerschaft zu informieren. Wenn eine Schwangerschaft geplant oder festgestellt wird, sollte so bald als möglich die Umstellung auf eine Alternativtherapie begonnen werden.
Nach Exposition ausschliesslich im ersten Trimester der Schwangerschaft wurden Frühgeburt, offener Ductus arteriosus und andere Herzfehlbildungen und auch neurologische Fehlbildungen berichtet. Es ist bekannt, dass eine längere Captopril-Exposition während des zweiten und dritten Trimesters Toxizitäten beim Fötus (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnie, Verzögerung bei der Schädelknochenbildung) und beim Neugeborenen (neonatales Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) herbeiführen kann (siehe Rubrik «Präklinische Daten»).
Captopril geht in die Muttermilch über. Eine Anwendung während der Stillzeit ist kontraindiziert. (siehe Rubrik «Kontraindikationen»).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Eine Senkung des Blutdrucks kann die Konzentrationsfähigkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigen und hat somit einen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit Maschinen zu bedienen. Dies gilt in verstärktem Masse zu Beginn der Behandlung sowie bei gleichzeitigem Genuss von Alkohol.

Unerwünschte Wirkungen

Die klinisch relevanten unerwünschten Wirkungen, die bei Captopril oder einer ACE-Hemmer-Therapie aufgetreten sind, sind nach Organklassen aufgeteilt und entsprechend ihrer Häufigkeit gelistet.
Die Häufigkeit wird wie folgt klassifiziert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1'000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1'000), sehr selten (<1/10'000, einschliesslich gemeldeter Einzelfälle).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Blutbildveränderungen einschliesslich Abfall der Hämoglobinkonzentration, des Hämatokrits, der Thrombozyten oder Leukozytenzahl, in Extremfällen Panzytopenie oder Agranulozytose (insbesondere bei Vorliegen von Autoimmunkrankheiten, Einnahme von Immunsuppressiva und Patienten mit Nierenfunktionsstörungen).
Sehr selten: Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie (in Einzelfällen mit positivem ANA-Titer)
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Angioneurotische Ödeme, Überempfindlichkeitsreaktion
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: Anorexie
Sehr selten: Hyperkaliämie («siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Hypoglykämie («siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Erhöhungen des BUN, des Serumkreatinins und des Serumkaliums sowie Hyponatriämie wurden selten beobachtet und waren nach Absetzen des Arzneimittels reversibel.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlafstörungen
Sehr selten: Verwirrung, depressive Symptomatik
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Geschmacksstörungen (abhängig von der Nierenfunktion und der Dosierung) bei Dosisreduktion reversibel, Schwindel, Müdigkeit
Selten: Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Parästhesien, Synkope
Sehr selten: zerebrovaskuläre Ereignisse einschliesslich Schlaganfall
Augenerkrankungen
Sehr selten: verschwommenes Sehen
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Tachykardie oder Tachyarrhythmie, Angina pectoris, Palpitationen
Sehr selten: Herzstillstand, kardiogener Schock, Myokardinfarkt
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: orthostatische Hypotonie, Flush, Blässe,
Selten: Vaskulitis, in Einzelfällen wurde eine Raynaud-Symptomatik verschlechtert.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: trockener Husten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Dyspnoe
Sehr selten: Bronchospasmus, Rhinitis, eosinophile Pneumonie
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Magenverstimmung, Bauchschmerzen, Diarrhöe, Verstopfung, Mundtrockenheit
Selten: Stomatitis/Ulzerationen mit Aphthen, intestinale Angioödeme (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
Sehr selten: Glossitis, peptisches Ulkus, Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Beeinträchtigung der Leberfunktion und Cholestase (einschliesslich Gelbsucht), Hepatitis einschliesslich Nekrose, erhöhte Leberenzyme und Bilirubin-Werte
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Ausschlag, oft mit Pruritus (abhängig von der Nierenfunktion und der Dosierung) bei Dosisreduktion reversibel, Alopezie
Gelegentlich: Angioneurotisches Ödem von Gesicht, Extremitäten, Lippen, Zunge, Glottis und/oder Larynx (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Sehr selten: Urtikaria, Stevens-Johnson Syndrom, Erythema multiforme, Photosensibilität, Erythrodermie, pemphigoide Reaktionen und exfoliative Dermatitis
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Myalgie, Arthralgie, Myasthenie
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Nierenfunktionsstörungen einschliesslich Nierenversagen, Polyurie, Oligurie, Proteinurie, interstitielle Nephritis
Sehr selten: nephrotisches Syndrom
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Brustschmerzen
Sehr selten: Impotenz, Gynäkomastie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Erschöpfung, Unwohlsein
Sehr selten: Fieber
Untersuchungen
Sehr selten: Proteinurie, Eosinophilie, Erhöhung der Serum-Kaliumkonzentration. Abfall der Serum-Natriumkonzentration, Erhöhung von BUN, Serum-Kreatinin und Serum-Bilirubin, Erniedrigung von Hämoglobin, Hämatokrit, Leukozyten, Thrombozyten, positive ANA-Titer, erhöhte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit.

Überdosierung

Symptome einer Überdosierung sind schwere Hypotonie, Schock, Stupor, Bradykardie, Elektrolytstörungen und Nierenversagen. Wenn die Einnahme erst kurze Zeit zurückliegt, sollten Massnahmen zur Resorptionsverhinderung (z.B. Magenspülung, Verabreichung von Adsorbenzien und Natriumsulfat innerhalb von 30 Minuten nach Einnahme) und Beschleunigung der Elimination eingeleitet werden. Bei Auftreten einer Hypotonie sollte der Patient in Schocklage gebracht werden und schnell eine Salz- und Volumensubstitution erhalten. Eine Behandlung mit Angiotensin II sollte erwogen werden. Bradykardie oder ausgeprägte vagale Reaktionen sollten durch Verabreichung von Atropin behandelt werden. Eine Schrittmachertherapie kann in Erwägung gezogen werden. Captopril kann durch Hämodialyse aus dem Kreislauf entfernt werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: C09AA01
Captopril, ein Prolin-Abkömmling, ist ein spezifischer, kompetitiver Hemmstoff des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE), welches im Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAA-System) die Umwandlung von Angiotensin I (A I) in Angiotensin II (A II) ermöglicht. Die Hemmung des ACE bewirkt eine Reduktion von A II, was zu einer Vasodilatation und zu einer Abnahme der Aldosteron-Sekretion aus der Nebennierenrinde führt (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»: Serumkalium).
Diese Abnahme der Aldosteron-Sekretion führt zu einem leichten Anstieg der Serum-Kalium-Konzentration und gleichzeitig zu einem Natrium- und Flüssigkeitsverlust. Eine Korrelation zwischen dem Renin-Spiegel und der Wirksamkeit von Captopril ist jedoch nicht möglich.
Erhöhte Konzentrationen von Bradykinin oder Prostaglandin E2 könnten für den Wirkmechanismus von Captopril ebenfalls von Bedeutung sein, da Captopril den Abbau des vasodilatierenden Peptids Bradykinin hemmen kann (das ACE ist mit der Bradykininase identisch).
Captopril-Mepha ist sowohl als Antihypertensivum als auch bei der Behandlung der Herzinsuffizienz wirksam.
Die günstigen Wirkungen von Captopril-Mepha bei Hypertonie und Herzinsuffizienz scheinen in erster Linie das Resultat der Unterdrückung des RAA-Systems zu sein.
Neuere Befunde belegen, dass Captopril unter bestimmten Umständen auch bei der Behandlung der diabetischen Nephropathie wirksam ist.
Hypertonie
Captopril-Mepha ist zur Behandlung aller Schweregrade der Hypertonie indiziert. Bei hypertensiven Patienten bewirkt es eine Verminderung des peripheren arteriellen Widerstandes, wobei das Herzminutenvolumen entweder unverändert bleibt oder ansteigt. Wenn die Blutdruckeinstellung ungenügend ist, kann Captopril-Mepha zusammen mit einem Diuretikum, einem Kalziumantagonisten oder einem Betablocker verabreicht werden. Die antihypertensive Wirkung setzt bei Captopril-Mepha innerhalb von 15-30 Minuten nach Verabreichung ein. Die maximale Wirkung wird nach 60-90 Minuten erreicht. Die Blutdrucksenkung erfolgt gewöhnlich allmählich, und um die maximale therapeutische Wirkung einer gegebenen Dosierung zu erzielen, soll diese über 4-6 Wochen beibehalten werden. Der antihypertensive Effekt hält im Allgemeinen 24 Stunden lang an.
Unter Captopril-Mepha kommt es in der Regel weder zu einer Erhöhung der Konzentrationen von Serumcholesterin und Serumharnsäure noch zu einer Verminderung des Serumkaliums.
Herzinsuffizienz
Zu den hämodynamischen Veränderungen unter Captopril-Mepha bei Patienten mit Herzinsuffizienz gehören die Verminderung der Vorlast und die Reduktion der Nachlast, was zur Steigerung des Herzminutenvolumens führt. Die Herzfrequenz bleibt im Allgemeinen unverändert oder wird bei Tachykardien gesenkt; der Blutdruck kann abfallen, besonders akut (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Untersuchungen bei schwer herzinsuffizienten Patienten weisen ausserdem darauf hin, dass die Behandlung mit ACE-Hemmern die Überlebenszeit verlängern kann.
Patienten mit Herzinsuffizienz zeigen unter Captopril-Mepha eine Verlängerung der Belastungszeit sowie die Fähigkeit zur Arbeitsleistung unter höherer Belastung.
Bei Patienten mit Stauungsherzinsuffizienz wurde nach Captopril-Mepha trotz Blutdrucksenkung eine erhöhte oder gleichbleibende Gehirndurchblutung nachgewiesen, was u.U. in der initialen Therapiephase mit möglichen hypotonen Blutdruckwerten von Relevanz ist.
Captopril bei Zustand nach Myokardinfarkt
Captopril verlängert die Überlebenszeit, verzögert die Entwicklung einer symptomatischen Herzinsuffizienz, reduziert die Notwendigkeit einer stationären Behandlung derselben und reduziert die Inzidenz von Reinfarkten, auch sind Eingriffe zur koronaren Revaskularisation (CABG, PTCA) weniger häufig.
Bei Patienten nach Myokardinfarkt (3-16 Tage post Infarkt) mit asymptomatischer linksventrikulärer Dysfunktion (EF ≤ 40%) zeigte eine placebokontrollierte doppelblinde klinische Prüfung, dass Captopril, zusätzlich zu anderen Post-Infarkt-Therapien wie Thrombolytika, Betablockern oder Acetylsalicylsäure, die Überlebenszeit verlängert und die kardiovaskuläre Morbidität verringert. Dabei wurde das Risiko eines neuerlichen Herzinfarktes sowie einer schweren Herzinsuffizienz vermindert. Hierdurch reduzierte sich die Notwendigkeit eines stationären Aufenthaltes und/oder einer zusätzlichen Medikation mit Diuretika und/oder Digitalis bzw. deren Dosiserhöhung.
Der kardioprotektive Effekt von Captopril bei den Subgruppenanalysen für Alter, Geschlecht, Infarktlokalisation oder Auswurffraktion war vergleichbar mit demjenigen der Gesamtgruppe.
Folgende potentielle Mechanismen verbessern das Überleben und den klinischen Verlauf bei Post-Infarkt-Patienten unter Captopril: Verminderung der progressiven linksventrikulären Dilatation und der Verschlechterung der linksventrikulären Funktion sowie die Hemmung der neurohumoralen Aktivierung.
Diabetische Nephropathie
Bei Patienten mit langjährigem Typ-I-Diabetes mit diabetischer Nephropathie verhindert Captopril ein Fortschreiten dieser Nierenerkrankung und vermindert deren klinische Spätfolgen.
Untersuchungen bei Insulin-abhängigen Diabetikern mit einer Proteinurie und einem Kreatinin-Wert ≤ 221 µmol/l zeigen, unabhängig ob eine gleichzeitige Hypertonie vorlag oder nicht, dass eine Behandlung mit Captopril die Morbidität/Mortalität (Dialyse, Nierentransplantation und Tod) signifikant um 51% reduzierte. Über einen allfälligen Nutzen bei schwerer Niereninsuffizienz liegen keine Daten vor.
Der renoprotektive Effekt dieser Therapie trat zusätzlich zur bereits günstigen antihypertensiven Wirkung von Captopril auf.
Bei normotonen Patienten mit Diabetes mellitus Typ-I und Mikroalbuminurie verminderte eine zweijährige Therapie mit Captopril die Albuminausscheidung, während das Absinken der glomerulären Filtrationsrate nur in einer Studie signifikant gebremst wurde versus Placebo.

Pharmakokinetik

Absorption
Captopril wird rasch aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert, wobei die maximalen Spiegel im Serum im Allgemeinen innerhalb von 30-60 Minuten erreicht werden. Die Wirkung ist meist schon nach 15-30 Minuten nachweisbar. Durch eine Erhöhung der Dosis wird weniger das Ausmass, sondern vor allem die Dauer des therapeutischen Effektes gesteigert. Wird die Tablette gleichzeitig mit der Mahlzeit eingenommen, verzögert sich die Resorption, ohne dass die «area under the plasma curve» (AUC) verändert wird.
Distribution
Im Organismus liegt Captopril hauptsächlich in freier Form vor. Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca. 25-30%. Die meisten Untersuchungen an Labortieren weisen darauf hin, dass Captopril nicht in signifikanten Mengen durch die Bluthirnschranke hindurchtritt.
Die Konzentration von Captopril in der Muttermilch beträgt ca. 1% derjenigen im mütterlichen Blut.
Metabolismus / Elimination
Während die Halbwertszeit von freiem Captopril ca. 2 Stunden beträgt, wird das für den antihypertonischen Effekt verantwortliche Gesamt-Captopril («total captopril») wesentlich langsamer, mit einer Halbwertszeit von etwa 7 Stunden eliminiert. Die therapeutischen Wirkungen des Medikamentes halten während längerer Zeit an als die nachweisbare Hemmung des Serum-ACE.
Freies Captopril und Gesamt-Captopril («total captopril») werden überwiegend renal ausgeschieden: 95% der resorbierten, oral applizierten Captopril-Dosis werden innerhalb von 24 Stunden im Urin wiedergefunden; 40-50% davon als unveränderte Muttersubstanz, der Rest vor allem als Disulfid.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Niereninsuffizienz sind die Dosierungsintervalle entsprechend zu verlängern bzw. die Dosis zu reduzieren (siehe auch «Spezielle Dosierungsanweisungen»).

Präklinische Daten

Präklinische Daten auf der Basis von konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität und Kanzerogenität zeigen keine Risiken für den Menschen. Tierstudien, die mit Captopril während der Organogenese durchgeführt wurden, haben keine teratogenen Effekte gezeigt. Captopril führte jedoch in mehreren Spezies zur fötalen Toxizität, einschliesslich fötaler Mortalität gegen Ende der Trächtigkeit, zu Wachstumsverzögerungen und zur postnatalen Mortalität bei Ratten.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Captopril-Mepha kann eine falsch positive Aceton-Reaktion im Urin verursachen; dies ist bei Diabetikern zu beachten.
Haltbarkeit
Captopril-Mepha darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25°C) und in der Originalpackung aufbewahren. Für Kinder unerreichbar aufbewahren.

Zulassungsnummer

53672 (Swissmedic).

Packungen

Tabletten zu 12.5 mg (mit Bruchrille, teilbar): 30 und 100 B
Tabletten zu 25 mg (mit Bruchrille, teilbar): 30 und 100 B
Tabletten zu 50 mg (mit Bruchrille, teilbar): 30 und 100 B

Zulassungsinhaberin

Mepha Pharma AG, Basel.

Stand der Information

Juni 2019.
Interne Versionsnummer: 6.2

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