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Fachinformation zu Dermestril® 25/50/100:Alfasigma Schweiz AG
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Eigenschaften/Wirkungen

Mehrere Organe besitzen Zellen mit Östrogen-Rezeptoren wie z.B. Uterus, Vagina, Urethra, Brust, Leber, Hypothalamus, Hypophyse sowie Osteoblasten. In den Zielorganen induziert Estradiol die Synthese bestimmter Proteine durch die Bindung des Estradiol-Rezeptor-Komplexes an spezifische DNA-Sequenzen. Estradiol ist auf der Rezeptorebene das wirksamste Östrogen. Estradiol wird von der Menarche bis zur Menopause vorwiegend in den Follikeln der Ovarien gebildet.
Nach der Menopause, die mit der Funktionseinstellung der Ovarien einhergeht, wird im Organismus nur noch wenig Estradiol in der Leber und im Fettgewebe produziert. Dies erfolgt durch die Aromatisierung von Androstendion und in geringem Masse von Testosteron durch das Enzym Aromatase, wobei Estron bzw. Estradiol entstehen. Estron erfährt dann durch das Enzym 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase eine weitere Umwandlung in Estradiol.
Der Ausfall des ovariellen Estradiols verursacht bei vielen Frauen vasomotorische und thermoregulatorische Störungen (Hitzewallungen), Schlafstörungen, psychische Störungen (Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen) sowie eine zunehmende Urogenitalatrophie. Eine Östrogentherapie kann die meisten dieser Störungen beseitigen oder mindern. Bei Patientinnen ohne vasomotorische Symptomatik beseitigen Östrogenpräparate jedoch weder Stimmungsschwankungen noch depressive Verstimmungen. Zur Behandlung solcher Zustände ist Dermestril nicht indiziert.
Der Ausfall des ovariellen Estradiols führt zudem zu einem beschleunigten Knochenabbau, der bei postmenopausalen Frauen zu Osteoporose, vor allem der Wirbelsäule, der Hüften und der Handgelenke, führen kann. Eine Östrogensubstitution kann den Verlust an Knochenmineralien verlangsamen und somit eine Osteoporose in ihrer Entwicklung verlangsamen oder ihr Auftreten verhindern. Diese Wirkung ist dosisabhängig, sie wurde jedoch bisher für Dermestril mangels Studien nicht nachgewiesen.
Unabhängig vom Verabreichungsweg üben Östrogene in Dosierungen, die eine Besserung der postmenopausalen Beschwerden bewirken, eine stark anregende Wirkung auf Mitose und Proliferation des Endometriums aus. Eine Östrogenmonotherapie erhöht die Häufigkeit von Endometriumshyperplasien deutlich, und sie erhöht dadurch das Risiko eines Endometriumkarzinoms. Auch bei einer transdermalen Östrogenmonotherapie kommt es zu Endometriumshyperplasien, deren Häufigkeit mit steigender Dosis zunimmt. Bei Frauen mit intaktem Uterus wird das Risiko einer Endometriumshyperplasie praktisch vermieden, wenn die Behandlung mit einem Östrogen durch Zugabe eines Gestagens ergänzt wird.
Ungünstige Wirkungen auf lipidabhängige und lipidunabhängige kardiovaskuläre Risikofaktoren tragen möglicherweise zu der erhöhten Inzidenz kardiovaskulärer Erkrankungen nach der Menopause bei. Ein verbessertes Lipidprofil ist unter Umständen einer der Faktoren, die bei dem vorteilhaften Einfluss einer Östrogensubstitution auf das koronare Risiko nach der Menopause eine Rolle spielen.
Die günstige Wirkung von transdermal appliziertem Estradiol in Kombination mit einem Gestagen auf die Gesamtcholesterinkonzentration im Serum, die Low-density-Lipoprotein (LDL)-, Triglycerid- und High-density-Lipoprotein (HDL)-Spiegel wurde in mehreren Studien festgestellt. Es gibt jedoch nur wenige Langzeitstudien, in denen der Effekt von transdermal appliziertem Estradiol allein auf diese Parameter untersucht worden ist; die Ergebnisse sind somit zwar weniger aussagekräftig, weisen aber generell auf einen günstigen Effekt hin. In einigen Studien mit transdermal appliziertem Estradiol plus Gestagen wurden Wirkungen auf den arteriellen Tonus nachgewiesen, die sich möglicherweise günstig auf das kardiovaskuläre Risiko auswirken; in anderen Untersuchungen hingegen wurden keine derartigen Effekte ­beobachtet.
Transdermal appliziertes Estradiol hat keinen Einfluss auf die Konzentration und Aktivität der Blutgerinnungsfaktoren Fibrinogen und Antithrombin III. Es zeigt auch keine Wirkung auf den Serumspiegel von Reninsubstrat, sexualhormon-, thyroxin- und cortisolbindenden Globulinen.

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