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Fachinformation zu Zerit®:Bristol-Myers Squibb SA
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Unerwünschte Wirkungen

Viele der schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse, die in den klinischen Studien beobachtet wurden, stimmen mit der klinischen Symptomatik einer HIV-Infektion überein. In den klinischen Studien war ferner die gleichzeitige Einnahme einer Vielzahl von Medikamenten erlaubt. Deshalb ist es schwierig zu beurteilen, welche unerwünschten Ereignisse auf Zerit, welche auf die zugrundeliegende Krankheit und welche auf andere Medikamente zurückzuführen sind. In den kontrollierten klinischen Studien wurden diejenigen unerwünschten Ereignisse, für die kein Zusammenhang mit der Verabreichung von Zerit bzw. mit dessen Dosierung eruiert werden konnte, als «möglicherweise durch die HIV-Infektion oder andere Therapien verursacht», beurteilt.

Erwachsene
Die häufigste Nebenwirkung in Monotherapie-Studien ist die periphere Neuropathie, die dosisabhängig auftritt. In einer ausgedehnten Studie mit ca. 12'000 Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion (mittlere CD4-Zahl von 44 Zellen/mm3) und Vorbehandlung mit anderen antiretroviralen Nukleosiden über längere Zeit betrug die Neuropathie-Inzidenz über ein Jahr 24% unter 40 mg Stavudin 2× täglich bzw. 19% unter 20 mg 2× täglich. Der Verlauf der Neuropathie war meist mild und nach Dosisreduktion oder Therapieabbruch reversibel. Nach 24 Wochen betrug die Therapieabbruchrate in dieser Patientenpopulation 13% (40 mg 2× täglich) bzw. 10% (20 mg 2× täglich).
In einer Monotherapie-Vergleichsstudie, die Patienten mit weniger weit fortgeschrittener HIV-Infektion (mittlere CD4-Zahl: 250 Zellen/mm3) einschloss, lag - nach einer mittleren Dauer von 79 Wochen unter einer Zerit-Behandlung versus 53 Wochen unter Zidovudin - die jährliche Rate von peripherer Neuropathie bei 12% für Zerit und 4% für Zidovudin.

Generalisierte motorische Schwäche: Sehr selten wurde unter der Behandlung mit Zerit eine generalisierte motorische Schwäche beobachtet, welche klinisch einem Krankheitsbild wie dem Guillain-Barré-Syndrom ähnlich war. Eine solche motorische Schwäche kann mit und ohne Hyperlaktatämie auftreten, in sehr seltenen Fällen wurde ein Fortschreiten bis zur respiratorischen Insuffizienz mit letalem Ausgang beobachtet. Siehe auch «Vorsichtsmassnahmen» sowie unter «Laktatazidose».
Andere unerwünschte Wirkungen, die bei mehr als 5% der Patienten in einer Monotherapie-Vergleichsstudie gegen Zidovudin auftraten, waren: Kopfschmerzen (54%), Schüttelfrost/Fieber (50%), Unwohlsein (20%), Diarrhoe (50%), Verstopfung (6%), Dyspepsie (12%), Schwäche (35%), Anorexie (19%), Übelkeit/Erbrechen (39%), Pneumonie (7%), Brust- (11%), Bauch- (34%), Rückenschmerzen (19%), Schmerzen (21%), Myalgien (32%), Arthralgien (23%), Schlaflosigkeit (29%), Depression (24%), Ängstlichkeit (22%), Grippesyndrom (15%), Schwitzen (18%), Benommenheit (11%), Dyspnoe (15%), allergische Reaktionen (9%), Hautausschlag (40%), makulopapulöser Ausschlag (6%), Hautjuckreiz (15%), gutartige Hautneoplasmen (6%), periphere neurologische Symptome (39%), Lymphadenopathie (20%), Neuropathie (14%), Neoplasmen (6%).
Abweichungen bei Labortests traten selten auf. In der Monotherapie-Vergleichsstudie, die Patienten mit weniger weit fortgeschrittener HIV-Infektion einschloss, wurden sowohl asymptomatische als auch klinisch signifikante Erhöhungen von ALT bzw. AST beobachtet, letztere mit einer Häufigkeit von 13% bzw. 11% bei zeritbehandelten Patienten und mit einer Häufigkeit von 11% bzw. 10% bei zidovudinbehandelten Patienten.
Ein Anstieg der alkalischen Phosphatase über das 5-fache des oberen Normalwertes und des Bilirubins über das 2,5-fache des oberen Normalwertes trat bei je 1% der Patienten unter Zerit und bei 0-3% unter Zidovudin auf. Über Neutropenie (<750 Zellen/mm3) wurde bei 5% unter Zerit bzw. 9% unter Zidovudin, über Thrombozytopenie (Blutplättchen <50'000/mm3) bei jeweils 3% der Patienten unter Zerit bzw. Zidovudin berichtet. Die Amylasewerte stiegen bei 23% der Patienten unter Zerit bzw. 22% unter Zidovudin über das Doppelte des oberen Normalwertes an.
Stavudin wurde in Vergleichsregimes untersucht, meist bei Patientenpopulationen mit weniger weit fortgeschrittener Erkrankung ohne antiretrovirale Vorbehandlung. Verglichen mit der Monotherapie wurde bei den Kombinationen über keine neuen oder offensichtlichen Sicherheitsprobleme berichtet. Im Allgemeinen waren die Inzidenzraten von unerwünschten Wirkungen bei den Kombinationen geringer (z.B. schwere periphere Neuropathie <2%) verglichen mit denen bei Patienten mit weiter fortgeschrittener HIV-Erkrankung unter Monotherapie.
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Nukleosidanaloga wurde über Laktatazidose, die in manchen Fällen tödlich verlief und die üblicherweise mit Hepatomegalie und Hepatosteatose assoziiert war, berichtet. Siehe auch «Vorsichtsmassnahmen: Laktatazidose» und «Schwanger­schaft/Stillzeit».
Über das Auftreten von Hepatitis und Leberversagen, in einigen Fällen mit tödlichem Ausgang, wurde berichtet.
In klinischen Studien wurde bei bis zu 2% der Patienten über Pankreatitis berichtet, die in einigen Fällen tödlich verlief (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Die Kombinationstherapie mit antiretroviralen Medikamenten ist bei einigen Patienten mit einer Umverteilung des Körperfetts verbunden. Dazu gehören Verlust des subkutanen Fetts an der Peripherie, eine Zunahme des intraabdominalen Fetts, eine Mammahypertrophie sowie eine dorsozervikale Fettakkumulation (Büffelnacken).

Kinder
Unerwünschte Ereignisse und schwere Abweichungen bei Labortests waren bei Kindern im Allgemeinen ähnlich und gleich häufig wie bei Erwachsenen.

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