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Fachinformation zu Mizollen®:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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Reg.InhaberStand d. Info. 

AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Mizolastin 10 mg.
Excip. pro compresso obducto.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Filmtablette enthält 10 mg Mizolastin.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Symptomatische Behandlung saisonaler (Heuschnupfen, Pollinosis) und nicht saisonaler allergischer Rhinitiden, allergische Konjunktivitis.
Symptomatische Behandlung der chronischen Urtikaria.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene und Jugendliche über 15 Jahre: 1 Tablette zu 10 mg pro Tag.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Mizolastin oder einem der Hilfsstoffe.
Gleichzeitige Behandlung mit Makrolid-Antibiotika oder systemischen Antimykotika vom Typ Imidazol.
Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die bekanntermassen das QT-Intervall verlängern, wie Antiarrhythmika der Klassen I und III.
Signifikante Veränderungen der Leberfunktion.
Klinisch signifikante Herzkrankheit oder antezedent bekannte symptomatische Herzrhythmusstörungen.
Patienten mit bekannter oder vermuteter Verlängerung des QT-Intervalls oder Störungen des Elektrolythaushaltes, insbesondere Hypokaliämie.
Klinisch signifikante Bradykardie.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Mizolastin weist ein schwaches Potential zur Verlängerung des QT-Intervalls auf: eine solche wurde allerdings nur in wenigen Fällen beobachtet. Das Ausmass der Verlängerung ist bescheiden und wurde nicht mit Herzrhythmusstörungen in Verbindung gebracht.
Ältere Patienten können besonders empfindlich auf die sedierende Wirkung von Mizolastin und auf seine möglichen Wirkungen auf die kardiale Repolarisierung reagieren.

Interaktionen

Obwohl die Bioverfügbarkeit von Mizolastin hoch ist und es vorwiegend über die Glukuronidkonjugierung metabolisiert wird, erhöhen systemisch verabreichte Ketoconazol und Erythromyzin die Plasmakonzentration von Mizolastin in geringem Masse: eine gleichzeitige Verabreichung mit Mizolastin ist also kontraindiziert . Die Zunahme der Plasmaspiegel von Mizolastin, wie sie unter gleichzeitiger systemischer Verabreichung von Ketoconazol oder Erythromyzin beobachtet wurde, entsprach Werten, wie sie nach einer Dosis von 15 bis 20 mg Mizolastin allein erreicht wurden.
Von einer Kombination von Mizolastin mit anderen potenten Inhibitoren oder Substraten der hepatischen Oxidation (Cytochrom P450 3A4) ist abzuraten; sie ist nur unter grösster Vorsicht in Betracht zu ziehen. Zu diesen Substanzen zählen Cimetidin, Ciclosporin und Nifedipin.
Alkohol: Studien mit Mizolastin haben weder eine durch Alkohol verursachte Potenzierung der Sedierung noch Veränderungen des Leistungsvermögens ergeben.

Schwangerschaft/Stillzeit

Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Foeten gezeigt, dies bei Dosen, welche einer Exposition mit beim Menschen therapeutischen Dosen vergleichbar sind. Man verfügt aber über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
Wie alle Medikamente ist von der Verabreichung von Mizollen während der Schwangerschaft – insbesondere im ersten Drittel – abzuraten.

Stillzeit
Auch wenn die in die Muttermilch übergehende Konzentration von Mizolastin (≤5 ng/ml) sehr gering ist, ist bei der Verabreichung von Mizolastin während der Stillzeit Vorsicht angezeigt.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Wegen möglichen unerwünschten Wirkungen (Schläfrigkeit, Schwindel), ist eine besondere Vorsicht beim Fahren und beim Bedienen von Maschinen erforderlich.

Unerwünschte Wirkungen

Diese sind nach Organklassen und Häufigkeitsgrade gegliedert unter Berücksichtigung folgender Definition: sehr häufig: 10%; häufig (>1/100, <1/10); gelegentlich (>1/1000, <1/100); selten (>1/10’000, <1/1000); sehr selten (<1/10’000).

Gastrointestinale Störungen
Häufig: Diarrhoe, Bauchschmerzen (Dyspepsie inbegriffen), Mundtrockenheit, Übelkeit.

Störungen des Zentralen Nervensystems und psychiatrische Störungen
Häufig: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel.
Gelegentlich: Angstgefühl, Depression.

Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Gelegentlich: Anstieg der Leberenzyme.

Störungen des Blutbildes
Sehr selten: Neutropenie.

Körper im Ganzen
Häufig: Asthenie, Appetitsteigerung mit Gewichtszunahme bei einigen Patienten.
Gelegentlich: Grippe-ähnliche Symptome, Husten, Konjunktivitis.
Sehr selten: Fälle von allergischen Reaktionen bis hin zu Anaphylaxie wurden unter Mizolastin berichtet.

Funktionsstörungen des Herzens und der Gefässe
Gelegentlich: Tachykardie, Hypotonie, Herzklopfen.
Sehr selten: Vasovagale Schwäche bis hin zum Bewusstseinsverlust.

Funktionsstörungen des Muskelskelettsystem
Gelegentlich: Arthralgien, Muskelschmerzen.
Es wurden Fälle von Bronchospasmen und Verschlimmerungen von Asthma beobachtet, aber infolge der hohen Inzidenz von Asthma in der behandelten Population bleibt die Kausalität ungewiss.
In seltenen Fällen wurden geringe Veränderungen des Blutzuckerspiegels und des Ionogramms beobachtet. Die klinische Relevanz dieser Veränderungen bleibt bei ansonst gesunden Patienten allerdings ungewiss. Risikopatienten (vor allem Diabetiker und Patienten, bei denen die Gefahr von Störungen des Elektrolythaushaltes und von Herzrhythmusstörungen bestehen) müssen regelmässig überwacht werden.
Im Verlauf von Behandlungen mit bestimmten Antihistaminika wurde eine Verlängerung des QT-Intervalls beobachtet, was bei Risikopatienten die Gefahr von schweren Herzrhythmusstörungen erhöht.

Überdosierung

Im Falle einer Überdosierung wird empfohlen, den Patienten während mindestens 24 Stunden auf allgemeine Symptome hin zu überwachen; dazu gehört auch die Überwachung der Herzfunktion, insbesondere des QT-Intervalls und der Herzfrequenz. Gleichzeitig sind die üblichen Massnahmen zur Elimination jeglicher nicht absorbierter Substanz zu treffen.
Studien an Patienten mit Niereninsuffizienz weisen darauf hin, dass die Clearance von Mizolastin durch die Hämodialyse nicht erhöht wird.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: R06AX25
Beim Mizolastin handelt es sich um einen spezifischen Antagonisten der peripheren H-Rezeptoren. Die Substanz weist antiallergische und antihistaminische Eigenschaften auf.
Tierstudien haben gezeigt, dass Mizolastin die Freisetzung von Histamin durch Mastozyten blockiert sowie die Migration eosinophiler und neutrophiler Granulozyten, und zwar über einen Wirkungsmechanismus, der unabhängig von der H-Rezeptoren-Blockade ist. Mizolastin inhibiert deshalb die Überempfindlichkeits-Reaktionen sowohl vom Soforttyp wie vom verzögerten Typ.
Bei therapeutischer Dosierung haben psychometrische Tests keinerlei Unterschiede zwischen Mizolastin (10 mg) und einem Placebo ergeben, was zeigt, dass dieser Wirkstoff normalerweise keine zentralen Auswirkungen hat und weder Sedierung noch Erregung bewirkt. Mizolastin weist keinerlei anticholinerge Effekte auf.

Pharmakodynamik
Nach einmaliger Gabe von 10 mg Mizolastin tritt der antihistaminische Effekt (Hemmung der durch Histamin induzierten Hautreaktion) schon in der ersten Stunde nach der Verabreichung ein; die maximale Wirkung wird nach 4 Stunden erzielt und bleibt über einen Zeitraum von 24 Stunden erhalten.
Auch nach 56 Tagen der Verabreichung in der Dosierung 10 mg pro Tag konnte nach der letzten Gabe weiterhin ein Effekt auf die durch Histamin, Kodein oder ein Allergen induzierte Hautreaktion beobachtet werden (keine Tachyphylaxie).

Pharmakokinetik

Nach oraler Verabreichung wird Mizolastin rasch resorbiert; der maximale Plasmaspiegel wird nach 1,5 Stunden (Medianwert) erreicht.
Die Bioverfügbarkeit beträgt 65%; sie wird durch Nahrungsaufnahme oder Alkohol nicht beeinflusst.
Die Absorptionskinetik von Mizolastin verläuft innerhalb der empfohlenen Dosierungsbreite – 5 bis 20 mg – linear. Die Inter- und Intraindividuellen Variationskoeffizienten sind gering (18,1, bzw. 9,6%)

Distribution
Das Verteilungsvolumen beträgt 1,4 l/kg, was auf die geringe Lipophilie von Mizolastin zurückzuführen sein dürfte. Die Bindung an Plasmaproteine (vor allem an Albumin) ist beträchtlich, sie beträgt 98,4%. Das Konzentrationsverhältnis zwischen Blut und Plasma ist 0,567, was zeigt, dass Mizolastin nur in geringem Ausmass in den Erythrozyten gebunden wird.

Metabolismus
Die wichtigste Stoffwechselbahn ist die Glukuronidkonjugierung von Mizolastin (43 bis 66%). Ca. 30% der eingenommenen Dosis wird über den Oxidierungsweg, der vom Zytochrom CYP3A4 System abhängt, metabolisiert. Drei weitere metabolische Wege sind bekannt, jedoch weist keiner der nachgewiesenen Metaboliten eine pharmakologische Wirkung auf.

Elimination
Mizolastin wird hauptsächlich metabolisch eliminiert.
85 bis 95% der Dosis finden sich in den Fäzes wieder, und nur 0,5% als unveränderte Substanz im Harn.
Die plasmatische Eliminationshalbwertszeit beträgt 13 Stunden.
Nach 5 bis 14tägiger wiederholter Verabreichung einer täglichen Dosis konnten keine Anzeichen einer Akkumulation beobachtet werden; der Gleichgewichtszustand (steady state) wurde nach 3 Tagen erreicht.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Das pharmakologische Profil ist weder beim älteren Patienten noch bei Niereninsuffizienz – ob dialysepflichtig oder nicht – verändert.
Bei Leberinsuffizienz wurde der maximale Plasmaspiegel später erreicht als beim gesunden Probanden (2 h). Die maximale Konzentration Cwar ebenfalls um 35% geringer, was auf eine langsamere Absorption hinweist. Die Eliminationshalbwertszeit blieb unverändert, jedoch bei verlängerter Verteilungsphase, was eine 50%ige Vergrösserung der AUC (Fläche unter der Kurve) bedingte.

Präklinische Daten

Pharmakologische Studien bei verschiedenen Tierarten haben eine Wirkung auf die Herzrepolarisation mit Dosen 10 zu 20mal grösser als die therapeutische Dosis gezeigt.
Bei einer 70mal höheren Dosis als die therapeutische Dosis gab es keine pharmakologische Interaktion zwischen Ketoconazol und Mizolastine auf der EKG.

Sonstige Hinweise

Nach dem auf dem Behälter mit «Exp.» bezeichneten Datum nicht mehr verwenden.

Besondere Lagerungshinweise
Das Medikament vor Feuchtigkeit geschützt und bei Raumtemperatur (15–25 °C) aufbewahren.
Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

53754 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

sanofi-aventis (schweiz) ag, 1217 Meyrin/GE.

Stand der Information

September 2005.

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