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Fachinformation zu Decapeptyl® Retard:Ferring AG
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Dosierung/Anwendung

Prostatakarzinom, Endometriose, Downregulation in der Reproduktionsmedizin
Die übliche Dosierung besteht in einer intramuskulären oder subkutanen Injektion von Decapeptyl Retard in monatlichen Abständen.
Im Falle von ungenügendem klinischen Ansprechen sollten die Serumwerte von LH und Testosteron bzw. Östradiol bestimmt werden.
Zentrale vorzeitige Pubertät
Decapeptyl Retard 3,75 mg subkutan. Die ersten 2 Injektionen werden in Abständen von 14 Tagen appliziert, anschliessend eine Injektion alle 28 Tage. Bei ungenügender Wirkung muss Decapeptyl Retard alle 21 Tage injiziert werden.
Bei Endometriose beträgt die übliche Therapiedauer 4–6 Monate, entsprechend 4–6 Injektionen Decapeptyl Retard.
Downregulation im Rahmen der Reproduktionsmedizin (IVF, GIFT, Follikelreifungsinduktion bei nicht-assistierten Behandlungsmethoden etc.)
Verschiedene Protokolle werden herangezogen unter Anwendung von entweder Decapeptyl Retard oder täglicher s.c. Injektion von Decapeptyl 0,1 mg (siehe entsprechende Fachinformation).
Beim «long protocol» wird vor Einleitung der Stimulierung mit exogenen Gonadotropinen eine vollständige hypophysäre Suppression (Downregulation) mit einer einzelnen Decapeptyl Retard-Injektion bzw. mit täglichen s.c. Injektionen von Decapeptyl 0,1 mg (siehe entsprechende Fachinformation) erzielt. Das Ausmass der Suppression im Sinne des Hypogonadismus wird anhand der zirkulierenden Östrogenspiegel ermittelt. Die Stimulierung mit exogenen Gonadotropinen wird erst eingeleitet, wenn die E2-Spiegel <50 pg/ml betragen.
Das «long protocol» wird ähnlich in der nicht-assistierten Reproduktionsmedizin verwendet, wobei allerdings die Dosierung der Gonadotropinphase niedrig gehalten werden muss, da hier das Behandlungssziel eine monofollikuläre Reifung ist.
Beim «short protocol» beginnt die Stimulierung mit Hilfe von exogenen Gonadotropinen gleichzeitig oder nur kurzfristig nach einer einzelnen Decapeptyl Retard-Injektion bzw. der Gabe von täglichen s.c. Injektionen von Decapeptyl 0,1 mg (siehe entsprechende Fachinformation). In diesem Fall verstärkt die Wirkung des GnRH-Agonisten während der ersten Tage der Stimulierung die Effekte der exogen zugeführten Gonadotropine («flare-up»). In der klinischen nicht-assistierten Reproduktionsmedizin soll das «short protocol» nicht eingesetzt werden.
Therapiekontrolle
Prostatakarzinom
Diese erfolgt in erster Linie nach subjektiven Gesichtspunkten (symptomatische Verbesserung wie z.B. Miktionsbeschwerden, Karzinomschmerzen). Nötigenfalls können die üblichen Laborwerte (Serumtestosteron, PSA) zur Therapiekontrolle beigezogen werden.
Endometriose
Während der Therapie ist eine Besserung der Symptome (wie z.B. Dysmenorrhö, Dyspareunie, Tenesmen, Beckenschmerzen) zu erwarten. Nötigenfalls können die üblichen Laborwerte (E2, Progesteron) zur Therapiekontrolle beigezogen werden. Eine Kontroll-Laparoskopie nach Abschluss der Behandlung gibt Aufschluss über das Verschwinden der ektopen Endometriumherde. Eine Gravidität nach Abschluss der Therapie bestätigt den Therapieerfolg.
Reproduktionsmedizin
Das Ausmass der hypophysären Suppression kann anhand der E2-Spiegel-Bestimmungen (beim «long protocol») ermittelt werden. Regelmässige biologischendokrinologische Untersuchungen und ultrasonographische Kontrollen sind während der assistierten Reproduktion angebracht. Im Falle einer übermässigen Stimulierung des Ovars sollte die Zugabe von Gonadotropinen reduziert oder unterbrochen werden.
Zentrale vorzeitige Pubertät
Ein bis zwei Monate nach dem Therapiebeginn oder nach einem Dosiswechsel soll beim Kind ein GnRH-Stimulationstest, eine Sexualsteroid-Bestimmung und eine Klassierung nach Tanner (Bestimmung der Brustgrösse bei Mädchen bzw. der Hodengrösse bei Knaben, Überprüfung der Uterus- und Ovariengrösse mittels Sonographie) durchgeführt werden, um eine Downregulation zu bestätigen. Das Knochenalter sollte alle 6 bis 12 Monate untersucht werden. Die Dosis muss aufwärts titriert werden bis keine Anzeichen, die auf PPC hindeuten, klinisch und/oder durch Laborparameter mehr erfasst werden können.
Der Sexualsteroidspiegel kann bei unzureichender Dosierung ansteigen oder sogar normale präpubertäre Werte übersteigen. Ist eine therapeutische Dosierung festgelegt, werden die Gonadotropin- und Sexualsteroidwerte auf ein präpubertäres Niveau gesenkt. Wird die Decapeptyl Retard Behandlung nicht korrekt befolgt oder wird eine ungenügende Dosierung angewendet, kann eine ungenügende Kontrolle der pubertären Entwicklung die Folge sein. Die Konsequenzen sind pubertäre Zeichen wie Monatsblutung, Brust- und Testeswachstum. Die Langzeitfolgen der inadäquaten Kontrolle der gonadalen Steroidsekretion sind bekannt, können aber eine verminderte Körpergrösse einschliessen.
Die erste Dosis, die eine angemessene Downregulation bewirkt, kann wahrscheinlich bei den meisten Kindern während der ganzen Therapiedauer beibehalten werden.
Es sind keine ausreichenden Daten zur Dosisanpassung für Patienten, die während der Behandlung stark an Gewicht zunehmen, vorhanden. Es ist deshalb empfehlenswert, diese auf eine genügende Downregulation zu überprüfen.
Die Decapeptyl Retard Therapie sollte bei Mädchen vor dem 11. Lebensjahr, bei Knaben vor dem 12. Lebensjahr abgesetzt werden.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.

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