Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenProarrhythmie
Gleich wie andere Antiarrhythmika kann Corvert bei einigen Patienten ventrikuläre Arrhythmien auslösen oder verschlimmern, meist im Zusammenhang mit einer QT-Verlängerung. Dies kann fatale klinische Konsequenzen haben. Wegen des Effekts von Ibutilid auf die kardiale Repolarisation können eine Torsade de pointes, eine polimorphe ventrikuläre Tachykardie oder ein Kammerflimmern auftreten, die sich im Rahmen eines verlängerten QT Intervalls entwickeln. Corvert kann auch ohne wesentliche Verlängerung der QT-Zeit eine ventrikuläre Tachykardie auslösen. Bei Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, vergrössert sich im allgemeinen das Risiko des Auftretens von ventrikulären paroxysmalen Tachykardien mit der Verlängerung des Intervalls; das gilt besonders für den Fall einer gleichzeitig vorhandenen Bradykardie, einer Irregularität der Pulsfrequenz oder einer Hypokaliämie. Die Inzidenz der Proarrhythmien ist bei Frauen höher als bei Männern, sowie bei Patienten mit Herzinsuffizienz.
Die Möglichkeit proarrhythmischer Ereignisse muss erwartet werden. Corvert, gleich wie andere Klasse III eingestufte Arzneimittel, darf bei Patienten mit QT-Strecken >440 ms nicht verwendet werden (siehe «Kontraindikationen»). Während der Verabreichung von Corvert müssen erfahrenes Personal sowie geeignete Einrichtungen wie Herzmonitoring, Defibrillator, Herzschrittmacher und Arzneimittel zur Behandlung einer eventuell persistierenden ventrikulären Tachykardie verfügbar sein. Eine Hypokaliämie (<4,0 mmol/L) oder Hypomagnesiämie muss, um das Risiko von Proarrhythmien zu reduzieren, vor Beginn der Behandlung mit Corvert behandelt werden. Nach der Infusion müssen die Patienten während mindestens 4 Stunden, oder solange das QTc-Intervall die Baseline nicht erreicht hat, sorgfältig überwacht werden. Eine längere Überwachung kann bei proarrhythmischer Aktivität erforderlich sein. Die Behandlung der polymorphen ventrikulären Tachykardie umfasst die Infusion von Magnesiumsulfat und den Einsatz eines Herzschrittmachers.
Bei vereinzelten Patienten ist nach Corvert eine Angina pectoris aufgetreten. Bei Gabe von Ibutilid sollte ein 12-Ableitungs-EKG registriert werden, um die rechtzeitige Behandlung einer myokardialen Ischämie sicherzustellen.
Während den klinischen Versuchen an 805 Patienten unter Ibutilid (Corvert) trat bei 1,9% der Patienten mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern eine anhaltende polymorphe ventrikuläre Tachykardie auf, die eine Kardioversion erforderte. Bei 3,1% der Patienten stellte sich vorübergehend eine polymorphe ventrikuläre Tachykardie ein. Bei diesen klinischen Versuchen erfolgten mit Ausnahme eines einzigen Patienten alle anfänglichen Episoden polymorpher ventrikulärer Tachykardie entweder während der Infusion oder innerhalb von 40 Minuten nach Behandlungsbeginn. Eine persistierende monomorphe ventrikuläre Tachykardie trat bei 0,2% der mit Corvert behandelten Patienten auf; eine vorübergehende monomorphe ventrikuläre Tachykardie bei 4,5%.
Koronare Herzerkrankung
Die Veränderungen der Repolarisation unter Ibutilid können vergleichbar sein mit denjenigen, welche durch eine Myokardischämie bedingt sind.
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