Eigenschaften/WirkungenATC-Code: N02BA51
Die pharmakologischen Eigenschaften dieses Präparates ergeben sich aus denjenigen der beiden Wirkstoffe, insbesondere die schmerzlindernde Wirkung der Acetylsalicylsäure (ASS) und die antiemetische Wirkung von Metoclopramid.
Der Wirkungsmechanismus von ASS beim Migräneanfall ist nicht vollständig geklärt. Es wird aber angenommen, dass Migräne-Kopfschmerzen vorwiegend durch eine entzündliche Reaktion im Bereich der Blutgefässe der Dura mater entstehen. Durch einen unbekannten Auslöser werden auf vaskulärer Ebene Neuropeptide wie die «Substanz P» und CGRP (Calcitonine Gene Related Peptide) freigesetzt. Diese bewirken eine Vasodilatation und eine Entzündung, die ihrerseits eine abnormale Stimulation sensorischer Fasern mit Ursprung in den Ganglia trigeminalia induzieren.
Wie experimentell nachgewiesen werden konnte, blockiert ASS das den Entzündungsprozess begleitende Austreten von Plasmaproteinen aus den Gefässen und hemmt die Thrombozytenaktivierung, die mit der Gefässentzündung einhergeht.
Metoclopramid (MTC), ein Benzamid-Substitutionsprodukt, hemmt die Dopamin- und 5-HAT-Rezeptoren und aktiviert die 5-HT-Rezeptoren, wodurch besondere antiemetische und gastrointestinale Eigenschaften induziert werden. MTC bekämpft wirkungsvoll die Übelkeit bei Migräneanfällen. Ferner normalisiert MTC aufgrund seiner motilitätsregulierenden Wirkung die während des Migräneanfalls verringerte Resorption von ASS.
Gleichzeitige Einnahme von Ibuprofen
Experimentelle Daten lassen darauf schliessen, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Einnahme die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation hemmen kann. Als im Rahmen einer Studie eine Einmaldosis von 400 mg Ibuprofen innerhalb von 8 Stunden vor oder einer halben Stunde nach einer Dosis von 81 mg ASS mit sofortiger Freisetzung eingenommen wurde, kam es zu einer Verminderung der ASS-Wirkung auf die Thromboxanbildung bzw. die Thrombozytenaggregation. Allerdings kann aufgrund der begrenzten Datenlage und der Unsicherheit betreffend die Extrapolation der ex-vivo-Daten auf die klinische Situation der regelmässige Gebrauch von Ibuprofen nicht gesichert befürwortet werden, ebenso wie eine klinisch relevante Wirkung beim gelegentlichen Gebrauch von Ibuprofen als unwahrscheinlich gilt.
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