ZusammensetzungWirkstoffe:
Ramiprilum.
Hilfsstoffe:
Triatec 1,25 mg:
Hypromellosum, Amylum pregelificatum, Cellulosum microcristallinum, Natrii stearylis fumaras (corresp. Natrium 0,015 mg).
Triatec 2,5 mg:
Hypromellosum, Amylum pregelificatum, Cellulosum microcristallinum, Natrii stearylis fumaras (corresp. Natrium 0,029 mg), Ferrum oxydatum flavum (E 172).
Triatec 5 mg:
Hypromellosum, Amylum pregelificatum, Cellulosum microcristallinum, Natrii stearylis fumaras (corresp. Natrium 0,029 mg), Ferrum oxydatum rubrum (E 172).
Triatec 10 mg:
Hypromellosum, Amylum pregelificatum, Cellulosum microcristalllinum, Natrii stearylis fumaras (corresp. Natrium 0,015 mg).
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenHypertonie.
Langzeitprophylaxe nach Myokardinfarkt bei Patienten mit klinisch manifester Herzinsuffizienz.
Behandlung der symptomatischen Herzinsuffizienz zur Unterstützung einer Behandlung mit Diuretika mit oder ohne Herzglykoside.
Verminderung des Risikos von Myokardinfarkt, Schlaganfall oder kardiovaskulärem Tod bei Patienten mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko und/oder Diabetes mellitus Typ 2.
Glomeruläre Nephropathie mit Proteinurie von über 3 g/Tag.
Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Die Dosierung orientiert sich am erwünschten Effekt und an individueller Verträglichkeit.
Hypertonie
Die empfohlene Initialdosis beträgt bei Patienten, die nicht mit Diuretika vorbehandelt sind, 2,5 mg Ramipril täglich. In Abhängigkeit vom therapeutischen Erfolg kann die Dosis in Abständen von etwa 2 bis 3 Wochen verdoppelt werden, auf 5 mg bzw. 10 mg Ramipril täglich. Übliche Erhaltungsdosen sind 2,5–5 mg Ramipril täglich.
Sollte der therapeutische Erfolg nach einer Behandlung mit 10 mg (maximal zulässige Tagesdosis) unzureichend sein, so wird eine Kombination mit einem anderen Antihypertensivum, z.B. einem Diuretikum oder Kalziumantagonisten, empfohlen.
Herzinsuffizienz
Die empfohlene Initialdosis beträgt 1,25 mg Ramipril einmal täglich. Je nach Ansprechen des Patienten kann die Dosis gesteigert werden. Hierzu wird empfohlen, die Dosis im Abstand von 1 bis 2 Wochen zu verdoppeln. Ist eine Tagesdosis von 2,5 mg Ramipril oder mehr erforderlich, so kann diese auf einmal eingenommen oder auf zwei Einnahmen verteilt werden.
Die maximal zulässige Tagesdosis beträgt 10 mg Ramipril.
Nach Einnahme der Initialdosis von Ramipril kann bei Patienten, die gleichzeitig mit einem Diuretikum behandelt werden, gelegentlich eine Hypotonie auftreten. Das Diuretikum sollte deshalb, falls möglich, 2–3 oder mehr Tage vor Therapiebeginn abgesetzt werden, sofern von der Wirkdauer des Diuretikums her erforderlich. Falls das Diuretikum nicht vorher abgesetzt werden kann, sollte die Initialdosis von Ramipril 1,25 mg betragen. Über die Möglichkeit und Dauer einer solchen Therapiepause bzw. Dosisreduktion entscheidet im Einzelfall der Arzt.
Post-Myokardinfarkt
Ab 3. Tag nach Infarkt beträgt die empfohlene Initialdosis 5 mg Ramipril täglich, aufgeteilt in zwei Einzeldosen von 2,5 mg morgens und abends. Bei Unverträglichkeit wird eine Initialdosis von 1,25 mg Ramipril zweimal täglich für zwei Tage empfohlen. In beiden Fällen sollte die Dosierung je nach Ansprechen des Patienten erhöht werden. Eine reduzierte Initialdosis von 1,25 mg Ramipril täglich ist bei Patienten zu erwägen, die mit einem Diuretikum vorbehandelt sind. Als Erhaltungstherapie wird eine zweimalige Einnahme pro Tag von 5 mg Ramipril empfohlen. Eine Verdoppelung der Dosis sollte erst nach Intervallen von 1 bis 3 Tagen erfolgen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann die Tagesdosis auf einmal eingenommen werden. Die Maximaldosis beträgt 10 mg Ramipril täglich. Zur Behandlung einer schweren Herzinsuffizienz (NYHA IV) nach einem Myokardinfarkt liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Sollten diese Patienten dennoch behandelt werden, so wird empfohlen, mit der kleinstmöglichen Tagesdosis von 1,25 mg Ramipril zu beginnen. Die Dosis darf dann nur mit äusserster Vorsicht erhöht werden.
Prävention bei Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko und/oder Diabetes mellitus Typ 2
Ramipril senkt in Kombination mit Betablockern, Diuretika, Kalziumantagonisten, Lipidsenkern und Acetylsalicylsäure die Häufigkeit eines Myokardinfarktes, Schlaganfalls oder kardiovaskulären Todes:
Die empfohlene Initialdosis beträgt 2,5 mg Ramipril täglich. Je nach Verträglichkeit ist die Dosis schrittweise zu erhöhen. Es wird empfohlen, die Dosis nach einer Woche Behandlung zu verdoppeln, dann erneut nach weiteren drei Behandlungswochen, um eine Dosis von 10 mg täglich (1 Tablette Triatec 10 mg) zu erreichen.
Hinweis: Die Dosierungsempfehlungen für die unten aufgeführten Risikogruppen sind identisch wie jene in Verbindung mit den anderen Indikationen (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»):
Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz;
Patienten mit nicht vollständig kompensierter Hypohydratation oder Hyponatriämie;
Patienten mit schwerer arterieller Hypertonie;
Patienten, bei denen eine hypotensive Reaktion ein besonderes Risiko darstellen würde;
Patienten mit vorangegangener Diuretikatherapie.
Nephropathie
Die empfohlene Initialdosis von Triatec beträgt 1,25 mg Ramipril einmal täglich. Je nach Verträglichkeit sollte die Dosis erhöht werden. Hierzu wird empfohlen, die Dosis im Abstand von 2 bis 3 Wochen zu verdoppeln. Die maximal zulässige Tagesdosis beträgt 5 mg Ramipril.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit einem Diuretikum behandelt werden, sollte das Diuretikum 2 bis 3 Tage (oder mehr, sofern von der Wirkdauer des Diuretikums her erforderlich) vor Therapiebeginn abgesetzt werden oder zumindest die Dosis des Diuretikums verringert werden.
Patienten mit gleichzeitiger Leberinsuffizienz, siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen» sowie «Patienten mit Leberfunktionsstörungen».
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Triatec bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird aufgrund fehlender Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit nicht empfohlen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit mässig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance von 20 bis 50 ml/min/1,73 m² Körperoberfläche) beträgt die Initialdosis 1,25 mg Ramipril täglich. Die maximal zulässige Tagesdosis beträgt in diesen Fällen 5 mg.
Sollte es nicht möglich sein, die Kreatinin-Clearance zu messen, so kann sie auf Grundlage des Serumkreatinins mithilfe der Cockcroft-Gault-Formel berechnet werden:
Männer: Kreatinin-Clearance (ml/min.) = KG (kg) × (140 – Alter [J]): 72 × Serumkreatinin (mg/dl)
Frauen: Multiplikation des Ergebnisses mit 0,85.
Bei der Behandlung der Hypertonie oder nach Myokardinfarkt ist eine reduzierte Initialdosis von täglich 1,25 mg Ramipril zu erwägen bei:
Patienten mit nicht vollständig kompensierter Hypohydratation oder Hyponatriämie;
Patienten mit schwerer arterieller Hypertonie;
Patienten, bei denen eine übermässige Senkung des Blutdrucks ein besonderes Risiko darstellen würde (z.B. Gefässstenosen, die die myokardiale und zerebrale Durchblutung beeinträchtigen).
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist vor Einleitung der Behandlung mit Ramipril die Nierenfunktion abzuklären und die Dosierung entsprechend anzupassen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann die Umwandlung von Ramipril in Ramiprilat verzögert sein, wodurch es zu einem erhöhten Ramipril-Plasmaspiegel kommen kann. Zudem kann die Elimination von Ramiprilat verlangsamt sein. Die Wirkung von Triatec kann verstärkt oder beeinträchtigt werden. Bei diesen Patienten darf die Behandlung nur unter strenger ärztlicher Überwachung eingeleitet werden.
Maximale zulässige Tagesdosis: 2,5 mg.
Therapiedauer
Für die meisten Langzeittherapien: Die Therapiedauer bestimmt im Einzelfall der Arzt.
Art der Anwendung
Triatec Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (ca. einem Glas Wasser) vor, während oder nach dem Essen einzunehmen. Die Triatec Tablette 1,25 mg weist eine Zierbruchrille auf und darf an dieser nicht geteilt werden.
Kontraindikationen·Bekannte Allergie gegen Ramipril, andere ACE-Hemmer oder einen der Hilfsstoffe sowie hereditäres oder idiopathisches Angioödem in der Anamnese.
·Angioödem unter einer früheren Behandlung mit einem ACE-Hemmer oder einem Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten in der Anamnese.
·Hämodynamisch relevante Nierenarterienstenose (beidseitig oder bei Einzelniere) und bei hypotensiv oder hämodynamisch instabilen Patienten.
·Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <20 ml/min.) und Dialysepatienten liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
·Eine gleichzeitige Behandlung mit ACE-Hemmern und extrakorporalen Behandlungen, die zu einem Kontakt von Blut mit negativ geladenen Oberflächen führen, muss vermieden werden, da sonst schwere lebensbedrohliche anaphylaktoide Reaktionen bis hin zu Schock auftreten könnten. Solche extrakorporalen Behandlungen umfassen Dialyse, Hämofiltration mit bestimmten High-Flux-Membranen (z.B. Polyacrylnitril) und LDL-Apheresen mit Dextransulfat (Hinweis der Membranhersteller beachten).
·Kombination mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln bei Diabetikern (Typ 1 und Typ 2) oder Patienten mit mässiger oder schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <60 ml/min/1,73 m²).
·Kombination mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (ARA-II) bei Patienten mit diabetischer Nephropathie.
·ACE-Hemmer wie Triatec dürfen aufgrund des erhöhten Angioödem-Risikos nicht gemeinsam mit der Wirkstoffkombination Sacubitril/Valsartan verabreicht werden, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» sowie «Interaktionen».
·Die gleichzeitige Anwendung von Racecadotril und ACE-Hemmern wie Triatec ist kontraindiziert, falls bei einer vorangegangenen Behandlung mit einem ACE-Hemmer (z.B. Ramipril) Angioödeme auftraten, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» sowie «Interaktionen».
·Triatec darf im Falle einer Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenAngiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI): Die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmers mit Sacubitril/Valsartan ist aufgrund eines erhöhten Angioödem-Risikos kontraindiziert. Die Behandlung mit Triatec muss begonnen werden, nachdem der Organismus Sacubitril/Valsartan ausgeschieden hat (frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis). Umgekehrt muss beim Wechsel von Triatec zu Sacubitril/Valsartan Triatec aus dem Organismus ausgeschieden werden (frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis), bevor die Behandlung mit Sacubitril/Valsartan eingeleitet wird (siehe «Kontraindikationen» sowie «Interaktionen»).
Die Behandlung mit Ramipril erfordert eine regelmässige ärztliche Überwachung.
Von der Doppelblockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) durch die Kombination von Triatec mit einem Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (ARA-II) oder mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln wird abgeraten, da hierdurch im Vergleich zu einer Monotherapie insbesondere bei Patienten, die mit einer Behandlung beginnen und einen normalen bis erhöhten Blutdruck haben, das Risiko für Hypotonie, Synkopen, Hyperkaliämie sowie für Veränderungen der Nierenfunktion (bis hin zur akuten Niereninsuffizienz) steigt. Wenn die Therapie mit einer Doppelblockade jedoch als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
Die Anwendung von Triatec in Kombination mit Aliskiren ist kontraindiziert bei Patienten, die an Diabetes (Typ 1 oder Typ 2) oder Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <60 ml/min/1,73 m²) leiden (siehe «Kontraindikationen» sowie «Interaktionen»).
Triatec stellt keine First-line-Therapie des primären Hyperaldosteronismus dar.
Hyperstimuliertes Renin-Angiotensin-System
Bei der Behandlung von Patienten mit hyperstimuliertem Renin-Angiotensin-System ist besondere Vorsicht angezeigt. Es besteht ein erhöhtes Risiko eines akuten Blutdruckabfalls und einer Verschlechterung der Nierenfunktion infolge der ACE-Hemmung. Die Verabreichung einer ersten Dosis bzw. die erste Dosiserhöhung muss durch eine Blutdrucküberwachung so lange begleitet werden, bis keine weitere akute Blutdrucksenkung mehr zu erwarten ist.
Eine Dehydratation, Hypovolämie oder Hyponatriämie sollte vor Beginn der Behandlung ausgeglichen werden (bei Patienten mit Herzinsuffizienz muss der Nutzen allerdings gegenüber des Risikos einer Volumenüberlastung abgewogen werden). Ist ein solcher Zustand klinisch relevant, darf die Behandlung mit Ramipril nur begonnen oder fortgesetzt werden, wenn gleichzeitig angemessene Vorkehrungen zur Verhinderung eines übermässigen Blutdruckabfalls und einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion getroffen werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Eine signifikante Aktivierung des Renin-Angiotensin-Systems kann bei folgenden Patienten erwartet werden:
·Patienten mit schwerer, insbesondere aber maligner arterieller Hypertonie;
·Patienten, die eine Dehydratation oder Hyponatriämie aufweisen oder entwickeln könnten;
·Patienten mit vorangegangener Diuretikatherapie;
·Patienten mit Herzinsuffizienz (insbesondere einer schweren) und besonders dann, wenn diese noch zusätzlich mit anderen Substanzen mit blutdrucksenkendem Potential behandelt werden müssen;
·Patienten mit hämodynamisch relevanter linksventrikulärer Ein- oder Ausflussbehinderung (z.B. Mitralklappen- oder Aortenklappenstenose).
·Patienten mit hämodynamisch relevanter Nierenarterienstenose. Ein Abbruch der Diuretikatherapie kann erforderlich sein.
·Patienten mit Lebererkrankungen: Siehe weiter unten.
Patienten mit erhöhtem Risiko für einen ausgeprägten Blutdruckabfall
Eine besonders sorgfältige Überwachung zu Beginn der Behandlung ist auch erforderlich bei Patienten, die durch einen unerwünscht starken Blutdruckabfall besonders gefährdet sind (z.B. bei hämodynamisch relevanten Koronarstenosen oder zerebrovaskulären Stenosen).
Um das Ausmass einer akuten Blutdrucksenkung erfassen und gegebenenfalls Gegenmassnahmen ergreifen zu können, muss generell nach erstmaliger Einnahme von Ramipril und nach jeder ersten erhöhten Dosis der Blutdruck so lange kontrolliert werden, bis keine weitere akute Blutdrucksenkung mehr zu erwarten ist. Dies gilt auch nach erstmaliger zusätzlicher Einnahme eines Diuretikums sowie bei Erhöhung der Dosis eines zusätzlichen Diuretikums.
Bei schwerer begleitender Herzinsuffizienz und maligner Hypertonie müssen der Therapiebeginn sowie jede Dosisanpassung stationär erfolgen.
Ein übermässiger Blutdruckabfall kann eine Flachlagerung des Patienten mit Anheben der Beine, Flüssigkeits- oder Volumenersatz sowie weitere therapeutische Massnahmen erfordern.
Patienten mit Nierenerkrankungen
Die Nierenfunktion muss besonders in den ersten Wochen der Behandlung überwacht werden. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, renovaskulärer Erkrankung (z.B. mit hämodynamisch noch unwirksamer Nierenarterienstenose oder bei hämodynamisch relevanter einseitiger Nierenarterienstenose), vorbestehender Nierenschädigung oder bei nierentransplantierten Patienten ist eine besonders sorgfältige Überwachung im Hinblick auf eine Verschlechterung der Nierenfunktion erforderlich. Weiterhin besteht bei Patienten mit Niereninsuffizienz das Risiko von Hyperkaliämie.
Patienten mit Lebererkrankungen
Bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion kann die Wirkung von Triatec entweder verstärkt oder beeinträchtigt sein. Zusätzlich kann bei vorliegender schwerer Leberzirrhose mit Ödemen und/oder Aszites das Renin-Angiotensin-System signifikant aktiviert sein. Deshalb ist bei diesen Patienten besondere Vorsicht angezeigt.
Laborwerte
Es sind regelmässige Kontrollen des Serumkaliums und des Serumnatriums durchzuführen. Bei Patienten mit Nierenschädigung sind besonders häufige, bei gleichzeitiger Behandlung mit kaliumsparenden Diuretika (z.B. Spironolacton) engmaschige Kontrollen erforderlich.
Bei gleichzeitiger Diuretikabehandlung sind regelmässige Kontrollen des Serumnatriumspiegels notwendig.
Da bei älteren Patienten ebenfalls eine verminderte Nierenfunktion vorliegen kann, sollten die Dosen entsprechend der Nierenfunktion angepasst werden.
Chirurgie/Anästhesie
Im Zusammenhang mit einer Anästhesie (Vollnarkose oder Regionalanästhesie) sowie bei Blutungen oder Hypovolämie (z.B. operativer Eingriff) muss bei der Beurteilung und Behandlung von hypotensiven Reaktionen und Hypovolämie berücksichtigt werden, dass infolge der ACE-Hemmung die Angiotensin-II-Bildung und die Aldosteronausschüttung reduziert sind. Als präventive und kurative Therapie kommen z.B. eine Erhöhung des Plasmavolumens oder die Verabreichung von Angiotensin II in Betracht.
Kaliumsalze und kaliumsparende Diuretika, siehe «Interaktionen».
Leukopenie/Thrombozytopenie
Das Differentialblutbild der Leukozyten muss kontrolliert werden. Besonders zu Beginn der Therapie und bei den in der Rubrik «Unerwünschte Wirkungen» genannten Risikogruppen werden häufigere Kontrollen empfohlen, sowie bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, bei Patienten mit gleichzeitig bestehender Kollagenose (z.B. Lupus erythematodes oder Sklerodermie) und bei allen Patienten, die gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln behandelt werden, die Veränderungen des Blutbildes verursachen können.
Treten Anzeichen einer Leukopenie-bedingten Immunschwäche (z.B. Fieber, Lymphknotenschwellungen oder Angina) oder eine Thrombozytopenie-bedingte Blutungsneigung (äußert sich z.B. durch Petechien, Purpura, oder schwer stillbares Zahnfleischbluten) auf, so ist Ramipril abzusetzen.
Angioödem
Ein Angioödem kann lebensbedrohlich sein und Notfallmassnahmen erfordern. Die Behandlung mit einem ACE-Hemmer ist unverzüglich abzubrechen. Ein Angioödem kann sich ebenfalls im Gesicht, an Zunge, Lippen, Stimmapparat und Kehlkopf manifestieren.
Ferner wurden intestinale Angioödeme unter ACE-Hemmern beobachtet.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit einem mTOR-Hemmer (z.B. Temsirolimus), einem DPP-4-Hemmer (z.B. Vildagliptin) oder einem Neprilysin-Hemmer (z.B. Sacubitril oder Racecadotril) behandelt werden, kann es zu einem erhöhten Angioödem-Risiko kommen. Bei Patienten, die bereits mit einem ACE-Hemmer behandelt werden, ist daher nach Beginn einer Behandlung mit einem mTOR-Hemmer, einem DPP-4-Hemmer oder einem Neprilysin-Hemmer besondere Vorsicht geboten (siehe «Kontraindikationen» sowie «Interaktionen»).
Anaphylaktische Reaktionen während einer Hymenoptera-Desensibilisierung
In seltenen Fällen sind bei Patienten unter ACE-Hemmer-Therapie während der Desensibilisierung gegen Insektengift lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen aufgetreten. Diese Reaktionen konnten verringert werden, wenn die Behandlung mit dem ACE-Hemmer vor der Desensibilisierung vorübergehend unterbrochen wurde. In diesem Fall darf Ramipril überdies nicht durch einen Betablocker ersetzt werden. Es kann auch nach Insektenstichen zu anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Hypoglykämie bei Diabetikern
Siehe «Interaktionen».
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette (Triatec 1,25 mg, Triatec 2,5 mg, Triatec 5 mg, Triatec 10 mg), d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
InteraktionenKontraindizierte und nicht empfohlene Kombinationen
Die gemeinsame Verabreichung eines ACE-Hemmers wie Triatec in Kombination mit Sacubitril/Valsartan kann das Angioödem-Risiko erhöhen (siehe «Kontraindikationen» sowie «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Neprilysin-Hemmern (NEP, neutrale Endopeptidase), z.B. Racecadotril, das potenzielle Risiko von Angioödemen erhöht (siehe «Kontraindikationen» sowie «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Extrakorporale Behandlungen, die zu einem Kontakt von Blut mit negativ geladenen Oberflächen führen, wie z.B. Dialyse oder Hämofiltration mit bestimmten High-Flux-Membranen oder LDL-Apheresen mit Dextransulfat: Gefahr von schweren anaphylaktoiden Reaktionen (siehe «Kontraindikationen»).
Kaliumsparende Diuretika, Kaliumsalze und alle anderen Arzneimittel, die eine Kaliämie verstärken können: Gefahr einer Hyperkaliämie, die bisweilen schwerwiegend sein kann. Die gleichzeitige Behandlung mit kaliumsparenden Diuretika, Kaliumsalzen oder mit Arzneimitteln, die das Risiko einer Hyperkaliämie erhöhen, erfordert eine engmaschige Überwachung des Serumkaliumspiegels.
Aliskiren: Die Kombination von Triatec mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes (Typ 1 und Typ 2) bzw. mässiger bis schwerer Niereninsuffizienz kontraindiziert. Ebenfalls wird bei anderen Patientenkategorien davon abgeraten (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» sowie «Kontraindikationen»).
ARA-II: Die Kombination von Triatec mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (ARA-II) ist bei Patienten mit diabetischer Nephropathie kontraindiziert und bei allen anderen Patienten nicht empfohlen (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» sowie «Kontraindikationen»).
Kombination unter Vorsichtsmassnahmen oder besonderer Aufmerksamkeit
Die Kombination von Ramipril mit Diuretika oder anderen Substanzen mit blutdrucksenkendem Potential (z.B. Nitroderivate, trizyklische Antidepressiva, Anästhetika) kann die antihypertensive Wirkung potenzieren (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Dosierung/Anwendung» sowie «Unerwünschte Wirkungen»).
Eine übermässige Kochsalzzufuhr mit der Nahrung kann die antihypertensive Wirkung von Ramipril vermindern.
Gefässverengende Sympathomimetika können die antihypertensive Wirkung von Triatec beeinträchtigen; eine engmaschige Blutdruckkontrolle wird empfohlen.
Wie bei anderen ACE-Hemmern kann die antihypertensive Wirkung bei Patienten, die nichtsteroidale Antiphlogistika einnehmen (z.B. Acetylsalicylsäure, Indometacin), vermindert werden. Zudem kann eine gleichzeitige Behandlung mit ACE-Hemmern und nichtsteroidalen Antiphlogistika zu einem erhöhten Risiko einer Nierenfunktionsverschlechterung und einer Zunahme des Serumkaliums führen.
Wie bei jedem Arzneimittel, das die Natriumausscheidung begünstigt, kann eine Senkung des Lithiumspiegels nicht ausgeschlossen werden und somit zu erhöhtem Lithiumspiegel und erhöhter Lithiumtoxizität führen. Deshalb ist der Lithiumspiegel sorgfältig zu überwachen, falls Lithiumsalze verabreicht werden müssen.
Heparin verstärkt das Risiko einer Hyperkaliämie.
Bei Patienten, die Allopurinol, Immunsuppressiva, Kortikosteroide, Procainamid, Zytostatika und andere blutbildverändernde Substanzen einnehmen, können Blutbildveränderungen auftreten.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Antidiabetika (Insulin, Sulfonylharnstoffe, Biguanide) muss das Risiko einer verstärkten Blutzuckersenkung berücksichtigt werden. Es wird davon ausgegangen, dass ACE-Hemmer die Insulinsensitivität des Gewebes erhöhen. Diabetiker sollten daher auf das Auftreten hypoglykämischer Reaktionen hingewiesen und entsprechend überwacht werden.
Ramipril kann die Wirkung von Alkohol verstärken.
Desensibilisierungstherapie: Die Wahrscheinlichkeit von anaphylaktischen und anaphylaktoiden Reaktionen auf Insektengift und deren Schweregrad ist unter ACE-Hemmern erhöht.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit ACE-Hemmern und Vildagliptin behandelt wurden, kam es zu einer verstärkten Manifestation von Angioödemen.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit ACE-Hemmern und mTOR-Hemmern (mTor: Ziel des Rapamycins bei Säugetieren) behandelt wurden, kam es zu einem verstärkten Auftreten von Angioödemen.
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Triatec darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Eine Einnahme von Triatec im 2. und 3. Trimenon kann zu fetalen Nierenschäden und Fehlbildung im Gesicht und am Schädel führen. Der Fetus ist in utero einem potentiellen Hypotonie-Risiko ausgesetzt. Bei Neugeborenen wurden ein niedriges Geburtsgewicht, eine verminderte Nierendurchblutung und Anurie beobachtet. Bei der Mutter wurde über Oligohydramnie berichtet, die womöglich im Zusammenhang mit einer eingeschränkten Nierenfunktion des Fetus steht. Alle Neugeborenen sind nach Exposition in utero sorgfältig auf genügende Harnausscheidung, Hyperkaliämie und Blutdruck zu untersuchen. Nötigenfalls müssen adäquate medizinische Massnahmen ergriffen werden, wie z.B. Rehydratation oder Dialyse, um den ACE-Hemmer aus dem Kreislauf zu entfernen.
Vor Beginn der Behandlung mit Ramipril ist daher eine Schwangerschaft auszuschliessen. Wenn auf die ACE-Hemmer-Therapie nicht verzichtet werden kann, sind Verhütungsmassnahmen zu ergreifen.
Ist eine Schwangerschaft beabsichtigt, so muss die Behandlung der Hypertonie mit ACE-Hemmern beendet bzw. durch eine andere Behandlungsform ersetzt werden.
Stillzeit
In Tierversuchen wurde ein Übergang von Ramipril in die Muttermilch nachgewiesen. Zwar induzierte eine orale Einzeldosis Ramipril nicht nachweisbare Mengen von Ramipril und seinen Metaboliten in der Muttermilch, die Auswirkungen multipler Dosen sind jedoch nicht bekannt. Angesichts der unzureichenden Datenlage zur Anwendung von Ramipril in der Stillzeit wird Triatec nicht empfohlen, weshalb in der Stillzeit eine Behandlungsalternative mit einem besser fundierten Sicherheitsprofil in Betracht zu ziehen ist; insbesondere beim Stillen von Früh- oder Neugeborenen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenTriatec hat einen gewissen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Da unerwünschte Wirkungen wie Senkung des Blutdrucks, Vertigo, visuelle Störungen und Nausea auftreten können und diese die Konzentrationsfähigkeit, das Reaktionsvermögen und somit z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können, ist beim Fahren oder Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten. Dies gilt in besonderem Masse zu Behandlungsbeginn sowie bei gleichzeitigem Alkoholkonsum.
Unerwünschte WirkungenDie Auftretenshäufigkeit unerwünschter Wirkungen wird nach folgender Konvention aufgeführt: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1'000, <1/100); selten (≥1/10'000, <1/1'000); sehr selten (<1/10'000); Häufigkeit nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden). Innerhalb jeder Häufigkeitskategorie werden die jeweiligen unerwünschten Wirkungen in der Reihenfolge abnehmender Schwere genannt.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Eosinophilie.
Selten: Abnahme der Anzahl Leukozyten, einschliesslich Neutropenie oder Agranulozytose, Abnahme der Anzahl Erythrozyten, Senkung des Hämoglobinspiegels, Abnahme der Anzahl Thrombozyten.
Häufigkeit nicht bekannt: Knochenmarkinsuffizienz, Panzytopenie, hämolytische Anämie.
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktische bzw. anaphylaktoide Reaktionen (die Verabreichung von ACE-Hemmern begünstigt schwere anaphylaktische bzw. anaphylaktoide Reaktionen auf Insektenstiche), erhöhter Spiegel antinukleärer Antikörper.
Endokrine Erkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: erhöhter Kaliumspiegel im Blut.
Gelegentlich: Anorexie, Appetitlosigkeit.
Häufigkeit nicht bekannt: Hyponatriämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: depressive Verstimmung, Angstzustände, Nervosität, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, einschliesslich Somnolenz.
Selten: Verwirrungszustände.
Häufigkeit nicht bekannt: Aufmerksamkeitsstörungen, einschliesslich Konzentrationsschwierigkeiten.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, leichte Benommenheit.
Gelegentlich: Vertigo, Parästhesie, Geschmacksverlust, Geschmacksstörungen.
Selten: Tremor, Gleichgewichtsstörungen.
Häufigkeit nicht bekannt: zerebrale Ischämie, einschliesslich Schlaganfall und transitorischer ischämischer Attacke, Störungen der psychomotorischen Fähigkeiten (verminderte Reaktionsfähigkeit), brennendes Gefühl, Parosmie (Geruchsstörung).
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Visuelle Störungen, einschliesslich verschwommenem Sehen.
Selten: Konjunktivitis.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Selten: Hörstörungen, Ohrgeräusche.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Myokardischämie, einschliesslich Angina pectoris oder Myokardinfarkt, Tachykardie, Arrhythmie, Palpitationen, periphere Ödeme.
Gefässerkrankungen
Häufig: Arterielle Hypotonie, orthostatische Hypotonie (Störung der orthostatischen Regulation), Synkope.
Gelegentlich: Flush.
Selten: Gefässstenose, Hypoperfusion (Verminderung des Blutflusses), Vaskulitis.
Häufigkeit nicht bekannt: Raynaud-Syndrom.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: unproduktiver Reizhusten, Bronchitis, Sinusitis, Dyspnoe.
Gelegentlich: Bronchospasmus, einschliesslich Verschlimmerung von Asthma, Verstopfung der Nase.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: entzündliche Reaktionen des Gastrointestinaltrakts, Verdauungsstörungen, abdominale Beschwerden, Dyspepsie, Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen.
Gelegentlich: Pankreatitis (es wurden Ausnahmefälle mit tödlichem Ausgang unter ACE-Hemmer-Therapie berichtet), erhöhte Pankreasenzyme, intestinales Angioödem, Schmerzen im Oberbauch, einschliesslich Gastritis, Obstipation, Mundtrockenheit.
Selten: Glossitis.
Häufigkeit nicht bekannt: Gingivostomatitis herpetica (entzündliche Reaktion in der Mundhöhle).
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: erhöhte Leberenzyme und/oder erhöhte Bilirubinkonzentration.
Selten: cholestatischer Ikterus, hepatozelluläre Läsionen.
Häufigkeit nicht bekannt: akutes Leberversagen, cholestatische oder zytolytische Hepatitis (in sehr seltenen Fällen mit Todesfolge).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Exanthem, insbesondere makulopapulös.
Gelegentlich: Angioödem (in sehr seltenen Fällen kann die Obstruktion der Atemwege aufgrund eines Angioödems den Tod zur Folge haben), Pruritus, Hyperhidrose (übermässiges Schwitzen).
Selten: Dermatitis exfoliativa, Urtikaria, Onycholyse.
Sehr selten: Photosensibilitätsreaktion.
Häufigkeit nicht bekannt: toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Pemphigus vulgaris, Aggravierung einer Psoriasis, psoriasiforme Dermatitis, psoriasiforme oder pemphigoide Exantheme und Enantheme, Alopezie.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskelkrämpfe, Myalgie.
Gelegentlich: Arthralgie.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Beeinträchtigung der Nierenfunktion, einschliesslich akuter Niereninsuffizienz, Erhöhung der Harnausscheidung, Aggravierung einer vorbestehenden Proteinurie, erhöhte Harnstoff- und Kreatininspiegel im Serum.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: transitorische erektile Dysfunktion, verminderte Libido.
Häufigkeit nicht bekannt: Gynäkomastie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Brustschmerzen, Müdigkeit.
Gelegentlich: Fieber.
Selten: Asthenie.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungAnzeichen und Symptome
Die klinischen Symptome einer Überdosierung zeigen sich in der Regel in Form von übermässiger peripherer Vasodilatation (mit ausgeprägter Hypotonie und Schock), Bradykardie, Elektrolytstörungen und Niereninsuffizienz.
Behandlung
Die Therapie richtet sich nach Art und Zeitpunkt der Einnahme sowie nach Art und Schweregrad der Symptome. Als Notfallmassnahmen zur Elimination von noch nicht resorbiertem Ramipril (wie z.B. Magenspülung, Verabreichung von Adsorbentien und Natriumsulfat, möglichst innerhalb der ersten halben Stunde) müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die Vital- und Organfunktionen engmaschig überwacht werden. Bei Hypotonie kann die Volumensubstitution mit physiologischer Kochsalzlösung durch die Verabreichung von α-adrenergen Agonisten und Angiotensin II (falls verfügbar) ergänzt werden.
Es liegen noch keine Erfahrungen zur Wirksamkeit von forcierter Diurese, Änderungen des Urin-pH, einer Dialyse oder Hämofiltration zur Beschleunigung der Elimination von Ramipril oder Ramiprilat vor. Wird dennoch eine Dialyse oder Hämofiltration erwogen, siehe «Kontraindikationen».
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
C09AA05
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Ramipril ist ein Inhibitor des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE-Hemmer), der als Prodrug vorliegt und durch hepatische Esterasen zum aktiven Metaboliten Ramiprilat hydrolysiert wird. Ramiprilat senkt die Plasmakonzentration von Angiotensin II und Aldosteron und steigert gleichzeitig die Renin-Aktivität im Plasma.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Ramipril beruht im Wesentlichen auf einer ACE-Hemmung. Als Folge davon wird die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II gehemmt, was zu einer Dilatation der peripheren Gefässe und Reduktion des Gefässwiderstandes führt. Experimentelle Befunde weisen darauf hin, dass die hämodynamische und antihypertensive Wirkung von Ramiprilat grösstenteils durch die in gewissen Geweben vorhandene ACE-Hemmung erklärt werden kann.
Da ACE (identisch mit Kininase II) am Abbau des Bradykinins, einer vasodilatierend wirkenden Substanz, beteiligt ist, trägt die Wirkung auf das Kallikrein-Kinin-Prostaglandin-System wahrscheinlich ebenfalls zur antihypertensiven Wirkung bei.
Klinische Wirksamkeit
Hypertonie
1–2 Stunden nach Einnahme von Ramipril wird bei Patienten mit Hypertonie der Blutdruck sowohl in liegender als auch stehender Position gesenkt. Die maximale Wirkung wird 3–6 Stunden nach Einnahme erreicht und hält in der Regel mit den empfohlenen Dosen mindestens 24 Stunden an.
Herzinsuffizienz
Durch eine Reduktion der Vor- und Nachlast führt Triatec zu einer Senkung der Arbeitsbelastung des Herzens. Die Herzleistung wird verbessert; das Herzminutenvolumen wird erhöht. Die Herzfrequenz bleibt im Allgemeinen unverändert bzw. wird bei Tachykardien gesenkt.
Triatec senkt die Mortalität bei Patienten nach Myokardinfarkt.
Risikominderung bei Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko
In einer placebokontrollierten Studie wurde Ramipril zusätzlich zur Standardtherapie bei 9'200 Patienten im Alter von 55 Jahren oder älter und mit normaler Auswurffraktion (≥40 %) sowie mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko aufgrund vaskulärer Erkrankung (wie manifeste koronare Herzerkrankung, Schlaganfall oder periphere arterielle Verschlusskrankheit in der Anamnese) und/oder Diabetes mellitus Typ 2 mit zumindest einem zusätzlichen Risikofaktor (Mikroalbuminurie, arterielle Hypertonie mit einem systolischem Blutdruck >160 mm Hg oder einem diastolischen Blutdruck >90 mm Hg, Cholesterinspiegel >5,2 mmol/l, HDL-Cholesterinspiegel <0,9 mmol/l, Tabakabhängigkeit) angewendet. In dieser Studie konnte nachgewiesen werden, dass Ramipril die Häufigkeit von Myokardinfarkten, Schlaganfällen oder kardiovaskulären Todesfällen hochsignifikant verringert. Darüber hinaus reduziert Ramipril die Gesamtmortalität und verzögert das Entstehen bzw. die Progression einer Herzinsuffizienz.
Glomeruläre Nephropathie
Ramipril verlangsamt das Fortschreiten einer Nierenfunktionsstörung und die Entwicklung von terminalem Nierenversagen. Die Wirkung von Triatec ist insbesondere bei erhöhter Proteinurie und erheblichen Nierenläsionen belegt.
PharmakokinetikAbsorption
Ramipril wird vom Verdauungstrakt schnell absorbiert. Die maximale Plasmakonzentration wird innerhalb von einer Stunde erreicht. Die Absorption wird durch gleichzeitig aufgenommene Nahrung nur wenig beeinflusst.
Ramipril wird durch Esterasen in der Leber zum wirksamen Metaboliten Ramiprilat (Dicarbonsäure) hydrolysiert. Die maximale Plasmakonzentration von Ramiprilat wird 2–4 Stunden nach der oralen Einnahme erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt für Ramipril nach oraler Verabreichung von Ramipril 28 %.
Distribution
Das Verteilungsvolumen von Ramipril beträgt etwa 90 Liter, das relative Verteilungsvolumen von Ramiprilat etwa 500 Liter. Eine Steady-State-Plasmakonzentration von Ramiprilat wird nach täglicher Dosierung mit den empfohlenen Dosen ungefähr am 4. Behandlungstag erreicht.
Die Serum-Proteinbindung beträgt für Ramipril ca. 73 % und für Ramiprilat ca. 56 %.
Metabolismus
Das Prodrug Ramipril unterliegt einem First-pass-Metabolismus (Hydrolyse) in der Leber, welcher für die Bildung des einzig aktiven Metaboliten Ramiprilat essentiell ist. Ramiprilat wird zudem zu inaktiven Metaboliten wie Glucuronsäure-Konjugaten und Diketopiperazin-Estern abgebaut. Ramiprilat wird glucuronidiert und in Ramiprilatdiketopiperazin umgewandelt.
Elimination
Nach oraler Einnahme von 10 mg radioaktiv markiertem Ramipril wurden ca. 40 % der totalen Radioaktivität über den Stuhl und ca. 60 % über den Urin ausgeschieden. Nach intravenöser Verabreichung von Ramipril konnten ca. 50–60 % der Dosis im Urin nachgewiesen werden. Nach intravenöser Verabreichung von Ramiprilat betrug die Nachweisbarkeit im Urin ca. 70 % und der nicht-renal eliminierte Anteil ca. 30–50 %. Nach oraler Verabreichung von 5 mg Ramipril bei Patienten mit einer Gallengangdrainage wurden während der ersten 24 Stunden ungefähr dieselben Mengen von Ramipril und seinen Metaboliten über den Urin und die Galle ausgeschieden. Ca. 80–90 % der Metaboliten in Urin und Galle konnten als Ramiprilat oder Ramiprilat-Metaboliten identifiziert werden.
Die für die Dosierung relevante effektive Halbwertszeit beträgt 13–17 Stunden unter Bedingungen der Mehrfachdosierung. Die initiale Distributions- und Eliminations-Halbwertszeit beträgt 3 Stunden. Die terminale Eliminationsphase mit sehr niedrigen Ramiprilat-Plasmakonzentrationen hat eine Halbwertszeit von ungefähr 4 bis 5 Tagen. Diese terminale Eliminationsphase ist dosisunabhängig und weist auf eine Sättigung der Enzymbindungskapazität für Ramiprilat hin. Trotz dieser langen terminalen Phase wird eine Steady-State-Plasmakonzentration von Ramiprilat nach einer täglichen Gabe von ≥2,5 mg Ramipril am 4. Tag erreicht.
In Laboruntersuchungen konnte eine konstante Gesamthemmung von Ramiprilat von 7 pmol/l und eine Eliminationshalbwertszeit von Ramiprilat durch ACE von 10,7 Stunden nachgewiesen werden. Bei gesunden Patienten und bei Patienten mit Bluthochdruck konnte auch nach zweiwöchiger Behandlung mit 1 x 5 mg Ramipril täglich keine signifikante Ansammlung von Ramipril und Ramiprilat nachgewiesen werden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Bei Leberinsuffizienz ist die Umwandlung von Ramipril zu seinem aktiven Metaboliten Ramiprilat verzögert. Bei hohen Dosen (10 mg Ramipril) tritt eine langsamere Elimination von Ramiprilat auf. Deshalb sollte bei diesen Patienten die Behandlung mit niedrigen Dosen begonnen werden (siehe «Dosierung/Anwendung» sowie «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist die Ausscheidung von Ramipril und Ramiprilat verzögert und erfordert eine Dosisanpassung entsprechend der Kreatinin-Clearance (siehe «Dosierung/Anwendung» sowie «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Präklinische DatenIn Studien zur chronischen Toxizität wurden Blutbildveränderungen sowie ein Elektrolytungleichgewicht bei allen Spezies, einschliesslich Affen, beobachtet.
Mutagenität/Kanzerogenität
Langzeitstudien zu Ramipril an Mäusen und Ratten ergaben keine Hinweise auf neoplastische Eigenschaften. Ausführliche Mutagenitätsstudien in mehreren Systemen verliefen negativ.
Reproduktionstoxizität
Studien zur Reproduktionstoxizität von Ramipril an Ratten, Kaninchen und Affen ergaben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften der Substanz.
Eine Verabreichung von Ramipril an Ratten während der Fetalperiode und Laktationszeit führte bei den Nachkommen ab Dosen von 10 mg/kg Körpergewicht/Tag zu irreversiblen Nierenläsionen (Nierenbeckenerweiterung).
Fertilitätsstörungen bei männlichen und weiblichen Ratten wurden nicht beobachtet. In Tierversuchen geht Ramipril in die Muttermilch über.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Triatec Tabletten bei Raumtemperatur (15–25 °C) aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zulassungsnummer53875 (Swissmedic).
PackungenTriatec Tabletten (mit Zierbruchrille) 1,25 mg: 20 und 100 (B)
Triatec Tabletten (mit Bruchrille, teilbar) 2,5 mg: 20 und 100 (B)
Triatec Tabletten (mit Bruchrille, teilbar) 5 mg: 20 und 100 (B)
Triatec Tabletten (mit Bruchrille, teilbar) 10 mg: 20 und 100 (B)
Zulassungsinhaberinsanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier/GE
Stand der InformationDezember 2021
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