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Fachinformation zu Magnesium Biomed®:Biomed AG
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Magnesiumpräparat 

Zusammensetzung

Brausetabletten

Wirkstoffe: Magnesium 182 mg/7,5 mmol/15 mval ut Magnesii hydrogenoaspartas dihydricus.

Hilfsstoffe: Aspartamum, Aromatica, Excipiens pro compr. eff.

Granulat

Wirkstoffe: Magnesium 121 mg/5 mmol/10 mval ut Magnesii hydrogenoaspartas dihydricus.

Hilfsstoffe: Saccharum, Saccharinum, Aromatica, Excipiens ad Granulatum pro charta 5 g.

Tabletten

Wirkstoffe: Magnesium 60 mg/2,5 mmol/5 mval ut Magnesii hydrogenoglutamas tetrahydricus et Magnesii citras nonahydricus.

Hilfsstoffe: Excipiens pro compr.

Dragées

Wirkstoffe: Magnesium 40 mg/1,65 mmol/3,3 mval ut Magnesii hydrogenoglutamas tetrahydricus et Magnesii citras nonahydricus.

Hilfsstoffe: Vanillinum, Excipiens pro compr. obd.

Eigenschaften/Wirkungen

Magnesium Biomed führt dem Körper das lebenswichtige Element Magnesium zu.
Die therapeutischen Ansatzpunkte für Magnesium Biomed lassen sich durch die Wirkung des Magnesiums als physiologischer Calcium-Antagonist erklären. Calcium beeinflusst die Kontraktilität der Herzmuskelzelle, den Tonus der glatten Gefässmuskulatur, Erregungsbildung und Erregungsleitung. Magnesium kann Calcium aus Bindungsstellen an Enzymen und Membranen verdrängen, reguliert damit die Kontraktionskraft des Herzens und stabilisiert den Herzrhythmus. Magnesium spielt eine Rolle bei der Energieversorgung der Zelle, da das Magnesiumion für die Energiefreisetzung aus ATP unbedingt erforderlich ist. Magnesium verhindert eine übermässige Katecholaminausschüttung.
Magnesium ist der natürliche Regulator der Cholesterin-Biosynthese; es hemmt die HMG-CoA-Reduktase.

Pharmakokinetik

Absorption
Magnesium wird etwa zu 30-40% in den distalen Dünndarmabschnitten resorbiert; bei Vorliegen eines Magnesiummangels steigt die Resorptionsquote bis auf 70%.
Nach oraler Applikation von Magnesium Biomed wird der maximale Spiegel im Serum nach 2 Stunden und im Vollblut nach 3 Stunden erreicht.

Distribution
Magnesium wird aktiv über die Zellmembran nach den Gesetzen der Michaelis-Menten-Kinetik in die Zelle aufgenommen. Influx und Efflux sind gekoppelt und werden bestimmt durch ein energieabhängiges Transportsystem.
Der grösste Magnesium-Anteil (ca. 99%) findet sich im intrazellulären Raum. Neben dem Skelettsystem weisen die quergestreifte Muskulatur und das Lebergewebe den grössten Magnesiumgehalt auf. Magnesium ist zu ca. 32% im Plasma an Proteine gebunden. Nur 1% des Gesamtkörpermagnesiums ist im Serum enthalten. Die Normalwerte der Serum-Magnesium-Konzentration liegen im Bereich von 0,7-1,1 mmol/l.
Magnesium wird entgegen einem elektrochemischen Gradienten aktiv über die Blut-Liquor-Schranke befördert. Dasselbe gilt auch für die Plazentarschranke. Magnesium tritt in die Muttermilch über, und es besteht eine direkte Korrelation zwischen Serum-Magnesium und Magnesium-Konzentration der Muttermilch.

Metabolismus/Elimination
Resorbiertes Mg 2+  wird innerhalb von 36 Stunden über die Niere ausgeschieden.
Mit forschreitender Niereninsuffizienz muss bei Kreatinin im Serum über 310 µmol/l (3,5 mg pro 100 ml) mit einer Magnesiumretention gerechnet werden. Der Wert im Serum steigt dabei gewöhnlich nicht über 1,3 mmol Mg an. Da eine Hypermagnesiämie erst nach Abfall des Glomerulumfiltrats unter 30 ml/Min. auftritt, kann man annehmen, dass sich im Verlauf der chronischen Niereninsuffizienz auch eine adaptive Mehrausscheidung des Magnesiums pro Einzelnephron einstellen muss.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Kann empfohlen werden bei Wadenkrämpfen, Muskelzuckungen, rastlosen Beinen. Wird zur Deckung eines erhöhten Bedarfs im Hochleistungssport und während der Schwangerschaft verwendet.
Wird vom Arzt verschrieben:
bei Magnesiummangelzuständen infolge ungenügender Zufuhr (einseitige Ernährung, Alkoholabusus), erhöhten intestinalen und/oder renalen Verlusten (chronische Diarrhö, Diuretikatherapie);
bei tetanischem Syndrom;
bei tachykarden Herzrhythmusstörungen, vor allem bei Resistenz gegenüber anderen Antiarrhythmika;
bei Präeklampsie und Eklampsie, als Zusatztherapie zu Tokolyse bei drohendem Abort.

Dosierung/Anwendung

Die Dosierung von Magnesium Biomed richtet sich nach dem Grad des Magnesiummangels. Bei erniedrigtem Serum-Magnesium-Spiegel (chronischer Magnesiummangel) ist eine tägliche Einnahme über 4 Wochen angezeigt.
Als mittlere Tagesdosis empfehlen sich 4,5 mg Magnesium (0,185 mmol) pro kg Körpergewicht. Bei chronischen und schweren akuten Magnesium-Mangelzuständen kann die Tagesdosis, falls keine Gegenanzeigen vorliegen, bis zur Beseitigung des Defizits unbedenklich auf 9 mg Magnesium (0,37 mmol) pro kg Körpergewicht erhöht werden.
Es gelten folgende Dosierungsrichtlinien für die mittlere Tagesdosis:

Brausetabletten

Erwachsene und Jugendliche: 2× täglich 1 Brausetablette in einem Glas Wasser auflösen und trinken.

Granulat

Erwachsene und Jugendliche: 3× täglich 1 Beutel.

Kinder von 10-14 Jahren: 2× täglich 1 Beutel.

Kinder von 6-9 Jahren: 1× täglich den Inhalt eines Beutels oder verteilt auf 2 Einzeldosen in einem halben Glas Wasser, Mineralwasser, Tee oder Fruchtsaft verrühren und trinken.

Tabletten

Erwachsene und Jugendliche: 3× täglich 1-2 Tabletten.

Kinder von 10-14 Jahren: 2× täglich 2 Tabletten.

Kinder von 6-9 Jahren: 2× täglich 1 Tablette.

Für Kinder unter 6 Jahren: 0,185 mmol/kg Körpergewicht; es empfiehlt sich für Kleinkinder, Magnesium Biomed Beutel zu verwenden. Sie können damit feiner dosieren.

Dragées

Erwachsene und Jugendliche: 3× täglich 2-3 Dragées in etwas Flüssigkeit einnehmen. Zur Prävention von Mangelerscheinungen 1-2× täglich 1 Dragée.
Die Einnahme vor dem Essen erhöht die Resorptionsquote.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit auf einen der Inhaltsstoffe.
Niereninsuffizienz, Anurie, Exsikkose. Calcium-Magnesium-Ammoniumphosphatstein-Diathese.
Die Brausetabletten enthalten Aspartam und dürfen von Patienten mit Phenylketonurie nicht eingenommen werden.

Vorsichtsmassnahmen
Vorsicht bei eingeschränkter Nierenfunktion. In diesem Fall ist eine Überwachung des Serum-Magnesium-Spiegels unerlässlich.
Bei Störung der Erregungsleitung im Herzen sollte eine hochdosierte, nicht kontrollierte Daueranwendung vermieden werden.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie A.
Kontrollierte Studien bei Frauen haben keine fötalen Risiken im Verlauf des ersten Trimesters ergeben; es gibt keine Anzeichen, welche auf ein Risiko im Verlaufe der weiteren Trimester hinweisen, und die Möglichkeit einer Schädigung des Fötus erscheint als wenig wahrscheinlich.

Unerwünschte Wirkungen

Weiche Stühle sind unbedenklich, sie können die Folge einer hochdosierten, oralen Magnesiumtherapie sein. Bei Auftreten störender Durchfälle ist die Tagesdosis zu reduzieren.
Starke Müdigkeitserscheinungen nach hochdosierter oder länger dauernder Einnahme von Magnesium Biomed können darauf hinweisen, dass bereits ein erhöhter Serum-Magnesium-Spiegel erreicht ist. In diesem Fall sollte die Einnahme vorübergehend abgesetzt und eine ärztliche Kontrolle des Serum-Magnesium-Spiegels durchgeführt werden.

Interaktionen

Keine gleichzeitige Gabe von Magnesium und Tetrazyklinen. Tendenz zur Hypercalcämie bei gleichzeitiger Gabe von Magnesium und Cholecalciferol.

Überdosierung

Bei einer oralen Magnesium-Therapie und intakter Nierenfunktion treten auch bei Überdosierung keine Intoxikationserscheinungen auf. Es können allerdings Durchfälle auftreten, die sich durch Reduzierung der Tagesdosis beheben lassen.
Nur bei schwerer Niereninsuffizienz mit Anurie kann es sowohl bei der oralen als auch parenteralen Therapie zur Kumulation von Magnesium und zu Intoxikationserscheinungen kommen.

Pharmakologische und toxikologische Effekte erhöhter Magnesium-Plasmaspiegel

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Mg-Plasma-     Symptome und unerwünschte Wirkungen  
Konzentration                                       
(mmol/l)                                            
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>1,5           Blutdruckabfall, Brechreiz, Erbrechen
>2,5           ZNS Depressionen                     
>3,5           Hyporeflexie, EKG-Veränderungen      
>5,0           Beginnende Atemdepression            
>5,5           Koma                                 
>7,0           Herzstillstand, Atemlähmung          
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Therapie der Intoxikation: Calcium i.v.

Sonstige Hinweise

Alle Formen von Magnesium Biomed können bei Raumtemperatur (15-25 °C) gelagert werden.
Verfalldatum beachten.

IKS-Nummern

47413, 50143, 53889, 53890.

Stand der Information

August 1998.
RL88

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