Dosierung/AnwendungAnwendungsempfehlungen
Jede Packung vor der Anwendung gut schütteln.
Ansiven enthält keine antimikrobiellen Zusätze und bietet für Mikroorganismen ausgezeichnete Wachstumsbedingungen. Während der gesamten Handhabung müssen deshalb sämtliche Kautelen der Asepsis berücksichtigt werden. Keimfilter sind für diese Emulsion nicht verwendbar.
Propofol zur Injektion sollte jeweils für jeden Patienten zum Einmalgebrauch separat zubereitet werden. Die Ampullen sind erst unmittelbar vor der Verwendung zu öffnen und der Inhalt ist sofort zu verwenden.
Ist die Verabreichnung beendet, müssen sowohl Ansiven als auch das Infusionsbesteck ersetzt werden. Das restliche Ansiven darf nicht weiter verwendet werden.
Wird der venöse Zugang auch für andere Medikamente verwendet, so sind sie am Ende der Infusionsleitung zuzufügen (Inkompatibilitäten sind zu berücksichtigen, siehe «Sonstige Hinweise»).
Wenn das Risiko einer Lipidüberlastung besteht, wird empfohlen, die Blutfette zu überwachen und die Verabreichung von Ansiven entsprechend den Daten anzupassen.
Falls der Patient gleichzeitig intravenös zusätzlich Lipide erhält, sollten diese unter Berücksichtigung der Menge der Lipide, die als Bestandteil von Ansiven zugeführt wird, reduziert werden. 1,0 ml Ansiven (1% und 2%) enthält ungefähr 0,1 g Fett.
Zusätzlich zu Ansiven werden im allgemeinen Analgetika benötigt.
Wird ein PVC-Infusionsbesteck verwendet, sollte der Infusionsbehälter immer voll sein. Deshalb sollte das für das Ansiven benötigte Volumen dem Infusionssack entnommen und vollständig durch dasselbe Volumen von Ansiven-Emulsion 1% ersetzt werden.
Ansiven kann durch ein Y-Stück nahe der Injektionsstelle mit Glukose 5%, Kochsalz 0,9% oder Glukose 4% und Kochsalz 0,18% (Infusionslösungen Ph. Helv. 8) verabreicht werden.
Vor der Anwendung soll Ansiven jedoch nicht mit Kochsalzlösungen gemischt werden (siehe «Sonstige Hinweise»).
Ansiven 1%
Ansiven 1% kann unverdünnt aus den Glasbehältern verabreicht werden. Es kann auch mit Glukose 5% (Infusionslösungen Ph. Helv. 8) verdünnt werden. Sowohl Glas- als auch PVC-Infusionsbehälter sind geeignet. Die Verdünnung sollte nicht höher sein als 1:5 (2 mg Propofol pro ml). Sie soll unmittelbar vor der Verwendung aseptisch hergestellt und sofort verbraucht werden.
Ansiven 2%
Ansiven 2% soll nur als unverdünnte Infusion, jedoch nie als Bolus-Injektion verwendet werden (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Dosierungsempfehlungen
Erwachsene
Induktion
Zur Induktion kann Ansiven als langsame Injektion oder Infusion verabreicht werden. Bei Patienten mit und ohne Prämedikation wird empfohlen, Ansiven zu titrieren. Bei durchschnittlichen gesunden erwachsenen Patienten wird empfohlen, alle 10 Sekunden etwa 40 mg als Injektion oder Infusion zu verabreichen, bis die Narkose eintritt. Die meisten Erwachsenen unter 55 Jahren benötigen 1,5-2,5 mg/kg Propofol. Die benötigte Gesamtdosis kann durch Verringern der Verabreichungsgeschwindigkeit (20-50 mg/min) reduziert werden.
Ansiven 1%
Zur Induktion kann Ansiven 1% als langsame Injektion oder Infusion verabreicht werden.
Um den Injektionsschmerz zu reduzieren, kann Ansiven 1% mit konservierungsmittelfreiem Lidocain unmittelbar vor dem Gebrauch in einer Injektionsspritze aseptisch gemischt werden (20 Teile Ansiven mit maximal 1 Teil 0,5%- oder 1%iger Lidocain-Injektionslösung) (siehe «Sonstige Hinweise»).
Ansiven 2%
Ansiven 2% ist nur als Infusion und nur bei Patienten zu verwenden, bei welchen die Anästhesie anschliessend mit Ansiven 2% aufrechterhalten wird.
Aufrechterhaltung
Die Anästhesie kann entweder mittels einer Infusion (Ansiven 1%/2%) oder durch wiederholte Bolus-Injektionen (nur Ansiven 1%) aufrechterhalten werden.
Kontinuierliche Infusion
Es können Ansiven 1% und 2% verwendet werden.
Die benötigte Verabreichungsgeschwindigkeit ist von Patient zu Patient verschieden. Mit 4-12 mg/kg/h sollte sich eine zufriedenstellende Narkosetiefe erzielen lassen. In den ersten 10-20 Minuten können etwas höhere Infusionsgeschwindigkeiten nötig sein. Ansiven kann unverdünnt aus Infusionsflaschen oder Plastikspritzen verabreicht werden.
Wird Ansiven unverdünnt verwendet, so wird empfohlen, eine Volumen- oder Spritzenpumpe zu verwenden, damit das Infusionsvolumen genau kontrolliert werden kann.
Die Infusion von verdünntem Ansiven 1% muss über ein kontrollierbares Infusionssystem (Bürette, Tropfenzähler oder volumetrische Pumpe) erfolgen, um die versehentliche Verabreichung grösserer Mengen Ansiven zu vermeiden.
Beim Festlegen des maximalen Volumens an Infusionsflüssigkeit im System sollte das Risiko einer unkontrollierten Infusion berücksichtigt werden.
Wiederholte Bolus-Injektionen
Als Alternative können wiederholte Bolus-Injektionen mit Ansiven 1% verabreicht werden, wobei Dosiserhöhungen von 25 bis 50 mg (2,5 bis 5 ml Ansiven 1%) verabreicht werden können, je nach der Reaktion des Patienten.
Sedation während der Intensivbehandlung
Bei Anwendung von Ansiven zur Sedation von beatmeten erwachsenen Patienten in der Intensivbehandlung wird eine Verabreichung durch kontinuierliche Infusion empfohlen. Die Infusionsgeschwindigkeit ist der gewünschten Sedationstiefe anzupassen. Mit Dosen von 0,3-4,0 mg/kg/h sollte eine zufriedenstellende Sedation erreicht werden. Eine evtl. Verdünnung von Ansiven 1% soll nur mit 5%iger Glukose-Infusionslösung erfolgen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei Patienten mit ASA-Grad 3 und 4 sollte die Verabreichung zur Narkoseeinleitung langsamer erfolgen (ungefähr 20 mg alle 10 Sekunden). Bei älteren Patienten sollte Ansiven je nach dem Ansprechen des Patienten verabreicht werden. Patienten über 55 Jahren benötigen für die Narkoseeinleitung niedrigere Dosen Ansiven. Bei gleichzeitiger Regionalanästhesie sind zur Allgemeinanästhesie möglicherweise niedrigere Dosen Ansiven erforderlich.
Pädiatrie
Kinder unter 6 Monaten dürfen nicht mit Ansiven narkotisiert werden (siehe unter «Kontraindikationen»).
Induktion
Zur Narkoseinduktion bei Kindern über 6 Monaten wird empfohlen, Ansiven langsam zu geben, bis die klinischen Zeichen des Narkosebeginns sichtbar sind. Die Dosis sollte dem Alter und/oder dem Gewicht angepasst werden. Die meisten Patienten über 8 Jahre benötigen ca. 2,5 mg/kg Propofol zur Induktion der Narkose. Bei jüngeren Kindern wird möglicherweise mehr gebraucht.
Bei Kindern der ASA-Klasse 3 und 4 wird eine niedrigere Dosis empfohlen (siehe auch unter «Anwendungseinschränkungen»).
Um den Injektionsschmerz zu reduzieren, kann Ansiven 1% mit konservierungsmittelfreiem Lidocain unmittelbar vor dem Gebrauch in einer Injektionsspritze aseptisch gemischt werden (20 Teile Ansiven mit maximal 1 Teil 0,5%- oder 1%iger Lidocain-Injektionslösung) (siehe «Sonstige Hinweise»).
Aufrechterhaltung
Die Narkose kann mittels kontinuierlicher Infusion oder durch wiederholte Bolus-Injektion aufrechterhalten werden. Zur Bolus-Injektion soll nur Ansiven 1% verwendet werden. Die Dosiserfordernisse variieren stark bei verschiedenen Patienten; mit Dosen von 9-15 mg/kg/h wird gewöhnlich eine zufriedenstellende Narkose erreicht. Eine evtl. Verdünnung von Ansiven 1% soll nur mit 5%iger Glukose-Infusionslösung erfolgen.
Sedierung während der Intensivbehandlung
Für die Sedierung von Kindern darf Ansiven nicht verwendet werden, da Sicherheit und Wirksamkeit nicht nachgewiesen sind (siehe «Kontraindikationen»). Nach Anwendung von Propofol zur Sedierung von Kindern wurde über schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (einschliesslich Todesfälle) berichtet. Diese Vorfälle traten meist bei Kindern mit Atemwegsinfektionen auf, und es waren deutlich höhere Dosen verabreicht worden als für Erwachsene empfohlen.
|