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Fachinformation zu SEVRE-LONG®:Mundipharma Medical Company, Hamilton, Bermuda, Basel Branch
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Pharmakokinetik

Absorption
Morphin wird nach oraler Verabreichung gut resorbiert und unterliegt einem ausgeprägten First-Pass-Metabolismus. Die Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung von Morphin beträgt ca. 20–40%.
Die Resorption von Morphin nach Gabe von Sevre-Long Kapseln retard wird durch die Nahrungsaufnahme nicht signifikant beeinflusst.
Durch das Retardsystem wird das Morphin kontrolliert und verzögert freigesetzt. Dadurch werden über längere Zeit wirksame Plasmaspiegel aufrechterhalten, die eine 1× tägliche Verabreichung ermöglichen.
In einer pharmakokinetischen Studie wurde die Einmalgabe von Sevre-Long 60 mg Kapseln retard an gesunden Probanden im Vergleich zu MST Continus 30 mg Tabletten retard und einer oralen Morphinlösung (15 mg) untersucht. Nach Dosisnormalisierung lag die relative Bioverfügbarkeit von Sevre-Long zu MST Continus retard oder einer Morphinlösung im Bereich von 100% (ca. 100% bzw. ca. 110%). Die Retardierungseigenschaften waren bei Sevre-Long ausgeprägt ohne Einschränkungen in der Bioverfügbarkeit.
Die erhobenen nicht-dosisnormalisierten Mittelwerte sind wie folgt:

Sevre-Long 60 mg Kapsel retard nüchtern

MST Continus 30 mg Tablette retard nüchtern

Morphinlösung 15 mg nüchtern

Cmax [ng/ml]
Mittelwert (SD)

12,59 (4,59)

12,23 (4,18)

14,18 (4,47)

tmax [h]
Median (Bereich)

3,5 (2,0–6,0)

2,0 (0,5–3,0)

0,25 (0,25–1,0)

AUC0–t [ng/ml×h]
geometrischer Mittelwert (SD-Faktor)

183,50 (1,35)

90,67 (1,35)

41,24 (1,49)

Distribution
Das Verteilungsvolumen von Morphin beträgt 3-4 l/kg, die Plasmaproteinbindung ca. 35%.
Morphin tritt in die Plazenta über und lässt sich in der Muttermilch nachweisen.
Metabolismus
Morphin wird vorwiegend in der Leber über die UGT2B7 zu Morphin-3-Glukuronid (M3G) (57%) und Morphin-6-Glukuronid (M6G) (10%) metabolisiert.
Die Metaboliten erreichen höhere Plasmakonzentrationen als Morphin (M3G/Morphin: 34; M6G/Morphin: 3,9). Die Plasmaproteinbildung von M3G und M6G ist mit 10% bzw. 15% gering.
M3G ist nicht analgetisch wirksam, M6G ist zweimal potenter und länger wirksam als Morphin. M6G ist hauptsächlich verantwortlich für die analgetische Wirksamkeit von Morphin.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit von Morphin nach oraler und intravenöser Verabreichung beträgt 2-4 Stunden, die totale Plasma-Clearance 15-30 ml/min/kg. Die Elimination erfolgt hauptsächlich über die Nieren als Morphin-Glukuronide. Etwa 7–10% des verabreichten Morphins wird über die Galle mit den Fäzes ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Patienten mit Leberzirrhose zeigen eine veränderte Morphin-Pharmakokinetik. So ist aufgrund einer verminderten Glukuronidierung und Clearance die Plasma-Halbwertszeit von Morphin verlängert. Ebenso ist im Plasma das Verhältnis von M3G und M6G zu Morphin erniedrigt, was auf eine verminderte metabolische Aktivität hinweist.
Nierenfunktionsstörungen
Niereninsuffiziente Patienten zeigen eine veränderte Morphin-Pharmakokinetik. Die Plasma-AUC ist erhöht und die Clearance ist vermindert. Im Vergleich zu Nierengesunden kann es bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion ausserdem zu signifikant höheren Plasmakonzentrationen von M3G und M6G kommen.
Ältere Patienten
Es ist bekannt, dass bei älteren Patienten der Morphin-Metabolismus verlangsamt sein kann, so dass höhere Maximalkonzentrationen und längere Halbwertszeiten resultieren.
Kinder und Jugendliche
Bei Neugeborenen ist die Clearance stark vermindert mit Werten um 5 ml/kg/min. Die Morphin-Clearance von Kleinkindern zwischen dem 6. und 30. Lebensmonat erreicht Werte wie bei Erwachsenen. Das Verteilungsvolumen ist unabhängig vom Alter. In jedem Fall ist eine Dosistitration notwendig wegen hoher interindividueller Unterschiede (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

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