Dosierung/AnwendungDie Behandlung mit Insuman Infusat muss von einem Arzt eingeleitet und überwacht werden. Die angestrebten Blutzuckerspiegel und die Insulindosierung sind individuell festzulegen und auf die Ernährung des Patienten, seine körperliche Aktivität und seine Lebensweise abzustimmen.
Die Verwendung von Insuman Infusat erfordert insbesondere, dass der Patient die Handhabung der H-Tron V100 und die Stoffwechselselbstkontrolle beherrscht.
Insuman Infusat eignet sich auch zur Behandlung von hyperglykämischem Koma und Ketoazidose sowie zur peri- und intraoperativen Einstellung von Patienten mit Diabetes mellitus.
Für Kinder und Jugendliche sollte die Behandlung von einem pädiatrischen Diabetologen verfolgt werden. Insbesondere sollte das Ziel in den ersten Jahren neben der Senkung der Pics des postprandialen Blutzuckers eine Verminderung des Risikos hypoglykämischer Episoden sein. Deshalb werden je nach Alter verschiedene Insulinkombinationen empfohlen. Der Glucosespiegel muss bei Kindern in häufigen Intervallen bestimmt werden (4 bis 6 mal pro Tag).
Übliche Dosierung
Beim Einsatz der extern tragbaren Insulin-Spritzenpumpe H-Tron V100 wird ein Teil der Insulintagesdosis kontinuierlich infundiert («Basalrate»), der Rest in Form von Bolusinjektionen vor den Mahlzeiten verabreicht. Die ausführlichen Informationen über die H-Tron V100, ihre Funktionen und die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen sind deren Gebrauchsanweisung zu entnehmen.
Es gibt keine festen Regeln für die Insulindosierung. Dosis und Infusionsprogramm werden individuell vom Arzt festgelegt. Der durchschnittliche Insulinbedarf liegt jedoch oft bei 0,5-1,0 Internationale Einheiten pro kg Körpergewicht pro Tag. Allerdings kann der tägliche Bedarf an Insulin bei Patienten, die eine Insulinresistenz zeigen (z.B. während der Pubertät oder bei obesen Patienten) erhöht sein oder bei Patienten, die eine Residualsekretion endogenen Insulins haben (z.B. während partieller Remission), erniedrigt sein (siehe auch «Pharmakokinetik»).
Der Insulin-Basalbedarf liegt dabei bei 40-60% des Tagesbedarfs, der Rest wird verteilt als Bolusinjektionen vor den Mahlzeiten verabreicht.
Wenn von anderen Insulinpräparaten auf Insuman Infusat umgestellt wird, kann es notwendig werden, die Dosierung anzupassen. Dies gilt z.B. bei
·Umstellung von tierischem Insulin auf Humaninsulin (Dosisreduktion kann notwendig werden, weil eine geringere Affinität des Humaninsulins zu den Insulinantikörpern besteht).
·Umstellung von einem Regime mit längerwirkenden Insulinen (konventionelle oder intensivierte, konventionelle Therapie) auf ein Regime mit kontinuierlicher Verabreichung von Normal-Insulin.
Die Notwendigkeit zur Dosisanpassung (z.B. Dosisreduktion) kann bereits unmittelbar nach der Umstellung bestehen. Sie kann sich aber auch langsam über mehrere Wochen entwickeln. Während der Umstellung und in den ersten Wochen danach ist eine besonders engmaschige Stoffwechselüberwachung erforderlich. Bei Patienten, die infolge Insulinantikörpern hohe Insulindosen benötigen, ist zu erwägen, die Umstellung unter ärztlicher Überwachung und stationären oder vergleichbaren Bedingungen vorzunehmen.
Eine sekundäre Dosisanpassung kann notwendig werden, wenn infolge einer verbesserten Stoffwechsellage die Insulinempfindlichkeit zu- und der Insulinbedarf abnimmt, sich das Gewicht oder die Lebensweise des Patienten ändern, sich andere Umstände ergeben, die eine verstärkte Neigung zu Hypo- oder Hyperglykämie bedingen oder interkurrente Erkrankungen auftreten.
Anwendung
Insuman Infusat ist für die Verwendung in der Insulin-Spritzenpumpe H-Tron V100 bestimmt. Es kann subkutan oder intravenös infundiert werden. Hierzu dürfen nur Tetrafluorethylen- oder Polyethylen-Katheter verwendet werden. Die Infusion muss immer unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Die Dauer der Behandlung wird vom Arzt bestimmt.
Bei s.c. Anwendung ist die Infusionsstelle zur Vermeidung von Rötungen und Knötchenbildung an der Infusionsstelle regelmässig (im allgemeinen alle 1-3 Tage) zu wechseln. Die Patienten dürfen aber den Injektionsbereich (z.B. Wechsel von Bauchwand zu Oberschenkel) nur nach Absprache mit dem Arzt wechseln, denn die Insulinresorption und folglich der blutglukosesenkende Effekt kann von Injektionsbereich zu Injektionsbereich verschieden sein.
Vor der Verwendung muss die Kartusche von Insuman Infusat 1-2 Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Vor Beginn der Infusion sind Luftblasen zu entfernen (siehe Gebrauchsanweisung H-Tron V100).
Eine intravenöse Therapie mit Insuman Infusat ist möglich, erfolgt aber in der Regel nur im Rahmen spezieller Therapieschemata zur Behandlung von diabetischem Koma oder Ketoazidose, oder für die peri- und intraoperative Einstellung. Dieses Regime erfordert ein engmaschiges Monitoring (metabolische Situation, Säure-Basen- und Elektrolytstatus, Vitalparameter etc.) unter intensivmedizinischen oder vergleichbaren Bedingungen.
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