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Fachinformation zu Avonex™/Avonex™ Pen:Biogen Switzerland AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die Patienten sind über die häufigsten Nebenwirkungen aufzuklären, die bei der Gabe von Interferon auftreten, z.B. Symptome des grippeähnlichen Syndroms (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Diese Symptome treten vorwiegend zu Beginn der Behandlung auf und nehmen mit fortgesetzter Behandlung an Häufigkeit und Schwere ab.
Avonex ist mit Vorsicht bei Patienten mit früheren oder aktuellen depressiven Erkrankungen anzuwenden, insbesondere bei solchen, die in der Vorgeschichte schon einmal Selbstmordgedanken hatten (siehe «Kontraindikationen»). Depressionen und Suizidgedanken treten bekanntermassen besonders häufig bei Multiple Sklerose-Patienten und in Zusammenhang mit der Verabreichung von Interferonen auf. Mit Avonex behandelte Patienten sind daher dazu anzuhalten, jegliche Anzeichen einer Depression und/oder Suizidgedanken unverzüglich ihrem behandelnden Arzt mitzuteilen.
Patienten, die Anzeichen von Depressionen zeigen, müssen unter der Therapie mit Avonex engmaschig überwacht und entsprechend behandelt werden. In diesen Fällen ist ein Abbruch der Therapie mit Avonex in Erwägung zu ziehen (siehe «Kontraindikationen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Avonex ist mit Vorsicht bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Krampfanfällen und bei mit Antiepileptika behandelten Patienten anzuwenden, insbesondere wenn deren Epilepsie mit Antiepileptika nicht hinreichend beherrscht wird (siehe «Interaktionen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit schwerer Nieren- oder Leberinsuffizienz bzw. mit schwerer Myelosuppression geboten.
Thrombotische Mikroangiopathie (TMA)
Bei der Behandlung mit Interferon beta-Arzneimitteln wurden Fälle von thrombotischer Mikroangiopathie, manifestiert als thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP) oder hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS), einschliesslich Fälle mit Todesfolge, berichtet. Die Ereignisse wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der Behandlung gemeldet und können mehrere Wochen bis mehrere Jahre nach Beginn der Behandlung mit Interferon beta auftreten. Zu den frühen klinischen Zeichen gehören eine Thrombozytopenie, Neuauftreten einer Hypertonie, Fieber, ZNS-Symptome (z.B. Verwirrtheit und Parese) und eine eingeschränkte Nierenfunktion. Zu den Laborbefunden, die auf TMA hinweisen können, gehören verminderte Thrombozytenzahlen, erhöhte Serum-Laktatdehydrogenase (LDH)-Spiegel aufgrund von Hämolyse sowie Schistozyten (fragmentierte Erythrozyten) im Blutausstrich. Daher werden beim Beobachten klinischer Zeichen einer TMA weitere Untersuchungen des Thrombozytenspiegels, der Serum-LDH, des Blutausstriches und der Nierenfunktion empfohlen. Bei Diagnose einer TMA ist eine umgehende Behandlung (ggf. mit Plasmaaustausch) erforderlich und ein sofortiges Absetzen von Avonex wird empfohlen.
Nephrotisches Syndrom
Während der Behandlung mit Interferon beta-Präparaten wurden Fälle von nephrotischem Syndrom mit unterschiedlichen zugrunde liegenden Nephropathien berichtet, darunter kollabierende fokal-segmentale Glomerulosklerose (FSGS), Minimal-changes-Glomerulopathie (MCGP), membranoproliferative Glomerulonephritis (MPGN) und membranöse Glomerulopathie (MGP). Die Ereignisse wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der Behandlung gemeldet und können nach mehreren Jahren der Behandlung mit Interferon beta auftreten. Ein regelmässiges Monitoring auf frühe Anzeichen oder Symptome, wie z.B. Ödeme, Proteinurie und eingeschränkte Nierenfunktion, vor allem bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Nierenerkrankungen, wird empfohlen. Eine sofortige Behandlung des nephrotischen Syndroms ist erforderlich und ein Absetzen der Behandlung mit Avonex sollte erwogen werden.
In Anwendungsbeobachtungen nach der Marktzulassung von Interferon beta wurde von Leberschädigungen einschliesslich erhöhter Leberenzymspiegel im Serum, Hepatitis, Autoimmun-Hepatitis und Leberversagen berichtet. Bei einigen Patienten kam es in Folge einer wiederholten Gabe von Avonex zu einem erneuten übermässigen Anstieg der Leberenzymspiegel im Serum. In einigen Fällen erfolgte dies bei begleitender Behandlung mit anderen Arzneimitteln, für die eine leberschädigende Wirkung bekannt ist. Der mögliche verstärkende Einfluss der Gabe mehrerer Arzneimittel oder weiterer lebertoxischer Substanzen (z.B. Alkohol) wurde bisher nicht untersucht. Die Patienten sollten auf Anzeichen einer Leberschädigung hin regelmässig überwacht werden. Ausserdem ist Vorsicht geboten, wenn Interferone zusammen mit anderen, als lebertoxisch eingestuften Arzneimitteln verabreicht werden.
Patienten mit Herzerkrankungen wie Angina pectoris, dekompensierter Herzinsuffizienz oder Arrhythmie sind während der Behandlung mit Avonex sorgfältig auf eine mögliche Verschlechterung ihres klinischen Zustands hin zu überwachen. Die Symptome des grippeähnlichen Syndroms, die während der Behandlung auftreten können, können eine zusätzliche Belastung für Patienten mit schweren zugrundeliegenden Herzerkrankungen darstellen.
Bei der Gabe von Interferon können bestimmte, wenngleich in der Regel nicht behandlungsbedürftige Veränderungen der Laborwerte auftreten. Es kann zur Verminderung der Zahl von Lymphozyten, Leukozyten, Thrombozyten und Neutrophilen im peripheren Blut sowie zur Verringerung des Hämatokrits kommen. Bei einer Interferonbehandlung wird allgemein ein vorübergehender Anstieg des Kreatinins, des Harnstoff-Stickstoffs, des Kaliums, und der Serum-Alanintransaminase sowie der Aspartattransaminase beobachtet. Zusätzlich kann es zu einem vorübergehenden leichten Abfall des Serumcalciums kommen.
Neben den Laborparametern, die normalerweise bei Patienten mit Multipler Sklerose erforderlich sind, wird während der Behandlung mit Avonex zusätzlich eine Überwachung des Gesamt-Blutbilds und des Leukozyten-Differenzialblutbilds, der Thrombozytenzahl und der übrigen Laborwerte (einschliesslich Leberfunktionstests) empfohlen. Bei myelosupprimierten Patienten ist möglicherweise eine häufigere Überprüfung des Gesamt-Blutbilds mit Differenzialblutbild und Thrombozytenzählung erforderlich.
Reaktionen an der Injektionsstelle, einschliesslich Nekrose
In der Post-Marketing Phase wurden Fälle von Nekrose an der Injektionsstelle gemeldet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Um das Risiko von Reaktionen an der Injektionsstelle zu minimieren, sollten die Patienten angewiesen werden, eine aseptische Injektionstechnik anzuwenden und die Injektionsstellen bei jeder Dosis zu wechseln.
Das Verfahren zur Selbstinjektion durch den Patienten sollte regelmässig überprüft werden, insbesondere wenn Reaktionen an der Injektionsstelle aufgetreten sind. Wenn der Patient eine Verletzung in der Haut bemerkt, die mit einer Schwellung oder einem Flüssigkeitsaustritt an der Injektionsstelle einhergehen kann, sollte der Patient aufgefordert werden, mit seinem Arzt / seiner Ärztin zu sprechen. Ob die Therapie nach dem Auftreten einer Nekrose an einer einzelnen Stelle abgebrochen werden sollte, hängt vom Ausmass der Nekrose ab. Bei Patienten, die die Therapie mit Avonex fortsetzen, nachdem eine Nekrose an der Injektionsstelle aufgetreten ist, sollte die Verabreichung von Avonex an der betroffenen Stelle vermieden werden, bis diese vollständig verheilt ist. Beim Auftreten mehrerer Läsionen ist die Injektionsstelle zu wechseln oder die Therapie bis zur Abheilung abzubrechen.
Patienten können unter Avonex Antikörper entwickeln. Diese Antikörper reduzieren die Aktivität von Interferon beta-1a in vitro (neutralisierende Antikörper). Neutralisierende Antikörper sind mit einer Reduktion des in vivo biologischen Effekts von Avonex assoziiert und können unter Umständen mit einer Reduktion der klinischen Wirksamkeit zusammenhängen. Es wird geschätzt, dass das Plateau für die Bildung von Antikörpern nach 12 Monaten Behandlung erreicht ist. Daten von Patienten, welche bis zu 2 Jahren mit Avonex behandelt wurden, deuten darauf hin, dass ca. 8% resp. 4% dieser Patienten neutralisierende Antikörper entwickeln.
Da verschiedene Testverfahren zur Bestimmung von Serumantikörpern gegen Interferone verwendet werden, ist ein Vergleich der Antigenität unterschiedlicher Präparate nur begrenzt möglich.
Die Antikörperbestimmung erfolgt mittels eines Avonex-spezifischen Assay, der jedoch zurzeit weder kommerziell erhältlich ist noch in der Schweiz durchgeführt werden kann. Weitere Informationen zu diesem Test können bei der Vertriebsfirma bezogen werden.
Respiratorisches System
Atemwegserkrankungen wie Lungeninfiltration, Pneumonitis, Pneumonie oder pulmonal-arterielle Hypertonie wurden in seltenen Fällen bei Patienten unter Therapie mit Interferon festgestellt (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Patienten, bei denen respiratorische Symptome auftreten, sollten engmaschig überwacht werden und die Therapie mit Interferon beta-1a muss, falls erforderlich, abgebrochen werden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Fertigspritze bzw. pro Fertigpen, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

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