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Fachinformation zu Helixate® NexGen 250/500/1000 IE:CSL Behring (Schweiz) AG
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Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
Reg.InhaberStand d. Info. 

Dosierung/Anwendung

Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Mit jeder injizierten Einheit Faktor VIII pro kg Körpergewicht lässt sich im Mittel ein Anstieg der Faktor-VIII-Aktivität im Plasma von etwa 2% erreichen. Nach folgenden Formeln kann daher der mit einer gegebenen Dosis zu erwartende Anstieg des Faktor-VIII-Plasmaspiegels ungefähr berechnet werden:
Erwarteter Faktor-VIII-Anstieg (in % der Norm) = 2 × verabreichte Einheiten : Körpergewicht (in kg).
Benötigte Einheiten = Körpergewicht (in kg) × gewünschter Faktor-VIII-Anstieg (in % der Norm) × 0,5.
Die Dosierung und die Dauer der Faktor-VIII-Gabe richten sich nach dem Gewicht des Patienten, dem Grad des Faktor-VIII-Mangels, Ort und Ausmass der Blutung, Hemmkörpertiter und gewünschter Faktor-VIII-Plasmaspiegel.

Dosierung mit kontinuierlicher Infusion
In einer klinischen Studie mit erwachsenen Hämophilie A Patienten, bei denen ein grösserer chirurgischer Eingriff durchgeführt wurde, konnte gezeigt werden, dass Helixate NexGen für die Anwendung als kontinuierliche Infusion bei chirurgischen Eingriffen verwendet werden kann (prä- und postoperativ). In dieser Studie wurde, wie auch bei anderen intravenösen Langzeitinfusionen üblich, zur Vermeidung einer Thrombophlebitis an der Infusionsstelle Heparin eingesetzt.
Die Clearance, die für die Berechnung der initialen Infusionsrate benötigt wird, kann entweder durch die präoperative Bestimmung des individuellen FVIII-Abfalls oder könnte aufgrund der Ergebnisse einer PK-Studie durch Verwendung eines initialen Durchschnittswertes (3,0–3,5 ml/h/kg) mit entsprechender nachfolgender Anpassung der Infusionsrate anhand der gemessenen FVIII-Werte erhalten werden.
Infusionsrate (in IE/kg/h) = Clearance (in ml/h/kg) × gewünschten Faktor VIII-Plasmaspiegel (in IE/ml).

Therapie von Blutungen
Die folgende Tabelle enthält Richtwerte für eine Faktor-VIII-Mindestaktivität (in % der Norm), die während des angegebenen Zeitraums nicht unterschritten werden sollten:

Schwere der Blutung/ Benötigter      Dosierung      
Art des chirur-      Faktor-VIII-    (Stunden)/Begischen Eingriffs    Plasmaspiegel   handlungsdauer 
                     (%) (I.E./dl)   (Tage)         
Blutungen            20–40           Injektion alle 
Gelenkblutungen im                   12–24 Stunden  
Frühstadium,                         für mindestens 
Muskelblutungen                      1 Tag, bis die 
oder Blutungen                       (durch Schmerim Mundbereich                       zen erkennbare)
                                     Blutung sis
                                     tiert bzw.     
                                     Wundheilung    
                                     erreicht ist.  
Ausgeprägte          30–60           Injektion alle 
Gelenkblutungen,                     12–24 Stunden  
Muskelblutungen                      für 3–4 Tage   
oder Hämatome                        oder länger    
                                     wiederholen,   
                                     bis die        
                                     Schmerzen und  
                                     Behinderungen  
                                     beseitigt sind.
Schwere der Blutung/ Benötigter      Dosierung      
Art des chirur-      Faktor-VIII-    (Stunden)/Begischen Eingriffs    Plasmaspiegel   handlungsdauer 
                     (%) (I.E./dl)   (Tage)         
Lebensbedrohliche    60–100          Injektion alle 
Blutungen wie Ge-                    8–24 Stunden   
hirnblutungen,                       wiederholen bis
Blutungen im                         die Gefahr für 
Rachenbereich,                       den Patienten  
schwere Blutungen                    vorüber ist.   
im Bauchbereich                                     
Chirurgische Ein-    30–60           Injektion alle 
griffe                               24 Stunden;    
Kleinere Eingriffe,                  mind. 1 Tag,   
einschliesslich                      bis die Wund-  
Zahnextraktion                       heilung er-    
                                     reicht ist.    
Grössere Eingriffe   80–100          a) Bolus-Injek-
                     (prä- und       tion           
                     postoperativ)   Injektion alle 
                                     8–24 Stunden   
                                     Wiederholen,   
                                     bis ausreichen-
                                     de Wundheilung 
                                     erreicht ist;  
                                     dann für mind. 
                                     7 Tage einen   
                                     Faktor VIII-   
                                     Spiegel von    
                                     30–60% aufrecht
                                     erhalten.      
                                     b) Kontinuier- 
                                     liche Infusion 
                                     Präoperative   
                                     Erhöhung der   
                                     Faktor VIII-   
                                     Aktivität durch
                                     initiale Bolus 
                                     Injektion und  
                                     direkt         
                                     anschliessender
                                     kontinuier-    
                                     licher Infusion
                                     (in IE/kg/h).  
                                     Dann Anpassung 
                                     entsprechend   
                                     der täglichen  
                                     Clearance des  
                                     Patienten und  
                                     des gewünschten
                                     Faktor VIII-   
                                     Plasmaspiegels 
                                     für mindestens 
                                     7 Tage.
Die Dosis und das Dosierungsintervall sollten im Einzelfall aufgrund der klinischen Wirksamkeit festgesetzt werden. Insbesondere
zu Beginn der Behandlung können höhere Dosen notwendig sein.

Helixate NexGen eignet sich für Patienten aller Altersstufen.

Langzeitprophylaxe bei schwerer Hämophilie A
Für die blutungsvorbeugende Dauerbehandlung bei schwerer Hämophilie A sind, soweit nicht anders verordnet, im Abstand von 2 bis 3 Tagen 10 bis 50 IE Helixate NexGen pro kg Körpergewicht zu verabreichen. In manchen Fällen, besonders bei jüngeren Patienten, können kürzere Dosierungsabstände oder höhere Einzeldosen erforderlich sein.

Art und Dauer der Anwendung
Die gebrauchsfertige Helixate NexGen-Lösung wird intravenös injiziert oder infundiert.
Die Trockensubstanz wird im beigefügten Lösungsmittel nach Erwärmen auf Raumtemperatur (nicht über 37 °C) unter kreisenden Bewegungen vollständig gelöst. Bei der Herstellung und anschliessenden i.v. Gabe der Lösung ist darauf zu achten, dass sterile Bedingungen eingehalten werden.
Für die Verwendung von Helixate NexGen-Lösung mit kontinuierlicher Infusion, sollte der Infusionsbeutel alle 24 Stunden erneuert werden. In-vitro -Studien haben gezeigt, dass rekonstituierte Lösung von Helixate NexGen-Lösung während 24 Stunden bei 30 °C stabil bleibt. Dies sollte berücksichtigt werden, falls die kontinuierliche Infusion nicht unmittelbar nach der Rekonstitution gestartet wird.
Mit den angegebenen Dosierungsformeln kann der wirkliche Bedarf an Faktor VIII nur annähernd errechnet werden. Das Erreichen einer gewünschten Faktor-VIII-Aktivität im Plasma muss gerinnungsanalytisch überprüft werden. Besonders bei grösseren chirurgischen Eingriffen sind Kontrollen der Faktor-VIII-Plasmaspiegel unerlässlich.

Patienten mit Faktor VIII-Hemmkörpern
Wird der erwartete Faktor-VIII-Spiegel nicht erreicht oder wird die Blutung mit der errechneten Dosis nicht beherrscht, ist an das Vorhandensein eines Faktor-VIII-Hemmkörpers (Inhibitor) zu denken. Mit geeigneten Labortests sollte das Vorhandensein von Hemmkörpern überprüft werden.
Beträgt der Hemmkörpertiter weniger als 10 Bethesda-Einheiten (B.E.) pro ml, kann die Gabe von zusätzlichem rekombinantem Faktor VIII die Hemmkörper neutralisieren und die Fortsetzung einer klinisch effektiven Therapie mit Helixate NexGen ermöglichen. Die notwendige Dosis ist jedoch bei Vorhandensein von Hemmkörpern variabel und muss entsprechend der klinischen Wirksamkeit und den Ergebnissen der Faktor VIII-Aktivitätsbestimmung im Plasma angepasst werden. Bei Patienten mit einem Hemmkörpertiter von mehr als 10 B.E. oder einem grossen Faktor VIII-Bedarf in der Anamnese muss die Gabe von (aktiviertem) Prothrombin-Komplex-Konzentrat (PPSB) oder von rekombinantem aktivierten Faktor VII (rFVIIa) erwogen werden. Diese Therapien sollten nur von Ärzten durchgeführt werden, die über Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit Hämophilie verfügen.

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