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Fachinformation zu Gadovist® 1,0 Injektionslösung:Bayer (Schweiz) AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
V08CA09
Wirkungsmechanismus
Gadovist 1,0 ist ein paramagnetisches Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie (MRT). Die Kontrastmittelwirkung beruht auf Gadobutrol, einem neutralen (nicht ionischen) Komplex aus Gadolinium (Gd3+) und dem makrozyklischen Liganden Dihydroxy-hydroxymethylpropyl-tetraaza-cyclododecan-triessigsäure (Butrol).
Nach Injektion von Gadovist 1,0 lassen sich in Arealen mit durchlässiger oder fehlender Blut-Hirn-Schranke aufgrund einer veränderten Durchblutung bzw. eines vergrösserten Extrazellulärraums, z.B. bei Primär- und Sekundärtumoren, entzündlichen Erkrankungen, myelinabbauenden Erkrankungen über den reinen MRT-Nativscan hinausgehende diagnostische Aussagen machen.
Wenn T1-gewichtete Scanningsequenzen in der Protonen-Magnetresonanztomographie verwendet werden, führt die durch das Gadolinium-Ion verursachte Verkürzung der Spin-Gitter-Relaxationszeit der angeregten Atomkerne zu einem Anstieg der Signalintensität und damit zu einer Erhöhung des Bildkontrastes bei bestimmten Geweben. Bei T2*-gewichteten Gradientenechosequenzen führt die Induktion lokaler Magnetfeldschwankungen durch das hohe magnetische Moment von Gadolinium ebenso wie das Vorliegen hoher Konzentrationen (bei Bolusinjektion) jedoch zu einer Abnahme der Signalstärke.
Gadobutrol führt selbst bei niedriger Konzentration infolge der ausgeprägten Relaxivität zu einer deutlichen Verkürzung der Relaxationszeiten. Die Relaxivität von Gadobutrol, die in vitro unter physiologischen Bedingungen und klinisch relevanten Feldstärken (1,5 und 3,0 T) untersucht wurde, liegt im Bereich von 4,4-5,2 l/(mmol·sec) (siehe Tabelle 1).
Tabelle 1: Bereich der T1-Relaxivität l/(mmol·sec) von Gadolinium-basierenden Kontrastmitteln (GBCAs), in vitro untersucht unter physiologischen Bedingungen bei 1,5 und 3 T

Makrozyklische GBCAs

Lineare GBCAs

Feldstärke (T)

Gadobutrol

Gadotersäure

Gadoteridol

Gadodiamid

Gadobenat

Gadoxetat

1,5

4,6-5,2

3,6-3,9

4,1-4,3

4,3-4,5

6,2-6,3

6,9-7,3

3,0

4,4-5,0

3,3-3,5

3,4-3,7

3,5-4,0

5,0-5,5

5,4-6,2

Der makrozyklische Ligand bildet einen Komplex mit dem paramagnetischen Gadoliniumion mit einer äusserst hohen in vivo- und in vitro-Stabilität. Gadobutrol ist eine sehr gut wasserlösliche, extrem hydrophile Verbindung mit einem Verteilungskoeffizienten zwischen n-Butanol und Puffer bei pH 7,6 und Raumtemperatur von etwa 0,006. Die Substanz weist keine inhibitorische Wechselwirkung mit Enzymen auf. Gadovist 1,0 aktiviert das Komplementsystem (in in vitro-Versuchen) erst in Konzentrationsbereichen, die deutlich über den mit den diagnostischen Dosierungen erreichbaren liegen.
Die Komplexstabilität verschiedener GBCAs wurde in-vitro unter physiologischen Bedingungen untersucht.
Bei den makrozyklischen Kontrastmitteln Gadobutrol, Gadoteridol und Gadoterat-Meglumin wurde während der Inkubationszeit von 15 Tagen bei 37°C keine Freisetzung von Gadolinium-Ionen beobachtet (siehe Tabelle 2).
Tabelle 2: Freisetzung von Gadolinium (Gd) nach 15 Tagen bei zuvor unbehandeltem Humanserum (bei pH 7,4 und 37°C) und initiale Geschwindigkeit der Gd-Freisetzung, ermittelt anhand HPLC-ICP-MS-Analyse (95 %-Konfidenzintervall in Klammern)

Strukturklasse von GBCA

INN

Gd3+-Freisetzung nach 15 Tagen (%)

Initiale Geschwindigkeit (%/Tag)

Linear-nichtionisch

Gadodiamid

20 (17-20) %

0,16 (0,15-0,17) %/Tag

Linear-ionisch

Gadobenat-Dimeglumin

1,9 (1,3-2,1) %

0,18 (0,13-0,38) %/Tag

Gadoxetat-Dinatrium

1,1 (0,8-1,2) %

0,07 (0,05-0,08) %/Tag

Makrozyklisch

Gadobutrol

Alle Messungen lagen unterhalb der Bestimmungsgrenze
(d.h. < 0,1% nach 15 Tagen)

Gadoteridol

Gadoterat-Meglumin

Pharmakodynamik
Siehe auch unter «Wirkungsmechanismus».
Klinische Wirksamkeit
In einer intra-individuellen Crossover-Vergleichsstudie wurde Gadobutrol in einer reduzierten Dosis von 0,075 mmol/kg mit Gadoterat-Meglumin in seiner Standarddosis von 0,1 mmol/kg für die kontrastverstärkte Magnetresonanztomographie des zentralen Nervensystems bei 141 Patienten mit kontrastverstärkten Hirnläsionen verglichen. Die primären Variablen waren Verbesserung des Läsionskontrastes, Morphologie der Läsion und Abgrenzung der Läsionsgrenze (gemittelter Wert über 3 verblindete Beobachter). Die Nicht-Unterlegenheit für die Verbesserung gegenüber der nicht-verstärkten MRT wurde für alle drei primären Variablen unter Anwendung einer Abweichung von 0,2 nachgewiesen (mindestens 80 % der Wirkung blieben erhalten). Die mittlere Anzahl der mit Gadobutrol (2,14) und Gadoterat (2,06) erkannten Läsionen war ähnlich. Die Sensitivität (gemittelter Wert über 3 verblindete Beobachter) betrug bei Gadobutrol sowie bei Gadoterat 57,6%.
Siehe auch unter «Wirkungsmechanismus».

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