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Fachinformation zu BeneFIX®:Pfizer AG
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Dosierung/Anwendung

Die Therapie muss unter Aufsicht eines in der Behandlung von Hämophilie erfahrenen Arztes eingeleitet werden.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren. Die Patienten können eine der ablösbaren Etiketten von der Durchstechflasche in ihrem Tagebuch einkleben um die Chargennummer zu dokumentieren.
Kontrolle der Behandlung
Zur Bestimmung der benötigten Dosis und Infusionshäufigkeit wird während der Behandlung eine genaue Kontrolle des Faktor-IX-Spiegels empfohlen. Das Ansprechen des individuellen Patienten auf Faktor IX kann individuell unterschiedlich sein, da individuell schwankende Halbwertszeiten und Wiederfindungsraten (recovery-Werte) gefunden werden. Bei unter- oder übergewichtigen Patienten kann eine Anpassung der auf dem Körpergewicht basierenden Dosis erforderlich sein. Insbesondere bei grösseren chirurgischen Eingriffen ist eine präzise Überwachung der Substitutionstherapie durch Gerinnungsanalyse (Faktor-IX-Aktivität im Plasma) unerlässlich.
Bei Verwendung des einstufigen In-vitro-Gerinnungstests auf Basis der Thromboplastinzeit (aPTT) zur Bestimmung der Faktor-IX-Aktivität in Blutproben des Patienten können die Ergebnisse der Faktor-IX-Aktivität sowohl von der Art des verwendeten aPTT-Reagenz als auch vom verwendeten Referenzstandard erheblich beeinflusst werden. Dies ist besonders dann zu beachten, wenn das Labor und/oder die im Test verwendeten Reagenzien gewechselt werden.
Dosierung
Die Behandlung mit allen Faktor-IX-Präparaten, einschliesslich BeneFIX, erfordern eine individuelle Anpassung der Dosierung. Dosierung und Dauer der Substitutionstherapie sind vom Schweregrad des Faktor-IX-Mangels, Ort und Ausmass der Blutung und vom klinischen Zustand des Patienten abhängig.
Die Anzahl der verabreichten Faktor-IX-Einheiten wird in Internationalen Einheiten (I.E.), die dem aktuellen WHO-Standard für Faktor-IX-Präparate entsprechen, angegeben. Die Faktor-IX-Aktivität im Plasma wird entweder in Prozenten (bezogen auf normales Plasma vom Menschen) oder in Internationalen Einheiten (bezogen auf einen internationalen Standard für Faktor IX im Plasma) angegeben.
Eine Internationale Einheit (I.E.) an Faktor-IX-Aktivität entspricht der Menge von Faktor IX in 1 ml normalem humanem Plasma.
Bedarfsbehandlung
Die Berechnung der benötigten Dosis an BeneFIX kann auf der Grundlage erfolgen, dass eine Einheit der Faktor-IX-Aktivität pro kg Körpergewicht bei Patienten ≥12 Jahre den Spiegel an zirkulierendem Faktor IX durchschnittlich um 0.7 I.E./dl, bei Patienten <12 Jahren durchschnittlich um 0.6 I.E./dl (üblicher Bereich, altersabhängig von 0.34 bis 1.4 I.E./dl) erhöht (= beobachtete Recovery, weitere Informationen siehe «Pharmakokinetik»).
Die benötigte Dosis wird unter Verwendung der nachfolgenden Formel bestimmt:
Erforderliche Faktor-IX-Einheiten (I.E.) = Körpergewicht (kg) × erwünschter Faktor-IX-Anstieg (%) oder (I.E./dl) × reziproke beobachtete Recovery.
Die zur Berechung gemäss obenstehender Formel erforderliche «reziproke beobachtete Recovery» ist daher bei Patienten ≥12 Jahre durchschnittlich 1.4 I.E./kg; bei Patienten <12 Jahre durchschnittlich 1.7 I.E./kg.
Die zu verabreichende Dosis und die Häufigkeit der Anwendung sollten stets an der individuellen klinischen Wirksamkeit ausgerichtet sein.
Bei den folgenden hämorrhagischen Ereignissen darf die Faktor-IX-Aktivität im angeführten Zeitraum nicht unter den angegebenen Aktivitätsspiegel im Plasma (in % des Normalwerts oder in I.E./dl) fallen. Die folgende Tabelle kann als Richtlinie für Blutungsepisoden und chirurgische Eingriffe verwendet werden:

Grad der Blutung/Art der Operation

Benötigter Faktor-IX- Spiegel (in % oder I.E./dl)

Dosierungshäufigkeit (Stunden)/Therapiedauer (in Tagen)

Blutung

Frühe Hämarthrose, Muskel- oder orale Blutung

20-40

Wiederholung alle 24 Stunden. Mindestens 1 Tag, bis die durch Schmerzen angezeigte Blutung gestillt oder Heilung erfolgt ist.

Mittelschwere Hämarthrose, Muskelblutung oder Hämatome

30-60

Injektion alle 24 Stunden für 3-4 Tage oder länger wiederholen, bis Schmerzen und Behinderungen beseitigt sind.

Lebensbedrohende Blutungen

60-100

Injektion alle 8-24 Stunden wiederholen, bis die Gefahr vorüber ist.

Chirurgische Eingriffe

Kleine, einschliesslich Zahnextraktionen

30-60

Alle 24 Stunden, mindestens 1 Tag, bis Wundheilung erreicht ist.

Grosse

80-100
(prä- und postoperativ)

Injektion alle 8-24 Stunden bis zur adäquaten Wundheilung wiederholen, danach Therapie für mindestens 7 weitere Tage fortsetzen, um eine Faktor-IX-Aktivität von 30%-60% (I.E./dl) aufrechtzuerhalten.

Prophylaxe
BeneFIX kann zur Langzeitprophylaxe von Blutungen bei Patienten mit schwerer Hämophilie B verabreicht werden. In klinischen Studien wurde zur routinemässigen Sekundärprophylaxe bei vorbehandelten Patienten (PTP) eine Dosis von ca. 40 I.E./kg (Bereich: 13-78 I.E./kg) in 3- bis 4-tägigem Abstand verabreicht.
In einigen Fällen, besonders bei jüngeren Patienten, können kürzere Dosierungsintervalle oder höhere Dosen erforderlich sein.
Überwachung im Hinblick auf Inhibitoren
Die Patienten müssen auf die Bildung von Faktor-IX-Inhibitoren überwacht werden. Wird die erwartete Faktor-IX-Aktivität im Plasma nicht erreicht oder können Blutungen nicht mit einer angemessenen Dosis gestillt werden, muss ein biologischer Test durchgeführt werden, um festzustellen, ob ein Faktor-IX-Inhibitor vorhanden ist.
Bei Patienten mit hohen Inihibitorspiegeln kann sich eine Faktor-IX-Therapie als nicht wirksam erweisen und andere therapeutische Massnahmen müssen in Betracht gezogen werden. Die Behandlung solcher Patienten sollte von Ärzten mit Erfahrung in der Behandlung von Hämophilie durchgeführt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Spezielle Dosierungsanweisungen
Pädiatrie
Es gibt für Kinder im Alter unter 6 Jahren in begrenztem Umfang Daten zur Bedarfsbehandlung und Behandlung bei chirurgischen Eingriffen mit BeneFIX.
Die mittlere Prophylaxedosis (±Standardabweichung) betrug 63.7 (±19.1) I.E./kg verabreicht in 3- bis 7-tägigem Abstand. Bei jüngeren Patienten können kürzere Dosierungsintervalle oder höhere Dosen erforderlich sein. Der Faktor-IX-Verbrauch zur Routineprophylaxe betrug bei den 22 auswertbaren Patienten pro Jahr 4'607 (±1'849) I.E./kg bzw. monatlich 378 (±152) I.E./kg.
Sowohl die Faktor-IX-Aktivität im Plasma, als auch die pharmakokinetischen Parameter, wie z.B. Recovery und Halbwertszeit, müssen entsprechend den klinischen Erfordernissen eng überwacht werden, um die Dosierung je nach Bedarf anzupassen.
Ältere Patienten
In den klinischen Studien mit BeneFIX war keine ausreichende Zahl von Patienten im Alter von 65 Jahren oder älter eingeschlossen, um feststellen zu können, ob diese Patienten anders auf die Behandlung reagieren als jüngere Patienten. Wie bei allen Patienten, die mit BeneFIX behandelt werden, muss die Dosis bei älteren Patienten individuell angepasst werden.
Art der Verabreichung
Nachdem das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung mit dem mitgelieferten Lösungsmittel (0.234%ige w/v Natriumchlorid-Lösung) aus der Fertigspritze aufgelöst wurde, wird BeneFIX intravenös (i.v.) verabreicht (siehe «Hinweise für die Handhabung»).
Die Lösung sollte sofort oder innerhalb von 3 Stunden verabreicht werden.
Die Anwendung als kontinuierliche Infusion ist nicht zugelassen und wird nicht empfohlen (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Unerwünschte Wirkungen» und «Sonstige Hinweise»).
BeneFIX sollte langsam injiziert werden, um lokalisierte Reaktionen wie Schmerzen und Brennen zu vermeiden. In den meisten Fällen wurde eine Injektionsrate von 4 ml/min verwendet. Die Injektionsrate sollte dem Zustand des Patienten angepasst werden.
Im Falle einer vermuteten Überempfindlichkeitsreaktion im Zusammenhang mit der Verabreichung von BeneFIX, sollte die Infusionsrate vermindert oder die Infusion gestoppt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Agglutination von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder der Spritze
Es wurde während der Verabreichung von BeneFIX über Agglutination von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder der Spritze berichtet. Es wurden keine unerwünschten Wirkungen im Zusammenhang mit diesen Berichten beobachtet. Um die Möglichkeit einer Agglutination zu minimieren, ist es wichtig, die Blutmenge, die in das Infusionsbesteck gelangt, zu begrenzen. Es darf kein Blut in die Spritze gelangen. Wenn eine Agglutination von roten Blutkörperchen im Schlauchsystem oder in der Spritze bemerkt wird, muss das ganze Material (Schlauchsystem, Spritze, BeneFIX-Lösung) verworfen werden und der Verabreichungsvorgang mit einer neuen Packung wiederholt werden.

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