ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Saizen® 8 mg click.easy:Merck (Schweiz) AG
Vollst. FachinformationDDDDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Vor Behandlungsbeginn ist eine klare Diagnosestellung mit einer detaillierten Abklärung der Hypophysenfunktion notwendig.
Patienten mit Down Syndrom, Bloom Syndrom oder Fanconi Anämie sollen nicht mit Saizen 8 mg behandelt werden.
Während der Behandlung mit Saizen 8 mg ist periodisch das Knochenalter zu bestimmen. Dies gilt insbesondere für Patienten in der Pubertät sowie für Patienten, die zusätzlich Schilddrüsenhormone erhalten, da bei diesen Patientengruppen die Reifung der Epiphysen sehr schnell vorangehen kann.
Nach erfolgtem Epiphysenschluss wird vor dem Weiterführen einer Therapie empfohlen, mittels endokriner Tests das Vorliegen eines Wachstumshormonmangels erneut zu bestätigen und die Substitutionstherapie mit den für Erwachsene empfohlenen, geringeren Dosen weiterzuführen.
Da ein Wachstumshormonmangel in seltenen Fällen ein frühes Zeichen für einen Hirntumor sein kann, ist ein solcher Tumor vor dem Behandlungsbeginn auszuschliessen. Alle präexistenten Neoplasien müssen inaktiv und ihre Behandlung abgeschlossen sein, bevor eine Therapie mit Saizen 8 mg eingeleitet wird.
Im Falle eines Somatropinmangels als Sekundärfolge einer Tumorbehandlung muss der Patient auf mögliche Rezidive hin überwacht werden, auch wenn die Tumor-Rezidivrate bei hGH-Substitutionstherapie nach heutigem Erkenntnisstand nicht erhöht ist. Die Behandlung mit Saizen 8 mg muss im Falle eines erneuten Tumorschubs eingestellt werden.
Es existieren nur limitierte Daten in Bezug auf das Risiko einer Tumorentstehung unter Wachstumshormon. Daher sollten Patienten, die mit Wachstumshormon behandelt werden, sorgfältig überwacht werden.
Patienten mit einem Wachstumshormonmangel infolge einer intrakraniellen Läsion sollten in regelmässigen Abständen auf ein Fortschreiten oder erneutes Auftreten der Krankheit untersucht werden.
Ein Defizit an extrazellulärem Volumen ist charakteristisch bei Patienten mit einem Wachstumshormonmangel. Nach Beginn der Behandlung mit Somatropin wird dieses Defizit rasch korrigiert.
Während einer Substitutionsbehandlung mit Wachstumshormon ist bei Erwachsenen eine Flüssigkeitsretention zu erwarten, welche mit Symptomen wie Ödemen, Gelenkschwellungen, Arthralgien, Myalgien oder Parästhesien einhergehen kann. Diese Symptome sind dosisabhängig und normalerweise vorübergehend. Bei einem persistierenden Ödem oder bei schweren Parästhesien sollte die Dosis reduziert werden, um der Entwicklung eines Karpaltunnelsyndroms vorzubeugen.
Saizen ist nicht indiziert zur Langzeitbehandlung von pädiatrischen Patienten, die an Wachstumsstörungen aufgrund eines genetisch bestätigten Prader-Willi Syndroms leiden, es sei denn, es wurde bei ihnen auch ein Wachstumshormonmangel diagnostiziert. Nach Einleitung einer Therapie mit Wachstumshormon liegen bei pädiatrischen Patienten mit Prader-Willi Syndrom, die einen oder mehrere der folgenden Risikofaktoren aufwiesen, Berichte über Schlafapnoe und plötzlichen Herztod vor: schwere Adipositas, Obstruktion der oberen Luftwege oder Schlafapnoe in der Anamnese oder nicht erkannte Atemwegsinfektionen.
Leukämie
Bei einer geringen Anzahl von Patienten mit Wachstumshormonmangel (einschliesslich solcher, welche mit Somatropin behandelt wurden) wurde über das Auftreten einer Leukämie berichtet. Die Inzidenz scheint jedoch mit derjenigen bei Kindern ohne Wachstumshormonmangel vergleichbar zu sein.
Hypothyreose
Während der Behandlung mit Saizen können die Schilddrüsenhormonspiegel im Serum infolge erhöhter peripherer Dejodierung von T4 zu T3 sinken. Es kann sich eine Hypothyreose entwickeln, welche bei Nichtbehandlung die Wirkung von Saizen beeinträchtigen kann. Deshalb sollte vor Beginn und regelmässig während einer Behandlung mit Saizen die Schilddrüsenfunktion überprüft werden. Eine während der Therapie mit Wachstumshormon auftretende Hypothyreose muss durch Gabe von Schilddrüsenhormon substituiert werden, um einen ausreichenden Behandlungseffekt des Wachstumshormons zu gewährleisten.
Benigne intrakranielle Hypertonie
Um ein vorbestehendes Papillenödem auszuschliessen, sollte vor Beginn einer Behandlung mit Saizen eine Funduskopie durchgeführt werden. Bei Verdacht auf ein Papillenödem, z.B. im Falle von schweren oder rezidivierenden Kopfschmerzen sowie bei Sehstörungen, Übelkeit und/oder Erbrechen wird eine Funduskopie zum Ausschluss eines Papillenödems empfohlen. Wird der Verdacht auf ein Papillenödem bestätigt, sollte die Diagnose einer benignen intrakraniellen Hypertonie (Pseudotumor cerebri) in Betracht gezogen und gegebenenfalls die Behandlung mit Saizen 8 mg ausgesetzt werden. Nach einem Therapieunterbruch normalisiert sich die idiopathische intrakranielle Hypertonie meist rasch. Über die Behandlung von Patienten nach intrakranieller Hypertonie liegen nur ungenügende Erfahrungen vor.
Wird die Wachstumshormonbehandlung wieder aufgenommen, ist eine engmaschige Überwachung auf mögliche Symptome einer intrakraniellen Hypertonie erforderlich.
Antikörper
Wie bei allen Somatropin-haltigen Präparaten ist es möglich, dass ein kleiner Anteil der Patienten unter der Therapie Antikörper gegen Somatropin entwickelt. Die Bindungskapazität dieser Antikörper ist in der Regel gering, und es gibt normalerweise keine Auswirkungen auf die Wachstumsrate.
In sehr seltenen Fällen, in denen hohe Antikörper-Konzentrationen erreicht werden, kann jedoch zum Beispiel bei Patienten, deren Minderwuchs durch eine Deletion innerhalb des Wachstumshormon-Genkomplexes bedingt ist, die Wirksamkeit der Wachstumshormon-Behandlung beeinträchtigt sein.
Bei Patienten mit bestätigtem Wachstumshormonmangel, die auf die Behandlung mit Saizen 8 mg nicht ansprechen, sollte deshalb nach Antikörpern gegen humanes Wachstumshormon gesucht und ausserdem die Schilddrüsenfunktion überprüft werden.
Insulinresistenz
Die Verabreichung von Wachstumshormon hat eine vorübergehende hypoglykämische Phase von etwa 2 Stunden zur Folge. Nach 2 bis 4 Stunden steigt der Blutzuckerspiegel trotz hoher Insulinkonzentrationen. Somatropin kann eine Insulinresistenz induzieren, die zu Hyperinsulinismus und in seltenen Fällen zu Hyperglykämie führen kann. Um eine Insulinresistenz zu erkennen, empfiehlt sich eine regelmässige Überprüfung des Blutzuckers. Faktoren, die das Risiko erhöhen, während der Behandlung mit Somatropin einen Diabetes zu entwickeln sind: Adipositas, positive Familienanamnese, Behandlung mit Steroiden oder vorbestehende verminderte Glucosetoleranz. Patienten, die einen dieser Faktoren aufweisen, müssen während einer Behandlung mit Saizen 8 mg engmaschig überwacht werden. Saizen sollte bei Patienten mit Diabetes mellitus sowie bei Patienten mit Diabetes mellitus in der Familienanamnese mit Vorsicht angewendet werden. Bei Diabetikern kann es erforderlich sein, die antidiabetische Therapie entsprechend anzupassen.
Entwickeln sich unter der Behandlung mit Somatropin prä-proliferative Veränderungen der Retina oder liegt eine proliferative Retinopathie vor, muss die Substitutionstherapie mit Somatropin abgebrochen werden. Bei Vorliegen einer stabilen, nicht-proliferativen Retinopathie ist hingegen kein Therapieabbruch erforderlich.
Epiphysenverschiebung des Oberschenkelknochens
Bei Patienten mit endokrinen Erkrankungen, wie Wachstumshormonmangel oder Hypothyreose, und bei Wachstumsschüben kann eine Epiphysenverschiebung des Oberschenkelknochens häufiger vorkommen. Bei Kindern, die mit Wachstumshormon behandelt werden, kann eine derartige Epiphysenlösung durch die zugrunde liegende endokrine Erkrankung oder durch die aufgrund der Behandlung erhöhte Wachstumsgeschwindigkeit verursacht werden. Jedes Kind, bei dem während der Behandlung mit Saizen ein Hinken einsetzt oder das über Hüft- oder Knieschmerzen klagt, muss entsprechend klinisch untersucht werden. Die Eltern sollten informiert werden, auf solche Symptome zu achten und sie ggf. umgehend dem Arzt mitzuteilen.
Patienten mit Minderwuchs aufgrund chronischer Niereninsuffizienz müssen regelmässig auf Progredienz einer renalen Osteodystrophie hin untersucht werden. Bei Kindern mit fortgeschrittener renaler Osteodystrophie konnte eine Epiphysenverschiebung des Oberschenkelknochens oder eine avaskuläre Nekrose des Femurkopfes beobachtet werden. Eine Verbindung zur Wachstumshormontherapie konnte nicht belegt werden. Vor Beginn der Therapie sollte eine Hüftradiographie durchgeführt werden.
Bei Kindern, die an chronischer Niereninsuffizienz leiden, darf die Behandlung erst nach Absinken der Nierenfunktion auf unter 50% des Normalwertes eingeleitet werden. Zur Bestätigung einer Wachstumsstörung muss das Wachstum vor Behandlungsbeginn ein Jahr lang beobachtet worden sein. Die Behandlung der chronischen Niereninsuffizienz sollte während der Wachstumshormontherapie wie üblich weitergeführt werden.
Erfolgt eine Nierentransplantation, ist die Behandlung mit Wachstumshormon zu beenden.
Bei Kleinwuchs infolge einer intrauterinen Wachstumsretardierung (SGA) sollten andere medizinische Gründe oder Behandlungen, die die Wachstumsstörung erklären könnten, vor Therapiebeginn ausgeschlossen werden.
Bei Kleinwuchs infolge SGA wird empfohlen, den IGF-1-Spiegel vor Therapiebeginn und danach zweimal jährlich zu messen. Falls der IGF-1-Spiegel wiederholt die auf das Alter und das Pubertätsstadium bezogenen Normwerte um mehr als +2 SD übersteigt, kann das IGF-1/IGFBP-3-Verhältnis bei Überlegungen zur Dosisanpassung berücksichtigt werden.
Die Erfahrungen mit einem Therapiebeginn bei Kleinwuchs infolge SGA nahe dem Pubertätsalter sind begrenzt. Daher wird ein Therapiestart nahe dem Pubertätsalter nicht empfohlen.
Bei Kleinwuchs infolge SGA wird empfohlen, die Insulin- und Blutzuckerspiegel vor Therapiebeginn zu messen und diese Untersuchungen jährlich zu wiederholen. Bei Patienten mit erhöhtem Risiko für die Entwicklung eines Diabetes mellitus (z.B. familiäre Disposition für Diabetes, Adipositas, Anstieg des Body Mass Index, schwere Insulinresistenz, Acanthosis nigricans) sollte ein oraler Glukosetoleranztest (OGTT) durchgeführt werden. Falls ein manifester Diabetes auftritt, sollte kein Wachstumshormon verabreicht werden.
Der Gewinn an Längenwachstum, der durch die Behandlung von Kleinwuchs infolge SGA mit Wachstumshormon erzielt wurde, kann teilweise verloren gehen, falls die Behandlung vor Erreichen der Endkörpergrösse beendet wird.
Die Erfahrungen bei Patienten mit Silver-Russell-Syndrom sind begrenzt.
Patientinnen mit Turner-Syndrom sind in regelmässigen Abständen sowie insbesondere bei Auftreten von Knochenschmerzen auf Anzeichen eines Morbus Scheuermann zu untersuchen.
Bei Vorliegen einer kompletten oder partiellen Hypophysenvorderlappeninsuffizienz kann eine Substitutionstherapie mit zusätzlichen Hormonen (z.B. Glukokortikoiden) notwendig sein. Um eine Wachstumshemmung zu vermeiden, muss die Dosierung einer solchen Zusatztherapie besonders sorgfältig eingestellt werden.
Die Behandlung mit menschlichen Proteinen kann zu Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Rötungen und Jucken an der Injektionsstelle) führen.
In vereinzelten Fällen wurden Injektionspräparate mit dem Konservierungsmittel Metacresol mit dem Auftreten einer Myositis in Verbindung gebracht. Bei Auftreten von Myalgien oder starken Schmerzen an der Injektionsstelle ist die Kreatinkinase zu bestimmen.
Bestätigt sich die Diagnose einer Myositis durch erhöhte Kreatinkinasewerte und eine Biopsie oder wird eine andere Überempfindlichkeit gegenüber Metacresol vermutet, muss Saizen 8 mg in einem Lösungsmittel ohne Metacresol aufgelöst oder durch ein Somatropinpräparat ohne dieses Konservierungsmittel ersetzt werden.
Um eine lokale Lipatrophie zu vermeiden, sollte die Injektionsstelle laufend gewechselt werden. Dies trifft speziell bei langzeitiger Anwendung von Saizen zu.
Wachstumshormonmangel bei Erwachsenen ist eine lebenslang andauernde Erkrankung und erfordert eine entsprechende Behandlung. Erfahrungen bei Patienten über 60 Jahre sowie allgemein Erfahrungen zur Langzeitbehandlung von Erwachsenen sind jedoch begrenzt.
Bei Auftreten akuter schwerer Erkrankungen ist der mögliche Nutzen der Therapie mit Somatropin sorgfältig gegenüber den potentiellen Risiken abzuwägen.

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home