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Fachinformation zu Recormon® PS 2000/3000/4000/5000/10’000/30’000:Roche Pharma (Schweiz) AG
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Dosierung/Anwendung

Eine Therapie mit Recormon sollte von Ärztinnen oder Ärzten eingeleitet werden, die Erfahrung in den oben genannten Indikationen haben.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Anämie bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung
Patienten sollten engmaschig überwacht werden, um sicherzustellen, dass die niedrigste zugelassene wirksame Dosis von Recormon angewandt wird um die Symptome der Anämie adäquat zu kontrollieren und dabei einen Hämoglobinwert unter oder gleich 12 g/dl (7,5 mmol/l) einzuhalten. Recormon-Dosissteigerungen bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sollten mit Vorsicht erfolgen. Bei Patienten mit schlechtem Ansprechen des Hämoglobinwerts auf Recormon sollten verschiedene Ursachen für das schlechte Ansprechen abgeklärt werden (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Eigenschaften/Wirkungen»). Die Anämiesymptome und ihre Folgeerscheinungen können sich abhängig von Alter, Geschlecht und allgemeinem Schweregrad der Erkrankung unterscheiden; daher ist eine Beurteilung des klinischen Verlaufs und des Zustandes des jeweiligen Patienten durch eine Ärztin oder einen Arzt erforderlich. Alle Recormon Formulierungen können sowohl subkutan als auch intravenös verabreicht werden, um das Hämoglobin auf einen Wert von maximal 12 g/dl (7,5 mmol) anzuheben.
Dabei wird bei subkutaner im Vergleich zu intravenöser Verabreichung das Ziel eines maximalen Hämoglobinwertes von 12 g/dl (7,5 mmol) mit einer um etwa 20-25% geringeren Dosis erreicht.
Aufgrund intraindividueller Schwankungen bei den Patienten können gelegentlich einzelne Hämoglobinwerte beobachtet werden, die über oder unter dem erwünschten Hämoglobinspiegel liegen. Derartige Hämoglobin-Schwankungen sollten mittels Anpassung der Dosis ausgeglichen werden, wobei der Hämoglobin-Zielbereich von 10 g/dl (6,2 mmol/l) bis 12 g/dl (7,5 mmol/l) zu berücksichtigen ist. Ein anhaltender Hämoglobinspiegel über 12 g/dl (7,5 mmol/l) sollte vermieden werden; Leitlinien für die richtige Anpassung der Dosis bei Auftreten von Hämoglobinwerten über 12 g/dl (7,5 mmol/l) werden weiter unten beschrieben.
Ein Hämoglobin-Anstieg um mehr als 2 g/dl (1,25 mmol/l) innerhalb eines Zeitraums von vier Wochen ist zu vermeiden. Falls es dazu kommt, ist wie vorgesehen eine geeignete Dosisanpassung vorzunehmen. Falls die Anstiegsrate von Hämoglobin 2 g/dl (1,25 mmol/l) in einem Monat überschreitet oder wenn der Hämoglobinspiegel ansteigt und sich dem Grenzwert von 12 g/dl (7,45 mmol/l) nähert, sollte die Dosis um ca. 25% gesenkt werden. Falls der Hämoglobinspiegel weiter ansteigt, sollte die Therapie unterbrochen werden, bis der Hämoglobinspiegel wieder zu sinken beginnt; an diesem Punkt sollte die Therapie mit einer Dosis, die um ca. 25% unter der zuvor verabreichten Dosis liegt, erneut begonnen werden.
Zur Aufrechterhaltung des Hämoglobinzielwertes soll sichergestellt werden, dass die niedrigste effektive Dosis zur Kontrolle der Anämie-Symptome von Recormon verwendet wird.
Bei Vorliegen einer Hypertonie oder kardiovaskulären, zerebrovaskulären oder peripheren vaskulären Erkrankungen sollten der wöchentliche Hämoglobinanstieg und der Hämoglobin-Zielwert individuell unter Berücksichtigung des klinischen Zustandsbilds ermittelt werden.
Die Therapie mit allen Recormon Formulierungen unterteilt sich in zwei Behandlungsphasen:
Korrekturphase
Subkutane Verabreichung
Die Anfangsdosis beträgt 3×20 IE/kg Körpergewicht pro Woche. Bei nicht ausreichendem Anstieg des Hämoglobinwertes (< 0,25 g/dl pro Woche), kann die Dosis in Abständen von 4 Wochen um jeweils 3×20 IE/kg/Woche erhöht werden. Die wöchentliche Dosierung kann auch auf tägliche Gaben verteilt verabreicht werden.
Intravenöse Verabreichung
Die Anfangsdosis beträgt 3×40 IE/kg Körpergewicht pro Woche. Die Dosis kann nach 4 Wochen auf 80 IE/kg Körpergewicht, 3× pro Woche, und, falls erforderlich, in monatlichen Abständen um weitere 20 IE/kg Körpergewicht, 3× pro Woche, erhöht werden.
Die maximale Wochendosis sollte unabhängig von der Art der Verabreichung 720 IE/kg Körpergewicht nicht überschreiten.
Erhaltungsphase
Zur Aufrechterhaltung eines Hämoglobinspiegels zwischen 10-12 g/dl wird die Dosierung zunächst auf 50% der zuletzt eingesetzten Dosis der Korrekturphase reduziert. Anschliessend wird die Dosierung in ein- bis zweiwöchigen Abständen individuell entsprechend dem Bedarf des Patienten eingestellt (Erhaltungsdosis).
Die Verabreichung der Erhaltungsdosis kann in einer einmal wöchentlichen subkutanen Gabe oder verteilt auf drei bis sieben Einzeldosen pro Woche erfolgen. Patienten, die in der einmal wöchentlichen Anwendung stabil sind, können auf eine Anwendung alle zwei Wochen umgestellt werden. In diesem Fall können Dosiserhöhungen nötig werden. Erfahrungsgemäss benötigen Patienten mit einem anfänglichen Hämoglobinwert unter 6 g/dl höhere Erhaltungsdosen als solche mit einem höheren anfänglichen Hämoglobinwert. Ein Hämoglobinwert von 12 g/dl sollte nicht überschritten werden.
Anwendung bei pädiatrischen Patienten
Pädiatrische klinische Studien haben ergeben, dass die Erhaltungsdosis im Mittel bei jüngeren Kindern höher als bei älteren war. Trotzdem wird empfohlen, sich an das angeführte Dosierungsschema zu halten, da die individuelle Ansprechbarkeit nicht vorhersagbar ist.
Anwendung bei älteren Patienten
Es wurden keine spezifischen Studien mit älteren Patienten durchgeführt. In die klinischen Prüfungen von Recormon war ein grosser Anteil älterer Patienten eingeschlossen. Es wurde keine Notwendigkeit einer speziellen Dosisanpassung bei älteren Patienten festgestellt.
Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion
Es wurden keine spezifischen klinischen Prüfungen mit Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion durchgeführt. Es liegen keine speziellen Dosierungsanweisungen vor.
Therapiedauer
Die Behandlung mit allen Recormon Formulierungen ist normalerweise eine Langzeittherapie. Die Unterbrechung der Therapie ist möglich und kann jederzeit erfolgen.
Tumorpatienten
Recormon sollte den Anämiepatienten (z.B. Hämoglobinwert ≤10 g/dl (6,2 mmol/l)) subkutan verabreicht werden. Die Anämiesymptome und ihre Folgeerscheinungen können sich je nach Alter, Geschlecht und allgemeinem Schweregrad der Erkrankung unterscheiden; daher ist eine Beurteilung des klinischen Verlaufs und des Zustands des jeweiligen Patienten durch einen Arzt erforderlich.
Die Wochendosis kann in einer einzigen Injektion oder verteilt auf 3 bis 7 Einzeldosen verabreicht werden.
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 450 IE/kg Körpergewicht pro Woche. Dabei kann eine fixe Dosis von 30 000 IE einmal pro Woche, basierend auf einem Durchschnittsgewicht der Patienten um 67 kg, bei Patienten ohne grössere Gewichtsabweichungen gegeben werden. Bei ungenügendem Ansprechen mit der Notwendigkeit einer Dosiserhöhung ist aber auf eine gewichtsbezogene Dosierung zurückzugreifen.
Aufgrund intraindividueller Schwankungen bei den Patienten können gelegentlich einzelne Hämoglobinwerte beobachtet werden, die über oder unter dem erwünschten Hämoglobinspiegel liegen. Derartige Hämoglobin-Schwankungen sollten mittels Anpassung der Dosis ausgeglichen werden. Der Hämoglobin Zielbereich liegt zwischen 10 g/dl (6,2 mmol/l) bis 12 g/dl (7,5 mmol/l). Ein anhaltender Hämoglobinspiegel über 12 g/dl (7,5 mmol/l) sollte vermieden werden.
Dosisanpassungen
Wenn nach 4-wöchiger Therapie der Hämoglobinwert um mindestens 1 g/dl (0,62 mmol/l) gestiegen ist, sollte die derzeitige Dosis beibehalten werden. Die Dosis sollte verdoppelt werden, wenn nach 4 Wochen der Hämoglobinwert nicht um mindestens 1 g/dl (0,62 mmol/l) gestiegen ist. Wenn nach 8-wöchiger Therapie der Hämoglobinwert nicht um mindestens 1 g/dl (0,62 mmol/l) angestiegen ist, ist ein weiterer Therapieerfolg fraglich.
Die maximale Dosis von 900 IE/kg Körpergewicht pro Woche sollte nicht überschritten werden.
Ist das individuelle Therapieziel eines Patienten erreicht, sollte die Dosis um 25 bis 50% reduziert werden, um diese Hämoglobinkonzentration zu erhalten. Eine entsprechende Dosistitration sollte in Erwägung gezogen werden. Beträgt der Anstieg des Hämoglobinwertes mehr als 2 g/dl (1,3 mmol/l) in 4 Wochen, sollte die Dosis um 25 bis 50% reduziert werden.
Falls der Hämoglobinwert 12 g/dl (7,5 mmol/l) überschreitet, sollte die Dosis um ca. 25 bis 50% gesenkt werden. Die Behandlung mit Recormon ist vorübergehend zu unterbrechen, wenn der Hämoglobinspiegel 13 g/dl (8,1 mmol/l) überschreitet. Nachdem der Hämoglobinspiegel wieder auf ≤12 g/dl (7,5 mmol/l) abgesunken ist, sollte die Therapie mit einer Dosis, die um ca. 25% unter der zuvor verabreichten Dosis liegt, erneut begonnen werden.
Nach Beendigung der Chemotherapie sollte die Behandlung mit Recormon bis zu 3 Wochen weitergeführt werden.
Zur Aufrechterhaltung des Hämoglobinzielwertes soll sichergestellt werden, dass die zur Kontrolle der Anämie-Symptome niedrigste effektive Dosis von Recormon verwendet wird.
Gewinnung von Eigenblut (Eigenblutspendeprogramm)
Die Recormon-Lösung wird intravenös über zwei Minuten verabreicht. Besteht die Möglichkeit einer Blutspende (Hämatokrit >33 Vol.-%), so ist die Recormon Formulierung nach der Blutabnahme zu applizieren. Ein Hämatokrit von 48 Vol.-% sollte während des gesamten Behandlungszeitraumes nicht überschritten werden.
Die individuelle Dosis soll vom behandelnden Arzt in Abhängigkeit von der erforderlichen Menge an zu spendendem Eigenblut und der endogenen Erythrozytenreserve des jeweiligen Patienten ermittelt werden.
1.Die erforderliche Menge an zu spendendem Eigenblut hängt vom erwarteten Blutverlust, dem Einsatz von blutsparenden Massnahmen und dem körperlichen Zustand des Patienten ab. Diese Menge soll so bemessen sein, dass sie ausreicht, homologe Transfusionen zu vermeiden. Sie ist in der Regel identisch mit der Anzahl angeforderter Blutkonserven. Die erforderliche Menge an zu spendendem Eigenblut wird in Einheiten ausgedrückt. Hierbei entspricht eine Einheit 450 ml Vollblut mit einem Hämatokriten von 40%.
2.Die Blutspendefähigkeit des Patienten ist in erster Linie abhängig von seinem Blutvolumen und dem Ausgangshämatokritwert. Diese beiden Variablen bestimmen die endogene Erythrozytenreserve, die wie folgt berechnet wird:
Endogene Erythrozytenreserve (ml) = Blutvolumen (ml) × (Hkt-33): 100.
Berechnung des Blutvolumens
Männer
Blutvolumen (ml) = 44 (ml/kg) × Körpergewicht (kg) + 1600 (ml).
Frauen
Blutvolumen (ml) = 41 (ml/kg) × Körpergewicht (kg) + 1200 (ml) (Körpergewicht >45 kg).
Die Notwendigkeit für eine Behandlung mit einer Recormon Formulierung sowie, falls gegeben, die Einzeldosis wird aus der erforderlichen Menge an zu spendendem Eigenblut und der endogenen Erythrozytenreserve bestimmt (anhand der folgenden Nomogramme).

Die so bestimmte Einzeldosis wird zweimal wöchentlich über 4 Wochen verabreicht. Eine maximale Dosis von 1600 IE/kg Körpergewicht/Woche sollte nicht überschritten werden.
Spezielle Anweisungen für die Applikation
Da in Einzelfällen anaphylaktoide Reaktionen beobachtet wurden, sollte die erste Verabreichung nur unter klinischen Bedingungen und unter Einhaltung einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 4 Stunden erfolgen.
Anämie bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung
Alle Recormon Formulierungen können subkutan oder intravenös verabreicht werden. Bei intravenöser Anwendung von Recormon sollte die Lösung über ca. 2 Minuten injiziert werden, z.B. den Hämodialyse-Patienten über die arteriovenöse Fistel im Anschluss an die Dialyse.
Bei nicht hämodialysierten Patienten mit renaler Anämie ist die subkutane Anwendung zu bevorzugen, um die Venen zu schonen. Die subkutane Injektion sollte ebenfalls langsam erfolgen. Dabei sollte nach Möglichkeit nicht mehr als 1 ml Injektionslösung an der gleichen Stelle verabreicht werden, weil bei empfindlichen Patienten lokale Schmerzreaktionen auftreten können. Grössere Volumen sollten an mehreren Stellen injiziert werden, oder die Injektionsnadel sollte intracutan zurückgezogen werden, und die weitere Injektion in eine andere Richtung erfolgen.
Sollte die subkutane Verabreichung vom Patienten selbst durchgeführt werden, so muss dieser über die Selbstverabreichung genau aufgeklärt und instruiert werden. Regelmässige Kontrollen durch den Arzt sind notwendig.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Eisen ist gegebenenfalls die Dosierung von rhEPO zu reduzieren, um einen zu raschen und zu starken Anstieg des Hämoglobins zu verhindern.

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