Unerwünschte WirkungenDie wichtigste Nebenwirkung von Cytosar Solution ist die Knochmarkdepression mit Leukopenie, Thrombozytopenie und Anämie. Weniger schwerwiegende Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Abdominalschmerzen, orale Ulzerationen und Leberfunktionsstörungen.
Hochdosistherapie
Mit hohen Dosierungen (2-3 g/m2) wurden im Gegensatz zu konventionellen Therapieschemata schwere, bisweilen lebensbedrohliche Komplikationen im Bereich des Zentralnervensystems, der Augen, des Magen-Darm-Traktes und der Lunge beobachtet.
Intrathekale Anwendung
Die intrathekale Anwendung kann zu systemischer Toxizität führen. Die häufigsten Nebenwirkungen bei intrathekaler Anwendung sind Übelkeit, Erbrechen und Fieber; diese Reaktionen sind meist mild und limitiert.
Bei Kindern sind Fälle von nekrotisierender Leukoenzephalopathie, teilweise mit Krampfanfällen, aufgetreten, wobei die Patienten teilweise gleichzeitig inthrathekal mit Methotrexat und/oder Hydrocortison sowie mit gleichzeitiger zentralnervöser Bestrahlung behandelt worden sind.
Weiter wurden Fälle von Paraplegie und isolierter Neurotoxizität beobachtet. Bei zwei Patienten traten nach Behandlung mit systemischer Chemotherapie, prophylaktischer ZNS-Bestrahlung und intrathekaler Cytarabingabe im Remissionsstadium Blindheit auf.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden im Zusammenhang mit einer Cytarabin-Therapie beobachtet:
Sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1'000, <1/100); selten (≥1/10'000, <1/1'000); sehr selten (<1/10'000); Häufigkeit unbekannt (Häufigkeit kann auf der Basis der vorliegenden Daten nicht abgeschätzt werden).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Sepsis (letaler Ausgang wurde beobachtet), Pneumonie, Infektionen (milde, schwere sowie manchmal fatale Fälle sind möglich) durch Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten oder Saprophyten.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Knochenmarkinsuffizienz, Thrombozytopenie, Anämie, megaloblastäre Anämie, Leukopenie, Neutropenie, Retikulozytopenie. Die Schwere hängt von der Dosierung und vom Therapieschema ab. Unter therapeutischen Dosen ist ein Abfall der Leukozyten und Thrombozyten innerhalb einer Woche mit einem Nadir um 12-14 Tage zu erwarten.
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit unbekannt: Einzelfälle von anaphylaktischen Reaktionen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), allergisches Ödem.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Häufigkeit unbekannt: Anorexie.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Zerebrale und zerebellare Dysfunktion, teilweise mit Persönlichkeitsveränderungen (bei hochdosierter Therapie), Somnolenz.
Häufig: Schwindel, Neuritis, Neurotoxizität, Kopfschmerzen (überwiegend bei hochdosierter Therapie), Paraplegie (bei intrathekaler Therapie).
Gelegentlich: Nystagmus, Dysarthrie, Ataxie, Denkstörungen, Koma, Krampfanfälle.
Sehr selten: periphere motorische und sensorische Neuropathie.
Einzelfälle von Paraplegie, nekrotischer Enzephalitis.
Augenerkrankungen
Häufig: Reversible Hornhautschäden und Konjunktivitis (kann mit Ausschlag auftreten; hämorrhagische Konjunktivitis möglich bei hochdosierter Therapie). Konjunktivitis kann durch die prophylaktische Gabe kortikosteroidhaltiger Augentropfen verhindert oder gemildert werden.
Sehr selten: Blindheit.
Herzerkrankungen
Selten: Perikarditis.
Sehr selten: Kardiomyopathien mit Todesfolge bei sehr hohen Dosen.
Häufigkeit unbekannt: Sinusbradykardie.
Gefässerkrankungen
Häufig: Thrombophlebitis.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr häufig: Akutes Atemnotsyndrom (Respiratory Distress Syndrome) mit rasch progredientem Lungenödem durch Erhöhung der Permeabilität der Alveolarkapillaren, und radiologisch ausgeprägter Kardiomegalie (10-30% bei hochdosierter Therapie, gelegentlich nach konventionellen Dosen). Diese pulmonalen Komplikationen sind meist reversibel.
Selten: Pneumonie, Dyspnoe, Thoraxschmerzen.
Sehr selten: Diffuse interstitielle Pneumonie bei Behandlung mit 1 g/m2 Cytosar Solution mit und ohne andere Chemotherapeutika (ohne direkten Zusammenhang zu Cytosar Solution).
Häufigkeit unbekannt: Oropharyngeale Schmerzen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit und Erbrechen einige Stunden über die Verabreichung hinaus (insbesondere nach schneller intravenöser Injektion), nekrotisierende Kolitis (Hochdosistherapie), Stomatitis, orale und anale Entzündungen oder Ulzerationen, Diarrhoe, Abdominalschmerzen, Ösophagitis, Halsschmerzen.
Selten: Bei hochdosierter Therapie schwere gastrointestinale Nekrosen oder Ulzerationen einschliesslich Pneumatosis cystoides intestinalis, welche eine Peritonitis, Sepsis oder Leberabszesse verursachen können.
Fälle von Ösophagusulkus. Einzelfälle akute Pankreatitis bei der Verabreichung von Cytarabin in Kombination mit anderen Präparaten.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr häufig: Leberfunktionsstörungen, Leberschäden mit Anstieg der cholestaseanzeigenden Enzyme und Hyperbilirubinämie bei hochdosierter Therapie (25-50%).
Selten: Ikterus.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Alopezie (eine vollständige Alopezie tritt bei der hochdosierten Therapie häufiger auf als bei einer Standardtherapie), Exanthem.
Häufig: Hautulzerationen.
Selten: Pruritus, Urtikaria, Hautpigmentierung; schwere Exantheme mit Desquamation (bei hochdosierter Therapie).
Häufigkeit unbekannt: palmar-plantare Erythrodysästhesie.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Harnretention, Nierenfunktionsstörungen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Fieber.
Selten: Schmerzhafte Entzündungserscheinungen oder Cellulitis an der Injektionsstelle nach subkutaner Injektion.
Untersuchungen
Sehr häufig: Anormale Knochenmarkbiopsie, anormaler Blutausstrich.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Cytarabin-Syndrom
Das Cytarabin-Syndrom äussert sich durch Fieber, Muskel- und Knochenschmerzen, gelegentlich Thoraxschmerzen, makulopapulöses Exanthem, Konjunktivitis und ein allgemeines Krankheitsgefühl und tritt gewöhnlich 6-12 Stunden nach Verabreichung auf. Zur Behandlung oder Prophylaxe dieses Syndroms hat sich die Verabreichung von Kortikosteroiden als hilfreich erwiesen. Werden die Symptome als behandelbar eingestuft, so sollte die kombinierte Anwendung von Kortikosteroiden bei fortgesetzter Therapie in Erwägung gezogen werden.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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