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Fachinformation zu Zeffix:GlaxoSmithKline AG
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Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Verabreichung wurde Lamivudin sowohl bei gesunden Probanden als auch bei HBV infizierten Patienten rasch absorbiert. Die maximale Lamivudin-Konzentration im Serum (Cmax) wurde 0.5 – 2 Stunden nach Einnahme von 100 mg Lamivudin erreicht und lag bei den Patienten im Steady-State bei 1.28 ± 0.56 μg/mL und bei den gesunden Personen nach einer einzelnen Dosis bei 1.05 ± 0.32 μg/mL. Die AUC über 24 Stunden lag nach den wiederholten Dosen von 100 mg Lamivudin bei 4.7 ± 1.7 μg•h/mL und bei 4.3 ± 1.4 μg•h/mL nach der Einzeldosis. Bei Mehrfachdosierung wurde keine klinisch signifikante Akkumulation des Wirkstoffs festgestellt.
Obwohl mit der Lösung zum Einnehmen im Vergleich zu den Tabletten leicht höhere Cmax-Werte erreicht wurden, war in Bezug auf die systemische Exposition (AUC∞) kein signifikanter Unterschied festzustellen. Die Lösung zum Einnehmen und die Tabletten können demnach als austauschbar betrachtet werden.
Die mittlere absolute Bioverfügbarkeit wurde in HIV-infizierten Patienten nach Einnahme der 150 mg Tablette oder der 10 mg/mL Suspension bestimmt und lag bei 86 ± 16% resp. 87 ± 13%. Es ist keine Dosierungsanpassung notwendig, wenn Lamivudin zusammen mit den Mahlzeiten eingenommen wird, da sich die Bioverfügbarkeit basierend auf der AUC nicht ändert, obwohl eine Verzögerung von tmax und eine Verringerung von Cmax beobachtet werden kann. Die Einnahme kann demnach nüchtern, mit oder nach dem Essen erfolgen.
Distribution
Aus Studien, in denen Lamivudin intravenös verabreicht wurde, ist bekannt, dass das mittlere Verteilungsvolumen 1,3 ± 0.4 L/kg beträgt. Lamivudin folgt im therapeutischen Dosisbereich einer linearen Pharmakokinetik und zeigt nur eine geringe, dosisunabhängige Plasmaproteinbindung an Albumin (16-36%).
Metabolismus
Metabolismus spielt bei der Elimination von Lamivudin eine untergeordnete Rolle. Arzneimittelwechselwirkungen sind wegen des beschränkten Lebermetabolismus (5-10%) und der geringen Plasmaproteinbindung von Lamivudin wenig wahrscheinlich.
Elimination
Lamivudin wird vorwiegend unverändert über den Urin ausgeschieden. Die beobachtete Eliminationshalbwertszeit liegt bei 18 bis 19 Stunden. Die mittlere systemische Clearance von Lamivudin beträgt ca. 0,3 L/h/kg, wobei die renale Clearance als unverändertes Arzneimittel via aktive tubuläre Sekretion stark überwiegt (70% äquivalent zu 0,27 L/h/kg).
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Eine Untersuchung an Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (jedoch ohne HIV- oder HBV-Infektion) zeigte die gute Verträglichkeit von Lamivudin, ohne dass die Substanz Veränderungen der Laborparameter oder des Nebenwirkungsprofils hervorgerufen hätte. Die Pharmakokinetik von Lamivudin wird durch eine Einschränkung der Leberfunktion nicht beeinflusst. Eine begrenzte Datenmenge von Lebertransplantationspatienten verdeutlichte, dass die eingeschränkte Leberfunktion keine signifikante Wirkung auf die Pharmakokinetik des Lamivudin ausübt, ausser wenn sie von einer Nierenfunktionsstörung begleitet wird.
Nierenfunktionsstörungen
Bei Untersuchungen an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde die Beeinflussung der Lamivudin-Eliminierung durch die Nierendysfunktion aufgezeigt. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance <50 mL/min ist eine Dosisreduktion erforderlich (vgl. «Dosierung / Anwendung»).
Ältere Patienten
Das pharmakokinetische Profil von Lamivudin bei älteren Patienten weist darauf hin, dass die mit dem normalen Altern verbundene Verminderung der Nierenfunktion keine klinisch signifikanten Auswirkungen auf die Lamivudin-Exposition hat, solange die Kreatinin-Clearance >50 mL/min ist (vgl. «Dosierung / Anwendung»).
Kinder und Jugendliche
Die Pharmakokinetik von Lamivudin bei Kindern wurde in einer Studie mit 53 pädiatrischen Patienten mit chronischer Hepatitis B untersucht. Kinder im Alter von 2-12 Jahren erhielten randomisiert Lamivudin-Dosen von 0.35 mg/kg zweimal täglich, 3 mg/kg einmal täglich 1.5 mg/kg zweimal täglich oder 4 mg/kg zweimal täglich über 28 Tage. Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren erhielten einmal täglich 100 mg Lamivudin. Lamivudin wurde rasch absorbiert (tmax 0.5 – 1 h). Im Allgemeinen verhielten sich Cmax und AUC im untersuchten Dosierungsbereich proportional zu den verabreichten Dosen. Die gewichtskorrigierte orale Clearance war im Alter von 2 Jahren am höchsten und nahm mit zunehmendem Alter ab. Ab 12 Jahren waren die Werte weitgehend mit denen von Erwachsenen vergleichbar. Die empfohlene Dosis für Kinder von 2 - 11 Jahren von 1 x täglich 3 mg/kg führte mit einer mittleren AUC im Steady-State von 5.9 ± 1.6 μg•h/mL zu einer vergleichbaren Exposition wie sie mit 1x täglich 100 mg bei Erwachsenen erreicht wird. Für Kinder unter 2 Jahren liegen nur begrenzte Daten zur Pharmakokinetik vor.
Schwangerschaft
Nach oraler Verabreichung von Lamivudin unterschied sich die Pharmakokinetik in der Spätphase der Schwangerschaft nicht von den Ergebnissen bei nicht-schwangeren Erwachsenen.
Die Lamivudin-Konzentrationen im Serum von Säuglingen bei der Geburt waren mit denen im Serum der Mutter und in der Nabelschnur bei der Entbindung vergleichbar.

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