AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Synercid ist bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Synercid oder anderen Streptograminen (z.B. Pristinamycin und Virginiamycin) kontraindiziert.
Synercid ist kontraindiziert bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz.
Vorsichtsmassnahmen
Einige in vitro Studien haben gezeigt, dass die Wirksamkeit von Synercid gegenüber Stämmen von S. aureus, welche resistent sind gegen Makrolide, Lincosamide und Typ B Streptogramine (MLSB-C Resistenz), verringert ist im Vergleich zu Isolaten, welche diesen Resistenzmechanismus nicht besitzen. Im Allgemeinen exprimieren die meisten Methicillin-resistenten S. aureus (MRSA) MLSB-C.
Da in den klinischen Studien kein EKG-Monitoring durchgeführt wurde, sollte Synercid bei Patienten mit einem Risiko für Arrhythmien (z. B. angeborenes QT-Syndrom, Herzhypertrophie, dilatierte Kardiomyopathie, Hypokaliämie, Bradykardie, Hypomagnesiämie und gleichzeitige Verabreichung mit Heilmitteln, welche eine QT-Verlängerung hervorrufen) mit Vorsicht eingesetzt werden.
Synercid ist ein Inhibitor von CYP3A4. Deshalb ist Vorsicht geboten wenn Synercid zusammen mit einem Wirkstoff verabreicht werden soll, der von diesem Enzymsystem metabolisiert wird. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Substrate verabreicht werden, die vorwiegend durch CYP3A4 metabolisiert werden und eine enge therapeutische Breite, (z.B. Cyclosporin) aufweisen. Unter diesen Umständen soll die gleichzeitige Verabreichung von anderen CYP3A4-Hemmern vermieden werden, ausser wenn eine Überwachung des Wirkstoffspiegels und/oder des Patienten gewährleistet werden kann (siehe «Interaktionen» und «Pharmakokinetik»).
Synercid darf nicht als Bolusinjektion verabreicht werden.
Um das Risiko einer venösen Reizung zu verringern, sollte nach Beendigung der Infusion die Vene mit einer 5%-igen Glukoselösung gespült werden. Das Spülen mit 0,9% NaCl-Lösung oder Heparin unmittelbar nach einer Synercid-Infusion wird nicht empfohlen.
Die Sicherheit und Wirksamkeit einer intravenösen Infusion, die von der empfohlenen Dauer von 60 Minuten abweicht, wurde nicht untersucht.
Episoden von Arthralgie und Myalgie, z.T. schwerwiegende, wurden bei Patienten, welche mit Synercid behandelt wurden, beobachtet. Bei gewissen Patienten können sich die Symptome durch eine Erhöhung des Dosierungsintervalles auf 12 Stunden verbessern. Der Behandlungsabbruch führte zu einem Rückgang der Symptome. Die Ätiologie dieser Myalgien und Arthralgien wird gegenwärtig noch untersucht.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Gegenwärtig liegen noch zu wenig Daten bei niereninsuffizienten Patienten vor, um eine Dosisreduktion empfehlen zu können. Synercid soll bei diesen Patienten mit Vorsicht eingesetzt werden.
Eingeschränkte Leberfunktion
Da zur Zeit keine Dosisempfehlung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion gemacht werden kann und weil einige Fälle mit Hyperbilirubinämie oder erhöhten Transaminasen aufgetreten sind, sollte Synercid bei Patienten mit leichter bis mittlerer Leberinsuffizienz mit Vorsicht eingesetzt werden. Synercid ist kontraindiziert bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz.
Während der Therapie kann eine isolierte Hyperbilirubinämie (primär konjugierte) auftreten. Diese wird vermutlich durch eine Kompetition zwischen Synercid und Bilirubin bei der Exkretion ausgelöst.
Zudem sind die Plasmakonzentrationen der Quinupristin-Metaboliten um mehr als das 5-fache erhöht, wenn der Gesamtbilirubinspiegel das 3-fache des oberen Labornormwertes überschreitet. Es ist nicht bekannt, welche Wirkung diese erhöhten Metabolitenspiegel in Bezug auf die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Synercid haben.
Ein isolierter, geringer Anstieg der Bilirubinwerte ist noch kein Grund, die Therapie abzubrechen. Dieser Entscheid sollte erst nach der Beurteilung des Gesamtzustandes des Patienten gefällt werden.
Wie bei anderen Antibiotika, kann die Anwendung von Synercid zu einer Besiedelung mit nicht-empfindlichen Keimen führen. Die Patienten sollten wiederholt untersucht werden. Sollte während der Therapie eine Superinfektion auftreten, müssen entsprechende Massnahmen ergriffen werden.
Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
In einer Segment II Studie an Ratten wurden Skelettveränderungen bei Föten beobachtet. Nach hohen Dosen wurden zudem eine Reduktion der fötalen Gewichte und eine verzögerte Verknöcherung beobachtet.
Es liegen keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vor. Synercid soll deshalb in der Schwangerschaft nur dann eingesetzt werden, wenn der Nutzen das potentielle Risiko übersteigt.
Bei Ratten konnte Quinupristin in der Milch nachgewiesen werden. Es ist nicht bekannt, ob Quinupristin beim Menschen in die Muttermilch übertritt. Demzufolge sollte während einer Synercid-Behandlung nicht gestillt werden.
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