Dosierung/AnwendungBei der Frau
Ziel der Behandlung ist es, mit Hilfe einer individuell angepassten Dosierung von Menogon einen Follikel zur Reife zu bringen und dann durch Verabreichung einer Injektion von hCG die Ovulation auszulösen.
Die Follikelreifung wird mittels Ultraschallbild und Hormonbestimmungen (Östrogene) kontrolliert und im Rahmen einer klinischen Untersuchung bewertet. Grösse und Zahl der reifenden Follikel lassen sich nur aufgrund der Ultraschalluntersuchung ermitteln (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Einfache follikuläre Stimulation
Die Behandlung wird in der Regel in der ersten Zykluswoche nach spontaner oder induzierter Menstruation mit einer Dosis von 75 I.E. pro Tag (oder 150 I.E. alle 2 Tage) begonnen. Die Behandlung wird fortgesetzt, bis angemessene Östrogenwerte (Plasma-Östradiol = 1,1-2,9 nMol/l = 300-800 pg/ml) und eine adäquate Follikelreifung (Durchmesser Â≤18 mm) erreicht werden.
Bei Ausbleiben einer ovariellen Reaktion kann die Behandlung entweder abgebrochen oder mit einer erhöhten Dosierung von 2 Ampullen pro Tag (= 150 I.E. hMG) fortgesetzt werden. Die Behandlung soll nach dem gleichen Schema während mindestens zwei Behandlungszyklen wiederholt werden, bevor die Dosierung erhöht wird.
Falls die Plasma-Östrogenwerte zu rasch ansteigen (>100% in 2-3 Tagen), muss die Menogon-Dosis reduziert werden.
Falls Menogon kombiniert mit FSH angewandt wird, muss die Dosis entsprechend verringert werden.
In der Regel dauert ein Behandlungszyklus mit Menogon 7-12 Tage (Maximum).
Multifollikuläre Stimulation
In der Regel wird nach dem 2. oder 3. Zyklustag eine Menogon-Dosis von 150-300 I.E. pro Tag injiziert, bis eine angemessene Follikelreifung erreicht ist. In den meisten Fällen dauert die Behandlung höchstens 10 Tage. Falls Menogon gleichzeitig mit FSH angewandt wird, muss die Dosis entsprechend verringert werden.
Auslösung der Ovulation
24-48 Stunden nach der letzten Injektion von Menogon wird eine einzige Dosis von 5000-10 000 I.E. hCG injiziert, sofern die klinischen und endokrinologischen Behandlungsergebnisse eine adäquate - und nicht exzessive - ovarielle Reaktion anzeigen (siehe «Vorsichtsmassnahmen»). Die Ovulation erfolgt 32-48 Stunden später.
Der Patientin wird zum täglichen Geschlechtsverkehr geraten, und zwar vom Tag der Verabreichung von hCG bis zum voraussichtlichen Zeitpunkt der Ovulation. Wenn trotz nachgewiesener Ovulation keine Schwangerschaft erzielt wird, soll die Behandlung nach dem gleichen Schema während mindestens zwei Behandlungszyklen wiederholt werden, bevor die Dosierung erhöht wird.
Beim Mann
Die Behandlung sollte mit der Verabreichung von 2000-5000 I.E. hCG i.m. oder s.c. 2-3× wöchentlich beginnen, um die Blut-Testosteron-Werte zu normalisieren und eine adäquate Virilisierung sicherzustellen. Diese Behandlungsphase dauert 4-6 Monate. Sodann wird die Behandlung ohne Unterbruch mit 3× wöchentlich 75 I.E. Menogon und 2× wöchentlich 2000 I.E. hCG während mindestens 4 Monaten fortgesetzt.
Weist der Patient keine gesteigerte Spermatogenese auf, so kann die Therapie mit Gaben von 3× wöchentlich 150 I.E. Menogon kombiniert mit 2-3× wöchentlich 2000 I.E. hCG während 3 Monaten oder mehr fortgesetzt werden. Während der Behandlung soll die Spermatogenese einmal monatlich mittels Spermiogramm kontrolliert werden.
Verabreichung
Menogon wird in der Form von intramuskulären Injektionen verabreicht. Die Injektionslösung soll unmittelbar vor Gebrauch mit Hilfe einer Ampulle Lösungsmittel hergestellt werden. Nicht sofort gebrauchte Lösungen sind zu vernichten.
|