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Fachinformation zu Agenerase®:GlaxoSmithKline AG
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Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Die Anwendung von Agenerase bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Amprenavir oder einem anderen Inhaltsstoff von Agenerase Kapseln oder Lösung.
Der Hilfsstoff Propylenglykol bedeutet ein potentielles Toxizitätsrisiko. Bei Kindern unter 4 Jahren kann die Metabolisierung von Propylenglykol unvollständig entwickelt sein. Agenerase Lösung zum Einnehmen sollte deshalb nicht an Kinder unter 4 Jahren verabreicht werden (vgl. «Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Auch Patienten mit Leber- oder Nierenversagen, schwangere Frauen und Patienten, die Disulfiram oder Metronidazol erhalten, sollten die Lösung nicht einnehmen.
Aufgrund möglicher schwerer oder lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen darf Agenerase nicht zusammen mit Terfenadin angewendet werden. Da ähnliche Wechselwirkungen mit Astemizol und Cisaprid wahrscheinlich sind, sollten diese Arzneimittel ebenfalls nicht zusammen mit Agenerase verabreicht werden (vgl. «Interaktionen»). Weitere kontraindizierte Substanzen sind Triazolam, Midazolam, Ergotamine, Dihydroergotamine und Bepridil.
Rifampicin reduziert die Plasmakonzentration von Amprenavir um 82%, sodass diese Substanz nicht mit Agenerase kombiniert werden darf (vgl. «Interaktionen»).

Vorsichtsmassnahmen
Um schwere und z.T. lebensbedrohliche Nebenwirkungen zu verhindern, sollte während der gleichzeitigen Behandlung mit Amprenavir die Konzentration folgender Substanzen überwacht werden: Amiodaron, Phenobarbital, Phenytoin, Lidocain (systemisch), trizyklische Antidepressiva und Chinidin.
Phenobarbital kann als Enzyminduktor die Plasmakonzentrationen von Amprenavir erniedrigen und sollte daher nicht zusammen mit Agenerase verabreicht werden.
Amprenavir hemmt das Cytochrom P450 3A4-Enzym. Agenerase sollte daher nicht mit Arzneimitteln verabreicht werden, die eine geringe therapeutische Breite aufweisen und Substrate von CYP3A4 darstellen. Auch einige andere Arzneimittel können zu ernsten und/oder lebensbedrohlichen Wechselwirkungen führen. Somit ist Vorsicht geboten, wenn Agenerase zusammen mit Medikamenten verabreicht wird, die als Induktoren, Hemmer oder Substrate von CYP3A4 gelten (vgl. «Interaktionen»).
Beruhend auf Erfahrungen mit anderen Protease-Hemmern ist bei der Kombination von Sildenafil (Viagra) mit Agenerase Vorsicht geboten. Die gleichzeitige Verabreichung von Agenerase mit Sildenafil könnte die Plasmaspiegel von Sildenafil signifikant erhöhen, was zu einer Zunahme der Sildenafil-assoziierten Nebenwirkungen wie Hypotension, Veränderungen des Sehvermögens oder Priapismus führen kann.
Während der Behandlung mit Agenerase wird von der Einnahme von Hypericum-Extrakten abgeraten (vgl. «Interaktionen»).
Agenerase enthält als Hilfsstoff Tocophersolan, ein Analog von Vitamin E; somit wird die zusätzliche Einnahme von Vitamin E nicht empfohlen.
Aufgrund der Möglichkeit metabolischer Wechselwirkungen mit Amprenavir kann die Wirksamkeit von hormonellen Kontrazeptiva reduziert sein. Daher werden Frauen im gebärfähigen Alter zusätzliche zuverlässige Verhütungsmethoden empfohlen.
Amprenavir und der in der Lösung enthaltene Hilfsstoff Propylenglykol werden vorwiegend in der Leber abgebaut. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen muss Agenerase mit Vorsicht angewendet werden; die Dosierung sollte bei Patienten mit mässigen bis schwerwiegenden Leberfunktionsstörungen reduziert werden (vgl. «Dosierung»).
Kinder (ab 4 Jahren) und Erwachsene, insbesondere diejenigen mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion oder mit genetisch bedingter, niedriger Alkoholdehydrogenase-Aktivität (z.B. Patienten japanischer oder chinesischer Abstammung), welche Agenerase Lösung einnehmen, sollten hinsichtlich möglicher Propylenglykol-bedingter Nebenwirkungen überwacht werden. Zu diesen Nebenwirkungen gehören zum Beispiel Krampfanfälle, Stupor, Tachykardie, Hyperosmolarität, Laktazidose, toxische Nierenschädigung und Hämolyse. Aus dem gleichen Grund ist die gleichzeitige Verabreichung von Agenerase Lösung mit Disulfiram, anderen Medikamenten, welche die Aktivität der Alkoholdehydrogenase vermindern (wie z.B. Metronidazol), oder anderen alkohol- oder propylenglykolhaltigen Präparaten zu vermeiden (vgl. «Interaktionen»).
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Agenerase wurde bei Kindern unter 4 Jahren noch nicht belegt.
Unter der Therapie mit Protease-Hemmern wurde das Auftreten von Diabetes mellitus und Hyperglykämie beschrieben. In einigen Fällen war die Hyperglykämie von schwerer Ausprägung und mit einer Ketoazidose verbunden. In einer Vielzahl der Fälle hatten die Patienten Grunderkrankungen, zu deren Therapie Medikamente erforderlich waren, die mit der Entwicklung eines Diabetes mellitus oder einer Hyperglykämie in Verbindung gebracht werden können.
Bei hämophilen Patienten (Typ A und B), die mit Protease-Hemmern behandelt wurden, liegen mehrere Berichte über eine Zunahme von Blutungen einschliesslich spontaner kutaner Hämatome und Hämarthrose vor. Einigen Patienten wurde zusätzlich Faktor VIII gegeben. In über der Hälfte dieser Fälle wurde die Behandlung mit Protease-Hemmern fortgesetzt bzw. wieder aufgenommen, falls diese unterbrochen worden war. Ein kausaler Zusammenhang wird vermutet, der Wirkmechanismus ist allerdings nicht geklärt. Hämophile Patienten sollten daher auf die Zunahme von Blutungen aufmerksam gemacht werden.
Lipodystrophie: Die Kombinationstherapie mit antiretroviralen Medikamenten - einschliesslich Präparatekombinationen mit einem Protease-Hemmer - ist bei einigen Patienten mit einer Umverteilung des Körperfetts verbunden. Protease-Hemmer stehen auch im Zusammenhang mit abnormen Veränderungen des Stoffwechsels, wie Hypertriglyceridämie, Hypercholesterinämie, Insulinresistenz und Hyperglykämie. Bei der klinischen Untersuchung sollte auch auf körperliche Symptome einer Fett­umverteilung geachtet werden. Besondere Beachtung ist der Messung der Serumlipide und der Blutzuckerwerte zu schenken. Der Mechanismus dieser unerwünschten Wirkungen sowie deren langfristigen Folgen - zum Beispiel erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen - sind zurzeit nicht bekannt.
Die Patienten sollten darüber aufgeklärt werden, dass die derzeitige antiretrovirale Therapie, einschliesslich Agenerase, HIV nicht heilt und sie weiterhin opportunistische Infektionen und andere Komplikationen einer HIV-Infektion entwickeln können. Die derzeitige antiretrovirale Therapie, einschliesslich der Behandlung mit Agenerase, setzt das Risiko einer Übertragung von HIV auf andere durch sexuellen Kontakt oder Kontamination mit Blut nicht herab. Angemessene Vorsichtsmassnahmen sollten daher weiterhin angewandt werden.
Es existieren keine spezifischen Untersuchungen hinsichtlich der Fahrtüchtigkeit oder der Bedienung von Maschinen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Amprenavir und seine Metaboliten passieren die Plazenta.
Die sichere Anwendung von Agenerase während der Schwangerschaft wurde bisher noch nicht belegt; daher sollte die Verabreichung von Agenerase nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der Nutzen für die Mutter ein mögliches Risiko für den Fötus überwiegt.
Wegen des potentiellen Toxizitätsrisikos für den Fötus aufgrund des Gehalts an Propylenglykol sollte die Agenerase Lösung nicht in der Schwangerschaft verwendet werden. Wird Agenerase in der Schwangerschaft eingesetzt, so sind die Kapseln zu verabreichen.
Bei trächtigen Ratten traten keine wesentlichen Effekte auf die embryofetale Entwicklung auf. Eine Reihe von kleineren Veränderungen wie thymische Elongation oder Skelettveränderungen wurden beobachtet und wiesen auf eine Verzögerung der Entwicklung hin.

Stillzeit
Obwohl nicht bekannt ist, ob Amprenavir in die Muttermilch übergeht, wurden verwandte Substanzen in der Milch laktierender Ratten gefunden.
Eine Reproduktionsstudie an laktierenden Ratten, denen von der Einnistung in den Uterus bis zum Ende der Stillzeit Amprenavir verabreicht wurde, zeigte ein verringertes Körpergewicht der Nachkommenschaft. Die systemische Exposition, die mit diesem Befund verbunden war, entsprach der 2fachen beim Menschen nach therapeutischer Dosierung.
Es wird somit empfohlen, dass Mütter, die mit Agenerase behandelt werden, ihre Kinder nicht stillen.
Einige Experten empfehlen im Übrigen, dass HIV-infizierte Frauen ihre Kinder nach Möglichkeit nicht stillen sollten, um eine Übertragung von HIV zu vermeiden.

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