Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDie Erfahrungen mit Relenza sind beschränkt bei Patienten mit schwerem Asthma, schwerer chronisch obstruktiver Lungenkrankheit, anderen schweren chronischen Atemwegserkrankungen, bei immunsupprimierten Patienten und bei Patienten mit schweren chronischen Erkrankungen. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Relenza konnte bei diesen Patientengruppen bisher nicht nachgewiesen werden. Es liegen nur begrenzte klinische Erfahrungen bei älteren Patienten vor.
Eine Influenza-Infektion kann mit einer bronchialen Hyperreagibilität assoziiert sein.
Es liegen sehr seltene Berichte von Patienten vor, bei welchen unter Zanamivir ein Bronchospasmus und/oder eine Abnahme der Lungenfunktion auftraten, die rasch einsetzen und/oder schwerwiegend sein können. Einige dieser Patienten hatten anamnestisch keine Atemwegserkrankungen. Patienten, welche Reaktionen dieser Art aufweisen, müssen die Inhalation von Zanamivir absetzen und ihren Arzt kontaktieren.
Bei Patienten mit Asthma oder COPD soll eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen. Insbesondere sollte über das potentielle Risiko eines Bronchospasmus unter Zanamivir informiert und ein rasch wirksamer Bronchodilatator zur Verfügung gestellt werden. Sofern eine enge medizinische Überwachung und eine angemessene klinische Betreuung im Falle einer Bronchokonstriktion nicht verfügbar sind, sollte Relenza nicht angewendet werden. Patienten, die unter einer obstruktiven Atemwegserkrankung leiden, sollten angewiesen werden, ihre Bronchodilatatoren vor der Inhalation von Zanamivir einzusetzen. Zudem soll bei diesen Patienten die zugrundeliegende Behandlung der Bronchialerkrankung während der Therapie mit Zanamivir intensiviert werden.
Zanamivir Pulver zur Inhalation darf nicht für die Ex-tempore-Zubereitung von Lösungen zur Verabreichung mittels Vernebelung oder mechanischer Ventilation verwendet werden. Es liegen Berichte vor, nach denen eine aus Zanamivir Pulver zur Inhalation zubereitete Lösung durch Vernebelung oder über die mechanische Ventilation an hospitalisierte Influenza-Patienten verabreicht wurde, in einem Fall mit Todesfolge. Den Angaben zufolge behinderte bei diesem Patienten die in der Formulierung enthaltene Lactose die ordnungsgemässe Funktion des verwendeten Geräts. Zanamivir Pulver zur Inhalation darf nur mithilfe des dafür vorgesehenen Geräts verabreicht werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Influenza kann mit einer Vielzahl neurologischer Symptome oder Verhaltensauffälligkeiten verbunden sein. Es gab seit der Markteinführung (v.a. in Japan und bei pädiatrischen Patienten) Berichte von Krämpfen, Delirium, Halluzination und abnormalem Verhalten bei Influenza-Patienten, die Neuraminidase-Hemmer erhalten hatten, darunter auch Zanamivir. Die Ereignisse wurden vor allem im frühen Erkrankungsstadium beobachtet, oftmals mit plötzlichem Auftreten und schneller Resolution. Der Einfluss von Zanamivir auf diese Ereignisse konnte nicht belegt werden. Falls neuropsychiatrische Symptome auftreten, sollten Risiko und Vorteile einer weiteren Behandlung individuell abgewogen werden.
|