AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen Bupivacain oder gegen andere Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ, Hepatopathien, Myastenia gravis, Herzinsuffizienz, Hypotension sowie Hypovolämie.
Bupivacain-Lösungen sind in Zusammenhang mit intravenöser Regionalanästhesie (Biers-Blockade) kontraindiziert, weil unbeabsichtigt in den Blutkreislauf gelangendes Bupivacain akute, systemische, toxische Reaktionen hervorrufen kann.
Vorsichtsmassnahmen
Bupivacain sollte bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
Mit besonderer Vorsicht bei betagten und geschwächten Patienten, sowie bei solchen mit Herz- und Leberfunktionsstörungen, sowie Epileptikern, sowie bei solchen mit Schock, sowie solchen mit Maysthenia gravis. Die Dosis muss evtl. reduziert werden.
Die Applikation von Lokalanästhetika darf nur erfolgen, wenn geeignete Reanimationsmassnahmen vorhanden sind (Sauerstoff, Beatmungsmaschinen, Antidote).
Wenn bedeutende Blockaden vorzunehmen sind, sollte vor der Injektion des Lokalanästhetikums eine i.v.-Kanüle gesteckt werden.
Der die Lokalanästhesie durchführende Arzt sollte über genügend Erfahrung und angemessen Übung verfügen. Auch sollte er mit dem Erkennen und Behandeln von Nebenwirkungen, systematischer Toxizität oder anderen Komplikationen (siehe «Überdosierung») bestens vertraut sein.
Bestimmte lokale Anästhesie-Formen können, ungeachtet des angewendeten Anästhesiemittels, mit ernsten Nebenwirkungen einhergehen, z.B.: Zentrale Nervenblockaden können kardiovaskuläre Depressionen hervorrufen, insbesondere beim Auftreten von Hypovolämie. Eine Epidural-Anästhesie sollte, bei Patienten mit beeinträchtigter cardiovaskulärer Funktion, mit Vorsicht angewendet werden.
Injektionen im Kopf- und Nackenbereich, die versehentlich in eine Arterie gemacht werden, verursachen gleich ernste Symptome wie bei niedriger Dosierung.
Parazervikal-Blockade kann manchmal Bradykardie/Takykardie beim Fötus hervorrufen, so dass ein sorgfältiges Überwachen der Herzschläge des Fötus nötig ist.
Um das Risiko potentiell gefährlicher Nebenwirkungen zu reduzieren, ist bei folgenden Patienten spezielle Vorsicht erforderlich:
Bei Patienten mit partieller oder kompletter Herzblockade, da das Lokalanästhetika die Myokardleitung schwächen kann.
Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung oder schwerer Nierenfunktionsstörungen.
Bei älteren Patienten oder Patienten in schlechtem Allgemeinzustand.
Bei diesen Patienten ist häufig eine Regionalanästhesie angezeigt. Es sollten eher Bemühungen gemacht werden, vor einer Regionalblockade den Allgemeinzustand des Patienten zu verbessern, als den Patienten einer allgemeinen Anästhesie auszusetzen.
Epidural-Anästhesie kann zu Hypotonie und Bradykardie führen. Dieses Risiko kann vermindert werden, entweder durch Beeinflussung der Vorlast oder durch Injizieren eines Vasopressors wie Ephedrin, 20-40 mg i.m.
Eine Hypotonie sollte sofort behandelt werden mit z.B. 5-10 mg Ephedrin i.v., welches wenn nötig wiederholt werden soll.
Vigilität/Reaktionsbereitschaft
Beim Führen und Lenken von Maschinen kann es, abhängig von der Dosierung von Lokalanästhetika, zu vorübergehend leichten Konzentrationsstörungen sowie beeinträchtigter Fortbewegungsfähigkeit kommen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll Bupivacain nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Bupivacain kann in die Muttermilch übergehen. Nicht bei stillenden Frauen applizieren.
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