ZusammensetzungWirkstoffe
Eletriptanum ut eletriptani hydrobromidum.
Hilfsstoffe
40 mg Filmtabletten: Cellulosum microcristallinum, lactosum monohydricum (47.47 mg), carmellosum natricum conexum (corresp. natrium 1.87 mg), magnesii stearas, hypromellosum, triacetinum, E 171, E 110 (0.07 mg).
80 mg Filmtabletten: Cellulosum microcristallinum, lactosum monohydricum (94.94 mg), carmellosum natricum conexum (corresp. natrium 3.74 mg), magnesii stearas, hypromellosum, triacetinum, E 171, E 110 (0.14 mg).
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenAkutbehandlung von Migräneanfällen, mit oder ohne Aura.
Dosierung/AnwendungRelpax Filmtabletten sollten möglichst früh nach Auftreten des Migränekopfschmerzes eingenommen werden, sind aber auch bei Einnahme zu einem späteren Zeitpunkt wirksam.
Es konnte nicht gezeigt werden, dass die Einnahme von Relpax während der Auraphase das Auftreten des Migränekopfschmerzes verhindert. Relpax sollte daher erst während der Kopfschmerz-Phase der Migräne eingenommen werden.
Relpax Filmtabletten sollen nicht prophylaktisch eingenommen werden.
Die Filmtabletten sollen unzerkaut mit Wasser geschluckt werden.
Erwachsene (18 bis 65 Jahre)
Die empfohlene Initialdosis beträgt 40 mg.
Wenn die Kopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden wieder auftreten: Wenn nach Ansprechen der Behandlung die Migränekopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden erneut auftreten, so kann dieses Rezidiv mit einer weiteren Dosis derselben Stärke erfolgreich behandelt werden. Wenn eine zweite Dosis erforderlich ist, sollte ein Abstand von mindestens zwei Stunden zur ersten Dosis eingehalten werden.
Wenn ein Behandlungserfolg ausbleibt: Wenn ein Patient nicht innerhalb von zwei Stunden auf die erste Dosis anspricht, sollte bei demselben Anfall keine zweite Dosis eingenommen werden, weil klinische Studien hierfür keine Wirksamkeit nachgewiesen haben.
Klinische Studien zeigten, dass die Mehrheit der Patienten, die während eines Anfalles nicht auf die Behandlung ansprechen, bei einem weiteren Anfall erfolgreich behandelt werden kann.
Patienten, bei denen sich eine Dosis von 40 mg als nicht ausreichend erweist, können beim nächsten Migräneanfall erfolgreich mit 80 mg behandelt werden. Von denjenigen Probanden, die in klinischen Studien mit 40 mg kein Ansprechen der Kopfschmerzen bei der Behandlung einer ersten Attacke erreicht haben, sprachen 43% auf 40 mg bei einer zweiten Attacke an. Ein Drittel mehr (56% der Probanden) sprach auf 80 mg bei der zweiten Attacke an. Dieser Unterschied war zwar nicht statistisch signifikant, stellt aber einen klinisch signifikanten Anstieg der Wirksamkeit gegenüber der 40 mg-Dosierung dar.
Die maximale Tagesdosis sollte 160 mg nicht überschreiten.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Leberfunktionseinschränkung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Da Relpax bei Patienten mit schwerer Leberfunktionseinschränkung nicht untersucht wurde, ist die Anwendung bei dieser Patientengruppe kontraindiziert.
Ältere Patienten (über 65 Jahre)
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten über 65 Jahren wurden aufgrund der kleinen Anzahl solcher Patienten in klinischen Studien nicht systematisch ausgewertet. Wirkungen auf den Blutdruck können in dieser Population ausgeprägter sein als bei jüngeren Erwachsenen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche
Jugendliche (12 bis 17 Jahre)
In einer klinischen Studie mit Jugendlichen wurde eine hohe Placebo-Ansprechrate beobachtet. Die Wirksamkeit von Relpax wurde daher bei dieser Patientengruppe nicht belegt und seine Anwendung in dieser Altersgruppe wird deshalb nicht empfohlen. Das Sicherheitsprofil war ähnlich dem bei Erwachsenen.
Kinder (6 bis 11 Jahre)
Sicherheit und Wirksamkeit von Relpax bei Kindern wurden nicht untersucht. Deswegen wird die Anwendung von Relpax bei dieser Altersgruppe nicht empfohlen (siehe «Kinetik spezieller Patientengruppen»).
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung
Niereninsuffizienz.
Schwere Leberinsuffizienz.
Therapeutisch nicht kontrollierte Hypertonie.
Nachgewiesene koronare Herzkrankheit, einschliesslich ischämischer Herzerkrankungen (Angina pectoris, Myokardinfarkt in der Anamnese oder nachgewiesener stiller Ischämie).
Koronare Vasospasmen, objektive oder subjektive Symptome einer ischämischen Herzerkrankung oder Prinzmetal-Angina.
Periphere Gefässerkrankungen.
Cerebrovaskuläre (CVA) oder transiente ischämische (TIA) Attacken in der Vorgeschichte.
Anwendung von Ergotamin oder Ergotaminderivaten (einschliesslich Methysergid) innerhalb von 24 Stunden vor oder nach der Behandlung mit Eletriptan (siehe «Interaktionen»).
Relpax ist nicht indiziert zur Behandlung von hemiplegischer, ophtalmoplegischer oder Basilaris-Migräne.
Gleichzeitige Gabe von anderen 5-HT1-Rezeptor-Agonisten.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenEs ist nicht empfohlen Eleptriptan zusammen mit starken CYP3A4 Inhibitoren wie z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin und Protease Inhibitoren (Ritonavir, Indinavir und Nelfinavir) zu verwenden (siehe «Interaktionen»).
Wie andere 5HT1-Rezeptor-Agonisten sollte auch Relpax nur bei Vorliegen einer eindeutigen Diagnose einer Migräne angewendet werden.
5HT1-Rezeptor-Agonisten wie Relpax sollten nicht für die Behandlung «atypischer» Kopfschmerzen verwendet werden, d.h. Kopfschmerzen, die auf möglicherweise schweren Grunderkrankungen (Schlaganfall, Aneurysmaruptur) beruhen, bei denen eine cerebrovaskuläre Vasokonstriktion schädlich sein könnte.
Wie bei anderen Therapien der akuten Migräne sollten bei Patienten, bei welchen vorher noch nie eine Migräne diagnostiziert wurde und bei Migränikern mit atypischen Symptomen vor Therapiebeginn mit Relpax andere potenziell schwere neurologische Leiden ausgeschlossen werden. Diesbezüglich sollte beachtet werden, dass bei Migränikern ein erhöhtes Risiko für gewisse cerebrovaskuläre Erkrankungen wie z.B. CVA oder TIA bestehen kann.
Relpax sollte nicht ohne vorherige Untersuchung an Patienten verabreicht werden, bei denen eine unerkannte kardiale Erkrankung wahrscheinlich ist, oder an Patienten mit einem Risiko für eine koronare Herzkrankheit (KHK) (z.B. Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes, Raucher oder Patienten unter einer Nikotinersatztherapie, Männer über 40 Jahren, Frauen nach der Menopause und Patienten mit ausgeprägter Familienanamnese für koronare Herzkrankheit). Bei einer kardiologischen Untersuchung kann es sein, dass nicht jeder Patient mit einer kardialen Erkrankung identifiziert wird, und in sehr seltenen Fällen traten unter der Therapie mit 5-HT1-Rezeptor-Agonisten bei Patienten ohne zugrunde liegende Herz-Kreislauf-Erkrankung schwerwiegende kardiale Ereignisse auf. Patienten mit Nachweis einer koronaren Herzkrankheit dürfen Relpax nicht erhalten (siehe Rubrik «Kontraindikationen»).
5-HT1-Rezeptor-Agonisten sind mit koronaren Gefässspasmen in Verbindung gebracht worden. In seltenen Fällen ist unter 5-HT1-Rezeptor-Agonisten über Myokardischämie oder Myokardinfarkt berichtet worden.
Die Wirkung von Eletriptan auf die systemische pulmonale und die koronare Durchblutung wurden bei Patienten untersucht, die sich einer diagnostischen Koronarangiographie unterzogen. Der Durchmesser der Koronarien nahm 15 Minuten nach dem Ende einer intravenösen Eletriptan-Infusion (50 Mikrogramm/kg) um durchschnittlich 3% ab. Trotzdem wird Vorsicht empfohlen, wenn Relpax bei Patienten mit dem Risiko einer Koronararterien-Ischämie angewendet wird.
Treten unter Behandlung Symptome auf, welche auf eine ischämische Herzkrankheit hindeuten, sollten vor der Fortsetzung der Therapie entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden.
Relpax sollte nur mit Vorsicht an Patienten verabreicht werden, welche in Ihrer Anamnese Epilepsie oder strukturelle Hirnschädigungen aufweisen, die ihre Krampfschwelle herabsetzen.
Im therapeutischen Dosierungsbereich traten bei Eletriptan-Dosierungen von 60 mg und mehr leichte und vorübergehende Blutdrucksteigerungen auf. Dieser Effekt war bei Patienten mit Nierenfunktionseinschränkungen und bei Älteren wesentlich ausgeprägter. Bei Patienten mit Nierenfunktionseinschränkung betrugen die durchschnittlichen maximalen Anstiege der systolischen Blutdruckwerte 14 mmHg bis 17 mmHg (normal: 3 mmHg) und der diastolischen Blutdruckwerte 14 mmHg bis 21 mmHg (normal: 4 mmHg). Bei älteren Patienten betrug der durchschnittliche maximale Anstieg des systolischen Blutdrucks 23 mmHg, verglichen mit 13 mmHg bei jüngeren Erwachsenen (Placebo: 8 mmHg). Nach Markteinführung wurden auch bei Patienten unter 20 mg oder 40 mg Eletriptan über Blutdruckerhöhungen berichtet, sowie bei Patienten, die weder niereninsuffizient noch älter waren.
Serotonin-Syndrom
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Triptanen mit anderen Arzneimitteln mit serotonerger Wirkung kann es in seltenen Fällen zu einem Serotonin-Syndrom als lebensbedrohliche unerwünschte Arzneimittelwirkung kommen. Das Serotonin-Syndrom ist charakterisiert durch unterschiedliche Kombinationen einzelner Symptome, die typischerweise folgende Symptome umfassen können: Hyperreflexie, Tremor, Myoklonie, mentale Veränderungen wie Unruhe, Angst, Halluzinationen, Reizbarkeit bis zu Delirium und Koma, sowie Tachykardie, Blutdruckschwankungen, Hyperthermie, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. Das Serotonin-Syndrom ist selten, und wenn es auftritt, dann üblicherweise nur, wenn zwei oder mehrere Arzneimittel mit serotonerger Wirkung gleichzeitig eingenommen werden oder eine Dosis erhöht wird (siehe «Interaktionen»). Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit Relpax und anderen Arzneimitteln mit serotonerger Wirkung klinisch gerechtfertigt ist, wird eine sorgfältige Überwachung des Patienten empfohlen.
Arzneimittelinduzierter Dauerkopfschmerz
Der übermässige Gebrauch von Arzneimitteln zur Behandlung von Kopfschmerzen kann diese verschlimmern. Wenn dies eintritt oder vermutet wird, sollte die Behandlung abgebrochen werden. Verdacht auf die Diagnose eines arzneimittelinduzierten Dauerkopfschmerzes besteht bei Patienten, die häufige oder tägliche Kopfschmerzen haben, trotz (oder aufgrund) der regelmässigen Anwendung von Kopfschmerzmitteln.
Laktose
Relpax Filmtabletten enthalten Laktose. Daher sollten Patienten mit der seltenen hereditären Galaktoseintoleranz, völligem Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption Relpax nicht einnehmen.
E 110
Relpax Filmtabletten enthalten den Azofarbstoff Gelborange S (E 110). E 110 kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette (40 mg Filmtablette, 80 mg Filmtablette), d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
InteraktionenWirkung von Eletriptan auf andere Arzneimittel
Obwohl Eletriptan hauptsächlich durch CYP3A4 metabolisiert wird, ergeben sich weder aus In vitro- noch aus In vivo-Studien Hinweise darauf, dass therapeutische Dosierungen von Eletriptan zur Hemmung oder Induktion von Cytochrom-P450-Enzymen führen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Eletriptan klinisch relevante Arzneimittelinteraktionen verursacht, die durch diese Enzyme bedingt sind (siehe unten).
Wirkung anderer Arzneimittel auf Eletriptan
Aus den pivotalen klinischen Studien wurden keine Anzeichen einer Interaktion mit Betablockern berichtet (ausser mit Propranolol, siehe unten).
Nach populationskinetischen Analysen klinischer Studien haben die folgenden Substanzen wahrscheinlich keinen Einfluss auf die pharmakokinetischen Eigenschaften von Eletriptan: Beta-Blocker, Trizyklische Antidepressiva, Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, Hormonersatzpräparate auf Östrogen-Basis, Östrogen enthaltende orale Kontrazeptiva und Kalziumantagonisten.
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Triptanen mit anderen Arzneimitteln mit mehr oder weniger ausgeprägter serotonerger Wirkung wie «Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer» (SSRIs), «Serotonin/Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer» (SNRIs), MAO-Hemmer, L-Tryptophan, Lithium, trizyklische Antidepressiva, Opiate, Johanniskraut (Hypericum perforatum) u.a. kann es in seltenen Fällen zu einem Serotonin-Syndrom als lebensbedrohliche unerwünschte Arzneimittelwirkung kommen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
In klinischen Studien mit Propranolol (160 mg), Verapamil (480 mg) und Fluconazol (100 mg) war die Maximalkonzentration Cmax von Eletriptan 1.1-fach, 2.2-fach beziehungsweise 1.4-fach erhöht. Die AUC von Eletriptan war 1.3-fach, 2.7-fach beziehungsweise 2.0-fach erhöht. Diese Effekte werden nicht als klinisch relevant eingeschätzt, da sie, verglichen mit der alleinigen Anwendung von Eletriptan, nicht mit einem Anstieg des Blutdruckes oder Nebenwirkungen verbunden waren.
In klinischen Studien mit Erythromycin (1000 mg) und Ketoconazol (400 mg), spezifischen und starken Inhibitoren von CYP3A4, wurden signifikante Anstiege der Cmax von Eletriptan (2-fach und 2.7-fach) und der AUC (3.6-fach und 5.9-fach) beobachtet. Diese erhöhte Exposition war verbunden mit einer Verlängerung der Halbwertszeit t1/2 von Eletriptan von 4.6 auf 7.1 Stunden mit Erythromycin und von 4.8 auf 8.3 Stunden mit Ketoconazol (siehe «Pharmakokinetik»). Relpax darf daher nicht mit starken Inhibitoren von CYP3A4 wie z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin und Proteaseinhibitoren (Ritonavir, Indinavir und Nelfinavir) eingenommen werden.
In klinischen Studien mit Cafergot®, einem oral verabreichten Kombinationspräparat aus Koffein und Ergotamin, das eine und zwei Stunden nach Eletriptan gegeben wurde, traten geringe zusätzliche Blutdruckerhöhungen auf, die aufgrund der Pharmakologie der beiden Präparate vorhersehbar sind. Deshalb wird empfohlen, Arzneimittel, die Ergotamin oder Ergotaminanaloga (z.B. Dihydroergotamin) enthalten, nicht innerhalb von 24 Stunden nach Eletriptan-Einnahme zu verabreichen. In gleicher Weise sollte nach Anwendung eines Ergotamin-haltigen Präparates eine Frist von mindestens 24 Stunden eingehalten werden, bevor Eletriptan verabreicht wird.
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
In Tierstudien wurden keine Anzeichen für Teratogenität gefunden, aber die Sicherheit von Eletriptan wurde bei schwangeren Frauen nicht gezeigt. Relpax darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies sei eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Eletriptan tritt in die Muttermilch über. In einer Studie mit acht Frauen, die eine Einzeldosis von 80 mg erhielten, betrug die Gesamtmenge des Eletriptan über 24 Stunden hinweg in der Milch durchschnittlich 0.02% der Dosis. Nach der Anwendung von Relpax soll während mindestens 24 Stunden nicht gestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenMigräne kann bei manchen Patienten zu Müdigkeit führen. Auch unter Relpax berichteten einige Patienten über Schwindel und Müdigkeit. Deshalb wird Vorsicht bei Patienten empfohlen, die während eines Migräne-Anfalles oder nach der Einnahme von Relpax Aufgaben verrichten, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern (z.B. Autofahren oder das Bedienen von Maschinen).
Unerwünschte WirkungenRelpax wurde in klinischen Studien mehr als 5'000 Patienten verabreicht. Nebenwirkungen waren gewöhnlich vorübergehend, leichter bis mässiger Natur und bildeten sich ohne zusätzliche Behandlung spontan zurück. Häufigkeit und Schweregrad der Nebenwirkungen waren bei Patienten, die zur Behandlung eines Anfalles zwei Dosen der gleichen Stärke einnahmen, ähnlich wie bei Patienten, die nur eine Dosis einnahmen.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen traten in allen klinischen Studien der Phase II/III mit einer Inzidenz auf, die bei mindestens 1% und über derjenigen der Placebogruppe lag:
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Eletriptan (N=6940)
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Placebo (N=1054)
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Erkrankungen des Nervensystems
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Benommenheit Gefühl der Steifheit Hypästhesie Parästhesien Müdigkeit Myasthenia Kopfschmerz
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7.2% 2.9% 1.3% 4.6% 8.2% 1.1% 2.6%
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2.8% 0.3% 0.3% 1.3% 3.1% 0.0% 2.0%
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Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
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Schwindel/Vertigo
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1.2%
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0.5%
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Herzerkrankungen
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Palpitation Tachykardie
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1.2% 1.0%
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0.7% 0.5%
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Gefässerkrankungen
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Wärmegefühl, Flush
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2.9%
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1.5%
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Pharyngitis Engegefühl im Hals
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1.8% 3.2%
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0.1% 0.2%
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Mundtrockenheit Dyspepsie Übelkeit Abdominelle Schmerzen
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3.9% 1.4% 7.2% 2.1%
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2.4% 0.6% 3.3% 0.7%
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
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Schwitzen
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1.3%
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0.4%
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Rückenschmerzen Myalgia
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1.5% 1.2%
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0.0% 0.1%
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Allgemeine Erkrankungen
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Asthenie Brustsymptome (Schmerzen, Engegefühl, Druckgefühl) Schüttelfrost Schmerzen
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9.9% 4.3% 1.2% 1.9%
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1.9% 0.8% 1.0% 0.2%
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Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Ein kausaler Zusammenhang zwischen den unerwünschten Wirkungen und dem Wirkstoff kann weder bestätigt noch ausgeschlossen werden:
Erkrankungen des Immunsystems: allergische Reaktionen, in Einzelfällen schwerwiegend, einschliesslich Angioödem.
Erkrankungen des Nervensystems: Synkopen.
Augenerkrankungen: Hemianopie, Erblindung (z.T. einseitig oder transient), Doppelbilder, ischämische Neuropathie des N. opticus.
Herzerkrankungen/Gefässerkrankungen: Hypertonie, Hypotonie, Myokardischämie oder Myokardinfarkt, koronarer Arterienspasmus.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Erbrechen, ischämische Colitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes: Pruritus, Rash, Urtikaria.
Manche der als Nebenwirkungen genannten Symptome können Teil der Symptomatik eines Migräneanfalles sein. Die üblichen Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Eletriptan sind typische Nebenwirkungen für die Klasse der 5-HT1-Rezeptor-Agonisten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungDie Einnahme von Einzeldosen von 120 mg wurde ohne signifikante Nebenwirkungen vertragen. Jedoch könnten Blutdrucksteigerungen oder andere, schwerwiegendere kardiovaskuläre Symptome nach Überdosierung auftreten.
In Fällen von Überdosierungen sollten übliche supportive Massnahmen, abhängig vom Zustand des Patienten, zur Anwendung kommen. Die Eliminations-Halbwertszeit von Eletriptan beträgt etwa vier Stunden, deshalb sollte die Überwachung des Patienten und die allgemeine supportive Therapie nach Überdosierung von Eletriptan für mindestens 20 Stunden, oder solange Symptome persistieren, aufrechterhalten werden.
Es ist nicht bekannt, welche Auswirkungen eine Hämo- oder Peritonealdialyse auf die Eletriptan-Serumkonzentrationen haben.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
N02CC06
Pharmakotherapeutische Gruppe: 5-HT1-Rezeptor-Agonist.
Wirkungsmechanismus / Pharmakodynamik
Eletriptan ist ein potenter und selektiver Agonist an vaskulären 5-HT1B- Rezeptoren und an neuronalen 5-HT1D-Rezeptoren. Eletriptan zeigt ausserdem hohe Affinität zu 5-HT1F-Rezeptoren, was zu seiner Wirksamkeit bei Migräne beitragen könnte. Eletriptan hat eine mässige Affinität zu humanen rekombinanten 5-HT1A-, 5-HT2B-, 5-HT1E- und 5-HT7-Rezeptoren.
In Tierstudien zeigt Eletriptan eine grössere Selektivität für die Carotis-Gefässe als für die koronaren und femoralen Gefässe. Zusätzlich konnte bewiesen werden, dass Eletriptan neurogene Entzündungen der Dura mater bei Tieren hemmt. Beides, die Fähigkeit von Eletriptan, eine Kontraktion intrakranieller Blutgefässe zu bewirken und seine hemmende Wirkung auf neurogene Entzündungen, können zu seiner Wirksamkeit bei der Migränebehandlung beim Menschen beitragen.
Klinische Wirksamkeit
In sieben randomisierten, doppelblinden, placebo-kontrollierten Studien mit insgesamt 5'992, hauptsächlich weiblichen Patienten (85%) im Alter zwischen 17 und 78 Jahren linderte Relpax den Migränekopfschmerz und die damit assoziierten Symptome. Aktive Vergleichspräparate kamen in vier Studien zum Einsatz: Sumatriptan (25 mg, 50 mg und 100 mg) wurde in 3 Studien, Cafergot® in einer Studie verwendet.
Die Patienten waren instruiert, mässige bis schwere Kopfschmerzen mit Relpax zu behandeln. Das Ansprechen der Kopfschmerzen, definiert als eine Verringerung von schweren oder mässigen Schmerzen zu milden oder gar keinen Schmerzen, wurde bis zu 4 Stunden nach der Einnahme untersucht. Assoziierte Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Photophobie und Phonophobie wurden ebenfalls erfasst.
In allen 7 Studien war der Anteil der Patienten, welche 2 Stunden nach der Behandlung ein Ansprechen der Kopfschmerzen erzielten, bei den Patienten, welche Relpax Filmtabletten erhielten, in jeder Dosierung signifikant grösser als bei den Patienten, welche Placebo erhielten. Die Ansprechraten nach 2 Stunden sind für diese kontrollierten Studien in folgender Tabelle zusammengefasst.
Anteil der Patienten mit Ansprechen der Kopfschmerzen (milde oder gar keine Kopfschmerzen) 2 Stunden nach der Behandlung
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Placebo
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Relpax 40 mg
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Relpax 80 mg
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Sumatriptan 25 mg
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Sumatriptan 50 mg
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Sumatriptan 100 mg
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Cafergot®
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Studie 1
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23.8% (n=126)
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65.0%* (n=117)
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77.1%* (n=118)
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54.8* (n=115)
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Studie 2
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19.0% (n=232)
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61.6%* (n=430)
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64.6%* (n=446)
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Studie 3
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21.7% (n=276)
|
61.9%* (n=281)
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58.6%* (n=290)
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Studie 4
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39.5% (n=86)
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62.3%* (n=175)
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70.0%*,¥,† (n=170)
|
52.6% (n=171)
|
56.0%* (n=175)
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Studie 5
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20.6% (n=102)
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53.9%*,¤ (n=206)
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67.9%*,¤ (n=209)
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33.0%* (n=197)
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Studie 6
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31.3% (n=80)
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63.9%*,†,‡ (n=169)
|
66.9%*,†,‡ (n=160)
|
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50.0%* (n=176)
|
53.1%* (n=160)
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Studie 7
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29.5% (n=122)
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57.5%* (n=492)
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* statistisch signifikant gegenüber Placebo
¥ statistisch signifikant gegenüber Sumatriptan 25 mg
† statistisch signifikant gegenüber Sumatriptan 50 mg
‡ statistisch signifikant gegenüber Sumatriptan 100 mg
¤ statistisch signifikant gegenüber Cafergot®
--- nicht untersucht
Relpax war auch wirksam bei der Behandlung Migräne-assoziierter Symptome wie Erbrechen, Übelkeit, Photophobie und Phonophobie.
Patienten, die auf Relpax ansprachen hatten niedrige Rückfallraten. Die Rückfallraten nahmen mit abnehmender Dosierung zu: Der Anteil erwachsener Patienten in Phase II/III-Studien mit Rückfällen betrug 20.6% und 23.2% mit Dosierungen von 80 mg und 40 mg, bzw. 35.5% unter Placebo.
Wenn nach Ansprechen der Behandlung die Migränekopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden erneut auftreten, so kann dieses Rezidiv mit einer weiteren Dosis derselben Stärke erfolgreich behandelt werden.
Relpax ist bei Migräne mit oder ohne Aura und bei perimenstrueller Migräne gleichermassen wirksam. Es konnte nicht gezeigt werden, dass die Einnahme von Relpax während der Auraphase den Migränekopfschmerz verhindern kann; deshalb sollte Relpax erst während der Kopfschmerzphase des Migräneanfalles eingenommen werden.
PharmakokinetikAbsorption
Eletriptan wird nach oraler Einnahme schnell und gut über den Gastrointestinaltrakt absorbiert (zu mindestens 81%). Die absolute orale Bioverfügbarkeit beträgt bei Männern und Frauen etwa 50%. Die mittlere Tmax nach oraler Gabe beträgt etwa 1.5 Stunden. Über die gesamte klinische Dosisbreite von 20 mg bis 80 mg konnte eine lineare Pharmakokinetik nachgewiesen werden.
Die AUC und Cmax von Eletriptan sind nach oraler Einnahme zusammen mit einer stark fetthaltigen Mahlzeit um etwa 20-30% erhöht. Bei oraler Einnahme während eines Migräneanfalles kommt es zu einer Reduktion der AUC um etwa 30% und zu einer Verlängerung der Tmax auf 2.8 Stunden.
Bei einer Verabreichung von 20 mg Eletriptan alle 8 Stunden während 7 Tagen kam es zu einer Akkumulation: Die AUC0-8h (Tag 7) war um den Faktor 1.9 grösser als die AUC0-8h (Tag 1). Bei einer dreimal täglichen Verabreichung von 40 mg, wobei die zweite Dosis nach 2 Stunden und die dritte Dosis nach weiteren 10 Stunden verabreicht wurde, sowie bei einer Verabreichung von zweimal täglich 80 mg im Abstand von 2 Stunden war die AUC0-24h (Tag 7) um einen Faktor 1.4 grösser als die AUC0-24h (Tag 1).
Distribution
Das Distributionsvolumen von Eletriptan nach intravenöser Verabreichung beträgt 138 l und deutet auf eine Verteilung ins Gewebe hin. Die Proteinbindung von Eletriptan ist nur mässig (etwa 85%).
Metabolismus
In vitro Studien zeigen, dass Eletriptan hauptsächlich durch das hepatische Cytochrom P450 Enzym CYP3A4 metabolisiert wird. Dieser Befund wird untermauert durch erhöhte Eletriptan-Plasmaspiegel nach gleichzeitiger Verabreichung von Erythromycin, einem bekanntermassen selektiven und potenten CYP3A4-Inhibitor. In vitro-Studien deuten auch auf eine geringe Beteiligung von CYP2D6 hin, obwohl klinische Studien darauf hinweisen, dass es keinen klinisch relevanten Effekt von CYP2D6 Polymorphismus auf die Pharmakokinetik von Eletriptan gibt.
Zwei Hauptmetaboliten wurden identifiziert, die signifikant zur Plasmaradioaktivität nach Gabe von C14-markiertem Eletriptan beitragen. Ein Metabolit, der durch N-Oxidation entsteht, zeigte keine Aktivität in animalen in vitro Modellen. Ein Metabolit, der durch N-Demethylierung gebildet wird, hat ähnliche Aktivität wie Eletriptan in animalen in vitro Modellen. Eine dritte Radioaktivitätsquelle im Plasma wurde nicht formell identifiziert, doch ist es am wahrscheinlichsten, dass es sich um eine Mischung hydroxilierter Metaboliten handelt, deren Ausscheidung auch im Urin und in den Fäzes beobachtet wurde.
Die Plasmakonzentration des N-demethylierten Metaboliten beträgt nur 10-20% derjenigen der Muttersubstanz und trägt daher wahrscheinlich nicht signifikant zur therapeutischen Wirkung von Eletriptan bei.
Elimination
Die durchschnittliche Plasmaclearance von Eletriptan beträgt nach intravenöser Verabreichung 36 l/h, mit einer daraus resultierenden Plasmahalbwertszeit von etwa 4 Stunden. Die durchschnittliche renale Clearance nach oraler Gabe beträgt etwa 3.9 l/h. Die nicht-renale Clearance beträgt etwa 90% der Gesamtclearance; dies zeigt, dass Eletriptan hauptsächlich durch Metabolisierung eliminiert wird.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Geschlecht
Eine Metaanalyse klinisch-pharmakologischer Studien und eine populationskinetische Analyse der Daten aus klinischen Studien zeigen, dass das Geschlecht keinen klinisch signifikanten Einfluss auf die Eletriptan-Plasmaspiegel hat.
Leberfunktionsstörungen
Bei Probanden mit Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh A oder B) stiegen sowohl die AUC (34%) als auch die Halbwertszeit statistisch signifikant an. Die Cmax stieg leicht (18%) an. Dieser geringe Unterschied in der Exposition wird nicht als klinisch relevant angesehen.
Nierenfunktionsstörungen
Bei Probanden mit leichter (Kreatinin-Clearance 61 bis 89 ml/min), mässiger (Kreatinin-Clearance 31 bis 60 ml/min) oder schwerer (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) Niereninsuffizienz wurden keine statistisch signifikanten Veränderungen der Eletriptan-Pharmakokinetik oder der Plasmaproteinbindung gefunden.
Im therapeutischen Dosierungsbereich traten bei Eletriptan-Dosierungen von 60 mg und mehr leichte und vorübergehende Blutdrucksteigerungen auf. Dieser Effekt war bei Patienten mit Nierenfunktionseinschränkungen und bei Älteren ausgeprägter.
Ältere Patienten (über 65 Jahre)
Im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen zeigen Ältere (65 bis 93 Jahre) eine leichte, statistisch nicht signifikante Verminderung der Clearance (16%), die mit einer statistisch signifikant verlängerten Halbwertszeit (von etwa 4.4 Stunden auf etwa 5.7 Stunden) einhergeht.
Jugendliche (12 bis 17 Jahre)
Die Pharmakokinetik von Eletriptan (40 mg und 80 mg) bei jugendlichen Migränepatienten, zwischen Migräneanfällen eingenommen, war ähnlich wie bei gesunden Erwachsenen.
Kinder (7 bis 11 Jahre)
Die Clearance von Eletriptan ist bei Kindern im Vergleich zu Jugendlichen unverändert. Jedoch ist das Verteilungsvolumen bei Kindern geringer, was bei gleicher Dosierung zu höheren Plasmaspiegeln als bei Erwachsenen führt.
Präklinische DatenPräklinische Daten aus konventionellen Studien zur pharmakologischen Sicherheit, Toxizität bei Mehrfachdosierung, Genotoxizität, Karzinogenität und Reproduktionstoxizität zeigten keine besondere Gefährdung des Menschen.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C), in der Originalverpackung und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zulassungsnummer55218 (Swissmedic).
PackungenRelpax 40 mg: 4, 6 oder 20 Filmtabletten. [B]
Relpax 80 mg: 6 oder 20 Filmtabletten. [B]
ZulassungsinhaberinViatris Pharma GmbH, 6312 Steinhausen.
Stand der InformationJanuar 2021.
[Version 101 D]
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