Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenAzopt Augentropfensuspension ist ausschliesslich für die topische Anwendung und nicht zur Injektion oder oralen Verabreichung bestimmt.
Bei Brinzolamid handelt es sich um ein Sulfonamid, das auch bei topischer Gabe systemisch resorbiert wird. Durch Verschliessen des Tränenkanals kann die systemische Resorption verringert werden (siehe Abschnitt «Art der Anwendung»). Überempfindlichkeitsreaktionen, die im Zusammenhang mit Sulfonamid-Derivaten gemeldet wurden, können auch bei Patienten auftreten, die Azopt erhalten. Zu diesen Überempfindlichkeitsreaktionen gehören u.a. das Stevens-Johnson-Syndroms (SJS) und die toxische epidermale Nekrolyse (TEN). Die Patienten sollten zum Zeitpunkt der Verschreibung auf die entsprechenden Anzeichen und Symptome hingewiesen und außerdem engmaschig auf Hautreaktionen überwacht werden. Bei oraler Einnahme von Carboanhydrasehemmern wurden Störungen des Säure-/Base-Haushalts beschrieben. Brinzolamid wurde bei Frühgeborenen (Gestationsalter von unter 36 Wochen) oder Säuglingen unter einer Woche nicht untersucht. Aufgrund der potentiellen Gefahr einer metabolischen Azidose sollten Patienten, bei denen eine ausgeprägte Reifungsverzögerung oder Anomalie der Nierentubuli besteht, nur nach sorgfältigem Abwägen des Nutzen-/Risiko-Verhältnisses mit Brinzolamid behandelt werden.
Die typischen Nebenwirkungen systemisch verabreichter Sulfonamide können auch bei topischer Anwendung auftreten. Bei Anzeichen schwerwiegender Symptome oder bei Überempfindlichkeitsreaktionen ist die Behandlung mit diesem Präparat sofort abzubrechen.
Bei gleichzeitiger Gabe eines oralen Carboanhydrasehemmers und Azopt kann es zu einem additiven Effekt der bekannten systemischen Wirkungen von Carboanhydrasehemmern kommen. Die gleichzeitige Verabreichung von Azopt und oralen Carboanhydrasehemmern wurde nicht geprüft und wird nicht empfohlen.
Störungen des Säure-Basen-Haushaltes sind bei der oralen Gabe von Carboanhydrasehmmern berichtet worden. Bei Patienten mit bestehender Niereninsuffizienz oder erhöhtem Risiko, eine Niereninsuffizienz zu entwickeln, soll Azopt wegen des Risikos einer metabolischen Azidose mit Vorsicht verwendet werden.
Es liegen nur begrenzt Erfahrungen zur Behandlung mit Azopt bei Patienten mit pseudoexfoliativem Glaukom oder Pigmentglaukom vor.
Als Zusatzmedikation zur Unterstützung einer Glaukomtherapie wurde Azopt primär in Kombination mit Timolol geprüft.
Azopt wurde an Patienten mit Engwinkelglaukom nicht klinisch geprüft.
Der mögliche Einfluss von Brinzolamid auf die Endothelfunktion der Hornhaut wurde bei Patienten mit vorgeschädigter Hornhaut (insbesondere bei Patienten mit einer niedrigen Endothelzellenzahl) nicht untersucht. Besonders Patienten, die Kontaktlinsen tragen, wurden nicht untersucht. Wenn diese Patienten Brinzolamid anwenden, wird eine sorgfältige Beobachtung empfohlen, da Carboanhydrasehemmer die Hydration der Hornhaut beeinflussen können was zu einer Dekompensation der Hornhaut und zu Ödemen führen kann. Ebenso wird bei anderen Fällen von vorgeschädigter Hornhaut, z.B. bei Patienten mit Diabetes mellitus, eine sorgfältige Beobachtung empfohlen.
Es liegen Berichte vor, dass Benzalkoniumchlorid Reizungen am Auge und trockene Augen hervorrufen und den Tränenfilm und die Hornhautoberfläche beeinträchtigen kann. Es sollte bei Patienten mit trockenen Augen und bei Patienten mit geschädigter Hornhaut mit Vorsicht angewendet werden.
Bei längerer Anwendung sollten die Patienten überwacht werden.
Mögliche Rebound-Effekte, die dem Absetzen der Behandlung mit Azopt folgen könnten, wurden nicht untersucht; es ist zu erwarten, dass die augeninnendrucksenkende Wirkung 5–7 Tage anhält.
Orale Carboanhydrasehemmer können die Fähigkeit beeinträchtigen, Aufgaben auszuführen, die eine erhöhte Aufmerksamkeit und/oder physische Koordination bei älteren Patienten erfordern. Azopt wird systemisch resorbiert und daher könnte diese Beeinträchtigung auch bei topischer Anwendung auftreten (siehe auch Rubrik «Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen»).
Hinweis für Kontaktlinsenträger
Azopt wurde nicht an Patienten untersucht, die Kontaktlinsen tragen. Azopt enthält das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid, das sich an weichen Kontaktlinsen adsorbieren kann. Daher müssen Patienten darauf hingewiesen werden, Kontaktlinsen erst 15 Minuten nach Anwendung von Azopt einzusetzen. Beim Eintropfen von Azopt dürfen keine Kontaktlinsen getragen werden.
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