Unerwünschte WirkungenDie am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (bei >10% der Patienten) waren Virusinfektion, bakterielle Infektion und Pilzinfektion, Harnwegsinfektion, Herpes Simplex, Pneumonie, Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Hyperlipidämie, Hypertriglyzeridämie, Hyperglykämie, Hypophosphatämie, Hypokaliämie, Diabetes mellitus, Flüssigkeitsretention, Kopfschmerz, Tachykardie, Hypertonie, Lymphozele, Diarrhoe, Übelkeit, Obstipation, Abdominalschmerz, Akne, Ausschlag, Arthralgie, Proteinurie, menstruelle Erkrankung, Oedem peripher, Schmerzen, Fieber, Oedem, verzögerte Heilung, erhöhtes Blut-Kreatinin, Leberfunktionstests anomal und Laktatdehydrogenase im Blut erhöht.
Die Häufigkeit der unten aufgeführten Nebenwirkungen beinhaltet auch Meldungen von Patienten, die mit Rapamune in Kombination mit Ciclosporin und Kortikosteroiden behandelt worden sind.
Generell sind die im Zusammenhang mit der Verabreichung von Rapamune stehenden Nebenwirkungen dosis- und konzentrationsabhängig.
Die nachfolgend aufgeführten Nebenwirkungen sind gemäss den MedDRA Häufigkeitskategorien aufgeführt. Die Häufigkeitskategorien sind definiert als: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1'000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1'000), sehr selten (<1/10'000), Einzelfälle (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Virusinfektion (61%), bakterielle Infektion (51%), Harnwegsinfektion (37%), Pilzinfektion (20%), Herpes simplex (15%), Pneumonie (13%).
Häufig: Sepsis, CMV Infektion, Herpes zoster, Pyelonephritis.
Gelegentlich: mykobakterielle Infektion (einschliesslich Tuberkulose), Epstein-Barr-Virusinfektion.
Gutartige, bösartige und nicht spezifizierte Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Häufig: Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom der Haut.
Gelegentlich: Lymphom, bösartiges Melanom, lymphoproliferative Erkrankung nach Transplantation.
Einzelfälle: Neuroendokrines Karzinom der Haut.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Anämie (49%), Thrombozytopenie (21%), Leukopenie (11%).
Häufig: hämolytisches urämisches Syndrom, Neutropenie.
Gelegentlich: Panzytopenie, thrombotisch-thrombozytopenische Purpura.
Erkrankungen des Immunsystems
Häufig: Überempfindlichkeit (einschliesslich Angioödem, anaphylaktische Reaktion, anaphylaktoide Reaktion).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Hyperlipidämie (einschliesslich Hypercholesterinämie) (64%), Hypertriglyzeridämie (43%), Hyperglykämie (24%), Hypophosphatämie (18%), Hypokaliämie (18%), Diabetes mellitus (11%), Flüssigkeitsretention (10%).
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerz (31%).
Einzelfälle: Posteriores reversibles Enzephalopathiesyndrom.
Herzerkrankungen
Sehr häufig: Tachykardie (15%).
Häufig: Perikarderguss.
Gefässerkrankungen
Sehr häufig: Hypertonie (52%), Lymphozele (15%).
Häufig: Venenthrombose (einschliesslich tiefe Venenthrombose).
Gelegentlich: Lymphödem.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Epistaxis; Pleuraerguss, Pneumonitis, Lungenembolie.
Gelegentlich: Lungenblutung.
Selten: Alveoläre Proteinose.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Diarrhoe (39%), Übelkeit (33%), Obstipation (29%), Abdominalschmerz (28%).
Häufig: Stomatitis, Aszites, Pankreatitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Akne (21%), Ausschlag (14%).
Gelegentlich: Dermatitis exfoliativa.
Selten: Hypersensitivitätsvaskulitis.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Arthralgie (29%).
Häufig: Osteonekrose.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr häufig: Proteinurie (13%).
Gelegentlich: fokal segmentale Glomerulosklerose, nephrotisches Syndrom.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr häufig: Menstruelle Erkrankung (einschliesslich Amenorrhö und Menorrhagie) (18%).
Häufig: Ovarialzyste.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Oedem peripher (61%), Schmerz (59%), Fieber (36%), Oedem (32%), verzögerte Heilung (11%).
Untersuchungen
Sehr häufig: Kreatinin im Blut erhöht (44%), Leberfunktionstests anomal (einschliesslich Alaninaminotransferase erhöht und Aspartataminotransferase erhöht) (26%), Laktatdehydrogenase im Blut erhöht (18%).
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Die Immunsuppression erhöht die Anfälligkeit, Lymphome oder andere bösartige Neubildungen, vor allem der Haut, zu entwickeln.
Es wurde über Fälle von BK-Virus-Nephropathie sowie Fälle von JC-Virus-assoziierter progressiv multifokaler Leukenzephalopathie (PML) bei Patienten, die mit Immunsuppressiva einschliesslich Rapamune behandelt wurden, berichtet.
Bei mit Rapamune behandelten Patienten wurde über Clostridium difficile-Enterokolitis berichtet.
In einer Studie, die die Sicherheit und Wirksamkeit des Wechsels (6 bis 120 Monate nach der Transplantation) von Calcineurin-Inhibitoren (Ciclosporin oder Tacrolimus) zu Sirolimus (Zielbereich von 12–20 ng/ml) als Erhaltungstherapie bei nierentransplantierten Patienten untersuchte, wurde in der Patientenuntergruppe (n=90) mit einer glomerulären Filtrationsrate von weniger als 40 ml/min (Baseline) die Rekrutierung gestoppt. In diesem Sirolimus-Behandlungsarm war die Rate schwerwiegender unerwünschter Wirkungen (darin eingeschlossen Pneumonie, akute Abstossung, Transplantatverlust und Tod) erhöht.
In einer Studie, die die Sicherheit und Wirksamkeit des Wechsels von Tacrolimus zu Rapamune 3 bis 5 Monate nach der Nierentransplantation untersuchte, wurde nach dem Wechsel zu Rapamune eine höhere Rate akuter Abstossungen und neu auftretender Diabetes mellitus festgestellt (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Bei Patienten unter immunsuppressiver Behandlung mit Rapamune sind Fälle interstitieller Lungenerkrankungen aufgetreten (einschliesslich Pneumonitis und selten BOOP [bronchiolitis obliterans organising pneumonia] sowie pulmonale Fibrose), einige mit tödlichem Ausgang, wobei eine infektiöse Genese ausgeschlossen wurde. In einigen Fällen heilte die interstitielle Lungenerkrankung nach Absetzen oder Dosisreduktion von Rapamune aus. Das Risiko für dieses Erkrankungsbild ist möglicherweise mit steigenden Sirolimus-Talspiegeln erhöht.
Über Leberschädigungen wurde berichtet. Das Risiko hierfür kann mit ansteigendem Sirolimus-Talspiegel zunehmen. In seltenen Fällen wurde von tödlich verlaufenden Lebernekrosen berichtet, die mit erhöhten Sirolimus-Talspiegeln einhergingen.
Nach Transplantationen wurde über verzögerte Heilung berichtet einschliesslich Fasziendehiszenz, Narbenhernie und Anastomoseninsuffizienz (beispielsweise im Bereich der Wunde, der Gefässe, der Luftwege, des Ureters und der Gallenwege).
Unter der Behandlung mit Rapamune wurde über Azoospermie berichtet. Diese war in den meisten Fällen reversibel nach Absetzen von Rapamune (siehe «Präklinische Daten»).
Bei Patienten mit verzögerter Transplantatfunktion, kann Rapamune die Wiederherstellung (Erholung) der Nierenfunktion verzögern.
Die gleichzeitige Verabreichung von Rapamune und einem Calcineurin-Inhibitor kann das Risiko für Calcineurin-Inhibitor induziertes hämolytisches urämisches Syndrom / thrombotisch-thrombozytopenische Purpura / thrombotische Mikroangiopathie (HUS/TTP/TMA) erhöhen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Über fokal segmentale Glomerulosklerose wurde berichtet.
Bei mit Rapamune behandelten Patienten wurde über Flüssigkeitsretention, einschliesslich peripherer Ödeme, Lymphödeme, Pleuraerguss und Perikardergüsse (inklusive hämodynamisch relevanter Ergüsse bei Kindern und Erwachsenen), berichtet.
In einer randomisierten Studie bei Patienten ≤20 Jahren mit hohem immunologischen Risiko (definiert als bereits stattgefundene akute Abstossungsepisoden oder als Vorliegen einer chronischen Abstossung) wurde unter Rapamune in Kombination mit einem Calcineurin-Inhibitor eine numerisch höhere Inzidenz von Therapieversagen i.S. von akuten Abstossungsepisoden und Transplantatverlusten gesehen im Vergleich zu Patienten mit einer Calcineurin-Inhibitor-haltigen Standardbehandlung ohne Rapamune. Dabei wurden in der Gruppe, die Rapamune in Kombination mit einem Calcineurin-Inhibitor erhielt, auch eine Einschränkung der Nierenfunktion, erhöhte Blutfettwerte sowie erhöhte Blutdruckwerte festgestellt.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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