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Fachinformation zu Nicorette® 2 mg Microtab Original-Aroma:JNTL Consumer Health II (Switzerland) GmbH
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Pharmakokinetik

Nikotin ist dibasisch und weist einen pKa1-Wert von ca. 3 und einen pKa2-Wert von ca. 8 auf. Nikotin ist schwach basisch und seine Wanderung durch die Zellmembran ist vom pH-Wert abhängig. Nikotin ist in Abhängigkeit vom Ionisierungsgrad leicht löslich in Wasser und Lipiden. Nikotin weist zwei Stereoisomere auf: (S)- und (R)-Form. Doch nur das (S)-Nikotin ist biologisch aktiv.
Die pharmakokinetischen Studien zu Nicorette Microtab-Produkten wurden mit erwachsenen Rauchern durchgeführt.
Absorption
Die von einer Sublingualtablette absorbierte Nikotinmenge hängt von dem in die Mundhöhle freigesetzten Quantum und dem anschliessend geschluckten Nikotinanteil ab. Der Hauptteil der aus einer Sublingualtablette freigesetzten Nikotinmenge wird von der Mundschleimhaut absorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit von Nikotin nach sublingualer Verabreichung beträgt ca. 50%. Die systemische Bioverfügbarkeit geschluckten Nikotins ist wegen der First-Pass-Elimination geringer. Die hohen und schnell ansteigenden Nikotinkonzentrationen, die nach dem Rauchen gemessen werden, sind unter der Behandlung mit der Nikotin-Sublingualtablette selten. Die Steady-state-Konzentrationen von Nikotin im Plasma, welche nach stündlicher Dosis von 1 Tablette zu 2 mg während 10 Stunden erreicht werden, bewegen sich in der Grössenordnung von 10 ng/ml, was ungefähr 50% von dem normalerweise beim Rauchen erreichten Serumspiegel entspricht.
Repräsentative Mittelwerte der PK-Parameter für Sublingualtabletten 2 mg in untenstehender Tabelle.

Produkt

PK Parameter

Mittelwert

SD

n

Microtab 2 mg

Cmax

4,1 ng/ml

1.5

82

Tmax

1 h*

N/A

AUC∞

15,6 ng/ml × h

7.1

Css,min**

13,2 ng/ml

5.7

24

Css,max**

15,2 ng/ml

6.4

* Median-Wert.
** 2 mg pro Stunde in einem Zeitraum von 11 Stunden.
Das Trinken säurehaltiger Getränke wie Orangensaft oder die Einnahme eines Antazidums bei der Verabreichung einer Sublingualtablette hat keine Auswirkungen auf die Bioverfügbarkeit des Nikotins.
Distribution
Das Verteilungsvolumen nach intravenöser Gabe von Nikotin beträgt 2-3 l/kg. Die Plasmaproteinbindung von Nikotin liegt bei weniger als 5%. Es ist daher nicht zu erwarten, dass Veränderungen der Nikotinbindung durch Gebrauch von Begleitmedikationen oder durch eine krankheitsbedingte Alteration der Plasmaproteine einen signifikanten Einfluss auf die Nikotinkinetik haben.
Nikotin passiert die Blut-Hirn- und die Plazentaschranke und tritt in die Muttermilch über.
Metabolismus
Ergebnisse pharmakokinetischer Studien legen den Schluss nahe, dass Verstoffwechslung und Ausscheidung von Nikotin unabhängig von der Nikotinrezeptur sind und daher Ergebnisse aus Studien zur intravenösen Verabreichung von Nikotin zur Beschreibung von Verteilung, Metabolismus, Verstoffwechslung und Ausscheidung herangezogen werden können.
Nikotin wird vor allem in der Leber metabolisiert. Auch in Lunge und Gehirn findet Nikotinmetabolisierung in kleinem Umfang statt. Bei der Metabolisierung von Nikotin ist vor allem das Enzym CYP2 A6 beteiligt. Es wurden 17 verschiedene Abbauprodukte des Nikotins identifiziert, die wahrscheinlich alle weniger wirksam sind als die Ausgangssubstanz. Der Hauptmetabolit im Plasma, Kotinin, wird mit einer Halbwertszeit von etwa 14-20 Stunden eliminiert und erreicht zehn Mal höhere Konzentrationen als Nikotin.
Elimination
Die Halbwertszeit beträgt 2-3 Stunden.
Die durchschnittliche Gesamtplasmaclearance von Nikotin beträgt 66,6-90,0 l/h.
Normalerweise werden etwa 10–15% des Nikotins unverändert renal ausgeschieden. Jedoch können bei hohen Urinflussraten und einer Ansäuerung des Harns auf einen pH-Wert unter 5 bis zu 23% ausgeschieden werden. Die wichtigsten, über den Urin ausgeschiedenen Metaboliten von Nikotin sind Kotinin und Trans-3-Hydroxy-Kotinin. Nur ein kleiner Teil des Kotinins (10-12% der Dosis) wird unverändert renal ausgeschieden. Kotinin wird zu polaren wasserlöslichen Substanzen weiter metabolisiert und ist besonders in hydroxilierter Form (Trans-3-Hydroxy-Kotinin) im Urin zu finden (28-37% der Dosis).
Zwischen Männern und Frauen besteht hinsichtlich der Pharmakokinetik kein Unterschied.
Linearität/Nicht Linearität
Man beobachtet eine leichte Abweichung von der Dosis-Linearität der AUCinf und der Cmax wenn Einzeldosen von 1, 2 und 3 Tabletten gegeben werden. Diese Abweichung ist dadurch erklärbar, dass ein grösserer Anteil der höheren Dosis verschluckt und dem First-Pass-Metabolismus unterworfen wird.
Nach der Verabreichung von Sublingualtabletten mit 2 mg bzw. 4 mg wurden AUC∞-Mittelwerte von 17 respektive 27,6 ng/ml × h beobachtet.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Die Nikotinclearance ist bei Rauchern mit Leberzirrhose und leichter Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Score 5) unbeeinträchtigt, während sie bei mässiger Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Score 7) herabgesetzt ist (die Gesamtclearance wurde durchschnittlich um 40–50% herabgesetzt). Es liegen keine Daten zur Pharmakokinetik von Nikotin bei Rauchern mit einem Child-Pugh-Score von über 7 vor.
Nierenfunktionsstörungen
Bei schwerer Niereninsuffizienz ist mit einer Beeinträchtigung der Clearance von Nikotin und seinen Metaboliten zu rechnen. Bei Studienteilnehmern mit schweren Nierenfunktionserkrankungen war die Clearance von Nikotin um durchschnittlich 50% herabgesetzt.
Bei Hämodialyse-Patienten, die rauchen, wurden erhöhte Nikotinspiegel beobachtet.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten wurde eine geringfügig reduzierte Gesamtclearance für Nikotin nachgewiesen, jedoch sind die Abweichungen unterschiedlich und rechtfertigen keine allgemeine altersabhängige Dosisanpassung.

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