Eigenschaften/WirkungenIndobiotic ist eine Kombination aus Indometacin, einem nicht-steroidalen Entzündungshemmer und dem Aminoglycosid-Antibiotikum Gentamicin zur Anwendung am Auge.
Indometacin
Indometacin hemmt bei Instillation in das Auge die Synthese von Prostaglandinen, wichtigen Entzündungsmediatoren bei Entzündungen im vorderen Augenabschnitt.
Gentamicin
Gentamicin ist ein Antibiotikum der Gruppe der Aminoglykoside. Gentamicin wirkt bakterizid und penetriert in das Zellinnere empfindlicher Erreger, wo es an das basische Protein P10 der 30 S-Ribosomenuntereinheit bindet. Dadurch wird die Übertragung der genetischen Information der RNS so gestört, dass Aberrationen der Eiweissbiosynthese auftreten und Proteine entstehen, die für die Bakterienzelle nicht nutzbar sind und ihr Überleben unmöglich machen.
Gentamicin besitzt in vitro folgendes Wirkspektrum:
Empfindliche Keime (MHK <4 µg/ml): Staphylococcus, Escherichia coli, Klebsiella, Enterobacter, Serratia, indolpositive und -negative Proteusarten, Salmonella, Shigella, Pseudomonas aeruginosa, Acinetobacter, Neisseria gonorrhoeae.
Mässig empfindliche Keime (MHK 4-16 µg/ml): Moraxella.
Resistente Keime (MHK >16 µg/ml): Meningococcus, Clostridien, Bacteroides, Streptococcus.
Die MHK-Werte wurden in Diffusions- und Reihenverdünnungstests ermittelt.
Die Plasmidresistenz gegen Gentamicin ist assoziiert mit Resistenzen gegen andere Antibiotika wie Penicilline, Chloramphenicol, Tetracycline und Sulfonamide. Die natürliche Resistenz beruht auf der Ineffizienz des aktiven Transports durch die Bakterienmembran, die erworbene Resistenz auf einer mangelnden Permeabilität der Zellmembran oder einer enzymatischen Inaktivierung des Gentamicins. Die Häufigkeitsrate der Gentamicin-Resistenz gramnegativer Erreger liegt bei 12-13 Prozent.
Kombination
Gentamicin hat in Kombination mit Indometacin ein vergleichbar breites, grampositive und gramnegative Erreger umfassendes Wirkspektrum wie die Einzelsubstanz. Indometacin beeinflusst die bakterizide Wirkung des Gentamicins nicht.
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