Eigenschaften/WirkungenFem7 Combi enthält im Phase-I-Pflaster Estradiol (das endogen vom weiblichen Organismus gebildete Östrogen) und im Phase-II-Pflaster eine Kombination von Estradiol und dem synthetischen Gestagen Levonorgestrel. Estradiol dient zur Hormonsubstitution während und nach dem Klimakterium. Die zusätzliche Gabe von Levonorgestrel während der zweiten Zyklushälfte trägt zum regelrechten Zyklusablauf bei und schützt vor Endometriumhyperplasie. Durch die transdermale Anwendung wird der Endometriumschutz schon bei einer niedrigeren Levonorgestrel-Plasmakonzentration erzielt als bei oraler Gabe.
Estradiol, das vom weiblichen Organismus von der Menarche bis zur Menopause vorwiegend in den Ovarialfollikeln gebildet wird, ist auf Rezeptorebene das wirksamste Östrogen. Nach der Menopause - wenn die Funktion der Ovarien eingestellt wurde - wird im Körper nur noch wenig Estradiol in der Leber und im Fettgewebe aus Estron gebildet.
Das hochwirksame Gestagen Levonorgestrel hemmt die Proliferation des Endometriums und bringt beim Vorliegen einer östrogeninduzierten Proliferation die sekretorische Transformation in Gang. Eine zyklische Therapie mit Estradiol und Levonorgestrel führt in den meisten Fällen zu Zyklusblutungen; in Abhängigkeit von der Estradioldosis kann es aber auch zur Amenorrhoe kommen. Durch die Hinzunahme des Gestagens wird das Risiko, eine durch Östrogen induzierte Endometriumhyperplasie zu entwickeln, vermindert. Ausserdem hat Levonorgestrel eine dosisabhängige Hemmwirkung auf die hypophysäre Gonadotropinsekretion. Da Levonorgestrel ein partieller Androgenagonist ist, muss bei höherer Dosierung mit unerwünschten Wirkungen auf die Blutfettwerte und mit Androgenisierungseffekten gerechnet werden. In der in Fem7 Combi verwendeten Dosierung sind solche Wirkungen aber aller Voraussicht nach unerheblich.
Der Verlust der ovariellen Estradiolproduktion führt bei vielen Frauen zu vasomotorischer und thermoregulatorischer Destabilisierung (Hitzewallungen), Schlafstörungen sowie zu zunehmender Atrophie der Schleimhaut und anderer Gewebe des Urogenitaltrakts. Die Osteoporoseprophylaxe ist mit Fem7 Combi TTS nicht gewährleistet. Die exogene Östrogenzufuhr führt bei Frauen in der Postmenopause nachweislich zu einem Absinken der potentiell atherogen wirkenden Lipoproteine geringer Dichte (LDL) und zu einem Anstieg der cholesterinbeseitigenden Lipoproteine hoher Dichte (HDL). Dadurch bessert sich der HDL-/LDL-Quotient; diese Besserung des Lipidprofils ist - wie Fall-Kontroll-Studien zeigten - einer der Faktoren, die die günstige Wirkung von Östrogenen auf das KHK-Risiko bei Frauen in der Postmenopause ausmachen. Theoretisch könnte ein Gestagen diese günstigen Wirkungen abschwächen; die in HRT (Hormonsubstitutionstherapie)-Kombinationen verwendeten niedrigen Gestagendosen scheinen die Präventivwirkung der Therapie gegenüber Atherosklerose aber nicht zu beeinträchtigen.
Östrogene haben ausserdem günstige Auswirkungen auf das Verhältnis der Osteoblasten- zur Osteoklastenaktivität. Epidemiologische Studien belegen, dass Östrogene den Knochensubstanzschwund in der Menopause vermindern. Zur postmenopausalen Osteoporose tragen wahrscheinlich zahlreiche Faktoren bei, u.a. eine frühzeitige Menopause, Osteoporose in der Familienanamnese, kürzlich durchgeführte langfristige Behandlung mit Kortikosteroiden, starker Zigarettenkonsum und zierlicher Körperbau.
Im Tierversuch zeigte das Kolophoniumderivat Foral 85E, welches als Hilfsstoff im TTS enthalten ist, eine schwach sensibilisierende Potenz. Einzelfälle von allergischen Reaktionen gegen das Kolophoniumderivat können nicht ausgeschlossen werden.
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