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Fachinformation zu PegIntron®:MSD Merck Sharp & Dohme AG
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Interaktionen

Einfluss von PegIntron auf Begleitmedikation
Die potentielle Wechselwirkung zwischen PegIntron und Substraten metabolischer Enzyme wurde in 4 klinisch-pharmakologischen Studien untersucht. In einer Studie mit einer einmaligen subkutanen Verabreichung (1 µg/kg) an gesunde Probanden (n=12) hatte PegIntron keinen Einfluss auf die Aktivitäten von CYP1A2 (Koffein), CYP2C9 (Tolbutamid), CYP2D6 (Dextromethorphan), CYP3A4 (Midazolam) und N-Acetyltransferase (Dapson). In den restlichen 3 Studien wurde der Effekt von Mehrfachdosen von PegIntron an Probanden mit Hepatitis C (1.5 µg/kg/Woche) oder an gesunden Probanden (1 µg/kg pro Woche oder 3 µg/kg pro Woche) untersucht (Tabelle 3). Eine klinisch signifikante pharmakokinetische Wechselwirkung zwischen PegIntron und Tolbutamid, Midazolam oder Dapson wurde nicht beobachtet; aus diesem Grund ist eine klinisch relevante Interaktion unwahrscheinlich, wenn PegIntron zusammen mit Arzneimitteln, die über CYP2C9, CYP3A4 oder N-Acetyltransferase metabolisiert werden, verabreicht wird. Gleichzeitige Verabreichung von PegIntron und Koffein oder Desipramin erhöhte die Exposition gegenüber Koffein und Desipramin geringfügig. Bei gleichzeitiger Verabreichung von PegIntron mit über CYP1A2 oder CYP2D6 metabolisierten Arzneimitteln hat das Ausmass der Abnahme der Cytochrom P 450 Aktivität wahrscheinlich keinen klinischen Einfluss, ausser bei Arzneimitteln mit enger therapeutischer Breite.
Tabelle 3: Einfluss von PegIntron auf Begleitmedikation

Begleitmedikation

PegIntron-Dosis

Studienpopulation

Quotient der geometrischen Mittelwerte
(mit/ohne PegIntron)

AUC (90% CI)

Cmax (90% CI)

Koffein
(CYP1A2 Substrat)

1.5 µg/kg/Woche (4 Wochen)

Probanden mit chronischer Hepatitis C
(N=22)

1,39
(1,27; 1,51)

1,02
(0,95; 1,09)

1 µg/kg/Woche (4 Wochen)

Gesunde Probanden
(N=24)

1,18
(1,07; 1,31)

1,12
(1,05; 1,19)

3 µg/kg/Woche (2 Wochen)

Gesunde Probanden
(N=13)

1,36
(1,25; 1,49)

1,16
(1,10; 1,24)

Tolbutamid
(CYP2C9 Substrat)

1.5 µg/kg/Woche (4 Wochen)

Probanden mit chronischer Hepatitis C
(N=22)

1,1#
(0,94; 1,28)

NA

1 µg/kg/Woche (4 Wochen)

Gesunde Probanden
(N=24)

0,90#
(0,81; 1,00)

NA

3 µg/kg/Woche (2 Wochen)

Gesunde Probanden
(N=13)

0,95
(0,89; 1,01)

0,99
(0,92; 1,07)

Dextromethorphan Hydrobromid
(CYP2D6 und CYP3A Substrat)

1.5 µg/kg/Woche (4 Wochen)

Probanden mit chronischer Hepatitis C
(N=22)

0,96##
(0,73; 1,26)

NA

1 µg/kg/Woche (4 Wochen)

Gesunde Probanden
(N=24)

2,03#
(1,55; 2,67)

NA

Desipramin
(CYP2D6 Substrat)

3 µg/kg/Woche (2 Wochen)

Gesunde Probanden
(N=13)

1,30
(1,18; 1,43)

1,08
(1,00; 1,16)

Midazolam
(CYP3A4 Substrat)

1.5 µg/kg/Woche (4 Wochen)

Probanden mit chronischer Hepatitis C
(N=24)

1,07
(0,91; 1,25)

1,12
(0,94; 1,33)

1 µg/kg/Woche (4 Wochen)

Gesunde Probanden
(N=24)

1,07
(0,99; 1,16)

1,33
(1,15; 1,53)

3 µg/kg/Woche (2 Wochen)

Gesunde Probanden (N=13)

1,18
(1,06; 1,32)

1,24
(1,07; 1,43)

Dapson
(N-Acetyltransferase Substrat)

1.5 µg/kg/Woche (4 Wochen)

Probanden mit chronischer Hepatitis C
(N=24)

1,05
(1,02; 1,08)

1,03
(1,00; 1,06)

# Berechnet aus Urinproben, die über ein Intervall von 48 Stunden gesammelt wurden
## Berechnet aus Urinproben, die über ein Intervall von 24 Stunden gesammelt wurden
Die gleichzeitige Gabe von Theophyllin und PegIntron kann die Konzentration von Theophyllin im Blut wegen der supprimierten Metabolisierung über CYP1A2 erhöhen. Vorsicht ist daher bei der Kombination von Theophyllin und PegIntron geboten. Die Arzneimittelinformation zu Theophyllin sollte bei gleichzeitiger Gabe mit PegIntron berücksichtigt werden. Des Weiteren wurde aufgrund der supprimierten Metabolisierung in der Leber von erhöhten Konzentrationen von Warfarin und Phenazon im Blut bei gleichzeitiger Verabreichung mit Interferon-Präparaten berichtet. Es ist daher Vorsicht geboten.
Die gleichzeitige Verabreichung von CYP2D6-Substraten mit einer engen therapeutischen Breite und PegIntron kann die Konzentration dieser Arzneimittel im Blut erhöhen. Bei der Kombination solcher Arzneimittel mit PegIntron ist Vorsicht geboten. Die Arzneimittelinformationen zu CYP2D6-Substraten mit enger therapeutischer Breite sollten bei gleichzeitiger Gabe mit PegIntron berücksichtigt werden.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Zidovudin mit anderen Interferon-Präparaten kann der supprimierende Effekt auf die Knochenmarkfunktion verstärkt werden und eine Verschlechterung der Hämatopoese, wie z.B. Reduktion der Anzahl weisser Blutkörperchen oder Anämie, auftreten. Der Wirkmechanismus ist unbekannt, aber es wird davon ausgegangen, dass beide Arzneimittel einen hemmenden Effekt auf das Knochenmark haben.
Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Interferon-Präparaten kann die Wirkung der immunsupprimierenden Therapie bei transplantierten Patienten (Nieren, Knochenmark, etc.) abgeschwächt sein und es können Transplantatabstossungsreaktionen hervorgerufen werden.
Die Einflüsse von PegIntron auf CYP2C19 wurden nicht untersucht. Es wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen zwischen PegIntron und Ribavirin in einer pharmakokinetischen Mehrfachdosis-Studie beobachtet.
HIV/HCV Co-Infektion
Nukleosidanaloga: Ribavirin zeigte in vitro eine hemmende Wirkung auf den Phosphorylierungsvorgang von Zidovudin und Stavudin. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht bekannt. Diese in vitro Befunde deuten jedoch darauf hin, dass die gleichzeitige Verabreichung von Ribavirin und Zidovudin, resp. Stavudin, möglicherweise zu einer Erhöhung der HIV-RNA-Plasmaspiegel führt. Es wird deshalb empfohlen, die HIV-RNA-Plasmaspiegel von Patienten, die gleichzeitig mit Ribavirin und mit einem dieser beiden Arzneistoffe behandelt werden, streng zu überwachen. Falls die HIV-RNA-Spiegel ansteigen, ist die gleichzeitige Verabreichung von Ribavirin und Reverse-Transkriptase-Hemmern erneut zu überprüfen.
Die Verabreichung von Nukleosidanaloga, allein oder in Kombination mit anderen Nukleosiden, führte zu Laktatazidose. Pharmakologisch gesehen erhöht Ribavirin in vitro die phosphorylierten Metaboliten von Purin-Nukleosiden. Diese Aktivität kann das Risiko einer Laktatazidose, die durch Purin-Nukelosidanaloga (z.B. Didanosin oder Abacavir) induziert wird, erhöhen. Die gleichzeitige Verabreichung von Ribavirin und Didanosin wird nicht empfohlen. Es wurden Fälle von mitochondrialer Toxizität berichtet, insbesondere von Laktatazidose und Pankreatitis, die in einigen Fällen tödlich verliefen.

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