ZusammensetzungWirkstoffe
succimerum (Dimercaptosuccinylsäure, DMSA)
Hilfsstoffe
stanni(II) chloridium dihydricum, inositolum, acidum hydrochloridum concentratum, nartrii hydroxidum
Das Lyophilisat des Produktes enthält 0.345 mg Natrium pro Durchstechflasche. Nach der Rekonstitution mit 5 ml Natriumpertechnetat-Lösung enthält das Produkt 3.61 mg Natrium.
Spezifikationen des markierten Präparates
Sterile, endotoxinfreie, klare, farblose, wässrige Lösung zur intravenösen Anwendung.
pH:
|
2.5 - 3.5
|
99m
Tc-DMSA:
|
≥ 95 %
|
99m
TcO4‾:
|
≤ 2 %
|
Haltbarkeit:
|
4 Stunden im Originalfläschchen unter Ausschluss von Sauerstoff bei 15 - 25 °C
|
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenTechneScan DMSA dient zur statischen (planaren oder SPECT) Nierenszintigraphie bei folgenden Indikationen:
morphologische Untersuchung des Nierenkortex
seitengetrennte Untersuchung der Nierenfunktion
-Lokalisierung ektopischer Nieren
Dosierung/AnwendungMit dem markierten Inhalt eines Fläschchens TechneScan DMSA können mehrere Patienten untersucht werden.
Wenn besondere Umstände es erfordern, kann der gesamte markierte Inhalt eines Fläschchens auch einem Patienten allein verabreicht werden.
Das gebrauchsfertige 99mTc-DMSA wird ausschliesslich intravenös verabreicht.
Erwachsene
Für erwachsene Patienten mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 50 - 70 kg beträgt die empfohlene Dosis 30 bis 120 MBq.
Die Darstellung erfolgt 1 - 5 Stunden nach der Injektion. Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder Obstruktion können Spätbilder (nach 6 bzw. 24 Stunden) erforderlich werden.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen sollte mit Vorsicht und unter Berücksichtigung der klinischen Notwendigkeit und Einbeziehung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses in dieser Patientengruppe erfolgen. Die anzuwendende Aktivität bei Kindern und Jugendlichen wird entsprechend der EANM Dosierungskarte (2016) unter Verwendung folgender Formel ermittelt:
Anzuwendende Aktivität A [MBq] = Basisaktivität x Multiplikationsfaktor
(Klasse B mit einer Basisaktivität von 6.8 MBq)
Die hieraus berechneten und anzuwendenden Aktivitäten sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
Gewicht [kg]
|
Aktivität [MBq]
|
Gewicht [kg]
|
Aktivität [MBq]
|
Gewicht [kg]
|
Aktivität [MBq]
|
3
|
18
|
22
|
36
|
42
|
62
|
4
|
18
|
24
|
39
|
44
|
65
|
6
|
18
|
26
|
42
|
46
|
68
|
8
|
18
|
28
|
44
|
48
|
70
|
10
|
18
|
30
|
47
|
50
|
73
|
12
|
21
|
32
|
50
|
52 - 54
|
77
|
14
|
24
|
34
|
52
|
56 - 58
|
82
|
16
|
27
|
36
|
54
|
60 - 62
|
86
|
18
|
30
|
38
|
57
|
64 - 66
|
91
|
20
|
33
|
40
|
60
|
68
|
95
|
Eine Minimumaktivität von 18 MBq ist erforderlich, damit Aufnahmen von ausreichender Qualität erzielt werden können.
Die Darstellung erfolgt 1 - 2 Stunden nach Injektion.
Um die Strahlenbelastung der Blase und der Beckenorgane sowie die Hintergrund-Interferenz der Blase so gering wie möglich zu halten, sollte der Patient – unter Berücksichtigung seines Herz-Kreislauf-Status und seiner Nierenfunktion – aufgefordert werden, vor und nach der Verabreichung des Präparates reichlich zu trinken und die Blase so oft wie möglich zu leeren. Dazu ist er über die Vorsichtsmassnahmen zu unterrichten, die bei der Entsorgung seiner Ausscheidungen zu beachten sind.
Strahlenexposition
Nach ICRP 128
Geschätzte absorbierte Dosis: 99mTc-DMSA (µGy/MBq)
Organ
|
Erwachsene
|
15 Jahre
|
10 Jahre
|
5 Jahre
|
1 Jahr
|
Nebennieren
|
12.0
|
16.0
|
24.0
|
35.0
|
60.0
|
Blase
|
18.0
|
23.0
|
29.0
|
31.0
|
57.0
|
Knochenoberfläche
|
5.0
|
6.2
|
9.2
|
14.0
|
26.0
|
Gehirn
|
1.2
|
1.5
|
2.5
|
4.0
|
7.2
|
Brust
|
1.3
|
1.8
|
2.8
|
4.5
|
8.4
|
Gallenblase
|
8.3
|
10.0
|
14.0
|
22.0
|
31.0
|
GI-Trakt
|
|
|
|
|
|
Magen
|
5.2
|
6.3
|
10.0
|
14.0
|
20.0
|
Dünndarm
|
5.0
|
6.4
|
10.0
|
14.0
|
24.0
|
Dickdarm
|
4.3
|
5.5
|
8.2
|
12.0
|
20.0
|
Oberer Dickdarm
|
5.0
|
6.4
|
9.5
|
14.0
|
23.0
|
Unterer Dickdarm
|
3.3
|
4.3
|
6.5
|
9.6
|
16.0
|
Herz
|
3.0
|
3.8
|
5.8
|
8.6
|
14.0
|
Nieren
|
180.0
|
220.0
|
300.0
|
430.0
|
760.0
|
Leber
|
9.5
|
12.0
|
18.0
|
25.0
|
41.0
|
Lunge
|
2.5
|
3.5
|
5.2
|
8.0
|
15.0
|
Muskeln
|
2.9
|
3.6
|
5.2
|
7.7
|
14.0
|
Speiseröhre
|
1.7
|
2.3
|
3.4
|
5.4
|
9.4
|
Ovarien
|
3.5
|
4.7
|
7.0
|
11.0
|
19.0
|
Pankreas
|
9.0
|
11.0
|
16.0
|
23.0
|
37.0
|
Rotes Knochenmark
|
3.9
|
4.7
|
6.8
|
9.0
|
14.0
|
Haut
|
1.5
|
1.8
|
2.9
|
4.5
|
8.5
|
Milz
|
13.0
|
17.0
|
26.0
|
38.0
|
61.0
|
Testes
|
1.8
|
2.4
|
3.7
|
5.3
|
10.0
|
Thymus
|
1.7
|
2.3
|
3.4
|
5.4
|
9.4
|
Schilddrüse
|
1.5
|
1.9
|
3.1
|
5.2
|
9.4
|
Uterus
|
4.5
|
5.6
|
8.3
|
11.0
|
19.0
|
Übrige Organe
|
2.9
|
3.7
|
5.2
|
7.7
|
14.0
|
Effektive Dosis (µSv/MBq)
|
8.8
|
11.0
|
15.0
|
21.0
|
37.0
|
Die effektive Dosis beträgt beim Erwachsenen (70 kg) nach intravenöser Gabe von 120 MBq (maximale Dosis) 99mTc-DMSA etwa 1.06 mSv.
Kontraindikationen·Nachgewiesene Überempfindlichkeit gegenüber nicht markiertem Succimer (DMSA), 99mTc-DMSA oder einem anderen Inhaltsstoff des Präparates.
·Schwangerschaft.
·Während des Stillens.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenJe nach Zeitpunkt der Verabreichung der Injektion kann der Gehalt an Natrium, welcher dem Patienten verabreicht wird, in einigen Fällen 1 mmol (23 mg) übersteigen. Dies sollte bei Patienten, die sich natriumarm ernähren, berücksichtigt werden.
Wegen des Risikos von Überempfindlichkeitsreaktionen sollte die Bereitschaft (Arzneimittel, Gegenstände, Personal) zur Behandlung solcher Reaktionen (Adrenalin, Antihistaminika, Kortikosteroide zur Injektion, Herz-Kreislauf-Unterstützung, Beatmung, Reanimation usw.) sichergestellt sein.
Strahlenbelastung der Blase und der Beckenorgane: siehe „Dosierung/Anwendung“.
Bei Kindern und Jugendlichen ist wegen des erhöhten Risikos der Strahlenbelastung der Nutzen einer Untersuchung mit TechneScan DMSA besonders sorgfältig gegen das Risiko der Strahlenexposition abzuschätzen.
InteraktionenDie Aufnahme von 99mTc-markierter Succimer (DMSA) kann durch die gleichzeitige Verabreichung von Substanzen, die die Nierenfunktion beeinflussen, verändert werden, z.B.:
-Iodierte Kontrastmittel und Aminoglycoside: erniedrigen den effektiven renalen Plasmafluss in Abhängigkeit vom Ausmass der Nierenschädigung, der Menge des verabreichten Kontrastmittels und der Art der Verabreichung. Die Wirkung von iodierten Kontrastmitteln hält üblicherweise nicht länger als 2 Wochen an. Daher sollte eine quantitative Basis-Nierenuntersuchung mit einem Radionuklid frühestens 1 - 2 Wochen nach einer Kontrastmitteluntersuchung erfolgen.
-ACE-Hemmer: Bei Patienten mit einseitiger Nierenarterienstenose wird die Aufnahme von 99mTc-markiertem DMSA in der betroffenen Niere vermindert. Dies ist nach Absetzen des ACE-Hemmers gewöhnlich reversibel.
-Furosemid: steigert den renalen Blutfluss. Hohe Dosen von Furosemid können zu falsch-negativen und niedrige Dosen zu falsch-positiven Untersuchungsergebnissen führen.
-Dopamin: erhöht den effektiven renalen Plasmafluss, während Dopaminantagonisten ihn vermindern, was sich in falsch-positiven bzw. falsch-negativen Ergebnissen äussern kann.
-Cyclosporin und Cisplatin: können aufgrund ihrer nephrotoxischen Wirkung die Differentialdiagnose einer Nierenfunktionsstörung beeinflussen.
-Ammoniumchlorid: kann die Aufnahme von 99mTc-markiertem DMSA in die Niere erheblich verringern und die Aufnahme in die Leber erhöhen.
-Natriumbicarbonat: vermindert die Aufnahme von 99mTc-markiertem DMSA in die Niere.
-Mannitol: vermindert die Aufnahme von 99mTc-markiertem DMSA in die Niere.
Zur Sicherstellung der bestmöglichen Aussagekraft der Szintigramme sollten daher diese oder andere Substanzen weder während einer Untersuchung mit TechneScan DMSA noch in kürzerem zeitlichen Abstand verabreicht werden, es sei denn, das Untersuchungsziel erfordere ein solches Vorgehen. In jedem Fall muss bei der Auswertung der Szintigramme die Medikation des Patienten zum Zeitpunkt der Untersuchung berücksichtigt werden.
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Dieses Präparat ist in der Schwangerschaft kontraindiziert.
Stillzeit
Dieses Präparat ist während der Stillzeit kontraindiziert.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Der Zustand des Patienten und die allfälligen unerwünschten Wirkungen sind zu berücksichtigen.
Unerwünschte WirkungenIn der Literatur sind seltene Fälle von allergischen Reaktionen beschrieben.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungBei vorschriftsmässiger Anwendung ist nicht mit einer Überdosierung zu rechnen. Die Elimination sollte, wenn möglich, durch forcierte Diurese und häufiges Leeren der Blase beschleunigt werden.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
V09CA02
Wirkungsmechanismus
Physikalische Eigenschaften
Unabhängig von seiner Bindung an den Wirkstoff zerfällt 99mTechnetium durch isomeren Übergang mit einer Halbwertszeit von 6.02 Stunden in quasi stabiles 99Technetium. Die für die szintigraphische Diagnostik wichtige Gammastrahlung hat eine Energie von 140 keV (89 %).
Pharmakodynamik
Von 99mTc-DMSA sind in den für die Szintigraphie empfohlenen Aktivitäten und den dabei verabreichten Substanzmengen keine pharmakodynamischen Wirkungen zu erwarten.
Klinische Wirksamkeit
Nicht zutreffend.
PharmakokinetikNach intravenöser Injektion wird 99mTc-DMSA fast ausschliesslich an Plasmaproteine gebunden und wird bei Patienten mit normaler Nierenfunktion in drei Stufen aus dem Plasma eliminiert. Seine effektive Halbwertszeit im Blut beträgt ca. 1 Stunde. 99mTc-DMSA reichert sich in hohen Konzentrationen im Nierenkortex an. Die maximale Anreicherung erfolgt 3 - 6 Stunden nach intravenöser Injektion, dabei werden 40 - 50 % der Dosis in den Nieren zurückgehalten. 99mTc-DMSA wird mit dem Urin in unveränderter Form ausgeschieden.Weniger als 3 % der verabreichten Dosis reichern sich in der Leber an.
Absorption
Siehe unter Pharmakokinetik
Distribution
Siehe unter Pharmakokinetik
Metabolismus
Nicht zutreffend
Elimination
Siehe unter Pharmakokinetik
Kinetik spezieller Patientengruppen
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann sich die Verteilung in den Nieren verringern, und der Anteil des sich in der Leber anreichernden 99mTc-DMSA kann erheblich ansteigen.
Präklinische DatenLangzeittoxizität (bzw. Toxizität bei wiederholter Verabreichung)
Untersuchungen an Ratten zeigten bei wiederholter Verabreichung von 0.66 mg/kg/Tag Succimer (DMSA) und 0.23 mg/kg/Tag Zinn(II)chlorid über 14 Tage keine Anzeichen subakuter Toxizität. Die maximale Patientendosis beträgt 0.02 mg 99mTc-DMSA/kg und ist somit etwa 30mal geringer als die bei der Ratte subakut ohne Befund geprüfte Dosis. Das Präparat ist nicht zur regelmässigen oder Dauerverabreichung bestimmt.
Daten zum mutagenen, karzinogenen und reproduktionstoxischen Potential von 99mTc-DMSA sind bisher nicht verfügbar. Die potentiellen Gefahren der ionisierenden Strahlung sind jedoch bekannt.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Es sind keine Inkompatibilitäten bekannt. Es wird dennoch empfohlen, TechneScan DMSA nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln zu verabreichen.
Haltbarkeit
Haltbarkeit des unmarkierten Markierungsbestecks TechneScan DMSA:
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit des 99mTc-markierten Präparates TechneScan DMSA:
4 Stunden im Originalfläschchen unter Ausschluss von Sauerstoff bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) – danach ist die Präparation nicht mehr verwendbar.
Besondere Lagerungshinweise
Lagerung des unmarkierten Präparates TechneScan DMSA:
Lagerung lichtgeschützt. Im Kühlschrank (2 - 8 °C) lagern.
Lagerung des 99mTc-markierten Präparates TechneScan DMSA:
Lagerung max. 4 Std. im bleiabgeschirmten Originalfläschchen unter Ausschluss von Sauerstoff. Bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) lagern.
Hinweise für die Handhabung
Markierung
Der Inhalt eines Fläschchens TechneScan DMSA wird mit Natrium[99mTc]pertechnetat zu 99mTc-markiertem Dimercaptosuccinylsäure (99mTc-DMSA), dem eigentlichen diagnostischen Agens, rekonstituiert. Die Markierung und die Verdünnung muss von fachkundigem Personal unter streng aseptischen Bedingungen, Ausschluss von Sauerstoff (Luft) und Beachtung der Strahlenschutzvorschriften (Arbeiten im Bleibehälter bzw. hinter einer Bleiwand) durchgeführt werden.
Markierungsvorschrift
1.Die flip-off-Verschlusskappe des Fläschchens TechneScan DMSA entfernen, den Gummistopfen mit Alkohol desinfizieren und das Fläschchen in einen Bleibehälter stellen.
2.In das Fläschchen mit einer sterilen, strahlengeschützten Spritze die erforderliche Menge (1.2 GBq - 4 GBq) Natrium[99mTc]pertechnetat geeigneter Qualität (siehe „Anmerkungen zur Markierung“, unten) in einem Volumen von 5 ml ohne Luftblase und ohne Verwendung einer Belüftungskanüle hinzufügen. Anschliessend mit derselben Spritze durch Zurückziehen des gleichen Gasvolumens den Überdruck im Fläschchen ausgleichen. In das Fläschchen darf kein Sauerstoff (Luft) eintreten.
3.Das im Bleibehälter befindliche Fläschchen mit einem Bleideckel zudecken und durch mehrmaliges Kippen oder durch leichtes Schwenken auf einer Rollvorrichtung die Trockensubstanz vollständig in Lösung bringen.
4.Das Fläschchen noch 15 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen. Nach dieser Reaktionszeit ist die Markierung abgeschlossen und die Lösung zur i.v. Applikation geeignet.
5.Die Radioaktivität des markierten Präparates in einem geeigneten Aktivimeter messen. Gesamtaktivität, Volumen, Konzentration, Messzeit und Datum auf dem beigelegten Warn-/ Protokolletikett vermerken und damit das Präparat kennzeichnen.
Bemerkungen: Das markierte Produkt muss innerhalb von 4 Stunden verwendet werden. Bis dahin kann es – unter Beachtung der Strahlenschutzvorschriften – bei 15 - 25 ºC im Originalfläschchen unter Ausschluss von Sauerstoff (Luft) aufbewahrt werden. Die Lagerung der markierten 99mTc-DMSA-Lösung in Spritzen sollte soweit wie möglich vermieden werden. Ist dies unumgänglich müssen die Lagerzeit so kurz wie möglich gehalten und Luftblasen ausgeschlossen werden.
Vor der Verabreichung muss die Markierungsausbeute bestimmt werden (siehe „Qualitätskontrolle“, unten).
Anmerkungen zur Markierung:
Qualitätsanforderungen für 99mTc-Pertechnetat und NaCl 0.9 %
Zur Markierung dürfen nur 99mTc-Pertechnetat-Eluate aus Generatoren verwendet werden, die in der Schweiz zugelassen sind. Die Qualität der Eluate muss den Anforderungen der gültigen Ph. Eur. entsprechen, die Eluate müssen insbesondere frei von Oxidantien sein, und sie sollten weniger als 5 ppm Aluminium enthalten. Zur Sicherstellung der erforderlichen Markierungsausbeute von mindestens 95 % sollten Eluate nicht später als 6 Stunden nach Elution verwendet werden, und die vorhergehende Elution des Generators sollte nicht mehr als 72 Stunden zurückliegen.
Bei zu hoher Aktivität der 99mTc-DMSA-Lösung kann diese mit frisch geöffneter physiologischer Natriumchloridlösung unter Ausschluss von Sauerstoff (Luft) verdünnt werden. Die dazu verwendete Natriumchloridlösung muss steril und endotoxinfrei sein, sie darf keine Bakteriostatika oder Konservierungsmittel enthalten, und sie sollte aus Glasbehältern (Glasampullen), nicht aus Plastikbehältnissen entnommen werden.
Qualitätskontrolle
Nachweis des freien Pertechnetats (99mTcO4‾) mittels Dünnschichtchromatographie
Benötigtes Material
Chromatographiekammer
Silicagel auf Glasfiber – Gelman ITLC-SG
Methylethylketon
1ml Spritze mit Kanüle
Durchführung der Chromatographie
Laufrichtung:
|
aufsteigend
|
Laufzeit:
|
etwa 5 min
|
Das freie Pertechnetat (99mTcO4‾) wandert mit der Lösungsmittelfront; das 99mTc-markierte DMSA bleibt am Start.
Chromatographievorschrift
1.Das Laufmittel Methylethylketon bis 1 cm über dem Boden in die Chromatographiekammer einfüllen; das Gefäss verschliessen und für 15 Minuten stehen lassen, damit sich der Lösungsmitteldampf gleichmässig verteilen kann.
2.Einen ITLC-SG Streifen mit einem Bleistiftstrich 3 cm ab unterer Kante kennzeichnen, 15 cm über dieser Linie eine weitere Kennzeichnung mit Tintenmarker vornehmen. Der Bleistiftstrich zeigt die Auftragsstelle für die Probe an. Der Tintenstrich zerfliesst, wenn das Laufmittel die farbig markierte Linie erreicht und zeigt dadurch an, dass die Chromatographie beendet werden sollte.
3.6 cm oberhalb der ersten Bleistiftlinie eine weitere Bleistiftmarkierung (= spätere Schnittstelle bei Rf = 0.4) anbringen.
4.Mit einer 1ml Spritze und Kanüle 5 - 10 µl Probe der gebrauchsfertigen Injektionslösung an der ersten markierten Bleistiftlinie (= Auftragslinie) auftragen. Den Punkt nicht austrocknen lassen, sondern den Streifen sofort in die Chromatographiekammer geben und diese sofort wieder verschliessen. Der Streifen darf an keiner Stelle mit der Wand der Chromatographiekammer in Berührung kommen. Hinweis: 5 - 10 µl Probe sollten einen Punkt mit einem Durchmesser von 7 - 10 mm ergeben. Kleinere Probevolumina würden unzuverlässige Werte für die radiochemische Reinheit ergeben.
5.Sobald das Laufmittel den Tintenstrich erreicht hat, den Streifen aus der Chromatographiekammer herausnehmen und trocknen lassen.
6.Den Streifen an der mit Bleistift markierten Schnittstelle zerschneiden und die jeweilige Radioaktivität der beiden Teile mit einem geeigneten Messgerät messen. Beide Teile sollten unter möglichst gleichen Bedingungen innerhalb kürzester Zeit gemessen werden. Alternativ dazu kann der ganze Streifen auch mit Hilfe eines Dünnschichtscanners ausgewertet werden.
Auswertung
Rf Werte:
99m
Tc-DMSA:
|
Rf = 0.0
|
Freies Pertechnetat (99mTcO4‾):
|
Rf = 0.9 - 1.0
|
Der Anteil an freiem Pertechnetat (99mTcO4‾) wird mit Hilfe folgender Formel berechnet:
% 99mTcO4‾ =
|
Aktivität des oberen Streifenendes x 100
|
Aktivität ganzer Streifen
|
Die Markierungsausbeute wird wie folgt berechnet:
% 99mTc-DMSA =
|
Aktivität des unteren Streifenendes x 100
|
Aktivität ganzer Streifen
|
Ergebnis
Der Anteil des freien Pertechnetats (99mTcO4‾) darf maximal 2 % der Gesamtaktivität betragen.
Präparationen mit einer Markierungsausbeute von weniger als 95 % dürfen nicht verwendet werden. Die Markierungsausbeute liegt im Allgemeinen über 98 %.
Gesetzliche Bestimmungen
Abfallbeseitigung
Die von den Patienten ausgeschiedene Radioaktivität erfordert geeignete Vorsichtsmassnahmen, um jegliche Kontaminierung zu vermeiden.
Die Kennzeichnungsetiketten sind vor der Entsorgung zu entfernen. Die Entsorgung von Abfall muss gemäss den nationalen Vorschriften erfolgen. Verfallene (unversehrte) Fläschchen TechneScan DMSA mit gefriergetrocknetem Inhalt sind nicht radioaktiv und können mit dem normalen Laborabfall entsorgt werden.
Für die Vorschriften und Empfehlungen zu Lagerung, Verwendung und Entsorgung des Generators, der als Quelle für die Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung zur Markierung von TechneScan DMSA dient, wird auf die den Generator begleitende Fachinformation verwiesen.
Strahlenschutzhinweis
Die Anwendung radioaktiver Stoffe am Menschen ist in der Schweiz durch die Strahlenschutzverordnung gesetzlich geregelt. Entsprechend ist für die Anwendung von Radiopharmaka nur autorisiert, wer über die erforderliche Bewilligung des Bundesamtes für Gesundheit verfügt.
Beim Umgang mit radioaktiven Stoffen sowie bei der Beseitigung radioaktiven Abfalls sind die Schutzvorkehrungen der oben erwähnten Verordnung zu beachten, um jede unnötige Bestrahlung von Patienten und Personal zu vermeiden.
Zulassungsnummer55446 (Swissmedic)
PackungenEine Kartonschachtel enthält 5 Fläschchen TechneScan DMSA.
Die Glasfläschchen (Typ I Ph. Eur.) sind verschlossen mit einem Brombutylgummistopfen und versiegelt mit einer flip-off-Verschlusskappe. (A)
Zulassungsinhaberinb.e.imaging AG, Schwyz
Stand der InformationJuni 2018
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