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Fachinformation zu Natrium bicarbonat ACS Dobfar Info 8,4% Ampullen:InfoRLife SA
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Injektionslösung

Antidot für metabolische Azidose 

Zusammensetzung

1 ml Injektionslösung enthält:
Natrii hydrogencarbonas 84,0 mg.
Aqua ad iniectabilia ad 1 ml.
Osmolarität 2000 mOsm/l.
Na+ 1000 mmol/l.
HCO3- 1000 mmol/l.

Eigenschaften/Wirkungen

Eine Therapie mit Natriumhydrogencarbonat bezweckt die Steigerung der Hydrogencarbonatkonzentration im Plasma, die Pufferung von überschüssiger Wasserstoffionenkonzentration, die Steigerung des Blut-pH-Wertes und die Umkehrung der klinischen Symptome einer metabolischen Azidose.

Pharmakokinetik

Das Bicarbonat/Kohlensäure-System bildet den Hauptpuffer des Körpers. Die Bicarbonat-Konzentration des Plasmas wird von der Lunge (durch die Ausatmung von CO2) und von den Nieren kontrolliert. Die normale Bicarbonat-Konzentration im Plasma beträgt 24-31 mmol/l.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Hydrogencarbonat-Therapie bei allen Formen von schwerer metabolischer Azidose, insbesondere nach Herzstillstand, Schockzuständen.
Natriumhydrogencarbonat kann, bei der Alkalinisierung der Urine bei Intoxikationen einiger Medikamente oder bei Hämolyse verwendet werden.

Dosierung/Anwendung

1 ml Natriumbicarbonat 8,4% enthält 1 mmol Bicarbonat

Übliche Dosierung
Das Natriumbicarbonat 8,4% ist eine schwierige hypertonische und alkalinische Lösung. Normalerweise sollte diese wenn möglich mit einer Trägerlösung verdünnt werden und langsam injiziert werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Die direkte Infusion der nicht verdünnten Lösung darf nur ausnahmsweise in Notfällen angewendet werden. Diese muss ganz langsam in eine grosse Vene injektiert werden.
Die Infusionsmenge muss in jeden Einzelfall je nach Säuregehalt, vom Körpergewicht, vom Patientenbefund (Atmungsbeschwerden, Nierenzustand) und von den Laboranalysen bestimmt werden.
Wenn die Werte der basischen Lösung angegeben sind, die ungefähre Posologie kann mit folgender Formula gerechnet werden:
mmol NaHCO3 = 0,3 × Körpergewicht (kg) × alkalisches Defizit (mEq/l)
Die Säure wird am Anfang mit der Hälfte angenommene Dosierung kompensiert.
Wenn das alkalische Defizit ungekannt ist, die injektierte Anfangsdose darf die Norm nicht überschreiten; 5 mmol/kg Körpergewicht injektiert in 4 bis 8 Stunden.
Die zusätzlische Injektionsmenge wird vom Zustand des Patientes bestimmt (Alkalinische-Säurestand).
Die maximale Injektierungsgeschwindigkeit sollte 1,5 mmol NaHCO3/kg KG pro Stunde sein.

Spezielle Dosierung
Bei schwerer metabolischer Azidose und bei nicht erkannte Laboranalyse, können ausnahmsweise Natriumhydrogencarbonat-Lösungen von 90-180 mmol/l, entsprechend ca. 7,5-15 g/l, mit einer Infusionsgeschwindigkeit von 1-1,5 l während der ersten Stunde verabreicht werden, was eine maximale Dose von 4 mmol/kg einen 70 kg schweren Patient entspricht. Die weitere Dosierung hängt vom gemessenen Bicarbonat-Defizit des Plasmas ab.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Respiratorische Azidose, Hypernatriämie, Alkalose, kardiale Dekompensation, kongestiver Herzstillstand, Konvulsionen, Hypokaliämie, Hypochlorämie.

Vorsichtsmassnahmen
Selbst bei Notfällen soll die Verwendung von Natriumhydrogencarbonat-Injektionen mit Vorsicht behandeln.
Bei Patienten mit Hypertention, mit Herzbeschwerden, oder mit Ödeme bitte mit Vorsicht behandeln (Natriumsretention Risiko).
Im Falle eines Herzstillstandes, die Gefahr einer Azidose geht über einer Hypernaträmie hervor. Man muss die ungewünschten Wirkungen oder gestiegene Naträmie berücksichtigen.
Die unerwünschten Effekte eines plötzlichen Anstiegs der Plasmanatriumkonzentration muss berücksichtigt werden.
Tritt eine respiratorische Azidose im Zusammenhang mit einer metabolischen Azidose auf, dann muss für eine ausreichende pulmonale Ventilation gesorgt werden, um überschüssiges CO2 zu entfernen. Der Säure-Basen-Haushalt und die Flüssigkeitsbilanz sollten raschmöglichst genau überwacht werden. Eine Blindpufferung sollte im Prinzip nur in Reanimation erfolgen.
Ein erhöhter pH führt zu einer Verminderung der extrazellularen Kalium-Konzentration und zu einer Verminderung der Kalzämie durch zusätzliche Bindung von Kalzium zu Albumin.
Bei Hypokaliämie ist vor einer alkalisierenden Therapie das Kaliumdefizit auszugleichen.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.

Unerwünschte Wirkungen

Vaskuläre Irritationen können durch Injektionen von hypertonischer Nariumhydrogencarbonat-Lösung erzeugt werden.
Hypernaträmie, Ödeme, ungleichmässigen Herzschlages können die Natrium Zurückhaltung bewirken.
Alkalose/Hypokaliämie können die Folge einer Überdosierung von Natriumhydrogencarbonat sein. Schwere Alkalose kann von Hypokaliämie Hypokalzämie, Hyperirritabilität oder Tetanie begleitet sein.

Interaktionen

Kortikosteroiden und/oder Kortikotropin:
Erhöhtes Risiko einer Natriumretention mit kardialer Dekompensation, Hypervolämie, Ödem und/oder Hypernatriämie.
Möglichkeit einer Wirkungsverlängerung von gewissen Medikamenten nach Alkalisierung des Harns: z.B. Amphetamine, Ephedrin, Flecainid, Pseudoephedrin, Chinidin, Chinin.
Möglichkeit einer verminderten Wirkung von gewissen Medikamenten nach erhöhter renaler Ausscheidung: z.B. Chlorpropamid, Lithium Carbonat, Salicylate, Tetracyclin.

Überdosierung

Die Gefahr einer Überdosierung sollte durch wiederholte Bicarbonatblutprüfungen vermiedet werden. Nachdem der Patient positiv auf die Natriumhydrogencarbonat-Therapie angesprochen hat, sollte sein normaler Hydrogencarbonat-Spiegel von etwa 27 mmol/l wieder vorsichtig eingestellt werden.

Überdosierungssymptomen:
Alkalose, Hypokaliämie, Hypokalzämie, Hyperirritabilität oder Tetanie;
Hypernatriämie, Ödeme, Hypertonie, kardialen Dekompensation.

Behandlung bei einer Überdosierung
Hypernatriämie, Hypervolämie: Passende Diuretika geben (z.B. Furosemid).
Alkalose: Eine ansäurende Infusionslösung verabreichen.
Hypokaliämie: Eine kaliumhaltige Lösung verabreichen.
Hypokalzämie mit Tetanie: Kalzium Gluconat i.v. einspritzen.
In allen Fällen, die Säure-Basen-Haushalt sowie die Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz müssen genau überwacht werden.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Zusatz von Natriumhydrogencarbonat zu parenteralen Lösungen, die Kalzium oder Salze organischer Basen enthalten, kann eine Trübung verursachen.
Solche Lösungen müssen sofort vernichtet werden.

Informations
Nur klare Lösungen verwenden. Rückstände von Lösungen müssen vernichtet werden.

Haltbarkeit
Die Lösung einer Ampulle ist für einmaligen Gebrauch bestimmt.
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) und in der Originalverpackung bis zum auf der Etikette aufgedruckten, mit «Exp.» bezeichneten Verfalldatum haltbar.

IKS-Nummern

55494.

Stand der Information

März 2000.
RL88

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