Eigenschaften/WirkungenATC-Code
R03AL01
Wirkungsmechanismus
Berodual N enthält zwei bronchialerweiternde Wirkstoffe, das Beta2-Adrenergikum Fenoterolhydrobromid und das Anticholinergikum Ipratropiumbromid.
Ipratropiumbromid ist eine quartäre Ammoniumverbindung mit anticholinergen (parasympatholytischen) Eigenschaften. Es hemmt Vagus-vermittelte Reflexe durch Antagonisierung der Wirkung von Acetylcholin, der vom Vagusnerven freigesetzte Transmitter.
Fenoterolhydrobromid ist ein direkt wirkendes Sympathomimetikum, das im therapeutischen Dosisbereich die Beta2-Rezeptoren selektiv stimuliert. Zu einer Stimulation der Beta1-Rezeptoren kommt es erst in einem höheren Dosisbereich.
Fenoterol entspannt die bronchiale und vaskuläre glatte Muskulatur und schützt vor bronchokonstriktorischen Stimuli wie Histamin, Metacholin, Anstrengungen, kalte Luft und Allergene (Frühreaktion), indem es die Freisetzung von bronchokonstriktorischen und entzündungsfördernden Botenstoffen aus den Mastzellen hemmt.
Weiter wurde eine Steigerung der mucoziliaren Clearance nach Gabe von Fenoterol (0,6 mg) nachgewiesen.
Wie bei anderen beta-adrenergen Substanzen wurden QTc-Verlängerungen berichtet. Für Fenoterol-Dosier-Aerosole waren diese schwach ausgeprägt und wurden bei höheren als den empfohlenen Dosen beobachtet. Allerdings kann die systemische Exposition nach Gabe mit Vernebler (Lösung zur Inhalation) höher sein als mit den für Dosier-Aerosole empfohlenen. Die klinische Bedeutung ist nicht geklärt.
Weitere Informationen können den Fachinformationen zu Berotec (Wirkstoff Fenoterol) und Atrovent (Wirkstoff Ipratropiumbromid) entnommen werden.
Pharmakodynamik
Durch die gemeinsame Anwendung dieser beiden Wirkstoffe werden die Bronchien über unterschiedliche pharmakologische Angriffspunkte erweitert. Damit ergänzen sich die beiden Wirksubstanzen in ihrer krampflösenden Wirkung auf die Bronchialmuskulatur und ermöglichen einen breiten therapeutischen Einsatz auf dem Gebiet der bronchopulmonalen Erkrankungen mit Verengung der Atemwege.
Klinische Wirksamkeit
Wegen der sich ergänzenden Wirkung erlaubt die Kombination der beiden Wirkstoffe einen niedrigeren Anteil der beta2-adrenergen Komponente, so dass sich eine individuelle, patientengerechte Dosierbarkeit bei herabgesetzten Nebenwirkungen ergibt.
|