ÜberdosierungAuf ein Übersättigungssyndrom (overload-syndrome) sollte geachtet werden. Dies kann sich, wegen genetisch bedingter, individuell verschiedener Stoffwechselverhältnisse und im Hinblick auf unterschiedliche Vorerkrankungen, verschieden schnell und nach unterschiedlichen Dosen einstellen.
Das Übersättigungssyndrom zeigt folgende Symptome:
Lebervergrösserung (Hepatomegalie) mit und ohne Gelbsucht (Ikterus);
Veränderung bzw. Verminderung einiger Blutgerinnungsfaktoren (Blutungszeit, Gerinnungszeit, Prothrombinzeit, Thrombozytenzahl u.a.); Milzvergrösserung (Splenomegalie); Blutarmut (Anämie); Verminderung der weissen Blutzellen (Leukopenie); Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie); Blutungsneigung und Blutungen; pathologische Leberfunktionsparameter.
Wie bei allen Aminosäuren-haltigen Lösungen kann es bei Überdosierung oder zu schneller Infusion von Kabiven zu Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen sowie zu renalen Aminosäurenverlusten kommen. Die Infusion ist in diesen Fällen sofort abzubrechen und ggf. mit verminderter Dosierung fortzusetzen.
Eine Hyperglykämie kann, besonders bei Patienten mit reduzierter Glucosetoleranz (Postaggressions-Stoffwechsel), auftreten. Überdosierung (erhöhte Triglyceridkonzentrationen unter laufender Infusion von Kabiven kann zu den im Kapitel «Unerwünschte Wirkungen» erwähnten Symptomen führen. In solchen Fällen ist die Zufuhr sofort zu stoppen, ggf. mit verringerter Dosierung die Behandlung fortzusetzen, und entsprechenden therapeutische Massnahmen zu ergreifen. Eine Unterbrechung der Infusion ist auch dann vorzunehmen, wenn es unter der Applikation von Kabiven zu einem ausgeprägten reaktivieren Blutzuckeranstieg kommt.
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