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Fachinformation zu Vaniqa® Crème:Almirall AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Eflornithinum (ut Eflornithini hydrochloridum monohydricum).
Hilfsstoffe
Aqua purificata, Glyceroli stearas, Macrogoli 100 stearas, Alcohol cetylicus et stearylicus 26 mg/g, Macrogoli aether cetostearylicus, Paraffinum perliquidum, Alcohol stearylicus 14,2 mg/g, Dimeticonum, Phenoxyethanolum, Methylis parahydroxybenzoas (E 218) 0,8 mg/g, Propylis parahydroxybenzoas (E 216) 0,32 mg/g, Natrii hydroxidum.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur Behandlung von Hirsutismus im Gesicht bei Frauen. Die Wirksamkeit wurde im Bereich der Oberlippe und des Kinns nachgewiesen.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Vaniqa 2 x täglich, in einem Abstand von mindestens 8 Stunden, dünn auf die betroffenen gereinigten und trockenen Hautstellen auftragen und sorgfältig einmassieren.
Für eine optimale Wirksamkeit sollte die behandelte Hautfläche nach dem Auftragen der Crème 4 Stunden lang nicht gereinigt werden. Kosmetika (inkl. Sonnenschutzmittel) können auf die behandelten Hautflächen aufgetragen werden, sobald Vaniqa Crème getrocknet ist.
Es kann notwendig sein, dass Patientinnen unter einer Behandlung mit Vaniqa weiterhin eine Methode zur Haarentfernung (z.B. Rasieren, Epilieren) anwenden. In diesem Fall sollte die Crème frühestens 5 Minuten nach der Haarentfernung aufgetragen werden, da es ansonsten vermehrt zu Stechen oder Brennen kommen kann.
Vaniqa ist nur zu äusserlichen Anwendung auf der Haut bestimmt. Nach jeder Anwendung der Crème Hände waschen.
Wenn 3 Monate nach Beginn der Therapie keine Besserung eingetreten ist, soll die Anwendung abgebrochen werden.
Therapiedauer
Eine Besserung des Zustandes wird im Allgemeinen innerhalb von 8 Wochen nach Therapiebeginn festgestellt. Eine Dauerbehandlung kann zu einer weiteren Besserung führen und ist für einen anhaltenden Therapieerfolg notwendig.
Innerhalb von 8 Wochen nach Absetzen der Therapie kann sich der gleiche Zustand wie vor Therapiebeginn wieder einstellen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Es liegen keine Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit von Vaniqa bei Frauen mit eingeschränkter Leberfunktion vor.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Es liegen keine Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit von Vaniqa bei Frauen mit eingeschränkter Nierenfunktion vor.
Ältere Patienten
Von den 1'373 in den klinischen Studien untersuchten Patientinnen waren 7% >65 Jahre. Bezüglich Sicherheit wurde dabei kein Unterschied zu jüngeren Patientinnen festgestellt.
Kinder und Jugendliche
Es liegen keine Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit von Vaniqa bei Kindern und Jugendlichen unter 12 Jahren vor.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Eflornithin oder einem der Hilfsstoffe.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Übermässiger Haarwuchs kann durch eine schwerwiegende Grunderkrankung verursacht sein (z.B. polyzystisches Ovarialsyndrom, Androgene produzierendes Neoplasma) oder durch bestimmte Arzneimittel (z.B. Cyclosporin, Glucocorticoide, Minoxidil, Phenobarbital, Phenytoin, kombinierte Östrogen-Androgen-Hormonersatztherapie). Diese Faktoren sollten generell bei der medizinischen Behandlung von Patientinnen, die für eine Verschreibung von Vaniqa in Frage kommen, berücksichtigt werden.
Vaniqa ist ausschliesslich zur Anwendung auf der Haut bestimmt. Ein Kontakt mit Augen oder Schleimhäuten (z.B. Nase oder Mund) ist zu vermeiden. Sollte dies dennoch passieren, ist die betroffene Stelle gründlich mit Wasser zu spülen. Bei Auftragen der Crème auf wunder oder rissiger Haut kann es zu vorübergehendem Stechen oder Brennen kommen.
Bei Auftreten einer Hautreizung oder Unverträglichkeitsreaktionen sollte die Anwendungshäufigkeit vorübergehend auf einmal täglich reduziert werden. Falls die Hautreizung andauert, sollte die Behandlung abgesetzt und der Arzt informiert werden.
Nach jeder Anwendung Hände waschen.
Da bei Patientinnen mit schweren Nierenfunktionsstörungen bzw. Leberinsuffizienz die Sicherheit von Vaniqa nicht untersucht ist, ist bei der Verschreibung von Vaniqa bei diesen Patientinnen Vorsicht geboten.
Dieses Produkt enthält Cetostearylalkohol und Stearylalkohol, welche örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen können.
Dieses Produkt enthält Methyl- und Propylparahydroxybenzoat, welche allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen können.

Interaktionen

Es sind keine Interaktionen bekannt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine ausreichenden kontrollierten Studien mit Vaniqa bei schwangeren Frauen vor. Reproduktionsstudien mit Eflornithin an Tieren haben Hinweise auf eine Embryotoxizität und Embryomortalität nach oraler und hochdosierter kutaner Anwendung im maternaltoxischen Bereich ergeben (siehe auch «Präklinische Daten»). Daher sollen Frauen, die schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen, eine andere Methode zur Haarentfernung anwenden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Eflornithin in die Muttermilch ausgeschieden wird. Frauen sollten Vaniqa während der Stillzeit nicht anwenden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Der Einfluss von Vaniqa auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurde nicht untersucht. Eine diesbezügliche Wirkung des Arzneimittels ist jedoch nicht zu erwarten.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die beobachteten unerwünschten Wirkungen, die zumeist die Haut betrafen, waren primär von geringer Intensität und verschwanden im Allgemeinen ohne Absetzen von Vaniqa oder Einleitung einer medizinischen Behandlung.
Die am häufigsten berichtete unerwünschte Wirkung war eine im Allgemeinen leichte Akne. In kontrollierten Studien im Vergleich zur Crèmegrundlage (n=594) wurde bei 41% der Patientinnen vor Beginn der Behandlung eine Akne beobachtet. Bei 7% der Patientinnen, die mit Vaniqa behandelt wurden, und bei 8% der Patientinnen, die mit der Crèmegrundlage behandelt wurden, kam es zu einer Verschlechterung des Zustands. Bei den Patientinnen, bei denen vor Beginn der Behandlung keine Akne vorlag, wurde zu einem ähnlich hohen Prozentsatz (14%) eine Akne nach der Behandlung mit Vaniqa oder der Crèmegrundlage berichtet.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen sind in klinischen Studien aufgetreten. Es ist zu beachten, dass über 1350 Patientinnen in diesen Studien über einen Zeitraum von 6 Monaten bis zu einem Jahr mit Vaniqa behandelt wurden, während nur etwas mehr als 200 Patientinnen 6 Monate lang mit der Crèmegrundlage behandelt wurden. Die meisten Fälle wurden ähnlich häufig unter Vaniqa wie unter der Crèmegrundlage berichtet. Hautreaktionen wie Brennen, Stechen, Kribbeln, Hautausschlag und Erythem (mit Sternchen (*) gekennzeichnet), wurden häufiger bei Patientinnen berichtet, die mit Vaniqa behandelt wurden als mit der Crèmegrundlage.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Akne.
Häufig: Pseudofolliculitis barbae, Alopezie, Stechen*, Brennen*, trockene Haut, Pruritus, Erythem*, Kribbeln*, Hautreizungen, Hautausschlag*, Follikulitis.
Gelegentlich: einwachsende Haare, Ödeme des Gesichts und des Mundes, Dermatitis, papulöser Hautausschlag, Hautblutungen, Herpes simplex, Ekzeme, Cheilitis, Furunkulose, Kontaktdermatitis, Haarschaftsanomalie, ungewöhnliches Haarwachstum, Hypopigmentierung, Hautrötung, Taubheitsgefühl in den Lippen, Empfindlichkeit der Haut.
Selten: Rosacea, seborrhoische Dermatitis, Hautneoplasien, makulopapulöser Ausschlag, Hautzysten, vesikulobullöser Ausschlag, Hautstörungen, Hirsutismus, Spannen der Haut.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Aufgrund der minimalen kutanen Penetration von Eflornithin ist eine Überdosierung höchst unwahrscheinlich. Dennoch sollte bei sehr hochdosierter kutaner Anwendung oder versehentlicher oraler Einnahme auf folgende Wirkungen geachtet werden, wie sie mit therapeutischen Dosen von intravenös verabreichtem Eflornithin (400 mg/kg/Tag oder ca. 24 g/Tag) bei der Behandlung der Trypanosoma brucei gambiense-Infektion (afrikanische Schlafkrankheit) beobachtet wurden: Haarverlust, Schwellung im Gesicht, Krampfanfälle, Hörschäden, gastrointestinale Störungen, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Schwäche, Schwindel, Anämie, Thrombozytopenie und Leukopenie.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
D11AX16
Wirkungsmechanismus
Eflornithin, der Wirkstoff von Vaniqa, hemmt irreversibel die Ornithin-Decarboxylase, ein Enzym, das an der Bildung des Haarschaftes durch das Haarfollikel beteiligt ist. Vaniqa verlangsamt das Haarwachstum.
Pharmakodynamik
Siehe Wirkungsmechanismus.
Klinische Wirksamkeit
Die Sicherheit und Wirksamkeit wurde im Bereich der Oberlippe und des Kinns gezeigt.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Vaniqa wurde in zwei doppelblinden, randomisierten klinischen Studien im Vergleich mit der Crèmegrundlage an 594 Frauen der Hauttypen I-VI geprüft (393 Frauen wurden mit Vaniqa, 201 Frauen mit der Crèmegrundlage behandelt), wobei die Behandlungsdauer bis zu 24 Wochen betrug. Frauen mit zusätzlicher Affektion der Gesichtshaut wie z.B. schwere Akne sowie Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit wurden von der Studie ausgeschlossen. 48 Stunden, nachdem die Testpersonen die behandelten Hautflächen rasiert hatten, wurde die Veränderung in Relation zum Ausgangswert anhand von Parametern wie Haarlänge und -dichte sowie Dunklerwerden der Haut, bedingt durch das Vorhandensein von nachwachsendem Haar, auf einer 4-Punkte-Skala bewertet. Eine Besserung wurde bereits 8 Wochen nach Therapiebeginn festgestellt.
Die kombinierten Ergebnisse dieser beiden Studien werden nachfolgend dargestellt:

Resultat

Vaniqa Crème

Crèmegrundlage

rein/fast rein

6%

0%

deutliche Besserung

29%

9%

Besserung

35%

33%

keine Besserung/Verschlechterung

30%

58%

In jeder der beiden Studien wurde für die Behandlungsgruppe «rein/fast rein» und «deutliche Besserung» eine statistisch signifikante Besserung (p<0,001) für Vaniqa im Vergleich zur Crèmegrundlage beobachtet. Eine Subgruppen-Analyse zeigte, dass der Behandlungserfolg bei Weissen im Vergleich zu Nicht-Weissen signifikant höher war (39% vs. 27%, p=0,017). Ca. 12% der Frauen in den klinischen Prüfungen waren postmenopausal. Bei postmenopausalen Frauen wurde mit Vaniqa eine signifikante Besserung (p<0,001) im Vergleich zur Crèmegrundlage beobachtet.
Diese Therapieerfolge führten zu einer entsprechenden Verringerung des Dunklerwerdens der Gesichtshaut, bedingt durch das Vorhandensein von nachwachsendem Haar. Eine Eigenbewertung durch die Studienteilnehmerinnen zeigte bei Patientinnen unter der Behandlung mit Vaniqa eine deutliche Verringerung der psychischen Beeinträchtigung durch ihren Zustand.
Nach Absetzen der Therapie setzte der natürliche Haarwuchs innerhalb von acht Wochen wieder ein.

Pharmakokinetik

Absorption
Bei Frauen, die sich rasierten, betrug die kutane Penetration von Eflornithin aus Vaniqa im Steady-State 0,8%. Der Steady-State wurde innerhalb von 4 Tagen erreicht. Die höchste bzw. niedrigste Plasmakonzentration von Eflornithin im Steady-State betrug 10 ng/ml bzw. 5 ng/ml. Im Steady-State betrug die AUC über 12 Stunden 92,5 ng•h/ml.
Distribution
Keine Angaben.
Metabolismus
Eflornithin wird, soweit bekannt, nicht metabolisiert.
Elimination
Die Plasma-Halbwertszeit von Eflornithin im Steady-State betrug ca. 8 Stunden. Eflornithin wird primär im Urin ausgeschieden.

Präklinische Daten

Präklinische Daten auf der Basis der üblichen Studien zur chronischen Toxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential, einschliesslich einer Studie zur Photokanzerogenität an Mäusen, lassen keine speziellen Gefahren für den Menschen erkennen.
In einer dermalen Fertilitätsstudie an Ratten wurden bis zum 180-fachen der humantherapeutischen Dosis keine negativen Auswirkungen auf die Fertilität beobachtet.
In dermalen Teratogenitätsstudien wurden bei Ratten und Kaninchen bis zum 180-fachen bzw. 36-fachen der humantherapeutischen Dosis keine teratogenen Wirkungen beobachtet. Höhere Dosierungen hatten eine maternal- und fötaltoxische Wirkung, ohne Hinweis auf eine teratogene Wirkung.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nach Anbruch 6 Monate haltbar.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern. In der Originalverpackung aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

55658 (Swissmedic)

Packungen

Tuben zu 30 g (zurzeit nicht im Handel) und 60 g [B].

Zulassungsinhaberin

Almirall AG, 8304 Wallisellen

Stand der Information

Oktober 2021

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